Das Leben ist wie eine Sanduhr. Denn eine Sanduhr misst die Zeit und diese ist begrenzt. Deswegen rinnt sie jedem von uns davon. Wie in einer Sanduhr.

Jeder Moment vergeht. Und er vergeht ja so schnell.

Doch was macht einen Moment einzigartig? Wenn wir ihn teilen? Wenn wir ihn genau in uns aufnehmen und ihn uns einprägen? Vielleicht. Letztendlich muss das jeder für sich selbst herausfinden.

Feststeht, das jede Erinnerung von uns selbst verfälscht wird. Warum? Vielleicht, um uns das Vergessen leichter zu machen.

Ich erinnere mich an so viele schöne Momente zurück. Und in den meisten von ihnen habe ich gedacht: "Bitte lass diesem Moment für immer sein." Weil ich wusste, dass er vergänglich ist und ich ebenfalls wusste, dass ich diesen einen Moment gerne immer und immer wieder erleben möchte. Aber das geht leider nicht.

Selbst wenn wir uns immer und immer wieder an einen Moment erinnern, wird die Erinnerung bei jedem Mal ein bisschen unklarer, ein bisschen verschwommener. Und irgendwann weiß man nur noch, das man diesem Moment erlebte hat. Aber nicht mehr wie.

Vielleicht sind wir deshalb die digitale Generation. Wir haben unsere Handys, die sich für uns erinnern. Wir haben Bilder und Videos. Und auch wenn wir den eigentlichen Moment nicht genossen haben, weil wir ihn nur durch unser Display gesehen haben, so können wir ihn jeder Zeit aufrufen.

Aber diese Art Erinnerung ist kalt. Und unpersönlich. Deswegen habe ich kein Video davon, wie ich Harry Styles am Arm greife und er mich anlächelt und auch nicht davon, als er auf mein Rufen reagiert. Und auch kein Video von dem Gespräch, dass ich mit Shwan Mendes hatte. Ich habe keine Screanshoots von den süßen Kommentaren, die ich auf ein "What Makes Her Beautiful" bekommen habe. Und ich habe auch kein Video davon gemacht, wie ich am Strand stand und der untergehenden Sonne zusah. Aber ich erinnere mich. Und diese Erinnerungen bedeuten mir so viel! Und wenn ich mich irgendwann einmal nicht mehr so bildlich daran erinnere ist das okay. Denke ich.

Ich habe es immerhin aufgeschrieben.

Ganz altmodisch auf Papier. Und das ist gut so. Denn ich weiß, dass ich irgendwann in hohem Alter dasitzen werde und all meine Notizen und Tagebücher durchlesen werde. Und ich werde mich erinnern. Ganz bestimmt!