An ihrer Seite...
Plappernd und scherzend kamen die sieben jungen Leute aus der Bar.
„Ersthaft! Mit drei Pärchen unterwegs zu sein, ist die Hölle auf Erden!" beschwerte sich Stef und sah ihre Freunde tadelnd an.
Sie hatte sich breitschlagen lassen mit in die neue Bar der Stadt zugehen und hatte schon in der ersten Stunde ihre Entscheidung bereut.
Unglücklicherweise hatte sie zuvor vergessen zu fragen, wer alles mitgehen würde und so fand sie sich, als Single in der Gesellschaft von drei frisch verliebten Pärchen wieder.
Dass sie sich wie das fünfte Rad am Wagen fühlte, wäre die Untertreibung des Jahrhunderts gewesen.
Sie hätte aufstehen und einfach weggehen können und keiner hätte es gemerkt.
Nicht, dass es sonst anders gewesen wäre.
Auch wenn sie sonst mit ihren Freunden unterwegs war, wurde sie meist nur am Rande wahrgenommen.
„Dann wird es Zeit, dass du auch endlich jemanden findest!" holte eine ihrer Freundinnen sie aus ihren Gedanken.
Sie verdrehte die Augen. „Das Thema hatte wir doch schon, oder?"fragte sie leicht genervt.
Es war jedes Mal das Gleiche. Ihre Freundinnen versuchten ständig sie an den Mann zu bringen, nur war das bei ihr nicht ganz so einfach.
Sie sah eben nicht aus wie alle anderen. Man muss sagen eine Kugel war sie nicht, aber leider auch von Modellmaßen weit entfernt.
Außerdem, hatte sie in den letzten Jahren die schlecht Angewohnheit entwickelt, bei allen Mensch auf Abstand zu gehen.
Viele Leute, die sie kennen lernten hielten sie am Anfang erst einmal für unglaublich Arrogant, doch das war gar nicht so.
Eigentlich, war sie ein sehr herzlicher, fröhlicher Mensch, nur hatten viele schlechte Erfahrungen sie vorsichtig werden lassen.
Nur in den Geschichten, die sie schreib konnte sie so sein, wie sie wirklich war.
Dort war sie eine starke selbstbewusste Kriegerin, die Prinzessin eines in Menschengestalt lebenden Drachenklans.
Und das Oberhaupt dieses Klans war ihr bester Freund und auch ihr Partner. Derjenige, der immer an ihrer Seite stand.
Phantasie hatte sie schon immer gehabt, nur war das leider auch meist das Einzige.
Sie war immer viel allein gewesen, nicht dass ihr das etwas ausgemacht hätte, zuweilen schätzte sie das Alleinsein sehr, doch in letzter Zeit fühlte sie sich doch hin und wieder Einsam.
Leicht betrübt trottete sie ihren laut schnatternden Freunden hinterher, als plötzlich ein grelles Licht sie blendete.
Das Licht verebbte und sie öffnete vorsichtig blinzelnd die Augen um zusehen was passiert war.
Erschrocken riss sie die Augen auf.
Ihre Freunde waren da und es schien allen gut zu gehen, doch waren sie definitiv nicht mehr in der kleinen Seitenstraße.
Vor ihnen erstreckte sich ein großer mit Holz verkleideter Raum, an dessen Ende ein mannshoher seltsam aussehender Glaskasten, mit einer grotesk aussehenden Apparatur auf dem Deckel stand.
„Was zur Hölle ist passiert? Und wo sind wir?" fragte einer ihrer Freunde und sie alle sahen sie verwundert um.
Der komplette Raum bestand aus Holz, Boden, Decke, Wände, nur waren werden Fenster noch eine Tür irgendwo zu erkennen.
„Willkommen, meine Lieben." erklang plötzlich eine Stimme, wie aus dem Nichts.
Suchend sahen sie sich um und auf ein Mal stand zwischen ihnen und dem Glaskasten, eine junge Frau und lächelte sie an.
Argwöhnisch begutachteten sie sie. „Wer bist du?" fragte einer von Stef's Freunden, sie selbst stand etwas weiter hinten und sah sich ihr Gegenüber genau an.
Die junge Frau lächelte immer noch.
Sie war etwa Mitte zwanzig, nicht sehr groß und von schlanker Statur, hatte lange blonde Haare und braune Augen.
Ihre Kleidung fiel Stef besonders auf.
Kurze eng anliegende braune Hosen und eine enge braune Lederkorsage mit dicken Lederbändern, die über die Schultern gingen.
An ihrem Gürtel hing zu beiden Seiten jeweils ein kurzes Schwert und ein kleiner Dolch.
Stef stutzte leicht, es war genau der Kleidungsstil, den sie ihren Figuren meist verpasste.
Die junge Frau verbeugte sich leicht vor ihnen. „Seid gegrüßt. Mein Name ist Tchar." sagte sie und richtete sich wieder auf. „Und ihr seit nun meine Gäste."
„Deine Gäste?" fragte einer skeptisch.
Tchar nickte. „So ist es. Ich hab euch hier her gebracht." sagte sie leicht hin.
