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115 ** Antoine kommt nach Hause ** Di. 25.2.2020

Etwas gequetscht sitzen wir ja schon auf dem Fußboden von Sebastian. Aber wir wollen eine Begrüßung für Antoine planen, also hocken wir uns hier zusammen. Sebastian hat total aufgeräumt und geputzt am Wochenende. Jetzt spinnen wir Pläne, was wir noch alles veranstalten könnten. Abgeholt wird Antoine von Sebastian, kochen werden Moritz und ich, Milly bastelt nebenbei eifrig an einer „Welcome back"-Girlande. Lasse wird morgen Nachmittag ein gebrauchtes Fahrrad für Antoine auf Vordermann bringen, und Paul will zusammen mit seinen kleinen Geschwistern Muffins backen.

Während Moritz und ich dann den Küchenschrank inspizieren, quatschen wir weiter über alles Mögliche. Das Radio läuft, und alle sind gut drauf.
„Wie wird es bei dir und Antoine weitergehen?"
„Antoine wird noch eine Weile bei Hugo Berg Therapie machen, um das Gelernte zu verankern. Er wird auch noch zur Schule kommen an den paar Tagen, wo noch Schule ist. Dann will er jobben, vielleicht bei einem Nachhilfeinstitut oder so. An seinem Studienwunsch hat sich eigentlich nichts geändert, aber inzwischen will er auch hinterher hier bleiben. Er liebt die südfranzösische Landschaft sehr, er schwärmt mir immer wieder davon vor. Aber er möchte in diesem Land nicht mehr leben."
„Und du?" - „Ich ... möchte eigentlich sogar in Essen bleiben, weil das der erste Ort in meinem Leben ist, wo ich tatsächlich richtige Freunde gefunden habe. Zum Glück kann man hier sowohl die Sprachen als auch Sport auf Lehramt studieren. Wahrscheinlich werden wir also weiter zusammen wohnen und studieren und auf dem Baldeneysee unseren Sport ausüben."

Paul bezieht grade Sebastians Bett neu. Die beiden haben ja aus Platzgründen ein Stockbett angeschafft, und so turnt er jetzt da oben rum mit einem Spannbettlaken.
„Mir ist heute Morgen siedendheiß was eingefallen, Jungs. Wann endet eigentlich die Bewerbungsfrist an den Musikhochschulen?"
Moritz und ich schauen uns an.
„Mist. Ende Februar?"
„Na, dann sollten wir uns da schleunigst dransetzen. Ich mein' - in Essen haben wir uns ja schon beworben. Aber auch wenn wir da nicht hin wollen – bewerben sollten wir uns schon noch in Köln und Frankfurt."

Milly schüttelt den Kopf über uns.
„Ihr seid ja Helden. In Frankreich ist das – wie so vieles – zentral geregelt, und ich bin mit aller Bewerberei schon durch. Den Französisch-Test für die Uni hab ich auch schon bestanden. Und in der Woche nach Ostern ist dann der Bewerbertag. Wir machen da einfach Familienurlaub in der Zeit."
Moritz seufzt. Milly lächelt etwas gequält und nimmt ihn ganz fest in die Arme.
„Wir schaffen das, Schatz. Wir werden uns oft genug sehen!"
Moritz holt einmal tief Luft.
„Na, hoffentlich!"

Was bin ich froh, dass meine große Liebe mir nicht davonläuft. Schlimmer als zweieinhalb Stunden kann es nicht werden.
„Wisst ihr alle schon, was ihr im Sommer macht? Wenn es bei uns allen mit den Studienplätzen klappt, dann haben wir noch einiges zu organisieren, vielleicht umziehen oder so. Aber wenn nicht jemand in die Nachprüfung muss, dann haben wir Mai, Juni, Juli, August und September frei. Da ist von Jobben und Führerschein bis zu 'ner Weltreise oder Work and Travel alles drin."
„Ich will auf jeden Fall mit Antoine in Frankreich paddeln. Er will mir seine Heimat zeigen. Und ich will französisch lernen."

„Ich werde mit Milly Frankreich unsicher machen. Ihr Semester beginnt schon Mitte September. Wir werden, falls sie einen Studienplatz bekommt, eine Bude für sie suchen und dann Mitte August schon den Umzug machen. Dann haben wir Zeit, dass sie sich dort einleben kann und ich ein bisschen was von ihrem Leben dort mitbekomme."
„Und dann bringe ich dich zurück nach Hause nach Deutschland, weil ich mich nochmal von meiner Familie verabschieden will."

Lasse grinst Moritz schelmisch an.
„Maaaaaan Moritz. Wenn du jetzt noch vier Monate weiter so jammerst, dann ist Milly froh, wenn sich die Tür der Bahn hinter ihr schließt und sie dich los ist!"
„Seeeeehr witzig."
Flüchten geht in der winzigen Wohnung nicht, weshalb Lasse jetzt ein bisschen leiden muss ...

