145 ** Himbeereis zum Frühstück ** Do. 21.5.2020
Gleich nach dem Aufwachen fühle ich mich voller Energie und Tatendrang und halte es nicht mehr im Bett aus. Es ist erstaunlich früh, aber das ist wohl die innere Lehreruhr. Max schläft noch tief und fest, und so schleiche ich mich erstmal auf den Balkon, um den Wettertest zu machen. Das Wetter scheint heute echt schön zu werden, also suche ich mir ein leichtes Sommerkleid aus dem Schrank und husche mitsamt dem Zimmertelefon ins Bad. Von hier aus bestelle ich ein umfangreiches Frühstück aufs Zimmer, bevor ich mich anziehe und irgendwie meinen Wischmopp auf dem Kopf bändige. Dann lehne ich die Apartmenttür an, damit ich den Zimmerservice gleich höre, bevor der klopft.
Einen Moment lang schaue ich Max beim Schlafen zu und denke an heute Nacht.
Ich bin ... seinE Wunder. Wie schön er das gesagt hat. Und wie sehr seine Augen dabei geleuchtet haben!
Mir wird ganz warm bei der Erinnerung. Er hat schon viel aushalten müssen in seinem Leben, und wenn er wach ist, im Alltag, in vielen Situationen wirkt er deutlich bedachter und reifer und einfach erwachsener, als sein wahres Alter ist. Nur wenn er schläft, dann sieht man, wie jung er noch ist. Misstrauisch horche ich in mich hinein, wie so oft in den letzten Monaten. Aber da ist kein Muttergefühl. Überhaupt nicht. Im Gegenteil. Zum allerersten Mal in meinem Erwachsenenleben fühle ich mich an der Seite eines Mannes wie eine begehrenswerte, geliebte Frau – und nicht wie ein Mädchen, ein Vorzeigeobjekt, ein Hinternwärmer, eine Denkmaschine oder sonst irgendwas komisches. Für Max bin ich eine starke, kraftvolle Frau, die genauso weich und liebesbedürftig sein kann – und der er alles geben möchte, was sie braucht, um glücklich zu sein.
Ein Geräusch auf dem Hotelflur lässt mich aufhorchen. Ich sause zur Tür und öffne sie. Ich habe richtig gehört. Ein Angestellter schiebt mir einen Teewagen voller verschiedenster Leckereien zu, steckt mein Trinkgeld ein und verabschiedet sich wieder. Leise rolle ich den Teewagen auf die Terrasse und fange draußen an, für unser Frühstück zu decken. Es ist einfach alles da. Kaffee, Tee, Wasser und frisch gepresster Orangensaft. Eine kleine Müslibar, Brötchen, Aufschnitt, Marmelade, Honig und das braune Teufelszeug. Obst ist dabei, und unter der Haube einer Warmhalteplatte versteckt sich frisches Rührei.
Keine Ahnung, aus welcher Windung meines Gehirns DAS jetzt kommt, aber während ich für uns beide den Tisch belade, fange ich an, vor mich hin zu singen.
„Himbeereis zum Frühstück, Rock'n'Roll im Fahrstuhl. Nananana Nanaaa, ..."
Ich grabe grade noch nach den nächsten Zeilen dieses uralten Schlagers in meinem Gedächtnis, da schlingen sich plötzlich zwei lange Arme um meinen Bauch, und ein noch schlafwarmer Max steht hinter mir.
„Himbeereis wäre jetzt glaube ich keine schlechte Idee."
Ich drehe mich um in seinen Armen.
„Guten Morgen, mein geliebter, verrückter Frechdachs. Eis ist so ziemlich das einzige, das ich nicht auf diesem Teewagen gefunden habe. Aber das können wir sicher nachher in der Stadt nachholen."
„Und warum machst du mir dann den Mund wässrig danach?"
Gespielt vorwurfsvoll schaut er mich an, bevor er genau da weiter macht, wo er heute Nacht aufgehört hat. Sanft greift er mir in meine Locken und gibt mir einen Gutenmorgenkuss.
„Was war das überhaupt für ein schräger Text???"
„Google doch mal nach ‚Himbeereis zum Frühstück'. Aber wundere dich nicht, wenn du dann Hirnkrämpfe kriegst. Dieser Schlager ist definitiv noch älter als ich. Meine Mutter hat den früher immer gesungen, wenn sie glücklich war."
„O.K. - auf Hirnkrämpfe kann ich verzichten. Ich halte mich einfach an dem schönsten Wort in deinem letzten Satz fest. Denn Hauptsache, du bist glücklich."