Argwöhnisch sahen sie sie an. „Du? Wie hast du das gemacht?" fragte einer der Jungs und stemmte Hände in die Hüfte.
Doch Tchar zuckte nur mit den Schultern. „Das war ein leichtes. Wir Drachen sind in der Anwendung von Dimensionsmagie äußerst geschickt."
Kurz herrscht Stille im Raum, doch dann brachen Stef's Freunde in lautes Gelächter aus. Es dauerte nicht lange und sie hielten sich die Bäuche vor lachen.
Nur Stef blieb stumm und sah leicht geschockt die Blonde vor sich an.
Wie konnte das sein? Diese ihr völlig unbekannte Frau, hatte gerade behauptet sie sein ein Drache, der die Dimensionsmagie beherrschte.
Sie konnte es nicht begreifen, denn genau diese Fähigkeit besaßen die Drachen in ihrer Geschichte auch.
Tchar hatte derweil Stef's Reaktion bemerkt und lächelte sie an, doch es war kein freundliches Lächeln. Mehr das eines Raubtiers, dass gerade seine Beute ins Visier nahm.
Die Gruppe hatte sich mittlerweile wieder beruhigt und nun ging einer der Jungs auf Tchar zu. „Du bist also ein Drache, ja?" fragte er amüsiert.
Gerade als er eine Hand auf ihre Schulter legen wollte, fing der Körper der jungen Frau an sich zu verändern.
Erschrocken wichen sie alle etwas zurück und betrachteten die Verwandlung.
Ihre Haute wurde schuppig, ihrer Hände und Füße wurden zu Klauen und ihr Körper zog sich immer mehr in die Länge. Aus ihrem Kopf wuchsen lange Hörner und ihr Gesicht verformte sich zu einer langen Schnauze.
Innerhalb von kurzer Zeit wand sich vor ihnen ein großer roter Schlangendrache und sah sie mit seinen braunen Augen lauernd an.
Die Jungs hatten sich schützend vor ihre Mädels gestellt, während diese die Hände vor den Mund geschlagen hatten oder einfach nur keuchend nach Luft schnappten.
Stef allerdings stand wie angewurzelt da und betrachtete ungläubig den Drachen vor sich.
Wie oft hatte sie sich gewünscht einmal einen richtigen Drachen zusehen. Wie viele Stunden hatte sie damit verbracht, sich diese wundervollen Wesen auszumalen?
Ihre Gedanken überschlugen sich und für den Bruchteil einer Sekunde, rührte sich in ihr die wage Hoffnung das vielleicht auch ihre Drachen real sein könnten.
Ein tiefes kehliges Knurren holte sie aus ihren Überlegungen und sofort klingelten bei ihr sämtliche Alarmglocken.
Eine Stimme meldete sich weit hinten in ihrem Kopf und sagte ihr, dass dieses Wesen vor nichts mit den freundlichen und liebevollen Drachen aus ihrer Phantasie zu tun hatte.
Doch noch bevor sie weiter darüber nachdenken konnte, wurde sie am Arm gepackt und nach hinten gezogen.
Einer ihrer Freunde sah sie streng an. „Ich weiß ja, dass du Drachen liebst, aber das hier ist nicht normal." sagte er und dirigierte sie in den Schutz der Gruppe.
Viel zu überrumpelt um etwas erwidern zu können, sah sie, wie sich der Drache wieder in die junge Frau verwandelte und sie lächelnd ansah.
Einer der Jungs fand als erstes seiner Sprache wieder. „Was zum Teufel bist du?" fragte er.
Tchar kicherte amüsiert. „Nun du bist nicht ganz helle, oder? Wie schon gesagt ich bin ein Drache und ich habe euch hierher gebracht, weil ich etwas von euch brauche..." Sie hob einen Finger und zwinkerte ihnen zu. „Genau gesagt, brauche ich nur einen von euch."
Überrascht sahen sie sie an. „Einen von uns? Wenn?" fragte nun eins des Mädels.
Wieder zuckte Tchar mit den Schultern. „Nun das ist mir egal, dass dürft ihr euch aussuchen." sagte sie und verschränkte die Hände hinter dem Kopf.
„Wie meinst du das, dass dürfen wir uns aussuchen? Und wofür brauchst eigentlich einen von uns?" fragte nun ein anderes Mädchen.
Tchar sah auf. „Das ist doch endlich mal eine richtige Frage." sagte sie und grinste, sodass ihre spitzen Eckzähne zu sehen waren. „Seht ihr den Kasten da hinten?" fragte sie und zeigte mit dem Daumen hinter sich und fuhr dann fort ohne auf eine Antwort zu warten. „Das ist ein Lebenskraft und Magie Absorber. Er wird gleich einem von euch die Lebenskraft und die Magie entnehmen. Weil ich diese brauche um etwas, für mich sehr wichtiges fertig zu stellen.
Ich lasse euch die Wahl, wer sich für die anderen opfern darf. Sobald sich einer von euch entschieden hat, lasse ich die anderen wieder frei und bringe sie zurück in eure Welt." sagte sie.
