13. Erster Kuss
Und dann küsste Taddl mich wieder. Dieses Mal erwiederte ich den Kuss. Es fühlte sich so unfassbar gut an. Und ehrlich gesagt, war das mein erster (eigentlich ja zweiter) Kuss. Ja, ihr lest richtig. Ich hab noch nie zuvor 'nen Jungen geküsst. Ich bin halt anders als die Mädchen aus meiner Generation. Ich hab noch nicht im Kindergarten oder Grundschule rumgeknutscht, hatte noch nie einen festen Freund und hatte auch noch nie Sex.
Taddl und ich lösten uns und ich sah ihm einfach nur in die Augen.
"Das war dein erster Kuss, oder?", fragte mich Taddl.
Knallrot musterte ich den Fußboden, der in diesem Moment so unendlich interessanter war.
"Hey, dir braucht das doch nicht peinlich zu sein."
"Du machst die Situation nur noch unangenehmer für mich.", murmelte ich.
Anstatt mir zu antworten, nahm er mich in den Arm.
"Ich finde den Gedanken toll, dass dich noch niemand zuvor geküsst hat.", sagte er in mein Ohr.
"Hör auf.", ich lachte und piekte ihn.
Taddl lachte und meinte, dass ich öfter lachen sollte, es würde mir stehen. Mein Gesicht färbte sich wieder rot und ich vergrub mein Gesicht in seinem Shirt.
Plötzlich ging die Tür auf und Marley kam rein. Wir schreckten auseinander.
"Alter, man könnte meinen, dass ich euch beim Sex erwischt hätte."
Ich wurde schon wieder rot. Mann! Das soll aufhören! Ich hasse es, rot zu werden.
"Was gibt's, Mary?"
"Es gibt Abendessen."
"Okay."
Marley ging wieder raus und Taddl drehte sich zu mir um.
"Bin ich noch sehr rot?", fragte ich ihn.
"Nee. Sieht aus, als wärst du ein wenig gelaufen, also kein Problem."
"Blödmann."
"Für was hab ich das denn verdient?"
"Weil du blöd bist.", ich musste mir ein Grinsen verkneifen.
Ich quetschte mich an ihm vorbei und ging kurz auf die Toilette. Anschließend ging ich in die Küche. Dort hatten sich Pa, Anna, Jonas und Ardy auf die Eckbank gequetscht. Marley, Taddl und Ma saßen auf den drei Stühlen. Vom Esszimmertisch holte ich mir einen Stuhl und setzte mich gegenüber von meinem Vater hin, sprich am Ende des Tisches.
Das Essen verlief still und nach dem Abendbrot verzog ich mich in mein Zimmer. Dort schnappte ich mir meinen Laptop und schrieb an meiner Wattpad-Story weiter. Ein kurzes Kapitel lud ich hoch und machte mich dann bettfertig. Ich konnte fast im Sitzen schlafen. Schnell nahm ich die Dose meiner losen Zahnspange und flitzte nach oben. Ich putzte meine Zähne und dann die lose Zahnspange. Nach zwei oder drei Tagen schmeckte sie so ekelhaft, dass ich einmal mit Zahnpasta drüber gehe. Nachdem ich die Zahnpasta abgespült habe, setzte ich sie mir auf die Zähne (A./N. sagt man das so?).
Ich ging wieder nach unten und in meinem Zimmer saß Taddl. Oh Gott, jetzt hab ich meine lose Zahnspange drin und damit nuschle ich total. Oh Gott, das wird so verdammt peinlich.
"Was gibt's?", nuschelte ich.
"Ach nichts. Aber süß, wie du nuschelst. Lose Zahnspange?"
Ich nickte: "Du bist blöd. Hör auf damit. Ich kann nichts dafür, dass ich das dumme Teil tragen muss. Du musst es nicht noch blöder machen."
"Eigentlich wollte ich dich was fragen, aber heute bist du so gemein zu mir."
"Ich bin nur gemein zu dir, weil ich die ganze Zeit wegen dir rot werde."
