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152 ** Urlaubsplanung ** Mi. 27.5.2021

Am Mittwoch nach Pfingsten besteht Max zum Glück im ersten Anlauf die Fahrprüfung. Abends sind Max und Paul bei uns zu Hause eingeladen, und meine Eltern haben seeeeeehr geheimnisvoll getan vorher. Wir essen erst zu Abend, was uns drei ziemlich auf die Folter spannt. Nach dem Essen drücken uns meine Eltern dann drei Schlüssel zu einem Auto in die Hände. Wir haben ziemlich dumm aus der Wäsche geschaut, glaube ich.
„Äh. Papa, wofür sind diese Schlüssel? Die sehen anders aus als die zu Mamas Auto, das ich bisher immer gefahren bin."
„Das liegt daran, dass sie zu einem anderen Auto gehören. Wir sechs Eltern haben beschlossen, euch ein WG-Auto zu schenken. Wir haben eins mit viel Stauraum ausgesucht, damit ihr auch mit vielen Leuten mal für länger losziehen könnt. Die Versicherung teilen wir uns, zugelassen ist es auf mich, Sprit zahlt ihr selbst. Und wer es kaputt fährt, kauft ein neues."

Sprachlos schauen Paul, Max und ich uns an. Ich finde als erster die Sprache wieder.
„Wie g..l ist das denn???"
Stille.
„Oh, sorry, Papa. Ich ..."
Aber meine Eltern fangen nur an zu lachen.
„Wir dachten uns, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, weil ihr ja am Anfang der Ferien nach Südfrankreich wollt. Und inzwischen sind glaube ich so viele mit von der Partie, dass ein Auto nicht mehr reichen wird."
„Stimmt. Wir dürfen nicht vergessen, Max, dass wir uns morgen Abend nochmal zur Planung treffen."
Stille.
Jetzt erst kommt bei mir so richtig an, was grade passiert ist, und ich falle meinen Eltern spontan um den Hals.
„Danke. Ihr seid die besten. Das ist soooo riesig!"

Gemeinsam gehen wir nach draußen, wo in der Garage ein knallroter Combo auf uns wartet.
„Cool! Hoch, ewig viel Kofferraum, viel Beinfreiheit, aber nicht zu lang, um einen Parkplatz zu finden. Tausend Dank, ihr Verrückten!"
Max und Paul schwingen sich gleich auf ihre Räder.
„Danke fürs Abendessen. Und noch viel mehr danke für das Auto."
„Ich muss jetzt sofort nach Hause, um da auch gebührend danke zu sagen. Bis morgen, Moritz!"
Und weg sind sie.

Am Donnerstag Abend treffen wir uns alle bei Sebastian und Antoine. Die haben sich in "Tanjas" Wohnung gut eingerichtet und eingelebt, Antoine hat tatsächlich einen Job als Französisch-Nachhilfelehrer, Sebastian arbeitet fast Vollzeit in der Gärtnerei, und mit der Hilfe von Sebastians Eltern können sie so sogar ein bisschen Geld zurücklegen. Das Verhältnis zwischen Sebastian und seinen Eltern hat sich nach Jahren des Desinteresses und Zwangs inzwischen deutlich verbessert. Entgegen aller Erwartungen haben Sebastians ruhige Entschlossenheit und auch seine Beziehung zu Antoine Türen geöffnet und dieser Familie eine neue Chance gegeben. Antoine ist glücklich, erleben zu dürfen, wie Familie auch sein kann. Und das verschafft ihm wiederum viel Klarheit für sich und Loslassen gegenüber seinen eigenen Eltern.

Fast gleichzeitig mit mir treffen auch Milly, Lore und Annika, Max und Lasse, Paul und dazu noch Alex ein. Alex war ja in der Survivalwoche mit Antoine auf einem Zimmer. Die beiden haben sich gut verstanden, und Alex hat dann auch ein bisschen was mitgekriegt. Also hat er gerne ja gesagt, als Antoine ihn gefragt hat, ob er mitkommen mag. Inzwischen wissen alle Teilnehmer unseres Urlaubs Bescheid, was Antoine nach Deutschland und dann in die Psychiatrie getrieben hat. Es ist nicht Thema, aber es tut ihm gut, dass wir das alle so selbstverständlich hinnehmen. Sein Leben hat sich endlich normalisiert.

