Nette Elben und der König
Dank Lenya kannte ich die privaten Räume der Königsfamilie mittlerweile besser, als mein eigenes Zimmer und gezielt klopfte ich an die Tür. Sofort wurde ich herein geben aber bekam gleich zu hören „Stell alles hin und verschwinde wieder." Ich konnte nur mit dem Kopf schütteln aber er sah mich nicht mal an, sondern stand mit dem Rücken zu mir. Gut hörbar schloss ich die Tür aber danach nahm ich mir leise ein Glas und goss mir etwas vom Wein ein. So ziemlich lautlos stellte ich die Karaffe ab und setzte mich selbstbewusst hin. Ein Symbol der Heiler was in Höhe meiner Brust bestickt war, bedeckte ich mit meinen Haaren und war gespannt ob er das Kleid auch so erkennen würde. Ich musste nicht mal lange warten, da bemerkte er mich und ich hörte schon erneut seinen ungestümen Geheiß „Kannst du mir mal sagen was du dir erlaubst? Geh bevor ich meine Geduld verliere."
Ein fassungsloses kleines Lachen kam aus mir und ich stand mit einem selbstsicheren Blick auf „Ich dachte ihr wolltet mich sehen. Ihr solltet euch mal entscheiden." Sein Gesicht tat leicht versteinern, als ich meine Strähnen nach hinten machte und er mich nun erkannte „Verzeiht mir ich hatte euch verwechselt." Ich setzte ein nettes Gesicht auf „Das habe ich gemerkt. Offenbar scheint ihr die Elben um euch nicht wirklich zu kennen aber ein netterer Ton, wäre dennoch angebracht gewesen. Ganz gleich für wem ihr mich gehalten hattet." Ich beugte aus Höflichkeit meinen Kopf ein wenig, als er mit ein kleinen Schmunzeln näher trat „Dafür möchte ich mich bei euch entschuldigen." Er nahm meine Hand und gab ihr einen Kuss darauf. Langsam erkannte ich seinen Anstand und er wollte sich mit mir setzen. Ich hingegen lies es mir nicht nehmen, ihm ebenfalls noch einen Wein einzufüllen und es ihm zu reichen. Meine Geste gefiel ihm und ich setzte ein Lächeln auf „Ihr hattet recht. Wirklich ein guter Wein. Aber Blumen sind nicht nötig um es mir angenehmer zu machen." Meine Aussage schien ihn ebenso zu gefallen und sicher auch, das ich seinen Irrtum nicht im Beisein vor allen Anderen aufklärte.
Da das nun geklärt war stellte ich mich direkt vor, wobei ich steht's die nötige Achtung im Auge behielt. Wir unterhielten uns eine Weile und zu meiner Überraschung auch sehr angenehm. Dabei fielen mir immer wieder seine besonderen Augen auf und wenn er dazu noch lächelte, hatte er etwas anziehendes an sich. Dann erzählte er mir das einer seiner Leibwachen verletzt wurde. Nicht sonderlich schwer aber er bat mich ihn mein Mittel zu verabreichen, denn auch er wollte sich gerne direkt von der Wirkung überzeugen. Natürlich erklärte ich mich sofort bereit dazu und der König begleitete mich gleich. Gemeinsam gingen wir erst zu meinem Zimmer, sodass ich meine kleine Tasche holen konnte. Nachdem ich mir noch schnell die Haare zusammen band, hing ich sie mir um aber wieder vor der Tür wurde ich schon verwundert angesehen. Es war eben nicht sehr üblich sich als Frau die Haare komplett zusammen zu binden aber ich empfand es schon immer als sehr praktisch und gab mich ganz gelassen. Ich folgte ihm in einem kleinen Abstand und gezielt gingen wir zu dem noch nicht behandelten Wächter.