„Und woher wissen wir, dass das auch wirklich so ist. Nehmen wir einmal an, einer von uns würde sich wirklich bereit erklären in diese Ding zu steigen. Woher wissen wir, dass du die anderen dann nicht einfach umbringst oder sie auch in deine komische Maschine steckst? Und warum muss es ausgerechnet einer von uns sein?" fragte einer der Jungs aufgebracht.
Tchar ließ langsam die Arme sinken. „Ich gebe euch mein Ehrenwort als Drache, dass keinem von euch ein Haar gekrümmt wird und ihr wohlbehalten wieder nach Hause kommt. Und zu der Frage, warum einer von euch, nun..." Sie sah hob den Kopf und sah Stef für einen kurzen Augenblick wieder mit diesem Raubtierlächeln an. „Sagen wir mal so, ich habe meine Gründe."
Keiner ihrer Freunde hatte den Blick bemerkt, doch Stef lief es eiskalt den Rücken runter.
„So, ich gebe euch nun zehn Minuten Zeit, um zu entscheiden wer der Glückliche sein darf." sagte Tchar, drehte sich um und ging in Richtung des Kastens, die Gruppe ließ sie verblüfft stehen.
Eine Weile sahen sie ihr ungläubig hinterher, dann drehte sie sich um und fingen an zu diskutieren.
„Das kann sie doch nicht von uns verlangen!" sagte eins der Mädchen wütend. „Wir können doch nicht einen von uns einfach so opfern!"
Einer der Jungs schüttelte den Kopf. „Nein, werden wir auch nicht."sagte er und sah auf. „Wir müssen in diesem zehn Minuten irgendwie versuchen zu entkommen."
„Und wie sollen wir das anstellen? Hast du dich hier drin mal umgesehen? Falls es dir nicht aufgefallen ist, es gibt in diesem Raum weder Türen noch Fenster." fauchte ihn eins der Mädchen an.
Die Unterhaltung wurde immer hitziger.
Stef stand währenddessen nur da, hörte zu und machte sich ihrer eigenen Gedanken zu die Sache.
Ihr Blick wanderte zu Tchar, die in etwa der Mitte zwischen ihnen und dem Kasten stand.
Als sie Stef's Blick bemerkte, grinste sie sie mit unverhohlener Gier an.
Stef hielt dem Blick stand und fragte sich gleichzeitig, was Tchar vorhin damit gemeint hatte, dass sie ihre Gründe habe?
Ihr Blick ging wieder zu der Gruppe zurück, die immer noch wild am diskutieren waren.
Sie sah sich jeden Einzelnen von ihnen genau an und dachte daran, dass sie sie alle wirklich gern hatte und es nicht ertragen würde auch nur einen von ihnen zu verlieren.
Außerdem ging ihr Tchar's Blick nicht mehr aus dem Kopf. Sie hatte das unbestimmte Gefühl, dass diese Drachenmädchen nicht irgendeinen von ihnen brauchte.
Langsam ging sie einen Schritt zurück und wie erwartet stellte sich einer der Jungs wild gestikulierend vor sie, sodass sie vom Rest der Gruppe abgeschnitten war.
Behutsam ging sie noch weiter zurück und als sie sicher war, dass es keinem von ihren Freunden aufgefallen war, dass sie fehlte, drehte sie sich um und ging auf Tchar zu.
Diese erwartete sie mit einem siegreichen Lächeln im Gesicht. „Wie schön! Ich freue mich, dass ihr so schnell zu einem Entschluss gekommen seit." sagte Tchar, als Stef sie erreicht hatte.
Doch diese sah sie nur finster an. „Du wolltest mich von vornherein, stimmt's? Und du wusstest, dass ich mich freiwillig melden würde." warf sie dem immer breiter grinsenden Mädchen an den Kopf.
„Nun wenn du es schon so direkt ansprichst. Ja, ich brauchte dich, Drachenprinzessin. Und ja, ich wusste das du kommen würdest, denn du würdest niemals einen deiner Freund an deiner Stelle sterben lassen." sagte sie und sah belustigt dabei zu wie Stef die Gesichtszüge entgleisten.
Sanft faste sie sie am Arm und führte sie auf den Kasten zu, was Stef ohne Widerstand geschehen ließ.
Als sie sich wieder einigermaßen gefasst hatte, fragte sie: „Woher weißt du wer ich bin? Oder besser wer ich in meinen Geschichten bin?"
Tchar zog eine Augenbraue hoch. „Geschichten?" fragte sie ungläubig und fing dann an zu lachen. „Meine Liebe, ich glaube du hast keine Ahnung was alles in dir steckt." Dann schüttelte sie den Kopf. „Und ich befürchte, dass es auch nicht mehr herausfinden wirst." sagte sie als sie an dem Kasten angekommen waren.
