5.
Johnny lag ausgestreckt auf der kleinen Couch, sodass seine Füße etwas in der Luft standen. Während er im Traum nochmal seine Taten erlebte, wobei sich sein Penis fast Augenblick wieder aufstellte, bekam er nicht die leisen Geräusche aus dem Nachbarzimmer mit.
Wie sich die Tote unter ihren Fesseln wand, während schwarzer Rauch durchs Zimmer kroch. Ganz langsam, drang er in Rose ein, sorgte dafür, dass sich ihr toter Körper ihm entgegen wand. Dass er an den Fesseln zerrte, die ihn an Ort und Stelle hielte. Wie ihr Brust sich langsam wieder hob und senkte, während ihr Kopf, zurück in seinen Ursprung fand vor dem gebrochenen Genick.
Wie sollte Johnny ahnen, dass im Nebenzimmer nun etwas lauert, was viel gefährlicher war als jedes andere Monster, was ihm bisher in seinem Leben begegnet war? Das ganze wollte immerhin was heißen. Johnny war schon vielen Monstern, alle in Gestalt von Menschen begegnet. Von Kinderschänder, über Sklavenhändler, Mörder und wie er jetzt selber, Vergewaltiger.
Doch das, was im Nebenzimmer auch ihm lauerte, war nichts im Vergleich zu dem.
Die restliche Nacht, blieb es still im kleinen Haus, bis auf das schnarchen, was Johnny auf der Couch von sich gab. Das Wesen verhielt sich still. Blieb brav auf dem Bett liegen und wartete darauf, dass der dumme Mensch ihn befreien würde.
Er hätte es auch ganz einfach selber tun können, aber wo blieb den der ganze Spaß. Man verweilt nicht mehrere Jahrhunderte in der Hölle, an der Seite vom großen Meister selber, um dann den ganzen Spaß in ein paar Sekunden zu erleben.
Erst als die Sonne schon hoch am Himmel stand, erwachte Johnny. Trotz der unbequemen Schlafmöglichkeit fühlte er sich ausgeruht und war bereit für diesen Tag. Bereit, ihren Körper ein letztes Mal zu schänden, bevor er ihn entsorgen würde.
Für einen kurzen Moment denkt er darüber nach, die junge Frau zu verspeisen, wie er es schon in einigen Büchern gelesen hat. Wie in dem aktuellen Buch Holly von Stephen King, was aktuell zu Hause sicher auf seinem Nachtschrank lag, doch er verwarf den Gedanken wieder.
Bestimmt würde sie köstlich schmecken, doch sie auseinander zu nehmen, war eine Erfahrung, die er nicht brauchte. Trotzdem setzte er auf seine Liste, die Möglichkeit, ein saftiges Stück Menschenfleisch zu verdrücken.
Ein strahlendes Lächeln lag auf den Lippen von Johnny. Ein Lied pfeifend, einer Melodie, die er irgendwo aufgeschnappt hatte, stark erinnernd an einen beliebigen Popsong, Cruel Summer vielleicht, betrat er voller Elan das Schlafzimmer. Die Augen weit aufgerissen, blickte er in die nicht mehr ganz so leblosen Augen seines letzten Opfers. Johnny stolperte zurück, einen Fluch ausstoßen, der dem Wesen vor ihm alle Ehre machte.
Sein Gehirn versuchte zu begreifen, dass Rose wieder am Leben war.
Nicht nur am Leben, sondern auch dabei völlig unversehrt. Kein Bluterguss war mehr auf ihrer makellosen Haut zu erkennen.
Wenn Johnny sich die Zeit genommen hätte, die Hülle der Kreatur vor sich genau anzublicken, wäre ihm aufgefallen, dass sie jetzt absolut perfekt war.
Ein Grinsen breitet sich auf dem Gesicht des Dämons aus.
"Also hübscher, wie lautet der Plan?"
Johnny, der eine ähnliche Stimme wie bei dem jedem Exorzismus Film erwartet hatte, brachte fast ein Kichern heraus. Noch immer unter Schock stehend, blickte er das Ding an. Anders konnte er es in seinem Kopf einfach nicht begreifen.
Für ein paar Atemzüge, blieb das Wesen, auf dem noch ruhig liegen, bevor es eigenständig die Ketten vom Bettpfosten zog.
Wobei das nicht wirklich genau formuliert ist. Viel eher wäre es richtig gewesen, wenn man beschreiben würde, dass die Pfosten des Bettes unten den Zugdruck, völlig zerbarsten, wohlgemerkt alle vier gleichzeitig.
Johnny starte einfach auf Rose als sie ihr Handschellen, ohne große Anstrengung unter ihren Fingern zerbröselte. Anmutig stieg sie vom Bett runter und streckte sich ausgiebig. Es wirkte eher so, als wäre jemand aus einem erholsamen Nickerchen erwacht.
Als der Dämon, der sich aktuell selber Rose nannte, einfach weil sein Name für menschliche Ohren unmöglich zu verstehen war, verführerisch mit den Hüften wackelte, während es sich auf Johnnys nackten Schoß setzte.
Der Penis von Johnny, stellte sich zu seinem Entsetzen sofort auf, obwohl er aktuell gar nicht erregt war.
"Du bleibst einfach hier sitzen und wartest hier."
Die Stimme, hauchzart in seinem Kopf, duldete keinen Widerspruch und so konnte er einfach dem Ding hinterherblicken, was fast schon genüsslich ins kleine Bad glitt.
Der Spiegel im Bad, war im Gegensatz zum Rest des Hauses ordentlich und staubfrei, was dem Wesen eine genaue Sicht auf ihrer Hülle lieferte. Früher, zu Zeiten der Hexenverbrennung, war es selber mal eine Frau gewesen. Eine Frau, die sich etwas zu gut mit Kräutern auskannte. Bis zu ihrem Tot auf dem Scheiterhaufen, hatte sie nicht eine einzige Begegnung mit Satan, ihrem Herrscher gehabt.
Dieser hat aus Gutherzigkeit schon damals die Seelen dieser gequälten Frauen aufgenommen. Hatte ihnen etwas angeboten, wovon die Männer immer nur geträumt haben.
Zufrieden strich sich Rose durch ihr Gesicht, sie hatte ihren alten Namen vergessen, er spielte keine Rolle mehr.
Sie konnte in ihren Ohren noch immer die verzweifelten Schreie von der ursprünglichen Seele in diesen Körper vernehmen. Auch dieser wurde die Erlösung, das pure Paradies angeboten, doch es wurde abgelehnt.
Niemand würde es ihr verübeln, geschweige sie am Himmelstor ablehnen, auch wenn die Engel dort oben nicht immer die freundlichsten waren, konnte sie selten jemanden, der so rein war widerstehen.
Ohne sich unter die Dusche gestellt zu haben, trat Rose heraus. Sie hatte jeden Zentimeter ihres neuen Zuhause abgestattet. Es umschmeichelt mit ihren Berührungen und dafür gesorgt, dass die Spuren des letzten Besitzers hinaus gescheucht worden sind. Sie ist nicht hier, um Mitleid zu haben, sondern um Rache zu nehmen und vielleicht sogar zu töten.
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