Mit zehn Leuten knubbeln wir uns in das Wohnzimmer und besprechen letzte Fragen, gehen unsere Packlisten durch, ob jemand noch was fehlt, und stoßen auf unser WG-Auto an. Sebastians Eltern werden uns für die Reise einen VW-Bus mieten, und zusammen mit unserem Auto kriegen wir uns und unser Gepäck locker unter. Antoine zeigt uns auf einer Karte der Provence nochmal, wo wir uns alles rumtreiben werden. Wir wollen gemeinsam auf der Ardeche paddeln unter der Anleitung unserer beiden „Profis". Die Boote sind geliehen, die Ausrüstung ist beisammen. Zweimal waren wir zusammen am Baldeneysee und haben mit den beiden einsteigen, aussteigen, umtragen, Wehr fahren, kentern und koordiniertes Gemeinschaftspaddeln geübt, damit wir nicht dauernd baden gehen.

Als Ruderer beziehungsweise Kanute haben Sebastian und Antoine beide einen Führerschein, mit dem sie auch Anhängerkupplung fahren können. Und das brauchen wir auch, denn an den Bus wird noch ein größerer, abschließbarer Anhänger gekoppelt werden, damit wir Antoines Habe bei seinen Eltern rausholen können. Das wird der eher nicht so schöne Teil des Urlaubs. Da seine Eltern voll arbeiten, werden wir an einem Vormittag dort auflaufen, wenn die beiden weg sind. Falls sie das Schloss an der Haustür ausgetauscht haben sollten, wird Antoine mit seinem französischen Pass einen Schlüsseldienst bemühen. Und dann werden wir alles, was ihm wichtig ist, aus dem Haus schaffen. Von Kindheitserinnerungen, seinen Pokalen und Fotos von Claire über Schulzeugnisse und andere Dokumente bis hin zur gesamten Kleidung und Kanutenausrüstung. Tabula rasa und dann ab mit dem Schlüssel in den Briefkasten. Kurz und schmerzlos.

Wir wissen alle, wie sehr Antoine davor Angst hat, ihnen in die Arme zu laufen. Oder feststellen zu müssen, dass sie vielleicht all seinen Besitz weggeworfen haben. Mit all dem noch ein letztes Mal konfrontiert zu werden. Aber auf eine Sache freut er sich. Er wird ein besonders schönes Foto von Claire aussuchen, in einem Copyshop laminieren lassen und dieses Bild an den Unfallort bringen. Er will ihr einen Brief schreiben und den mit einlaminieren. Dort am Campingplatz will er spontan entscheiden, wer mit ihm zur Unfallstelle gehen wird, je nachdem, wie es ihm an dem Morgen gehen wird.

Er will an irgendeinem Baum in der Nähe der Brücke das Bild aufhängen und Blumen ablegen, damit Claire nicht für immer in Vergessenheit gerät. Ihm ist klar, dass dieser Abschied schwer werden wird. Aber da er sich während seiner Therapie mit ihr und dem Unfall versöhnt hat, weiß er, dass Claire – wo auch immer sie jetzt ist – ihm längst verziehen hat und seine Liebe spüren wird. Wir anderen werden in diesem Urlaub sein Schutzwall gegen all diese Gefühle sein und dafür sorgen, dass es für uns alle, auch für ihn, zu einer schönen, weitgehend unbeschwerten Zeit werden wird.

Antoine und Milly reden jetzt immer französisch miteinander, damit Milly sich in Lyon möglichst schnell reinfinden kann. Sebastian stolpert noch hinterdrein, aber er lernt auch fleißig, weil er gerne in beiden Sprachen mit Antoine reden können möchte.

Nach der Planerei packt Antoine dann einen Kanister mit leichtem, französischem Rotwein aus.
„Gewöhnt euch schonmal dran, dass wir Franzosen im Alltag sehr viel profaner unterwegs sind als ihr Deutschen. Der Alltagswein wird täglich getrunken, meistens mit Wasser verdünnt und schlicht in 5-Liter-Plastik-Kanistern gekauft. Alles andere wäre zu teuer und zu umständlich."
Es wird noch ein feucht-fröhlicher Abend, und manche von uns kommen erst am Freitag Morgen ins Bett.