Während ich mir präzise einige Stellen auf seinen Oberkörper ansah, fragte ich ihn nach weiteren Verletzungen aber er verneinte dies. Als ich ihn mit meinen Mitteln behandelte schaute er immer wieder hinter mich, von wo der König alles genau beobachtete. Ich merkte das mit ihm etwas nicht stimmte und fragte leise „Ihr seit schwerer verletzt als ihr es zugeben wollt. Richtig?" Er hatte Probleme davor Schwäche vor seinem Herrscher zu zeigen aber als ich ihn Stück für Stück abtastete, nickte er schließlich bei der richtigen Stelle. Ich zog seine Hose ein kleines Stück runter und sah einen tiefen Schnitt an seiner Hüfte. Nett meinte ich „Zieht euch bitte aus, dann werde ich mir das mal genauer ansehen." Doch da sprach der König barsch dazwischen „Ich habe genug gesehen. Das genügt jetzt." Verwirrt sah ich ihn an und schon rief er einen seiner Heiler zu uns, der meinen Platz einnahm. Ich verstand nicht warum ich ihn nicht zu Ende behandeln sollte und gab meinem Nachfolger meine Mixturen. Etwas unsicher ging ich auf dem König zu und er bat mich mitzukommen.
Wieder in seinen Räumen unterbrach ich vorsichtig das Schweigen „Darf ich fragen, warum ich euren Wächter nicht fertig behandeln durfte?" „Es ist nicht nötig das ihr meine Männer vollständig behandelt. Das könnt ihr bei den Frauen tun." Sein Standpunkt war so fest wie sein Tonfall und ich bekam große Augen. Ruhig erklärte ich ihn „Das ist als Heilerin aber völlig normal und so etwas habe ich schon viele Male getan." Dann forderte er direkter „Das werdet ihr hier aber unterlassen. Ich habe euch etwas gesagt und wünsche das ihr euch daran haltet." Langsam verstand ich warum der König so einen schlechten Ruf hatte aber ich musste mich auch an sein Wort halten und etwas missmutig antwortete ich „Natürlich." „Schön. Ich werde mich morgen vergewissern ob euer Mittel wirklich so gut ist wie man sagt." Seine harte Stimme schien er kaum abzulegen aber ich nutzte die Gelegenheit um mich vorerst zu verabschieden. Leider klappte es nicht wie erhofft und er trat näher an mich heran. Plötzlich sprach er sehr freundlich „Ich würde euch heute Abend gerne noch mal sehen. Wir könnten uns schon ein wenig über mögliche Verhandlungen unterhalten." Nun war ich erstaunt und das nicht nur über seinen Vorschlag. Nett neigte ich leicht den Kopf „Natürlich mein Herr. Ich werde heute Abend da sein."
Als ich den Gang entlang lief, war ich doch ziemlich verwirrt. So herrisch er sich manchmal auch gab, so nett konnte er aber auch sein. Diese schnelle Sinnes Wandlung allerdings machte mir ein wenig Sorge, denn ich wusste nie so recht wie ich mit ihm sprechen sollte. Ich lief nach draußen in die hinteren Gärten, denn ich brauchte frische Luft. Sofort sah ich Lenya die gerade die Zeit mit ihren Mann genoss. Sie waren wirklich ein schönes Paar und ich beobachtete sie eine Zeit lang. Als Lenya mich bemerkte kamen sie zu mir, um uns miteinander bekannt zu machen. Nett sagte sie „Alisah ich möchte dir meinen Mann Legolas vorstellen." Ich machte eine kleine Verbeugung aber sie redete mir das direkt aus. Seine Reaktion bestätigte mir auch seine entspannte Haltung und ich konnte durchatmen. Sie hatte ihn bereits von mir erzählt und war neugierig darauf zu erfahren, wie das Missverständnis mit dem König ausging. Eigentlich hätte ich ihr gerne alles erzählt und auf ein paar Antworten gehofft aber im Beisein ihres Mannes, hielt ich das nicht für angebracht. Ich kannte ihn nicht und so erklärte ich ihr das Alles gut verlief und er heute Abend gerne mit mir noch einige Gespräche führen möchte. Über eine Stunde unterhielten wir uns noch zu dritt und ich musste zugeben, das Legolas richtig nett rüber kam und auch anders als sein Vater war. Beide verzogen sich bis zum Abend auf ihr Zimmer, während ich noch ein wenig die Stille genoss. Als ich ein wenig spazieren ging fiel mir erneut die Schönheit des Garten's auf und das wo der Wald vor dem Schloss so finster war.
