allein.
Ich bin ganz allein.
Ich habe niemanden.
Niemanden, der mich versteht, mit dem ich Gedanken und Erfahrungen teilen kann.
Da ist niemand, der mir in die Augen sieht und mich versteht.
Alles, was ich bekomme, sind Antworten auf Fragen, die ich nicht gestellt habe oder Ratschläge, die nicht zu meinem Leben passen.
Egal, wer mich ansieht, sie sehen mich nicht, sehen mich einfach nicht.
Ich bin schrecklich einsam und alles, was ich tun kann, ist, mich in mich selbst zurückzuziehen und aufzuhören, den Menschen zu versuchen zu zeigen, wer ich bin.
Denn die größte Enttäuschung, die man erfahren kann, ist, wenn man sich öffnet und einen Teil, eine Leidenschaft von sich preisgibt und im gleichen Moment nicht verstanden wird. Wenn man aufblickt und in ein unverständliches, fragendes Gesicht blickt, weil sein Gegenüber nicht versteht, nicht so denkt wie man selbst, obwohl man es sich so sehr wünschen würde.
Weil man wenigstens einen Menschen in seinem Leben braucht, der einen versteht, mit dem man etwas Wichtiges teilen kann.
Und wenn man bei jedem Versuch der Suche vor den Kopf gestoßen wird, erfährt man einen Schmerz und eine Traurigkeit, die es irgendwann unmöglichen machen, weiterzumachen. Weil man nicht mehr will, weil man nicht mehr kann.
Vielleicht sind einige Menschen dazu bestimmt, allein zu sein. Für immer.
Weil es einfach niemanden gibt, der sich auf sie einlassen kann. Und die, die gleiche Ansichten und Träume haben, hatten eben mehr Glück und haben schon einen Weggefährten gefunden.
Ich will das auch. Ich will mich nicht mehr in mich zurückziehen müssen und alles mit mir selbst ausmachen.
Ich will, dass da jemand ist, der mir zuhört, wirklich zuhört und der mich versteht. Und wenn er mich nicht versteht, dass er wenigstens akzeptiert, was ich gesagt habe und versucht, mich zu unterstützen, egal wobei und egal wie.
Ich möchte einfach nicht mehr einsam sein und diese tiefe, alles verschlingende Leere fühlen, die es mir manchmal unmöglich macht, einen klaren Gedanken zu fassen.
Ich möchte auch nicht mehr diese Kraft aufwenden müssen, nur um mir selbst treu zu bleiben und mich nicht unterkriegen zu lassen von toxischen Menschen, die mir Energie rauben und mich entmutigen, nur weil ich einmal wieder ehrlich war.
Warum kann mein Gegenüber nicht so tolerant sein wie ich? Immerhin bringe ich alle mir mögliche Toleranz an den Tag, jeden Tag.
Und ich versuche es immer wieder, ich versuche diese hellen Tage zu nutzen, wenn ich mir einbilde: Heute könnte ich durchdringen und auf Verständnis treffen.
Und jedes verdammte Mal treffe ich auf denselben Stein, der sich nicht durchbrechen lässt.
Ich möchte einfach nicht mehr allein sein.
Ich möchte einfach nicht mehr allein sein.
Meine Umarmung reicht mir nicht mehr und auch nicht mein gutes Zureden und auch nicht mein Mut machen, denn ich habe meinen Mut bereits verloren und wenn mich niemand von außen bald aufrichtet, werde ich es vielleicht nie mehr schaffen und genau so werden, wie mein Gegenüber, das nicht versteht, nicht versucht, nicht kann.
Etwas muss sich ändern, damit ich nicht mehr allein bin. Aber dafür müsste ich mich abkapseln und richtig allein sein. Und was, wenn ich das nicht kann? Was, wenn ich dann Angst bekomme und nie wieder zurückfinde?
Was, wenn es nicht besser wird als jetzt und ich mich damit abfinden muss?
Alles, was ich weiß, ist, dass ich nicht mehr allein sein will und dass ich das, was ich suche, hier nicht finden werde, nicht finden kann, denn es ist nicht da und ich kann es nicht hervorrufen.
Ich bin allein.
Und das tut weh. Ganz allein.
Ich bin ganz allein. Mit diesem Gedanken schlafe ich ein. Und mit diesem Gedanken wache ich auf.
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