27. Tanzstunde
-Rewi's Sicht-
Taddl und Katrin waren seit 10 Minuten ungefähr bei uns, doch von Ardy und Rabea fehlte jede Spur.
"Habt ihr eine Ahnung, wie lange die noch brauchen?", fragte ich amüsiert.
"Kann unter Umständen noch dauern.", sagte Rotpilz anzüglich.
"Rabea ist nicht so! Sie treibt es auch nicht sofort mit jedem.", nahm Katrin ihre beste Freundin in Schutz.
Uns war schnell klar, dass Katrin und Rabea beste Freundinnen sein mussten.
"Sah aber gerade gaanz anders aus.", lachte Rotpilz.
"War es wirklich so krass?", fragte Dner, der nach unten gekommen war, weil er zu faul fürs Frühstück machen war.
"Glaub mir, dieser Kuss hat wahrscheinlich Spuren hinterlassen. Wenn ihr wisst was ich meine.", grinste ich.
Und tatsächlich sahen wir genau jetzt, wie Rabea rein kam und Ardy hinter sich herzog. Rabea sah relativ normal aus, doch sie hatte alle Haare über die linke Schulter gelegt. Ich guckte Rotpilz an. Damit hatten wir unsere heutige Mission: Rabeas Schulter frei zu legen. Ardy, der Arme, hatte es nicht ganz so leicht. Seine Frisur sah aus, als hätte er in eine Steckdose gefasst und der rote Fleck an seinem Hals war nicht zu übersehen.
Wir pfiffen und grölten was das Zeug hielt.
"Mann Ardy! Dich hat's ja voll erwischt.", rief Dner.
"Im Gegensatz zu dir.", konterte Ardy.
Rotpilz grinste Rabea an: "Was hast du denn auf deiner Schulter?"
"Haare.", antwortete sie.
"Und darunter?"
"Haut."
"Und..?"
"Fleisch, Muskeln, Sehnen, Adern und Knochen. Willst du noch mehr hören?"
"Jap!"
"Ach und auf meiner Schulter ist noch ein Top-Träger und ein BH-Träger."
"Uuunnnddd??", fragte Rotpilz hibbelig.
"Und was?"
"Naja, einen Fleck. Ein kleiner roter Fleck?"
"Ich hab Ardy geküsst und nicht den Schrank."
"Ja, eben. Ardy hat auch so was am Hals, also musst du es ja auch haben."
"Muss nicht. Außerdem: Ardy kennt seinen Schrank schon länger. Da darf man auch hin und wieder intim werden."
Alle fingen an zu lachen und Rotpilz guckte beleidigt.
-Ardy's Sicht-
Gemeinsam frühstückten wir. Dann mussten Rabea und Katrin runter, weil Katrin nächsten Samstag auf einem Konzert spielt. Unten setzte sie sich an das Keyboard, welches in meinem 'Arbeitszimmer' stand, und steckte dort Taddls Kopfhörer ein, damit wir nicht permanent den Soundtrack von Fluch der Karibik hören müssen. Rabea saß die ganze Zeit neben ihr und hörte mit.
Nach ungefähr 1 1/2 Stunden hörte man plötzlich ein Rumsen aus einem meiner Zimmer. Alle guckten verwirrt. Wir gingen zu meinem Arbeitszimmer und öffneten die Tür. Katrin lag auf dem Boden und Rabea konnte sich vor lauter Lachen kaum noch auf den Beinen halten.
"Du musst das so machen.", erklärte Rabea und stellte eine Ballett-Figur nach.
Warte mal, was? Rabea tanzt Ballett? Sie stellte sich auf ihre Zehenspitzen und streckte ihr anderes Bein nach oben und dies so hoch es ging. Sah ziemlich professionell aus. Respekt.
"Ähh... Rabea. Dreh dich mal um.", sagte Katrin.
Als Rabea sich umdrehte, erschrak sie und knallte hin. Ich lief zu ihr und half ihr hoch.
"Hast du dir weh getan?", fragte ich besorgt.
"Ne.. äh.. nein hab ich nicht. Was macht ihr hier?"
"Wir haben einen Knall gehört und wollten wissen, was los ist.", erklärte Taddl mit einem Blick auf Katrin, die inzwischen aufgestanden ist.
"Katrin hat keinen Gleichgewichtssinn.", lachte Rabea.
"Aber selber."; stichelte Katrin Rabea an.
Die Jungs verabschiedeten sich und Taddl und ich blieben bei den beiden.
"Tanzt ihr uns was vor?", fragte Taddl.
"Never.", sagten die Mädchen wie aus einem Mund.
"Ich kann nicht mal tanzen.", sagte Katrin.
"Dann du, Rabea."
"Nope. Nicht alleine."
Ich nahm Rabeas Hand und drehte sie. Bei der Drehung flogen ihre Haare um sie rum und Taddl und Katrin konnten den Knutschfleck an ihrem Hals sehen.
"Wowow! Rabea! Läuft bei dir!", rief Taddl.
"Was rastest du so aus?", fragte Rabea ihn.
"Ich dachte, dass Ardy echt gegen den Schrank gelaufen ist."
"Nicht im Ernst!", lachte Rabea.
"Lass mich.", Taddl schmollte.
Katrin ging zu ihm und küsste ihn auf die Wange. Dann zog sie ihn aus dem Zimmer. Somit blieben Rabea und ich alleine.
"Komm schon. Ein Tanz. Für mich.", bat ich sie.
"Ich soll für dich tanzen. Tut mir leid, aber nein, das mache ich nicht."
"Das mein ich auch gar nicht. Einen Tanz mit mir. Komm schon. Bitte.", ich zog einen Schmollmund.
"Na gut. Aber wir brauchen Musik."
"Das ist das kleinste Problem."
Ardy suchte an seinem PC nach Walzer Musik.
"Im Ernst?"
"Wir müssen ja kein Walzer tanzen. Aber ich kann außer Breakdance nichts."
"Dann machen wir's so."
Sie zog mich runter und schlang ihre Arme um meinen Nacken, ich um ihre Hüfte und dann wiegten wir und hin und her. Dabei küssten wir uns. Das Lied war schon längst vorbei, doch wir küssten uns weiter.
"Was ist, wenn... du weißt schon?", Rabea unterbrach den Kuss.
"Hmm?"
"Ich meine, was ist, wenn so was passiert wie heute morgen?"
"Was ist damit?", ich verstand gerade gar nichts.
"Du Honk! Ich meine dein 'Problem'."
"Ach soooo! Sag das doch gleich."
"Hab ich."
"Was ist denn damit?"
"Ja, was machst du dann?"
"Lass das mal mein Problem sein."
"Okay.."
-Katrin's Sicht-
Taddl und ich alberten auf seinem Bett rum, bis mein Handy klingelte. Zuerst ignorierte ich es, doch nach 5 Minuten ging ich ran. Unbekannte Nummer.
"Hallo?", fragte ich.
"Hier.. Hier ist Marley."
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