Am Samstag dann beginnt für mich sowas wie der Anfang vom Abschied. Milly und ich fahren für eine Woche nach Lyon, damit sie sich an der Uni persönlich einschreiben und ein Zimmer in einem Studentenwohnheim ergattern kann, bevor andere es tun. Wir wollen uns in der Stadt umsehen und viel Zeit zu zweit haben. Wir haben zwei Plätze in einem Nachtzug nach Paris gebucht. Dort werden wir Sonntag früh quer durch die Stadt fahren, denn Paris hat sechs Bahnhöfe rund um die Stadt. Es gibt aber gute Verbindungen vom Gare du Nord zum Gare du Lyon. In Lyon sind wir in einem Hostel untergebracht.
Mit einer Mischung aus Wehmut und Vorfreude treffen wir uns in Essen am Bahnhof und reisen los.

Die Zeit rast   **   Fr. 12.6.2020

Seit Prag geht es Schlag auf Schlag, und das Ende dieses endlos scheinenden Halbjahres rückt schnell näher. Max und ich genießen in seltenen Momenten unsere neue Vertrautheit, der Rest der Zeit vergeht wie im Flug. Max macht seinen Führerschein, alle Jungs arbeiten viel in der Gärtnerei, Jenny bringt mit Bravour zwei Lehrproben hinter sich, unser Schottland-Urlaub nimmt Formen an. Ich hatte ja Max nach einem Traumziel gefragt. Jenny und Lennart waren mit den Highlands dann sofort einverstanden.

Seit gestern Morgen sitze ich an den Beurteilungen für meine acht Helen-Keller-Zwerge. Inzwischen kenne ich sie sehr gut und mag jeden und jede einzelne von ihnen unglaublich gerne. Ich habe sehr, sehr viel dazu gelernt in diesem halben Jahr und freue mich wie Bolle, wie viele Fortschritte die acht in dieser Zeit gemacht haben. Vor allem die Sport- und Bewegungsstunden haben mir viel Spaß gemacht. Aber ich habe ja Bewegungselemente in allen Fächern genutzt, um die Kinder weiter zu bringen, und das hat sich inzwischen ausgezahlt. Das Kollegium lässt mich nur ungern wieder ziehen, aber ich freue mich dann auch wieder aufs Beethoven-Gymnasium, auf Jenny, Lennart und die meisten anderen Kollegen.

Ich setze mich für eine Pause zusammen mit Jenny auf den Balkon. Wir essen Milchreis mit Dosenobst und plaudern über Schottland.
Ups. Wie vor einem Jahr. Kurz vor Schweden haben wir auch so hier gesessen. Mit Milchreis. Was ist alles passiert seitdem!?!
Für Max und mich hat sich das gesamte Leben auf den Kopf gestellt. Aber wir sind beide jetzt freier, glücklicher, reifer. Nicht nur Max. Ich habe ja an Ostern auch einen riesigen Schritt für mich gemacht. Das Denkmal ist noch ein Stichwort. Aber es bestimmt nicht mehr mein Leben.

Dann gehe ich wieder an meinen Schreibtisch. Ich will heute alles wegschaffen, damit ich in den nächsten beiden Tagen mal meine Ruhe vor der Schule habe. Nachdem ich die Beurteilungen an die eigentliche Klassenlehrerin gemailt habe, die die Kinder ja nach den Ferien wieder übernehmen wird, bereite ich noch den Unterricht für die nächste Woche vor, klappe dann PC und Bücher zu und beschließe, mal wieder entspannt zu baden. Das habe ich, seit Max mich auf die Idee gebracht hat, öfter gemacht. Es sind seitdem auch immer ein paar Piccolos im Haus – und einer im Kühlschrank ...

Tiefenentspannt und sehr zufrieden gehe ich ins Bett. In einer Woche ist schon die Abi-Feier. Am Samstag dann der Ball, bei dem Max mich offiziell seinen Eltern vorstellen wird. Das macht mich dezent nervös, aber inzwischen läuft es bei Max zu Hause so rund, und er ist sich mit seinem Vater so viel näher gekommen - wir hoffen einfach, dass Herr Frey mich freundlich in der Familie begrüßen und sich an den Gedanken gewöhnen wird. Max hat in den letzten Wochen wieder viel getanzt, aber so ein Sport kennt eigentlich sowieso keine Pause. Außerdem werden die Tänzer tatsächlich bei der Abi-Feier ihr Stück „Aufnahmeprüfung" nochmal für die ganze Schule zeigen. Also sollte er sich warm und beweglich halten.

Kurz vorm Einschlafen denke ich noch, wie sehr ich mich auf morgen freue. Max hat mich zu einem Picknick eingeladen. Er fährt. Und ich soll mich überraschen lassen.

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13.2.2021

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