Er spitzte die Ohren. In der Nähe hörte er einen Schrei, der dann abrupt abbrach.
Seinen Pfoten setzten sich wie von selbst in Bewegung und rannten auf das Geräusch zu. Wieder erklang das Jaulen der Katze, dieses Mal schon näher. Wie ein Blitz flitze Flamme durch den Wald. Äste und Ranken zerrten an seinem Fell, während er sich stetig dem Jaulen der fremden Katze näherte.
Vor einer Brombeerhecke hielt er an und spähte unter den Zweigen hindurch.
Ein schwarz getigerter Kater hielt eine silberne Kätzin am Boden fest. Sie befanden sich nahe an einer hohen Klippe und bewegten sich weiter darauf zu. Der Kater bohrte seine Krallen in ihre Kehle. Ohne nachzudenken schoss Flamme unter dem Gebüsch durch und sprang den Angreifer mit einem wilden Jaulen an. Er stieß ihn um. Die Kätzin sah mit großen Augen zu wie der Neue ihren Angreifer mit wilden Schlägen attackierte. Flamme fuhr dem Kater über die Ohren und bearbeitete gleichzeitig seinen Bauch mit den Krallen. Blut sickerte auf den Boden und färbte ihn rot. Der Kater versuchte sich frei zu kämpfen und stieß Flamme mit den Hinterpfoten von sich. Der golden getigerte Kämpfer schlug hart auf dem Boden auf und ihm blieb für einen Moment die Luft weg. Kaum, dass er nach Luft geschnappt hatte, war der dunkle Kater auch schon über ihm.
„Halt dich von meinen Angelegenheiten fern, Flamme!", knurrte er erbost.
Woher weiß er meinen Namen? Verwirrt blickte Flamme in die bernsteinfarbenen Augen seines Gegenübers. Dieser hob die Pfote und schleuderte Flamme mit einem Hieb zur Seite. Benommen blieb dieser liegen und sah noch wie der andere der Kätzin eine Ohrfeige nach der anderen verpasst. Mit all seiner verbliebenen Energie rappelte er sich auf und stürmte auf den dunklen Krieger zu und stieß ihn von der Kätzin. Erschrocken sah er in die bernsteinfarbenen Augen des Katers, als er über den Rand der Klippe segelte und mit einem Aufschrei verschwand.