Der Frechdachs setzt mal wieder seine Augen als „Waffe" ein, und so dauert es eine Weile, bis er reingehen, sich schnell anziehen und wieder raus zu mir an den Frühstückstisch kommen kann. Das Essen ist so lecker, wie es aussieht, und so verspielen wir unseren „früh-morgens-sind-noch-nicht-so-viele-Touristen-unterwegs"-Vorteil leider wieder. Aber uns treibt ja keiner. Wir schieben den abgegessenen Teewagen einfach wieder auf den Flur, schnappen uns unsere typisch deutsch-vernünftige Tagesausrüstung und Schuhe und ziehen los.
„Schau mal da rüber. Bei Tage betrachtet ist das nur halb so schön wie in der Nacht. Die Burg ist immer noch riesig, und der Veitsdom ist immer noch überragend. Aber im Tageslicht sieht man die ganzen modernen Häuser zwischen den Alten, die ganzen Satellitenschüsseln auf den Dächern und die Autoschlangen am anderen Ufer."
„Nicht hinkucken, Max. Schau, wir kommen der Karlsbrücke immer näher."
Durch den wuchtigen Wachtturm am Brückenkopf betreten wir schließlich die berühmte Brücke, auf der es jetzt leider tatsächlich vor lauter Menschen nur so wimmelt. Schnell weiche ich einer Stadtführung aus, die im Stechschritt an uns vorbeimarschiert. Der Führer spricht deutsch.
Was anderes hätte mich auch gewundert.
„Ähm – nö."
Ich wurschtele mich durch zum Geländer und entdecke in nicht allzu großer Entfernung eine weitere alte Brücke. Schnell checke ich den Stadtplan in meinem Handy.
„Komm, Max. Das tun wir uns nicht an."
Wir schlängeln uns wieder nach unten und gehen einfach bis zur nächsten Brücke an der Moldau entlang, völlig ungestört von den Massen. Auf der Most Legií gibt es keine Portraitmaler, keine Schnickschnack-Verkäufer – und keine Touristen. Von hier aus können wir die Karlsbrücke hervorragend und vor allem ungestört bewundern und auf der anderen Seite auch genauso ungestört wieder am Ufer zurückschlendern.
„Hat was."
Als wir uns erneut der Karlsbrücke nähern, werden unsere Schritte intuitiv immer langsamer. Spontan greift Max nach meiner Hand und zieht mich in eine kleinere Seitenstraße. Wir kommen an ganz normalen kleinen Lebensmittelgeschäften vorbei, an einem Frisör, einem Schuster und landen dann direkt vor dem Tresen einer Eisdiele.
„Max?"
„Hm?"
„Himbeereis?"
Wir geben unsere Bestellung auf, und ich trällere dabei schon wieder vor mich hin.
„Himbeereis zum Naaaaaachtisch ..."
Wir lachen immer noch, als wir unser Eis in den Händen halten.
Der Eisverkäufer spricht gebrochen Deutsch.
„Sie zu Burg?"
„Ja, wir wollten da jetzt eigentlich rauf. Da sind nur viel zu viele Menschen."
„Ich Tipp für Sie."
Das lassen wir uns natürlich nicht zweimal sagen. Der Mann kommt hinter seinem Tresen hervor, tritt auf die Straße und zeigt den Hügel hinauf.
„Treppe."
Zwischen den Häusern ist tatsächlich der Anfang einer breiten Treppe zu sehen.
„Viel Treppe. Aber schön kucken und alleine."
Max grinst mich an.
„Training?"
„Training!"
Wir bedanken uns bei dem freundlichen Mann und orientieren uns mit dem Handy in der einen und dem Eis in der anderen Hand, bis wir am Fuße der Treppe stehen, die zwischen den alten Häusern hindurch immer weiter nach oben führt. Die Stufen zu zählen, geben wir allerdings schnell auf. Erstens brauchen wir tatsächlich unsere Puste zum „Klettern", und zweitens verzählen wir uns wahrscheinlich sowieso nach jedem einzelnen der unzähligen schönen Aussichtspunkte an der Strecke.
Immer steiler ragen die Außenmauern der Burg vor uns auf. Im Burghof stoßen wir natürlich doch auf die Massen, aber in einer Führung ist es erträglich, und in den Dom kucken die meisten Banausen nur einmal kurz rein. Da drinnen haben wir also auch unsere Ruhe. Am Anfang des Goldenen Gässchens haben wir dann endgültig genug. Nach einer Vollbremsung schütteln wir beide nur mit dem Kopf.
„Wie war das mit ‚Prag bei Nacht'?"
Ich nicke bloß.
„Alles klar. Wir kommen heute Abend wieder."
Zurück zur Altstadt gehen wir auf dem üblichen Weg. Aber wenigstens gehen wir weitgehend gegen den Strom. Auf einmal knubbelt es sich vor uns. Erst nach ein paar Minuten Geduld löst sich der Pulk auf. Die Menschen waren an einem großen Aufsteller vor der Tür einer kleinen Galerie hängengeblieben und mussten sich erstmal drumrumsortieren. Als dort wieder Platz ist, flippen wir einmal durch die Klappen mit den Bildern unterschiedlichster Stile. Dann drücken wir uns noch ein bisschen die Nase an der Scheibe platt. Mein Herz schlägt höher beim Anblick all dieser individuellen Schönheiten von unbekannten, aber sehr talentierten Malern.
