In meinem Kopf kann ich jedes Abenteuer erleben.
Ich kann mir ein paar Tage vor dem Konzert meines Lieblings Künstlers einfach so Tickets kaufen, eine Freundin einladen, den Zug buchen und losfahren.
Ganz spontan. Und wir verleben den Abend unseres Lebens, tanzen in der Menge von fröhlichen Menschen. Und alles ist gut.

In meinem Kopf kann ich am Strand entlang rennen mit all den Menschen, die ich gerne um mich haben.
Ich kann auf seinen Rücken springen und in die Gischt laufen - ihr um den Hals fallen und mit ihnen lachen, als hätten wir all die schlechten Zeiten nicht durchlebt.

In meinem Kopf kann ich Autofahren, schnell, auf der Überholspur und in meinem Kofferraum sind all meine Sachen, eingepackt in Kartons. Ich fahre der untergehenden Sonne entgegen, höre meinen Lieblings Song und lache. Bin voller Lebensfreude und weiß, dass ich es geschafft habe, dass jetzt bessere Zeiten kommen und ich frei bin.

In meinem Kopf gehöre ich nur mir. Da sind keine Verpflichtungen und auch kein schlechtest Gewissen, wenn ich eine Entscheidung für mich getroffen habe.
Ich lebe nur für mich und das ist das beste Gefühl auf der Welt.

In meinem Kopf bin ich ewig jung. Ich bin nie zu alt, um plötzlich einfach wild drauf loszutanzen.
Ich kann alles erreichen, ich bin nur einen Gedanken davon entfernt. Ich kann überall hin. Wie ein Vogel, kann ich überall hin.
Und da sind Freunde, echte Freunde. Und ich kann mich wie eine verhalten - wie eine echte Freundin.
Ohne Kompromisse oder Hintergedanken. Wir sind echt.

In meinem Kopf fahre ich mit 180 auf der Autobahn, der Freiheit entgegen. Auf der Rückbank die Umzugskartons mit den alten, unverzichtbaren Erinnerungen. Und meine Schultern sind um eine lebenslange Last leichter. Ich kann endlich wieder durchatmen und weine euphorische Tränen des Glücks. Denn ich in meinem Kopf habe ich es geschafft. Ich habe bereits alle Kämpfe gekämpft, überstanden und gewonnen. Ich habe jedes Monster meiner Vergangenheit bezwungen.

In meinem Kopf gibt es nur die Straße vor mir, die warme Sonne in meinem Gesicht und die unendlichen Möglichkeiten zu denen mich diese Straße führen wird.
Die Musik dröhnt und meine Finger klopfen im Takt auf dem Lenkrad, dass jetzt endlich ich in den Händen halte. Ich lache und weine vor Glück, weil ich weiß, dass mein Leben gerade erst anfängt und dass ich den nächsten Tag dieses neuen Lebens gar nicht erwarten kann.

Aber das ist nur in meinem Kopf.