Ich werde richtig melancholisch.
„Es ist so seltsam. Bei jedem zweiten, was ich grade tue, denke ich: ‚das ist auch das letzte Mal'. Also – ich bin nicht böse, dass diese Mathe-Klausur meine letzte war. Aber es wird ja jetzt immer öfter heißen: ‚das wars dann'. Und das ist komisch. Die Survival-Leute zum Beispiel. Diese Woche war, obwohl ich zeitweilig ausgefallen bin, so intensiv und so besonders. Da hat so viel angefangen, eigentlich finde ich, wir sollten nochmal zusammen irgendwo hin. In der WhatsApp-Gruppe ist es ja still geworden. Aber wir sollten mal alle fragen. Vielleicht können wir ein Doodle einrichten und rausfinden, ob es überhaupt irgendwo ein gemeinsames Zeitloch gibt."

Sebastian schaut mich einen Moment lang an und lächelt. Doch da wird meine Aufmerksamkeit von was anderem gefesselt. Ein getragener Liebessong im Radio bohrt sich in mein Ohr. Ich gehe näher ran, schließe zum Hinhören meine Augen und sehe sofort schwingende, weiche Tanzbewegungen. „To make you feel my love" von Adele.

„Sagt mal, Leute. Was wisst ihr über die Pläne der Abi-Projektgruppe zum Abiball? Sind da schon irgendwelche Aufführungen, Einlagen, Band, wasweißich's geplant?"
Milly weiß zum Glück schon mehr als ich.
„Bei der Abi-Feier wollen die nur ein paar Einlagen auf der Bühne wie das Orchester, die Bigband und so. Das soll zwischen den Reden die Leute wieder aufwecken. Und beim Ball soll es eher lockere Einlagen geben. Aber soviel ich weiß, sind sie noch dabei rumzufragen, wer denn da alles was machen könnte. Euch Tänzer haben sie auch im Visier. Hat euch noch keiner gefragt?"
„Nö, mich nicht."
„Nur die Band ist schon gebucht. Und der Saal für den Ball natürlich."

Paul schaut mich fragend an.
„Du bist so still, Max. Hast du noch gar keine Sommerpläne?"
„Dooooch. Führerschein machen, neuen Papa genießen, neue Mama verwöhnen, neues Geschwisterchen bestaunen. Hoooooooffentlich eine WG-Bude für uns Tänzer in Werden suchen."
„Willst du gar nicht in Urlaub fahren?"
Ich werfe Paul einen warnenden Blick zu. Der zuckt zusammen und rudert zurück.
„Naja, mit dem Geschwisterchen bist du wahrscheinlich voll ausgelastet. Das ist schon was Besonderes."
Moritz lacht.
„Davon kannst du ja zu genüge ein Lied singen. Lautes Geschrei, stinkende Windeln, gestresste Eltern, die keine Zeit haben."
„Ja, klar, das gehört dazu. Aber jetzt mach Max nicht so'ne Angst. Ich habe diese Zeit jedesmal genossen, weil ... weil ... Das Gefühl, das du hast, wenn du ein neugeborenes Wunder zum ersten Mal siehst – das ist mit nichts auf der Welt zu vergleichen."

Als alle Pläne geschmiedet, alle Fenster geputzt, alle Girlanden aufgehängt und alle Vorräte gecheckt sind, machen wir anderen uns wieder auf die Socken.

Am Mittwoch stürzt sich Lasse auf das Fahrrad, das er auf dem Sperrmüll gefunden hat. Er hat Spaß am Tüfteln, hat sich schon vorher nach einem gemeinsamen Kassensturz einige Ersatzteile besorgt und werkelt jetzt fleißig in der leeren Garage vor sich hin. Eine Zeit lang helfe ich ihm, aber dann zieht es mich doch an die Bücher. Heute konzentriere ich mich mal auf Deutsch.

Am Donnerstag sausen Moritz und ich gleich nach der Schule zu Sebastian. Der lässt uns rein und fährt dann sofort los nach Langenberg. Seine Eltern haben ihm mal wieder das Auto gegönnt. Wir dagegen werfen uns auf die Miniküche und fangen an, das Essen für die beiden zu brutzeln. Das haben wir Sebastian nicht gesagt, aber natürlich wollen wir die beiden bald alleine lassen. Es ist ja tatsächlich ihr allererster Abend zu Zweit, seit sie zusammen sind. Später trudeln dann auch noch Paul, Moritz und Milly ein.