„Anni, worauf wartest du? Du wolltest doch in eine Galerie, um dir ein Bild zu kaufen. Spricht dich denn gar nichts an?"
Ich lächele verlegen.
„Dohoch ..."
„Aber?"
„Mir gefällt zuviel."
Lachend schiebt Max mich durch die Ladentür in die kleine Galerie, deren Wände über und über voll mit Bildern hängen. Weitere Klappaufsteller stehen herum, auf einem Tisch mittendrin stapeln sich viele kleinformatige Drucke und Stiche nebeneinander und übereinander. An einem Regal lehnen die nächsten Bilder, auf Staffeleien wetteifern Gemälde um unsere Gunst. Die Regale scheinen aus dem vor-vorigen Jahrhundert zu sein, die steinalte Registrierkasse ist eindeutig Jugendstil, Staub tanzt in der Luft und es riecht nach Farbe. Der Laden ist winzig, aber durch die Fülle an Eindrücken wirkt er so, als könne man sich hier drin stundenlang verlaufen. Ich versinke völlig und blende alles um mich herum aus.
Schließlich lande ich bei einem Aufsteller, in dem lauter Bilder eines russischen Künstlers stecken, die zwar fein gemalt sind und altertümlich wirkende Motive haben, aber durch ihren humoresken, fast karrikaturhaften Stil gleichzeitig frisch und modern wirken. Das Ende vom Lied ist, dass ich mich nicht entscheiden kann zwischen zwei Bildern, die unterschiedlich groß sind, vom Thema her sogar gut zusammenpassen aber irgendwie mit meiner Vorstellung von „ich kaufe ein Bild" kollidieren. Ich trete von einem Fuß auf den anderen, halte abwechselnd die beiden Bilder hoch, kratze mich am Kopf, drehe mich dreimal um meine eigene Achse, strecke Max die Zunge raus, weil er mich auslacht.
Da schnappt er sich die beiden Bilder.
„Augen zu!"
Ich seufze und schließe meine Augen. Als ich wieder kucken darf, hält Max mir seine beiden Hände entgegen, die Bilder sind verschwunden.
„Such dir eins aus."
„Hä? Wie soll das denn gehen!?!"
„Such dir eine Hand aus!"
Ich zeige planlos auf seine rechte Hand. Er öffnet sie und zeigt mir das K, das er sich schnell auf die Hand gekritzelt hat.
„Also das Kleinere."
Er reicht mir das Bild an, und in dem Moment weiß ich, dass ich das Größere haben will. Ich greife danach und strebe zur Kasse. Max sagt gar nichts mehr, nimmt das kleinere Bild und folgt mir.
Au Mann, der wird doch nicht ...
Er wird. Er bezahlt das kleinere Bild und lässt es sich genauso verpacken wie ich meines. Ich funkele ihn an.
„Wag es nicht!"
Max grinst mich an.
„Wer sagt denn, dass das für dich ist? Mir gefallen die auch beide sehr gut. Ich habe dir nur den Vortritt gelassen."
„Ah, so nennt man das also."
„Ja, genau. Ich habe einfach irgendeine Entscheidung herbeigeführt, denn in dem Moment weiß man in der Regel, was man wirklich will."
Wo er recht hat, hat er recht.
„Wollen wir erst was essen oder erst die Bilder ins Hotel bringen?"
„Lass uns das spontan entscheiden. Wir bummeln über die kleinere Brücke zurück und schauen einfach, ob wir an was Essbarem vorbeistolpern."
Ganz Kavalier greift Max sich die große Tüte mit den beiden Bildern und legt seinen anderen Arm um meine Schulter.
So schnell wie möglich verlassen wir wieder den Menschenstrom und schlagen uns in die Büsche. In einer Seitenstraße finden wir ein Bistro, wo wir ein bisschen was essen und uns Zeit lassen. Hauptsache keine Hektik. Keine Termine, keine Uhr, kein Kalender. Einfach sein.
Bis wir wieder im Apartment sind, ist es schon Nachmittag. Wir haben uns treiben lassen und dabei viele plätschernde Brunnen, verwitterte Fassaden, bunt blühende Blumenkübel, verschnörkelte alte Straßenlaternen, interessante Hausverzierungen und tausend andere schöne Sachen entdeckt. Die Bilder wandern in den Schrank, und wir lassen uns auf mein Bett plumpsen.
„Das gibts echt nicht. Ich bin schoooon wieder müde."
