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»let's meet again
for the first time«
~storydj
Said.
Ich habe so verdammte Angst davor,
dich wieder zu sehen.
So verdammte Angst davor,
dass wir uns wie Fremde begegnen,
obwohl ich deine tiefsten Geheimnisse trage,
obwohl du mein einziger Rückzugsort warst.
Erinnerst du dich an alles?
An die Tage, als es noch einfach war?
Ich lasse diese Momente viel zu oft Revue passieren,
vor allem an Situationen, wie gerade,
an denen der Gedanke an dich mich einzuengen scheint.
Ich habe keine Lieblingserinnerung.
Es waren die kleinsten Gesten, die simpelsten Worte,
die dich von einem einfachen Jungen
zu meinem engsten Freund machten.
Als du mich nachmittags angerufen hast,
nur um mir Witze zu erzählen.
Als du mir in den Winterferien jeden einzelnen Tag geschrieben hast
und ich mir vorgenommen habe,
dir zumindest an einem Tag zuvor zu kommen,
du aber immer schneller warst als ich.
Als wir nach der Schule jedes Mal
extra fünf Minuten länger
zur entfernteren Bushaltestelle gegangen sind,
damit wir in Ruhe miteinander reden konnten,
ohne, dass uns jemand störte.
Als du morgens, bevor der Unterricht begann,
den Jungs nur schnell die Hand gegeben hast
aber danach zu mir kamst,
damit ich nicht alleine war.
Als du mir lustige Videos in der Mensa gezeigt hast
und wir uns totgelacht haben,
obwohl der Humor so flach war.
Als ich dir in Englisch ganze Sätze vor diktiert habe,
wenn du dich gemeldet hast,
damit sich deine mündliche Note verbessert.
Als ich jeden Tag Kaugummi mitgebracht habe,
weil ich wusste, dass du danach fragen würdest
und du wusstest, dass ich welches haben würde.
Als Luan nach dem Sportunterricht mit dem Pelz
an meiner Kapuze gespielt hat
und ich deinen Blick bemerkt habe.
Wie du dann deinen Arm um mich gelegt hast,
was du davor noch nie gemacht hast,
und ich mich nicht getraut habe,
mich auch nur einen Millimeter zu bewegen.
All die Tage, in denen wir uns bis drei Uhr nachts geschrieben haben
und uns am nächsten Tag in der Schule
wissentlich angrinsten,
weil wir beide für den Rest des Tages
übermüdet sein würden.
All die Pausen,
in denen wir auf dem Hof rumgelaufen sind
und über unsere Probleme geredet haben,
weil nur wir uns verstanden.
Du warst mein bester Freund.
Und andersrum genauso.
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