Stef wollte gerade Luft holen um weiter zu sprechen, da schnitt Tchar ihr das Wort ab. „Bevor du mich jetzt fragst wie ich das gemeint habe und warum ich dich dann nicht einfach gezwungen habe dich zu opfern. Nun, du musstest mir deinen Kräfte freiwillig geben, sonst hätte es nicht funktioniert. Im Übrigen,..." sagte sie und zeigte hinter Stef. „ solltest du dich beeilen, denn deine Leute haben dein Verschwinden auch endlich bemerkt."
Geschockt drehte sich Stef um und sah wie die Gruppe auf sie zu gerannt kam.
„Was muss ich tun?" fragte sie Tchar schnell.
Diese lächelte. „Du musst nur deine Hand an das Glas legen."
Sie hob ihrer Hand und ließ sie nur Millimeter vor der glatten Oberfläche verharren. „Und du versprichst mir, dass du meine Freunde wohlbehalten wieder nach Hause bringst?" fragte sie Tchar noch mal eindringlich.
Diese hob feierlich ein Hand. „Ich verspreche es. Du hast mein Wort als Drache." sagte sie ruhig.
Stef nickte, atmete noch einmal tief durch und drückte ihre Handfläche an das kalte Glas.
Ein Schimmern lief darüber und nach kurzer Zeit war ein piepen zu höher, dann wurde sie plötzlich an der Schulter gepackt und herum gerissen.
Sie fauchte und funkelte ihren Freund verärgert an, der ebenso wütend zurück funkelte.
„Warum hast du das gemacht?" schrie er sie an.
Mit einem kurzen Ruck schüttelte sie seine Hand ab, lehnte sich gegen das Glas und sah zur Seite. „Ich war die einzig logische Wahl." sagte sie mit ruhiger Stimme.
Ihre Freunde sahen sie entsetzt an. „Die...die einzig logische Wahl?" wiederholte er ungläubig.
„Spinnst du!" brüllte er sie an, doch bevor er richtig loslegen konnte, fuhrt sie ihm über den Mund und sah ihm fest in die Augen.
„Genau! Die einzig logische Wahl! Denn im Gegensatz zu euch habe ich niemanden an meiner Seite!" Sie sah der Reihe nach ihre Freunde an. „Jeder von euch hat jemanden, der an seiner Seite steht. Ich nicht. Ich bin allein und ersetzbar." geschockt schnappten ihre Freundinnen nach Luft.
Traurig senkte sie ihren Blick. „Vielleicht werdet ihr traurig sein, doch das wird vergehen. Nur um meine Mama tut es mir leid. Sagt ihr das bitte." sagte sie und sah lächelnd auf.
„Ich bitte euch nur um einen letzten Gefallen." sagte sie und ließ nochmal ihren Blick über ihrer Freunde wandern.
„Bitte, vergesst mich nicht..." sagte sie lächelnd mit Tränen in den Augen.
Ihr Freund, der vor ihr stand wollte noch etwas sagen, doch plötzlich fing der Glaskasten hinter ihr laut an zu piepen.
Ein Loch tat sich im Glas auf und Stef kippte mit einem erschrockenen Aufschrie nach hinten.
Ihre Leute wollten noch nach ihr greifen, doch es war zu spät, das Loch hatte sich bereits geschlossen.
Stef war gegen die Rückseite des Kasten gefallen und rappelte sich langsam wieder auf.
Sie sah wie einer der Jungs verzweifelt mit den Fäusten gegen das Glas klopfte und sie konnte auch schwach seine Stimme von draußen hören.
Plötzlich, weckte ein anderes Geräusch ihre Aufmerksam.
Es war das schrille Lachen, das auf einmal von Tchar kam. „Endlich! Endlich habe ich dich, Drachenprinzessin!" rief sie und tanzte vor Vergnügen.
Stef schlug von innen eine Faust gegen das Glas. „Ich habe meinen Teil erledigt, jetzt halte dein Versprechen und bring meine Leute sicher wieder nach Haus." schrie sie.
Tchar hörte auf zu tanzen und grinste sie an. „Natürlich, das werde ich tun. Nur hatte ich nicht gesagt, wann ich sie zurück bringen werde. Sie sollen zusehen wie ich dir deine Lebensenergie und alle deine magischen Kräfte entziehe." rief sie und lachte erneut auf.
Entsetzen machte sich in Stef breit, das hatte sie nicht gewollte.
Verzweifelt sah sie zu ihren Freunden. „Es tut mir leid." formte sie lautlos mit den Lippen, als sie plötzlich ein brachialer Schmerz durchfuhr.
Mit einem gellenden Schmerzensschrei bäumte sie sich auf.
Ihr Körper begann hell zu glühen, während Blitze um sich herum zuckten und sie immer wieder aufschreien ließen.
Hilflos mussten ihrer Freunde mitansehen, wie das Glühen langsam anfing sich von ihrem Körper zu lösen und in eine Röhre im Deckel des Kastens zu schwebte.
„Was passiert da mit ihr?" fragte eine ihrer Freundinnen.
Tchar war es, die ihr antworte. „Das Glühen was ihr da seht, ist ihre Lebensenergie und wird ihr gerade abgesaugt."
„Und warum brüllt sie dann vor Schmerzen?" fragte eine andere.