"Das ist doch süß."
"Nee, eben nicht. Sag jetzt."
Taddl stand von meinem Bett auf und kam mir näher. Er nahm meine Hände in seine und sah leicht auf mich herab. Schließlich war er knapp 10 Zentimeter größer als ich.
"Ich wollte dich fragen, ob du meine Freundin sein möchtest."
"Ja.", flüsterte ich, machte mich ein bisschen größer und küsste ihn.
Er lächelte in den Kuss rein.
"Und dir macht es nichts aus, dass ich 5 Jahre älter bin?"
"Nicht im Geringsten.", antwortete ich.
"Schön das zu hören. Ich lass dich mal schlafen.", er küsste mich.
"Schlaf gut."
Er drückte mir noch einen Kuss auf die Wange und ging dann. Ich zog mich um und legte mich ins Bett. Total erledigt schlief ich direkt ein.
*3 Wochen später* (Freitag)
"Hallo, Katrin. Aufstehen.", mich rüttelte jemand.
Ich grummelte irgendwas und zog mir die Decke über den Kopf. Daraufhin hörte ich drei Personen lachen. Ich brummte, dass sie mich in Ruhe lassen sollen und ich schlafen möchte. Mal abgesehen, dass Rabea wieder Back in Town ist, habe ich heute nicht die geringste Lust auf Schule.
"Ich mach das Jungs.", sagte eine dunkle Stimme, "Komm schon, steh auf. Du musst in die Schule."
"Nee."
"Na komm schon. Wir haben schon kurz vor 7."
"Oh scheiße!"
Ich warf die Decke zurück und schwang die Beine aus dem Bett. Taddl sah mir nur belustigt zu. Ich tat die Spange raus und nahm aus meinem Kleiderschrank ein schwarzes Shirt, eine schwarze Jeans und dann noch Unterwäsche.
"Kannst du kurz raus?"
"Wieso? Ich hab dich doch schon nackt gesehen."
"Spiel jetzt nicht den Macho. Ich will mich nur umziehen und für die Sache mit der Dusche kann ich nichts. Hättest ja nicht reinkommen müssen."
"Bin schon weg."
In Rekordzeit zog ich mich um, machte meine Haare zusammen und mein Bett. Dann frühstückte ich, putzte meine Zähne und dann musste ich wohl oder übel in die Schule.
Nach der Schule übte ich ein paar Stücke, bis Taddl mit meinem klingelnden Handy rein kam.
"Das klingelt seit bestimmt 'ner Ewigkeit."
"Oh. Hab ich gar nicht mitbekommen."
Ich nahm es und schaute drauf. Rabea. Ich ging ran.
"Mann, Mädchen! Was denkst du dir nur? Ich hab mir mega Sorgen gemacht!"
"Ja, sorry. Ich habe gerade geübt, weil doch noch ein kleines Konzert dazwischen gepackt wurde."
"Hast du heute trotzdem Zeit? Du lernst schließlich nicht durchweg. Außerdem wollte ich deine 'Gäste' ein bisschen besser kennen lernen. Schließlich war ich in Texas.", ich konnte ihr Pedo-Grinsen förmlich riechen.
"Na schön, aber ich muss später das echt noch lernen."
"Jay! Wohoo. Ich bin gleich irgendwann da. Ciaoi. Bis gleich!", trällerte sie und ich konnte nur grinsend meinen Kopf schütteln.
"Wer war das?"
"Rabea. Sie kommt jetzt."
"Alles klar. Willst du ihr dann sagen, dass wir zusammen sind?"
"Ich denke schon."
Ich klappte das Klavier zu und wartete dann mit Taddl im Wohnzimmer. Als es klingelte machte ich auf. Stürmisch umarmte mich Rabea. Wir gingen ins Wohnzimmer und direkt küsste mich Taddl vor ihr. Ich sah ihn böse an und drehte mich zu meiner besten Freundin um, deren Augen so weit geöffnet waren, dass sie beinahe raus fielen.
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