„Dann komm her, du armer erschöpfter alter Mann."
Max schaut mich empört an.
„Ei! Für ‚alter Mann' bist du hier zuständig!"
„Stimmt."
Statt uns schon wieder zu kabbeln, kuscheln wir uns aneinander und genießen die Stille.
Aber nicht für lange. Als die typisch deutsche Abendbrotzeit gekommen ist, rappeln wir uns wieder auf und wagen einen zweiten Versuch, die üblichen Attraktionen abzuklappern. Die Taktik war genau richtig. Als wäre der Rattenfänger von Hameln unterwegs, verschwinden die vielen Touristen innerhalb kurzer Zeit in Kneipen, Bars und Restaurants. Die Straßen sind jetzt nicht grade leergefegt, aber man sieht wieder den Boden, den man betritt, und auf der Brücke kann man wieder ganz normal laufen. Der Dom ist schon zu, aber die Burganlage ansich ist noch offen. Also streifen wir in Ruhe durch die Höfe.
Das goldene Gässchen schmiegt sich an die Rückseite der Burg. Die winzigen Häuschen verwachsen auf der einen Seite mit den Schlossmauern, auf der anderen mit der mächtigen Burgmauer. Die meisten Geschäfte sind noch offen, und auch in die in den alten Häusern eingerichteten Schauräume dürfen wir noch rein. Aber es ist fast nichts mehr los, und das ist sehr angenehm. In diesen Häusern waren offensichtlich verschiedene Handwerker mit ihren Werkstätten. Gewohnt haben sie wohl zum Teil auch dort. Max ist ja nun wirklich kein Riese, und ich bin selbst neben ihm noch zierlich. Aber trotzdem müssen wir bei diesen Türen und in diesen Räumen ab und zu den Kopf einziehen, damit wir heile wieder rauskommen.
Ich genieße unsere Atmosphäre und diesen ganzen Abend unglaublich. Wir sind fröhlich, entspannt, zugewandt, neugierig und noch so viel mehr! Auf dem Heimweg versorgen wir uns bei einem Döner mit Futter und schlendern dann durch die Straßen zum Hotel. Bis aus einer Kneipe drei erstaunlich früh schon besoffene Kerle rausstolpern und gradewegs auf uns zuhalten.
Mir stellen sich die Nackenhaare auf.
Bitte nicht! Nicht jetzt! Nicht hier! Nein, überhaupt nicht!
Max reagiert sofort. Er richtet sich auf, wirft den Rest seines Döners in das nächste Gebüsch und greift nach meiner Hand. Ich würde am liebsten auf der Stelle kehrt machen und reißaus nehmen, aber Max geht ganz ruhig immer weiter grade aus. Der erste der Typen kippt kichernd gegen einen Laternenpfahl, der zweite rülpst, dass man es wahrscheinlich bis hoch zur Burg hört, und der dritte starrt mich aus blutunterlaufenen Augen schief an. Ich bekomme schlagartig Gänsehaut.
„Hallo, Süße! Was willst du denn mit dem Milchbubi? Du kannst auch drei echte Kerle haben!"
Ich flehe zum Himmel, dass Max sich nicht provozieren lässt. Aber da hätte ich mir keine Sorgen machen müssen. Die Typen sind so breit, dass sie ihre Bewegungen nicht mehr koordinieren können. Also geht Max einfach mit mir an der Hand in die Mitte der Straße und sagt kein Wort. Wir kommen problemlos vorbei, weil die Idioten zu sehr damit beschäftigt sind, ihre Füße zu koordinieren. Sein Daumen streicht über meinen Handrücken. Mit leiser, weicher Stimme beruhigt Max mich ganz schnell wieder.
„Weiter atmen, Anni. Wir sind vorbei. Die sind zu besoffen, um eine Gefahr zu sein. Ich liebe dich sehr. Hab keine Angst mehr."
Nachdem wir um die nächste Ecke gebogen sind, lässt er meine Hand los und legt seinen Arm um meine Schulter. Ganz ruhig, ohne zu rennen, gehen wir die letzten Schritte zu unserem Hotel. Aber erst oben in unserem Apartment fühle ich mich wieder sicher. Max nimmt mich einfach in den Arm und hält mich ganz lange fest.
„Danke, Max. Du bist wunderbar. Danke, dass du so ruhig geblieben bist."
Max bringt mich wieder ins Bett, wie am Abend zuvor. Aber heute legt er sich neben mich und nimmt mich nochmal in den Arm. Als ich fast eingeschlafen bin, flüstert er in mein Ohr.
„Schlaf gut, meine Schöne. Und träum von deinem echten Milchbubi-Kerl."
Ich habe tief und fest geschlafen. Jedenfalls habe ich nicht mitbekommen, wie Max rüber in sein eigenes Bett geschlüpft ist.
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7.2.2021
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