Doch Tchar zuckte nur mit den Schultern. „Niemand hat je behauptet, dass die Prozedur schmerzfrei wäre." lachte sie.
Einer der Jungs stürmte auf sie zu. „Lass sie sofort frei!" schrie er und wollte Tchar am Kragen packen. Doch sie sprang hoch in die Luft und blieb dort schweben.
„Nichts da! Sie hat sich freiwillig gemeldet! Und damit gehört sie mir! Verstanden?" rief sie ihnen zu und wedelte kurz mit der Hand.
Der Junge wurde von den Füßen gehoben und zurück geschleudert.
Schnell liefen die anderen zu ihm, doch er rappelte sich wieder auf und sah die schwebende Tchar wütend an.
„Ihr könnt nichts anderes tun als tatenlos die Show genießen." sagte Tchar und lachte noch lauter.
Wieder sahen sie zu Stef.
Diese hatte mittlerweile die Arme um den Körper geschlungen und schrie in stummer Verzweiflung, während das Glühen um sie herum langsam schwächer wurde.
Plötzlich, war ein lautes krachen zu hören. Ein Teil der Decke stürzte ein und hüllte alles in eine dichte Staubwolke.
Auch Stef bemerkte den Tumult und blickte erschöpft auf.
Sie sah eine Gestalt vor dem Glaskasten auftauchen und im nächsten Moment zerbarst das Glas und sie wurde gegen die hintere Wand geschleudert, an der sie schlapp hinunter rutschte.
Langsam verzog sich der Staub und alle konnten sich den Neuankömmling genauer ansehen.
Tchar war mittlerweile wieder gelandet. „Wer bist du?" zischte sie und war ganz und gar nicht glücklich über diese Störung.
Im Gegenteil, sie kochte vor Wut.
Auch Stef hob mühsam den Kopf um zu sehen wer da stand.
Es war ein großer junger Mann mit kurzen schwarzen Haaren und glühenden silbernen Augen. Er trug enganliegende dunkelbraune Leberhosen, ein ärmelloses Lederoberteil und an seinem Gürtel hing ein japanisches Langschwert.
Schützend hatte er sich vor ihr aufgebaute und funkelte Tchar wütend an. „Ich bin der, der an ihrer Seite steht!" rief er energisch und ballte die Fäuste.
Stef betrachtet ihn neugierig, doch sie hätte beim besten Willen nicht sagen können, wer er war. Ohnehin brummte ihr der Schädel und es viel ihr schwer einen klaren Gedanken zu fassen.
Er drehte sich halb zu ihr um. „Ist bei dir alles klar?" fragte er und sah sie besorgt an.
Noch bevor sie antworten konnte, mischte sich Tchar ein. „Ich weiß ja nicht wer du bist, aber du störst gerade gewaltig!" maulte sie ihn an und verschränkte die Arme vor dem Körper.
Der junge Mann sah immer noch besorgt auf Stef herab und sie hatte das unbestimmte Gefühl, dass sie ihn kennen musste. Da drehte er sich wieder zu Tchar um und sein Gesichtsausdruck änderte sich schlagartig von besorgt zu wütend.
„Mein Name ist Lúcca Shuraiya! Und ich werde meine Prinzessin jetzt mit mir nehmen!" sagte er entschlossen und fixierte Tchar.
Die sah ihn kurz groß an, doch sie fing sich schnell wieder und begann zu lächeln. „Ach?! Du bist also Lúcca, sieh an, sieh an. Nun, wenn das so ist." Ihr lächeln wurde teuflischer. „Kann ich euch leider nicht so einfach gehen lassen."
„Könnte mir mal jemand sagen, was zum Teufel hier los ist?" brüllte plötzlich einer von Stef's Freunden.
Bisher stand die ganze Gruppe wie erstarrt etwas abseits und hatte erschrocken die Ereignisse verfolgt. Doch jetzt strafften zwei der Jungs mit geballten Fäusten die Schultern und schauten wütend von Tchar zu Lúcca.
Während die Mädchen besorgt zu Stef sahen und sich langsam in ihrer Richtung in Bewegung setzten wollten.
Doch Lúcca stellte sich ihnen demonstrativ in den Weg und sah sie streng an.
Sofort blieben sie stehen und sahen ängstlich zu Boden.
Stef hatte sich die ganze Zeit über kaum geregt und nur langsam drang die Erkenntnis durch den Nebel, der ihr Bewusstsein einhüllte.
Hatte dieser Junge eben wirklich gesagt, dass er Lúcca Shuraiya hieß?
Das konnte nicht sein!
Lúcca Shuraiya war die männliche Hauptfigur aus ihrer Geschichte! Er war das Klanoberhaupt, ihr Partner und ihr bester Freund. Doch waren die beiden noch etwas mehr als nur Freunde.
Und dieser junge Mann behauptete jetzt allen ernstes er sei Lúcca!
Mühsam versuchte sie sich auf zu setzten, doch sie rutschte wieder kraftlos zurück.
Lúcca hatte es bemerkt und kämpfte sichtlich mit sich.
