ich hasse mein leben
Ich hasse mein Leben.
Ich bin gefangen in meinem eigenen Körper.
Ich bin eingesperrt in diesem Haus mit offener Haustür. Ich könnte jederzeit gehen.
Aber ich kann nicht.
Ich kann nicht davon laufen, ich bin unfähig.
Ich kann nicht meinen Tag so verbringen, wie ich möchte, da ist immer jemand, der mich ausbremst.
Ich kann nicht schreien, weil es jemand hören könnte.
Wenn ich allein bin, kann ich nicht laut singen.
Die Nachbarn würden es hören und mich verurteilen.
Wenn ich allein bin, kann ich mich nicht einfach mit Freunden treffen.
Sie sind zu weit weg, ich bin zu weit weg, ich bin ein spontanes Treffen nicht wert.
Wenn ich allein bin, kann ich nicht ungestört kreativ werden.
Ich könnte jederzeit gestört werden, ich bin zu traurig, um etwas auf Papier zu bringen.
Ich hasse jeden einzelnen Tag.
Ich wünschte mir so sehr, dass mich jemand verstehen, sehen würde.
Ich hasse es, da ist niemand.
Ich wünschte, ich könnte mich Menschen öffnen.
Ich hasse es, denn ich kann niemandem wirklich vertrauen. Meine Vergangenheit zieht sich durch meine Freunde, deren Freunde.
Ich muss die nette Freundin bleiben.
Der, der es gut geht.
Sicher, auch sie hat Probleme, aber was sind diese Probleme verglichen mit dem manipulativen Vater, der gestörten Ex, den Schwierigkeiten sich zu identifizieren oder der krebskranken Tante.
Sie haben ja recht. Ich hasse ja nur mein Leben, was ist das schon dagegen.
Was sind meine Ängste, meine Zweifel, meine unterdrücken Emotionen schon dagegen? Gar nichts. Richtig.
Sie verstehen mich nicht. Sind es überhaupt meine Freunde?
Was machst du, wenn du bemerkst, dass sie nur noch zu dir kommen, wenn sie etwas wollen?
Ich habe vergessen, wie es ist glücklich zu sein.
Und ich flüchte mich in die Illusion, dass mich jemand entdeckt. Hier in meinem Wohnzimmer, abgeschottet von den lauten Straßen und den lachenden Menschen, die ich so liebe.
Weil ich sollte es lieber lassen. Ich sollte auf mich aufpassen. Jetzt noch nicht. Später.
Irgendwann werde ich sie verlassen müssen, denn sie wird mich nicht gehenlassen.
Sie werden mich aufhalten, meine wertvolle Zeit stehlen.
Ich habe nicht mehr lange.
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