SPECIAL: Warum ich überhaupt vegan bin
Für die Veganer*innen, die das hier lesen, ist das meiste, was ich hier schreibe logisch und nachvollziehbar, weil sie die Argumente kennen. Da aber auch Menschen, die sich bis jetzt wenig bis gar nicht mit dem Thema beschäftigt haben, das hier lesen, dachte ich, dass es vielleicht sinnvoll wäre, die Argumente, die für eine vegane Ernährung bzw. Lebensweise sprechen, hier einmal gesammelt aufzuschreiben.
1. Für die Tiere. Bei mir das Hauptargument, denn Tierhaltung ist grausam. Punkt. Da kann man nicht drüber diskutieren und auch Bio-Haltung ist alles andere als ein Zuckerschlecken.
Auch in Bio-Haltung ist erlaubt:
-das Töten von Eintagsküken (also männliche Küken, die bei der Legehennen-Zucht "entstehen" und für die Fleisch-Poduktion nicht zu gebrauchen sind und daher schon am ersten Tag ihres Lebens umgebracht werden), z.T. durch lebendiges Schreddern oder Vergasen. (Ja, ihr habt richtig gehört - VERGASEN!!!). Auch sogenannnte Bruderhähne, die dann doch mit aufgezogen werden, landen am Ende auf unserem Grill.
- Ferkel ohne Betäubung kastrieren. Da einige männliche Schweine nach der Geschlechtsreife einen speziellen, recht unangenehmen Geruch entwickeln, der auch im Fleisch später noch zu erkennen ist, werden so gut wie alle (männlichen) Schweine als Ferkel kastriert. Dies ist in einem Alter unter 8 Tagen ohne Betäubung erlaubt, wobei die meisten Experten davon ausgehen, dass die Tiere auch schon in diesem Alter Schmerz empfinden können. Dieses grausame Vorgehen sollte eigentlich ab dem 1. Januar 2019 verboten sein. (Das wurde 2013 (!!!) beschlossen, wie lange braucht man bitte, um so was Wichtiges umzusetzen?!) Am 30.11.2018 wurde jedoch mit Mehrheit der Abgeordneten von CDU, CSU, SPD und AfD beschlossen, das Verbot um 2 Jahre zu verschieben - bzw. um 40 Millionen Ferkel, die in den nächsten 2 Jahren dieses Elend noch erleben dürfen.
- Trennung von Kälbchen und ihren Müttern kurz nach der Geburt. Eine extrem hohe psychische Belastung für diese sozialen, loyalen und durchaus intelligenten Lebewesen. Während die weiblichen Kälber zu neuen Milchkühen heranwachsen, werden die männlichen gemästet und später zu Schnitzel/ Steak/ Braten verarbeitet. Sage noch einer, für Milch sterben keine Tiere!
- Dauerschwangerschaft von Kühen. Das muss man sich mal vorstellen. Die Tiere sind quasi die ganze Zeit schwanger! Sie werden jährlich geschwängert und haben somit keine Zeit, sich von den Anstrengungen, die eine Schwangerschaft so mit sich bringt, zu erholen. Nach ca. 5 Jahren sind sie nicht mehr leistungsfähig und werden geschlachtet. Die natürliche Lebenserwartung einer Kuh beträgt übrigens 20 Jahre!
- Das Töten von Tieren. Für mich fast der wichtigste Punkt, denn egal wie schön das Leben des Tieres war, am Ende wird es umgebracht. Jedes Tier, wenn man von Wild mal absieht, muss zu diesem grausamen Ort, der sich Schlachthof nennt. Sie müssen Angst durchleiden - denn es wäre naiv zu glauben, dass sie nicht wissen, was auf sie zukommt - und schlussendlich sterben.
Was ich (bzw. eigentlich hajo0508 , danke nochmal und sorry für die Verspätung!) hier noch mal anmerken möchte: Das Schlachten der Tiere bzw. das Entsorgen der Eintagsküken geht oft nicht einfach so problemlos vonstatten. Vor allem in der Massentierhaltung kommt es vor, dass die Tötung und/oder die Betäubung nicht richtig funktioniert und die Tiere danach qualvoll vor sich hinsterben- und das bei Bewusstsein!
2. Für die Umwelt. Ein Kilo Fleisch benötigt 16.000 Liter Wasser in der Produktion. SECHZEHNTAUSEND!!! ( 1 Kilo Weizen braucht 1350). Und jeder Deutsche verzehrt im Durchschnitt pro Kopf und Jahr 60 Kilo Fleisch! Ich lass das jetzt mal mit dem Ausrechnen, aber stellt euch mal diesen unglaublich hohen Wasserverbrauch vor, der da insgesamt anfällt!!!!
Generell ist Fleischproduktion eine verdammt ineffiziente Sache. Für ein Kilo Schweinefleisch werden 5 Kilo Futter verbraucht. Um diese riesige Menge Futter, meistens aus Soja oder Mais bestehend, anzubauen werden jedes Jahr unvorstellbar große Flächen Regenwald gerodet, was nicht nur extrem umweltschädlich ist, sondern auch das Artensterben fördert.
Außerdem erzeugt die weltweite Tierhaltung 20% der Treibgasemmissionen und gehört damit zu den größten Verursachern des Klimawandels, größer als der Verkehr: Pro Kilo Rindfleisch werden 13,3 Kilo CO2 freigesetzt (Mischbrot: 0,75 Kilo, Äpfel: 0,5 Kilo, Tomaten: 0,2 Kilo). Bei Massentierhaltung kommen noch die Aspekte Wasser- und Luftverschmutzung hinzu.
3. Gegen den Welthunger. Den hohen Flächenvebrauch für Futtermittel habe ich weiter oben schon angesprochen. Viele Futtermittel werden in "Entwicklungsländern" angebaut. Die dortige Bevölkerung muss hungern, obwohl sie jede Menge essbarer Pflanzen wie Soja, Mais und Weizen anbaut. Denn diese Pflanzen sind als Futter für die Tiere gedacht, die die dicken, reichen Industrie-Staat-Bewohner noch dicker machen sollen.
4. Für die Menschen, die in Schlachthäusern arbeiten. Was wir oft vergessen: Irgendjemand muss all das , was ich beim ersten Punkt geschrieben habe, hautnah miterleben. Irgendjemand muss die Küken in den Schredder werfen, die Schreie der Kälber nach ihrer Mutter ertragen, die Tiere eigenhändig umbringen. Ich kann mir gar nicht vorstellen, was das mit einem Menschen macht. Egal, ob er aus Deutschland oder, wie die meisten, als unterbezahlter Arbeiter aus Osteuropa kommt.
Quellen: www.oekolandbau.de
www.verbraucherzentrale.de
www.tierschutzbund.de
www.stern.de
www.biowahrheit.de
www.geo.de
www.greenpeace.de
So, das war ein sehr langes Kapitel, Respekt, wer alles gelesen hat, aber es lag mir wirklich sehr am Herzen, dass ich die Zusammenhänge genau erkläre, weil ich selber sehr lange gebraucht habe, sie zu verstehen.
Und ich verspreche, dass die nächsten wieder ein bisschen lustiger werden ;).
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