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017 * Schwein gehabt! * Sa. 10.8.2019

Seit gestern hat sich echt viel geklärt. Die Facharbeit, die Lerngruppen, die Nachhilfe. Bleibt nur noch das Projekt. Und ich habe keine Ahnung, wie ich das Papa verkaufen soll. Ich radele schnell nach Hause, bleibe gleich im Garten zum Rasenmähen - wär ja noch schöner, wenn ich von dem Krempel jetzt befreit wäre ... - und bringe dann meinen Schulkram in mein Zimmer. Sofort hocke ich mich an den PC und rufe die Homepage der Schule auf.
Oberstufe. Projekte. Ah, hier ist es - Survival.

Ich lese mir nochmal die Inhalte und die Bedingungen für die Teilnahme durch.
Mist! Da ist es - wie befürchtet. Das kostet was extra.
Angesichts der Kosten für die Nachhilfe wird Papa das niemals springen lassen.
Nicht so negativ Max, was ist denn mit dir los???
Ich lausche durch meine offene Zimmertür ins Haus. Ach, richtig. Papa wird grade seinen heiligen Mercedes polieren ...

Ich fasse mir ein Herz und gehe runter. Tanja sitzt auf dem Sofa und blättert entspannt in ihren Gartenzeitschriften.
Hm.
Ich gehe zu ihr und setze mich.
„Tanja, darf ich dich was fragen?"
„Klar, Max. Immer."
„Wir müssen im letzten Schuljahr an einem Projekt teilnehmen. Montag früh werden die vorgestellt, und wer sich dann nicht sofort anmeldet, muss nehmen, was übrig bleibt. Ich will also mit Papa darüber reden, was ich machen darf. ... Das Projekt, das wir Drei uns ausgesucht haben, hat eine Teilnehmerbeschränkung. ... Und ... es kostet was extra. Ich hab ... Schiss, dass Papa sofort nein sagt ..."

Tanja hat ihre Zeitschrift weggelegt und mir ruhig zugehört.
„Erzähl mir mehr darüber."
Ich zeige ihr auf meinem Handy die Info-Seite der Schule. Sie liest sich alles durch."
„Das klingt wirklich spannend. Und 100,-€ sind überhaupt nicht übertrieben für fünf Tage in einer Jugendherberge."
Tanja überlegt einen Moment.
„Lass uns das nach dem Mittagessen ansprechen, jetzt will er nicht gestört werden. Und beim Essen ist das eher kontraproduktiv. Aber ich helfe dir."
„Danke, Tanja!"

Etwas beruhigt gehe ich wieder nach oben.
O.K., was liegt an? Deutsch und Geschichte für mich. Spanisch und Englisch für Paul - nachher. Bio und Erdkunde für Moritz - das mach ich morgen. Facharbeit vorbereiten - auch morgen.
Ich krabbele unters Bett, wo wir in den Ferien beim großen Aufräumen lauter Kisten untergebracht haben - für jedes Fach eines, die gesamte Oberstufe.
Hatte die Räumerei doch was Gutes. Ich kann jetzt einfach alles greifen.
Mit einem Ohr an der Tür, um den Ruf zum Mittagessen nicht zu verpassen, mache ich mich über die Bücher und Kladden her.

Deutsch geht einfach, damit fange ich an. Fürs Erfolgserlebnis. Ach, und ich muss Milly anrufen.
Schnell schreibe ich ihr, ob sie Zeit hat zum Telefonieren. Sie ist zwar grade beim Zirkus-Training, aber sie ruft gleich zurück.
„Max, was gibt's?"
„Wir haben vorhin überlegt, dass wir gleich am Montag nach der Projektvorstellung bei der Süß unsere Facharbeiten grob vorstellen und um die Erlaubnis für die Gruppenprüfung bitten wollen. Kannst Du bis dahin auch deine Facharbeit skizzieren? Dann laufen wir da wirklich zusammen auf."
„Ja klar. Das krieg ich hin. Und hier frag ich gleich mal nach Fachliteratur zur Zirkus-Pädagogik. Die Trainer müssten was haben."
„Super. Kommst du morgen Nachmittag dazu?"
„Ja, hatte ich vor. Luis gefällt mir richtig gut. Da kommt echt was bei rum, und er kümmert sich richtig. Für meine Eltern geht das auch klar."
„Klasse, na dann bis morgen im Training!"
„Ciao!"