Einerseits wollte er zu ihr und ihr helfen, anderseits musste er sich um diese durchgeknallte Sadistin vor sich kümmern, die immer wieder verstohlene Blicke zu dem am Boden liegenden Mädchen warf.
Er drehte sich leicht zu ihr um. „Bitte, hab noch etwas Geduld. Ich weiß du bist verwirrt und ich werde dir alles erklären, doch vorher müssen wir die da los werden." Er nickte mit dem Kopf in Tchar's Richtung, dann sah er wieder zu Stef. „Also, halte noch ein kleines bisschen durch, Mylady. Ok?" sagte er und lächelte sie liebevoll an.
Sie blickte mit großen Augen zurück und nickte nur.
Hatte sie sich gerade verhört oder hatte er sie wirklich Mylady genannt?
So nannte Lúcca immer seine Rie, so war ihr Name in der Geschichte.
Er lächelte sie noch mal an. „Braves Mädchen." sagte er.
Kurz sah er noch zu der Gruppe, die ihn argwöhnisch begutachteten.
„Und ihr werdet euch nicht von der Stelle rühren!" sagte er scharf.
„Du hast uns gar nichts zu sagen!" knurrte einer von Stef's Freunden.
Lúcca zuckte mit den Schultern. „Das ist richtig. Aber ich werde keine Rücksicht auf euch nehmen, wenn ihr mir im Weg steht." sagte er gleichgültig und sah wieder zu Tchar.
Diese hatte in der Zwischenzeit ihre Schwerte gezogen und sah Lúcca berechnend an. Er zog ebenfalls sein Schwert und ging in Kampfposition.
Ein paar Herzschläge lang, sahen sich die beiden lauernd an. Wer würde den ersten Schritt wagen?
Doch dann ging plötzlich alles ganz schnell.
Sie schossen gleichzeitig auf einander zu und ein helles Klirren war zuhören, als ihre Schwerter aufeinander prallten.
Immer und immer wieder wiederholte sich dieser Tanz, Lúcca war Tchar an Kraft und Technik überlegen, doch sie war flink und wusste mit ihren zwei Kurzschwertern umzugehen.
Als sie erneut auseinander stoben, nahm Tchar beide Schwerter in eine Hand, sie hob zwei Finger zu ihrem Mund und pfiff damit.
Kurz herrschte angespannte Stille im Raum und jeder der Anwesenden wartete was wohl passieren wird.
Da fing plötzlich das Holz der Vertäfelung an sich zu bewegen und zwei große menschenähnliche Wesen komplett aus Holz traten in den Raum.
Tchar hatte wieder ihre Kampfhaltung eingenommen und angefangen zu grinsen. „Das sind meine Holzgolems, sie werden mir bringen was mir gehört." sagte sie zu Lúcca, der die Wesen bis dahin nur entgeistert angestarrt hatte.
Tchar wandte sich an die Golem's. „Los Jungs, holt mir die Prinzessin." rief sie und die Wesen setzten sich in Bewegung.
Nun wandelte sich Lúcca's entgeisterter Gesichtsausdruck in Wut und er wollte sich umdrehen um zu Stef zu laufen, doch Tchar stellte sich ihm in den Weg.
„Nicht so schnell. Wir sind noch nicht fertig." sagte sie und ging wieder auf ihn los.
Er parierte ihren Angriff gekonnt, flucht jedoch da sein Blick zu Stef hinüber wanderte, die immer noch an die Wand gelehnt dasaß und die sich nähernden Holzwesen anstarrte.
Sie versuchte sich hoch zu stemmen, war jedoch viel zu schwach dazu und sank immer wieder zurück. Auch ihre Freunde waren keine große Hilfe, sie standen wie angewurzelt da und wussten nicht was sie tun sollten.
„Verflucht!" fauchte er und wehrte wieder einen von Tchar's Hieben ab, sie nutzte seine Unachtsamkeit aus und rammte ihm ihren Dolch in den Oberschenkel.
Lúcca sog scharf die Luft ein und Stef keuchte erschrocken auf. Er zog den Dolch heraus, warf ihn zur Seite und funkelte Tchar wütend an.
Diese grinste zufrieden. „Nun, was wirst du tun?" fragte sie und holte erneut mit ihren Schwertern aus.
Mittlerweile, hatte die Golem's Stef fast erreicht, da erwachten auch ihre Leute endlich zum Leben. Zwei der Jungs rannten auf sie zu, da schossen durch das Loch in der Decke plötzlich zwei Gestalten direkt auf die Holzwesen zu.
Der eine Golem wurde weggeschleudert und krachte in die Wand, der andere fiel plötzlich auseinander.
Zum Vorschein kamen eine zierliche junge Frau mit langen braunen Haaren, roten Augen und einem Schwert in der Hand, das aussah als wäre es aus Licht geformt.
Neben ihr stand ein großer durchtrainierter junger Mann mit kurzen braunen Haaren und fast schwarzen Augen. Er trug zwei Revolver an seiner Hüfte, doch viel beeindruckender war sein Arm der komplett aus Stein bestand, sich aber nun langsam wieder zurück verwandelte.