Abend's holte mich Lenya ab und zu meiner Freude war sie alleine. Während wir zum Essen gingen erzählte ich ihr von dem Verhalten des Königs und das was mir doch etwas sonderbar vorkam. Nachdenklich suchte sie nach einer Antwort aber warum ich nur Frauen behandeln solle, konnte sie mir auch nicht erklären. Sie sagte mir nochmal das er zu den Meisten strenger ist, wahrscheinlich um eine feste Herrschaft zu sichern aber wir waren uns schnell einig, das dies auch anders ginge. Legolas wartete schon bei seinem Vater und ich versuchte erneut die Stimmung des König's zu deuten, um mich der Situation anzupassen. So entspannt wie über den Abend, hatte ich ihn nicht in Erinnerung aber das lag sicher auch an der Mitanwesenheit der Beiden. Auch zu Lenya sprach er sehr nett und langsam vermutete ich, das er hinter verschlossenen Türen Jemand ganz anderes war. Legolas erzählte das er mit Lenya eine Weile fort wolle, um gemeinsame Zeit zu verbringen. Als sie mich fragte ob ich bei ihrer Rückkehr dann noch da wäre, überlegte ich kurz aber der König antwortete ihr nett „Sicher wird sie dann noch hier sein. Unsere Angelegenheiten werden sicher noch eine Weile dauern. Du siehst sie dann wieder, wenn ihr zurück seit und solange leiste ich ihr Gesellschaft." Nachdem er mir eine Antwort vorab genommen hatte, konnte ich ihn nur verwundert ansehen. Weder er noch ich konnten wissen, wie lange wir noch miteinander zu tun hätten aber ich nahm seine Antwort stillschweigend an. Mein Blick danach zu Lenya allerdings war eher verunsichert aber sie wirkte sehr gelassen und ich nahm es als ein gutes Zeichen hin.
In den nächsten Tagen lernte ich Legolas immer besser kennen und ich verbrachte sehr viel Zeit mit ihm und Lenya. Jeden Abend gab sie mir ein Kleid von sich für das gemeinsame Essen und sagte, das ich es auch in ihrer Abwesenheit weiterhin könnte. Legolas fiel dadurch schnell auf das wir Beide uns gut verstanden und er zog mich mal zur Seite. Er fragte mich wie dringend ich nach Hause zurück müsste und als ich meinte ich könnte mir dafür noch Zeit schaffen, freute er sich sogar. Er wollte gerne seine Frau in netter Gesellschaft wissen, denn schon lange fehlte es ihr an einer guten Freundin. Ich versprach ihm gerne noch eine Weile zu bleiben und würde lediglich einen Brief nach Bruchtal schicken. Jeden Tag führte ich Gespräche mit dem König und jedes Mal war seine Laune eine Andere. Meine Heilmittel sagten ihm zu aber statt wir uns darüber unterhielten, führte er unsere Themen immer in andere Richtungen. Einen Tag bevor Legolas und Lenya aufbrechen wollten, gesellte ich mich zu einem Training bei ihnen dazu. Schnell merkten sie das ich nicht die Beste war aber sie empfohlen mir für meinen eigenen Schutz, doch etwas mehr zu können. Lenya wollte mir gerne Einiges beibringen, sobald sie wieder da sind und ich freute mich sogar darauf.
Als ich am nächsten Tag Beide verabschiedete fiel mir auf einmal ein, das ich nun mit Thranduil alleine da stand. Ich wusste kaum etwas über ihn aber wenigstens erfuhr ich das Wichtigste von Legolas und Lenya. Es war spät am Tage als ich mich entschloss in den Weinkeller zu gehen. Natürlich war Galion auch hier, der grade mit ein paar Helfern neue Fässer einlagerte. Als er mich sah, kam er mit einem kleinen Lächeln zu mir „Das ist wirklich eine schöne Überraschung. Braucht ihr wieder etwas?" Schnell musste ich lächeln „Nein diesmal nicht aber ich dachte ich komme auf euer Angebot zurück." Er schien sich sehr darüber zu freuen und während er mir alles zeigte, hatten wir ein nettes Gespräch. Ich hatte völlig die Zeit mit ihm verplaudert, denn der König erwartete mich und ich war schon etwas spät dran. Ich entschuldigte mich gleich für meine Verspätung aber als ich ihm sagte wo ich war, musste er schmunzeln. Er bot mir an das wir gerne jeden Abend einen anderen Wein probieren könnten, was mir doch sehr zusagte. Ebenso schlug er vor mein Umgang mit dem Schwert etwas voran zu treiben, denn er hat uns gestern dabei beobachtet und fand ich hätte es nötig. Dabei war er sogar sehr charmant und ich nahm gerne an, denn endlich hatte er seine Fassade mir gegenüber abgelegt. Ich gestand mir ein das er mir immer besser gefiel und das nicht nur von seinem Wesen her.
