Kapitel 31
Silberstern beäugte die drei Krieger, als sie mit etwas Beute spätabends ins Lager huschten. Schattenpelz sah, wie er sich wütend auf den Weg zu ihnen machte. „Wo wart ihr? Fuchsfell, du solltest auf eine Patrouille gehen! Warum habt ihr nur solche mickrigen Beutetiere mitgebracht? Damit ernährt man keinen Clan!" Blattkralle duckte sich erschrocken ins Gras. Möwenflug und Blumenschweif, die noch wach waren, schauten neugierig herüber. Schattenpelz kribbelte der Pelz vor Scham. „Wir... ähm... Blattkralle ist in den Bach gefallen und hat es nur knapp überlebt und..." Silberstern unterbrach Fuchsfell. „Dann soll er zum Heiler gehen! Er soll sich nicht erkälten!" Der hellbraune Kater schnaubte zu Fuchsfell hinüber. Dann ging er zu Barschflosse. „Und ihr beide, ihr geht sofort in den Kriegerbau!", fauchte Silberstern sie an. Schattenpelz trottete hinter seinem Freund her. Der Anführer benahm sich zwar echt mäusehirnig, aber selbst das konnte seine Freude kaum dämpfen. Sie hatten Nachts freundliche Seite kennengelernt und hatten sie überredet, die schwarzen Streuner zu verlassen! Stolz schlief er ein.
Am nächsten Tag wurde er von starkem Mausgeruch aufgeweckt. Graupfote stand vor ihm, eine Haselmaus im Mund. „Guten Morgen, Schattenpelz! Die ist für dich." Der dunkelgrau getigerte Kater aß die Maus und überlegte währenddessen zaghaft. Sollte er Graupfote vor dem Kampf warnen, wenn er es schon mal wusste? Würde sie sauer sein, dass er einen Kampf angezettelt hatte? „Du, Graupfote...", setzte Schattenpelz an. Blütenblatt und Blumenschweif unterbrachen die beiden. „Graupfote, du musst mit mir auf Patrouille!", rief Blütenblatt. Die Schülerin hüpfte aufgeregt nach draußen. Blumenschweif setzte sich neben ihn. „Ich habe das gestern Abend mitbekommen. Wie kann Silberstern nur so unfair sein! Wir haben ihn als 2. Anführer gewählt, weil er nett, stark und treu war! Kaum ist er Anführer, zeigt er sein wahres Ich: ehrgeizig und aufbrausend", miaute sie zornig. Schattenpelz sah sie erstaunt an. Er hatte gedacht, er wäre der einzige mit Problemen mit Silberstern. Doch da hatte er sich wohl geirrt. „Weißt du..." Blumenschweif senkte die Stimme. „Ich bekomme Junge. Er behauptet, ich müsste, bis sie kommen, Kriegerin bleiben." Jetzt war Schattenpelz endgültig verwirrt. „Junge?" „Ja, Junge. Erzähle es aber bitte nicht weiter!" Der junge Krieger freute sich, dass sie ihm so sehr vertraute. Blumenschweif verschwand nach draußen. Schattenpelz folgte ihr langsamer und hielt nach Fuchsfell und Blattkralle Ausschau. Aber er konnte keinen der Beiden entdecken. Also machte er sich alleine auf die Jagd.
Es war nicht viel Zeit vergangen, da lief der dunkle Tigerkater auch schon mit zwei Vögeln ins Lager zurück. Kurz vor dem Eingang blieb er abrupt stehen. Der Sand war blutbeschmiert. Fellfetzen bedeckten den Boden und Schreie drangen an Schattenpelz' Ohr. Die schwarzen Streuner waren bereits da. Er ließ die Beutetiere fallen und sprintete den letzten Rest ins Lager. Vorne kämpften Baumschatten und Möwenflug mit zwei jungen, wendigen Katern, weiter hinten sah der Krieger Adlerfang, Wollschweif und zwei weitere schwarze Streuner. Wo war Nacht? Schattenpelz wurde von einem muskelbepackten Kater angesprungen. „Du bist tot!" In der selben Sekunde wurde der Schwarze von Beere weggedrückt. „Danke!", rief Schattenpelz. Er durchsuchte weiter das Getümmel nach Nacht. Plötzlich tauchte sie vor ihm auf.
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