Sie waren beide genauso gekleidet wie Lúcca und dieser grinste als er sie sah. „Na endlich. Habt euch ja ganz schön Zeit gelassen. Tsuki, Koga." sagte er, während er einen erneuten Angriff von Tchar abwehrte, die nun mehr als wütend war.
Die junge Frau namens Tsuki stemmte die Arme in die Hüften. „Du spinnst wohl! Du hast uns doch einfach stehen lassen und bist davon gerannt. Es war eine mords Arbeit euch zu finden." schimpfte sie und Koga neben ihr nickte bestätigend, doch dann sah er das Blut auf Lúcca's Hose. „Brauchst du Hilfe?" fragte er und macht sich schon zum Angriff bereit.
Lúcca und Tchar waren wieder auseinander gegangen und sahen sich an.
Er schüttelte den Kopf. „Nein, und es tut mir leid. Könnt ihr euch trotzdem um Rie und die anderen kümmern, ich hab hier noch was zu tun." sagte er, ohne Tchar dabei aus den Augen zu lassen.
Tsuki nickte. „Selbstverständlich." sagte sie und drehte sich um und lief zu Stef, Koga begleitete sie.
Auch Stef's Freunde liefen zu ihr und kamen an als Tsuki sich gerade neben sie kniete und sie besorgt musterte.
„Oh ihr Götter, Rie-chan. Was hat sie mit dir gemacht?" fragte sie, ihre Stimme war liebevoll, doch gleichzeitig schwang große Sorge darin mit.
Auch Koga hatte besorgt auf sie herab geschaut, stellte sich aber nun Stef's Freunden entschlossen in den Weg. „Wer seid ihr?" fragte er rau und musterte sie genau.
Einer der Jungs trat vor. „Wir sind ihre Freunde! Und wer seid ihr?" rief er herausfordernd.
Tsuki drehte sich zu ihm um und funkelte ihn an. „Wir sind ihre Geschwister!" fauchte sie.
Der Junge schüttelte den Kopf. „Das kann nicht sein. Ich kenne sie seit über zwanzig Jahre, Stef hat keine Geschwister." sagte er.
Nun meldete sich Koga zu Wort. „Stef vielleicht nicht, Rie schon."
Stef hatte die ganze Zeit keinen Ton gesagt, sie war viel zu überrascht gewesen, dass Tsuki und Koga aufgetaucht waren.
Ihr Verstand kämpfte verzweifelt darum endlich diese lähmende Schwere los zu weder und nun musste er auch noch die Tatsache verarbeiten, dass nicht nur Lúcca scheinbar real war, sondern alle ihre Drachen es waren.
Noch bevor irgendeiner von ihnen allerdings reagieren konnte, hatte der Kampf zwischen Lúcca und Tchar eine neue Wendung genommen.
Tchar war am Boden, Lúcca stand über ihr und hielt ihr sein Schwert an die Kehle. „Gib ihre Lebenskraft zurück!" sagte er drohend.
Diese schluckte schwer. „Tja, so leid es mit tut, das geht nicht. Als, du den Kasten zerstört hast, hat sich alles was ich bereits aus ihr heraus geholt hatte, in Luft aufgelöst." sagte sie mit Bedauern.
Lúcca sah sie ungläubig an. „Was?! Und wie bekommt sie es zurück?" fragte er nun.
Tchar grinste ihn an. „Gar nicht." sagte sie und zerfiel in dem Moment zu Staub.
Eine Weile starrten alle auf die Stelle, an der Tchar eben noch gesäßen hatte.
Lúcca packte sein Schwert weg und schnaubte verächtlich, doch dann drehte er sich um und eilte zu Tsuki und Stef.
Er kniete sich ebenfalls neben sie und alle anderen bildeten einen Kreis um sie.
Behutsam berührte er ihren Arm und zuckte zurück, denn ihr Haut war eiskalt. „Rie?" fragte er und seine Stimme zitterte leicht.
Stef, die mit geschlossenen Augen an der Wand gelehnt hatte, öffnet sie nun langsam und sah ihn an.
Ein schwaches Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus. „Lúcca...? Bist...du...es...wirklich...?" fragte sie, doch ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.
Er schluckte schwer und nickte. „Ja, ja ich bin es." sagte er und nahm ihre Hand.
„Wie...schön..." sagte sie und seufzte. „Ich...hab...es mir...so...sehr...gewünscht...Es ist...nur...schade..." sagte sie.
Lúcca ahnte schon was sie meinte. „Was ist schade?" fragte er jedoch trotzdem, als könnte er sich vielleicht doch irren.
Immer noch lächelnd schloss sie wieder die Augen. „Dass...ich...nun...gehen...muss..."
Eine von Stef's Freundinnen schluchzte laut auf und wurde von ihrem Freund in den Arm genommen. „Könnt ihr denn gar nichts tun?" fragte er flehend und sah die drei Drachen an.
Lúcca blickte zu Tsuki, sie war eine ausgezeichnete Heilerin, doch auch sie schüttelte nur traurig den Kopf.