So verbrachte ich die nächsten Wochen und zwischendurch traf ich mich immer mal wieder mit Galion. Er war so herrlich amüsant und hatte eine entspannte Art. Jeden Abend brachte er Thranduil und mir eine neue Sorte Wein und nie konnte ich mir ein Lächeln verkneifen, wenn ich ihn sah. Heute allerdings verlief der Abend ein wenig anders ab. Der König trank heute mehr als sonst und füllte mir schneller nach, als ich vertragen konnte. Er war nicht betrunken aber fragte mich das erste Mal sehr viel Privates „Warum seit ihr eigentlich nicht verheiratet Alisah?" Nett antwortete ich „Wisst ihr das ist eine Geschichte, die ich lieber nicht erzählen möchte." „Klingt als gab es schon einmal einen Mann in eurem Leben. Er muss ein kompletter Idiot gewesen sein, eine Frau wie euch gehen zulassen." Seine Worte erstaunten mich sehr aber ich wollte ihn nicht extra erklären müssen, das nicht ich es war die gegangen ist. „Jemand der so begabt ist und dazu auch noch so schön, hat auf jeden Fall einen Mann verdient der weiß was ihr braucht." Etwas verlegen schaute ich auf das Glas in meinen Händen, denn langsam wurde es mir doch zu persönlich. Trotzdem nahm ich sein Kompliment in mich auf und es schmeichelte mir auch ein wenig. Er schien das zu bemerken, stand auf und nahm meine Hand. Ich folgte ihm auf die Terrasse von wo aus man einen schönen Ausblick hatte. Heute trug ich wieder ein Kleid von Lenya, das meine Schultern und Dekolleté zur Hälfte frei legte. Er stand hinter mir, als ich plötzlich seine Hände auf meiner Taille spürte und erschrak.
Ich machte keine Bewegung, auch nicht als er über meine Seiten strich. Sichtlich angespannt getraute ich mich nicht's zu sagen und eine Unsicherheit stieg in mir an. Dann legte er meinen Nacken frei und sogleich spürte ich seine Lippen darauf. Eine Gänsehaut machte sich auf meinem Körper breit und ich musste laut die Luft einziehen. Er küsste mich weiter meinem Hals entlang und es tat mir so gefallen, das ich seufzen musste. Dies reichte ihn zur Bestätigung und er sprach leise in mein Ohr „Du bist eine Frau die Nähe braucht und eine Umarmung von zwei starken Armen. Zwei Hände die dich richtig berühren." Bei sein letzten Satz packte er mich an den Oberarmen und strich über Diese. Erneut fühlte ich seine Lippen aber diesmal auf meiner Schulter und seine Hände, gingen an meine Arme lang runter. Er brachte mich in eine gefühlvolle Erregung und ich war neugierig darauf, was er als Nächstes tun würde. Danach legte er seine Hände auf mein Bauch, führte sie nach oben aber stoppte vor meinen Brüsten. Wieder flüsterte er „Nein noch nicht. Du bist noch nicht so weit." Diese Worte rissen mich aus meinen Gedanken und öffneten meine Augen. Ich drehte mich zu ihm, sah ihn verwirrt an aber er grinste nur schelmisch „Verwundert dich das jetzt?" „Ehrlich gesagt ein wenig schon." „Dann nimm das einfach als ein Vorgeschmack auf das was bald kommen wird." Der Herr war ja ziemlich von sich überzeugt zu sein aber mein Gesichtsausdruck blieb unverändert. Ich entschied mich zu gehen, denn so etwas selbstgefälliges wollte ich mir nicht geben. Aber als ich an ihn vorbei lief packte er mich am Arm, drehte mich um und schon stand ich mit den Rücken zur Wand. Noch ehe ich etwas sagen konnte presste er fordernd seine Lippen auf Meine.
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