In dem Moment ruft Tanja zum Mittagessen, also rufe ich Paul nachher an. Mit klappernden Knien schleiche ich ins Erdgeschoss. Hoffentlich hat Papa heute gute Laune ... Schon auf der letzten Treppenstufe rieche ich, dass Tanja Papas Lieblingsessen gemacht hat.
Danke, Tanja!

Das Mittagessen fällt darum vergleichsweise fröhlich und entspannt aus. Ich halte mich bedeckt und benehme mich einfach, das reicht meistens. Nach dem Essen springe ich auf und decke den Tisch ab, während Tanja Papa am Tisch festhält. Er ruft mir nach, dass er gerne ein Bier hätte.
Bitteschön, ein Bier, der Herr!
Ich bringe auch den Nachtisch rein und setze mich wieder.
Und jetzt: tiiieeeeeef Luft holen, Augen zu und durch!

„Papa, ich habe noch eine Frage wegen der Schule."
Er runzelt die Stirn.
„Welche Katastrophe gibt es jetzt wieder?"
Gaaaaaaanz ruhig bleiben, Max.
Ich ringe mir ein Lächeln ab.
„Gar keine. Aber der 12. Jahrgang macht im Laufe des Schuljahres ein Projekt. Da werden ganz verschiedene Themen angeboten. Kochen, Haushaltsbuch im Studium führen, Sport, sowas alles. Montag früh werden die Projekte vorgestellt, und dann werden alle rennen, um sich anzumelden. Man kann sich aber auch schon vorher anmelden, weil eigentlich alle Infos auf der Schul-Homepage stehen. Moritz, Paul und ich möchten gerne in ein bestimmtes Projekt, deshalb wollte ich das gerne mit dir absprechen."
„Wozu brauchst du dabei mich? Das richtige Feld kannst du ja wohl alleine anklicken. Wenigstens das."
Zähne zusammenbeißen, lächeln. Alles gut, Max.

"Es gibt einige Projekte, die an normalen wöchentlichen Terminen stattfinden. Das möchte ich aber vermeiden, weil mein Wochenplan mit Mathe, Training und Lernen sowieso schon total vollgeknallt ist. Aber es gibt auch Projekte, die geblockt stattfinden.
„Das klingt vernünftig, aber ... wo ist der Haken? Warum schleichst du um mich rum wie die Katze um die Maus?"
Weil du ein Arsch bist?

„Das Projekt, für das wir uns interessieren, heißt Survival-Training. Das sind drei Samstage und eine Blockwoche vor den Herbstferien. Und in dieser Woche geht es in eine Jugendherberge. Und ..."
„Und das kostet Geld. Verstehe."
„Und es ist auch ein Erste-Hilfe-Kurs drin, den ich dann auch für den Führerschein im nächsten Sommer nutzen kann, falls ich das schaffe."
„Na, sag schon, was das kostet."
„Der Erste-Hilfe-Kurs ist inklusive, und die Woche kostet 100,-€ ."
Papa runzelt die Stirn.
„So wenig? Sind da nicht professionelle Trainer dabei? Was muss ich mir eigentlich unter Survival vorstellen?"
Heißt das, ich hab dich???

„Unter Survival-Training versteht man heute das Überleben in der Natur mit wenig oder gar keinen Hilfmitteln. Deshalb auch der Erste-Hilfe-Kurs. Wir simulieren in verschiedenen Geländeformen, dass wir durch einen Unfall allein in der Wildnis landen und uns irgendwie zurück in die Zivilisation durchschlagen müssen. Da ist alles dabei. Feuer machen ohne Feuerzeug, in der Wildnis schlafen ohne Camping-Ausrüstung, Kälte, Hitze, Kranke mitschleppen, alles Mögliche."
Sehe ich da Interesse in seinen Augen aufblitzen? Wann hat er mich das letzte Mal direkt angeschaut und mir konzentriert zugehört???

„Ich denke, angesichts des sehr strammen Stundenplans von Max ist das eine sehr vernünftige Idee. Und die Jungs sind jung. Sie sollen sich ruhig mal ausprobieren."
Papa schaut kurz zu Tanja, dann wieder zu mir.
„Wer betreut das Projekt? Du kannst es dir nicht leisten, irgendwo abzustürzen und dir eine schwerwiegende Verletzung zuzuziehen. Dann platzt die Seifenblase endgültig."
O.K., er ist noch der Alte. Der abfällige Tonfall musste jetzt ja sein ...