Gegen 17.00 Uhr kommen die beiden dann nach Hause, und Antoine ist ganz gerührt von unsren vielen Ideen. Der Sattel an seinem Fahrrad wird gleich auf die richtige Höhe eingestellt. Aber dann ist es uns zu kalt draußen, und wir flitzen schnell alle rein. Wir setzen uns irgendwo hin zu Muffins und Kaffee oder Cola. Während Antoine seine Sachen auspackt und verstaut, richten Moritz und ich an ihrem kleinen Tisch das „Dinner for Two" her. Beide machen große Augen.
„Aber ... das ist ja ..."
„... nur für Zwei, denn ihr habt jetzt lange genug auf einen Abend zu zweit gewartet. Lasst es euch schmecken und genießt es. Zu viel Gewühl gleich am ersten Abend ist sicher auch anstrengend. Wir sehen uns morgen in der Schule!"
Und schon sind wir alle weg. Sebastian und Antoine schauen uns kopfschüttelnd, aber auch glücklich grinsend hinterher.

Tanja                     Do. 27.2.2020

Ich fahre heute zu Tanja. Mir hängt das Gespräch über den kommenden Sommer noch hinterher. Eigentlich will ich in diesem Sommer nicht nur ein Baby anstaunen sondern auch verreisen. Aber ich will das eben nicht entscheiden, bevor klar ist, ob und wie und wann Anni und ich zusammen Urlaub machen können. Und wir wissen ja zum Beispiel auch nicht, wann Papa wieder nach Hause kommen wird. Er möchte so gerne jetzt schon, weil er da in Remscheid so wenig von dem Baby mitbekommt. Aber ein bisschen wird es wohl noch dauern.


Tanja hat ein ganz normales Abendbrot für uns vorbereitet. Ich genieße es unendlich, nach all den Monaten der endlosen Plackerei jetzt auch mal wieder einen Tag lang nicht durchgetaktet zu leben.
„Tanja?"
„Ja, Max? Warum so feierlich?"
„Ich hab ganz viel nachgedacht über uns vier. Mein Geburtstag war sooooo toll. Dieses Album ist sooooo toll. Und ich hatte das Gefühl, dass es dich genauso gefreut hat wie mich. Oder habe ich mich da getäuscht?"

Tanja setzt sich mir gegenüber.
„Nein, du hast dich nicht getäuscht. Ich bin ja oft bei ihm, weil ich sowieso kaum noch arbeiten kann. Jetzt im Winter ist es auch o.k. für meine Kollegin Conny. Er lernt grade, die übergroße Scham gegenüber dir und uns auszutauschen gegen das völlig neue Lebensgefühl ‚Schmerz darf sein'. Er muss nicht mehr stark und männlich und Sieger sein. Das ist immernoch für Männer schwerer als für Frauen. Er ist Geschäftsmann. Das zu lernen ist ein weiter Weg. Angst darf sein. Und Vergebung ist möglich. Der Nikolausstiefel, deine Besuche vor seiner Abreise. Du ahnst nicht, WIE sehr ihn das berührt hat und immer noch beschäftigt. Er hält sich sehr daran fest, dass du diese Signale gesetzt hast."

„Und habe ich mich darin getäuscht, dass ich das Gefühl habe, dass du auch bald wieder nach Hause kommst?"
Einen Moment zögert sie noch.
„Ich ... will die Wohnung zu Ende Mai kündigen. Dann bin i..."
Ich falle ihr spontan um den Hals.
„Das ist toll! Aber ... umziehen mit einem Neugeborenen? Willst du nicht schon vorher kommen? Dann kann ich dir auch mit allem helfen und dir Lasten abnehmen. Egal, wann Papa kommt. Irgendwann wird er doch auch mal Heimaturlaub bekommen. Was meinst du, was der sich freut, wenn du dann da bist!"

Tanja lächelt.
„Das habe ich auch vor. Ich habe inzwischen so eine verrückte Sehnsucht nach euch beiden. Ich halte es in der Bude nicht mehr aus. Zu Ostern will ich wieder da sein. Uwe, Thorsten und Jana haben mir auch schon Hilfe beim Packen und Schleppen angeboten."
„Du wirst mit dem dicken Bauch KEINEN einzigen Karton anfassen, dass das mal ganz klar ist!"
Tanja lächelt.
„Ey ey, Käptn! Und du? Wie geht es bei dir weiter?"

Jetzt überlege ich einen Moment.
„Ich will eigentlich im April und Mai ganz viel Jobben, wenn ich nicht grade lerne oder geprüft werde. Denn die Fahrschule bei uns um die Ecke bietet für Abiturienten genau in dem Zeitraum zwischen Prüfungen und Abifeier einen Kompaktkurs an. Dann hätte ich das Ding bis Ende Juni in der Tasche und wäre in den Ferien schon beweglicher, falls wir Jungs zusammen irgendwo hin wollen. Aber dafür brauche ich dann in relativ kurzer Zeit relativ viel Geld."
„Na, das passt doch. In der Gärtnerei zieht die Arbeit grade so richtig an. Conny ist schon auf der Suche nach Aushilfskräften. Wenn du willst ... und deine Kumpel auch ..."

Das ist ja eine ganz neue Perspektive! Cool!!!

„Das ist 'ne klasse Idee. Ich frag die anderen gleich morgen!"

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8.1.2021

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