Ungläubig sah er sie an. „Nein...Nein! Da darf nicht sein!" rief er, hob Stef von der Wand weg und nahm sie fest in den Arm. „Ich habe sie doch gerade erst gefunden und da soll ich sie schon wieder verlieren?" Tränen sammelten sich in seinen Augen und er vergrub sein Gesicht leicht in ihren Haaren.
Da spürte er plötzlich etwas kaltes an seiner Wange, verwundert schaute er auf und sah, dass Stef eine Hand an seine Wange gelegt hatte.
Sie lächelte ihn an. „Bitte...sei nicht traurig...nicht...meinetwegen...Ich...bin überglücklich...dich...und euch..." Sie sah zu Tsuki und Koga, der nun auch neben ihr kniete und dann wieder zu Lúcca. „...getroffen zu haben..."
Nun sah sie zu ihren Freunden. „Es tut...mit leid,...dass...ihr da...mit hinein...gezogen...wurdet..." sagte sie.
Diese schüttelten die Köpfe. „Das muss es nicht." sagte einer von ihnen mit bebender Stimme.
Sie lächelte wieder und sah zu Lúcca, der sie ebenfalls traurig an sah.
Ihr lächeln wurde noch etwas breiter und ihr Hand glitt von seiner Wange hinab.
Erschrocken sah er sie an. „Rie? Rie? Nein! Nein, bitte nicht!" rief er und drückte sie fest an sich.
Tsuki schluchzte auf und Koga legte einen Arm um sie, auch Stef's Freundinnen hängten sich weinend an ihre Freunde.
Lúcca schrie und fluchte. „Das darf nicht sein! Ich hab so lange nach ihr gesucht! Ich lasse sie nicht einfach gehen!" schrie er und drückte den leblosen Körper des Mädchens an sich.
Da fing zwischen ihnen auf einmal etwas hell an zu strahlen.
Lúcca hielt Stef ein Stückchen von sich weg und schaute verwundert erst auf seine, dann auf ihre Brust, die beide hell leuchteten.
Tsuki schaltete als erste. „Lúcca! Das Drachenherz!" rief sie aufgeregt.
„Das was?" fragte einer von Stef's Freunden irritiert.
Koga drehte sich zu ihm um. „Das Drachenherz ist ein magischer Kristall, den nur die Drachenprinzessin und ihr Beschützer tragen, er verbindet sie, so zusagen." erklärte er und sah dann wieder zu Lúcca. „Und dieser Beschützer ist Lúcca."
Dieser sah seinen Freund mit großen Augen an. „Ich kann sie spüren..." sagte er schließlich.
Dann blickte er auf Stef hinab. „Komm zu mir zurück..." sagte er sanft und legte seine Lippen auf ihre.
Augenblicklich fing es im Raum um sie herum an zu funkeln, wie tausend Glühwürmchen, die umher tanzten. Die Lichter schwebten eine kurze Zeit auf der Stelle und flogen dann ganz langsam auf Stef zu.
Sie legten sich wie ein Mantel um sie und hüllten sie ein. Kurz leuchteten sie noch einmal hell auf, sodass alle geblendet die Augen schließen mussten, dann waren sie in ihrem Körper verschwunden.
Blinzelnd öffnete Lúcca seine Augen und sah auf das regungslose Mädchen in seinen Armen hinab.
Auch die anderen öffneten nun langsam die Augen und sahen ihn erwartungsvoll an.
Er sah auf und ein Lächeln lag auf seinen Lippen. „Ihr Körper ist ganz warm und ich kann ihren Herzschlag spüren." sagte er.
Jubel brach aus.
Tsuki sprang lachend auf, Koga klopfte Lúcca auf die Schulter und auch Stef's Freunde lagen sich in den Armen.
Vorsichtig und behutsam stand Lúcca mit Stef in seinen Armen auf. „Wir sollten sie nach Hause bringen." sagte er an Tsuki und Koga gerichtet.
Einer ihrer Freunde trat an sie heran. „Wisst ihr denn wo sie wohnt?" fragte er und auch die anderen kamen hinzu.
Lúcca sah ihn an. „Wir bringen sie nicht zu euch nach Hause, sondern zu uns, wo sie hin gehört." sagte er und zog sie beschützend etwas näher an sich.
Die Gruppe schnappte nach Luft. „Ihr wollt sie entführen?" fragte eins der Mädchen.
Tsuki stellte sich zwischen Lúcca und die Gruppe und hob beschwichtigend die Hände. „Nein, das wollen wir nicht. Nur muss sie behandelte werden und das können wir besser als eure Ärzte. Und sobald sie wieder auf den Beinen ist, bringen wir sie zurück." versicherte sie ihnen.
„Wenn sie das möchte." ergänzte Lúcca leise und blickte auf Stef hinab, die sich zufrieden lächelnd an ihn gekuschelt hatte.
Und so brachten die drei Drachen die Mensch wieder in ihre Welt zurück und nahmen Stef mit zu sich.
Sie erholte sich rasch wieder und ob sie danach wieder nach Hause zurück gekehrt ist...na ja, das steht in den Sternen...
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