„Das Projekt wird betreut von zwei Lehrerinnen und einem Lehrer. Die beiden Frauen machen in ihrer Freizeit selbst Survival und viel Outdoorsport und haben beide einen Trainer-Schein dafür. Das Projekt ist für zwölf Leute."
Papa lacht.
„Verstehe, deshalb habt ihr es so eilig. Ihr alleine stellt ein Viertel des Kurses - falls ihr reinkommt."
Schweigen.
Gaaaanz ruhig, Max. Nicht drängeln!
Dann traue ich meinen Ohren nicht.

„Ich finde das auch richtig. Ihr werdet in diesem Jahr so viel auf euren vier Buchstaben sitzen, da schadet es nicht, wenn ihr mal durch die Pampa gescheucht werdet. Mein O.K. hast du."
Tieeeeeeef durchatmen!
„Danke, Papa. Das bedeutet mir wirklich sehr viel."
„Na los! Geh schon, den anderen Beischeid sagen und dich anmelden."
Das lasse ich mir nicht zweimal sagen! Ich flitze die Treppe rauf und schmeiße mich erstmal auf mein Bett, um vor Glück wie ein Bekloppter zu strampeln. Dann flitze ich zum PC, rufe die Seite auf und fülle das Anmeldeformular aus. Schließlich greife ich nach meinem Handy und bimmele Paul an.

„Paul? Ich darf! Ich darf beim Survival mitmachen. Ich hab gedacht, ich hab'nen Hörschaden. Ich. Darf. Mitmachen!"
„Klasse. Boah, das ist Ostern und Weihnachten auf einen Tag. Max, ich freu mich riesig. Dann melde ich mich auch nachher an und sag Moritz noch schnell Bescheid."
„Ach, und ich hab mit Milly telefoniert. Sie wird ihre Facharbeit auch vorbereiten für Montag. Sie war vorhin im Akrobatik-Training und wollte gleich nach Fachliteratur fragen. Und morgen kommt sie auch."
„Yes! Danke, du da oben oder wo auch immer. Es darf doch auch mal was klappen! Na dann - freu dich noch 'ne Runde. Bis morgen!"

Kaum haben wir aufgelegt, fällt mir noch was ein. Aber bevor wir uns festquatschen, schreibe ich lieber eine Nachricht.
„Sag mal, was habt ihr in Deutsch für Lektüre gelesen, und welche groben Themen hattet ihr? Dann kann ich hier besser weitermachen ..."
Es dauert ein paar Minuten, in denen ich schonmal die Geschichts-Unterlagen sortiere. Dann kommt Pauls Antwort.
„Roman: „Effi Briest" und „Stiller".
Dramen: „Faust 1" kommt jetzt, „Agnes Bernauer" und „Besuch der alten Dame".
Novellen: der ganze Kleinkram von Kleist, Hauptmann, Keller und Co.
Roter Faden war: „Beziehungen".
Bild von den Novellen kommt gleich."
Kurz darauf macht es PLING, und ich kann auf einem Bild sechs verschiedene Reclamhefte mit Novellen erkennen.
„Prima, reicht erstmal."

Nach Deutsch mache ich noch eine Aufstellung für Geschichte. Das ist nicht ganz so leicht.
Mache ich einen Ritt durch vier Jahrtausende? Picke ich drei Zeiten exemplarisch raus? Ich glaub, ich fasse zu jedem Thema kurz die Namen, Zahlen, Fakten zusammen und druck das aus. Und dazu erzähle ich was zu den Zusammenhängen, den Vorläufern und Folgen, ...
Also mache ich mir ein Raster und lege für jede Epoche, die wir tatsächlich durchgenommen haben, eine Tabelle an, in die ich alles eintragen kann. Wenn die anderen mir ihre Knackpunkte und Fragen geben, muss ich die nur noch einarbeiten.

Als nächstes die Sprachen für Paul. Englisch geht wieder relativ flott.
Und Spanisch hab ich mit ihm zusammen.
Ich grübele kurz über den Klausuren, die ich bisher geschrieben habe, und schreibe Paul ein paar Themen mit meinen Fragen auf.

Reicht für heute!
Ein Blick zur Uhr: 17.32 Uhr.
Das geht ja. Was mach ich mit der Zeit? Gammeln!
Gesagt, getan. Die Woche war innerlich und äußerlich so anstrengend, dass ich mich einfach ins Bett fallen lasse und die Augen zuklappe. Kurz rappele ich mich nochmal auf und mache mir leise Musik an. Nachdem mir Papa am Donnerstag Abend wortlos das Netzteil für die Anlage in die Hand gedrückt hat, geht das endlich wieder. Ich ziehe mir was Bequemes an und plumpse wieder um.
Fade out ...

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1.10.2020

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