Kapitel 25
So, jetzt bin ich mal dran, mich zu Wort zu melden. Das hier ist das letzte Kapitel dieses Buches. Vielleicht wisst ihr ja, dass ich eine ganze Staffel in Planung habe, aber es dauert noch ein bisschen, bis die rauskommt. Also habt bitte ein bisschen Geduld 😅. Ich bin gerade voll in der Klausuren Zeit, also werde ich nicht oft updaten, bzw. wirklich interessante Kapitel schreiben. Es freut mich wirklich sehr, wenn euch das Buch gefällt. Jetzt laber ich nich mehr lange: Viel Spaß beim Lesen 😊
WÜSTENPFOTE BLICKTE WIE erstarrt über das Chaos, das sich im Lager breitgemacht hatte. Der Wall war an einigen Stellen eingerissen, Moosbüschel, Äste, Fell, lag kreuz und quer verstreut über der Lichtung.
Die Schülerin zitterte am ganzen Leib, nicht vor Angst sondern vor Erschöpfung. Sie hatte mit Tannenpfote, Seidenpfote und Mausepelz Seite an Seite gekämpft. Eine große Wunde klaffte an Wüstenpfotes Schulter, sie konnte ihre betroffene Seite kaum belasten. Vor ihr lag Hasenfells toter Körper. Sie hatte ihn getötet, nachdem Er sie gemeinsam mit Heidekralle angegriffen hatte. och immer schmeckte sie das Blut in ihrem Mund.
Das Lager war fast vollkommen zerstört. Dort, wo die Feinde eingedrungen waren, war der Wall bis auf einige kleinere Äste vollkommen dem Erdboden gelichgemacht worden.
Noch immer konnte sie laut und deutlich die Kampgeräusche hören, die über das Territorium des DonnerClans hinweggeschallt waren. Sie zuckte kurz zusammen, als sie an das laute „Attacke!“, ihres Vaters dachte. Den grimmigen Blick, den er ihr zugeworfen hatte und dann schnurstracks auf die Kinderstube zu marschiert war.
All das Grausame, das passiert war, nur gut, dass den Jungen nichts zu leide getan worden war. Das hätte sie noch mehr erschüttert und bis ans Ende ihres Lebens traumatisiert. Das Lager war zerstört. Die Lebensgrundlage der Katzen kaputt. Doch sie würden alles wieder aufbauen, dessen war sie sich sicher. Es würde wieder so schön und glanzvoll werden wie früher. Natürlich würde sie auch so viel wie möglich zum Wiederaufbau beisteuern, auch wenn sie dann ihre Ausbildung hinauszögern müsste.
Sie fragte sich was geschehen war, dass ihre beste Freundin Mausepelz zu einer Kriegerin geworden war. Hatte etwa davor schon wieder eine WindClan Patrouille die Grenze unerlaubt überschritten? Hatten sie davor schon den DonnerClan angreifen wollen und sie hatte nichts davon mitbekommen?
Die Wunden die die Fesseln zu Anfang ihrer Gefangennahme an ihren Beinen verursacht hatte, waren währen des Kampfes wieder aufgeplatzt und frisches Blut, warm und klebrig, sickerte über ihre Pfoten. Die Schülerin erinnerte sich mit Schrecken an die Geschehnisse im WindClan. Wegen ihr waren zwei Katzen getötet worden, zwei die die Heidekralle umgebracht hatte, weil sie sie unterstützt hatten. Wüstenpfote fühlte sich schuldig und verantwortlich für den Tod der Beiden. Sie hatten das nicht verdient. Sie hätten nicht durch die Krallen des abtrünnigen zweiten Anführers ihr Leben lassen sollen. Noch immer erschütterte sie es zutiefst. Sie hatte den Beiden sehr nahe gestanden.
Wieder ließ sie ihren traurigen Blick über die Zerstörung und das Leid schweifen. Katzen saßen bei einander. Regentau huschte von einer verletzten Katze zur Nächste, versorgte zuerst die schlimmsten Wunden. Die Heilerin hatte gut daran getan ihre Vorräte wieder neu aufzufüllen. Jetzt würden sie nämlich gut gebraucht werden, vor allem für diejenigen, die die erste Welle des Angriffs abbekommen hatten. Mausepelz lag neben Dachsherz auf dem Boden. Dieser hatte sich aufgesetzt, eine Pfote sanft um Mausepelz gelegt und betrachtete sie besorgt.
Wüstenpfotes beste Freundin atmete nur sehr flach, sie hatte einen großen Riss über das ganze Gesicht. Hoffentlich war keines der Augen beschädigt worden, das wäre schrecklich für sei. Dachsherz schien Mausepelz sehr nahe zu stehen, immer wieder leckte er liebevoll über ihr Ohr. Konnte es vielleicht sein, dass sie Gefährten waren?
Wüstenpfotes Stimmung hellte sich auf. Sie freute sich wahnsinnig für ihre Freundin, wenn das stimmte. Wüstenpfotes Blick glitt weiter, da war Rosenblüte, Silbersterns Gefährtin, die neben Rattenkralle lag, der ebenfalls blutüberströmt bewusstlos war. So wirkte es zumindest, er rührte keinen Muskel.
Graukralle stützte vorsichtig seinen Schüler Seidenpfote, der zusammen mit ihm über die Lichtung humpelte. Sonnenfell steuerte besorgt und nur auf drei Beinen hüpfend zu Mausepfote hinüber. Anscheinend war sein linkes Hinterbein der Länge nah aufgeschlitzt worden, denn er hatte es angewinkelt, sodass er es nicht belasten musste und ein tiefer Schnitt zog sich über das komplette Bein.
Jaguarkralle, war nirgends zu entdecken. Hoffentlich lebt er noch, schoss es ihr durch den Kopf. Gerade als sie sich ausmalte, wie schrecklich es doch wären noch einen Mentor zu verlieren sah sie den kaum zu erkennenden, übel zugerichteten schwarzen Pelzhaufen, der gerade stöhnend von Regentau versorgt wurde.
Sternenschweifs hellgrauer Körper lag ausgestreckt in einer Blutlache.
Wüstenpfote hatte gesehen, wie Sturmgrau ihn die Kehle aufgeschlitzt hatte. Es war schrecklich gewesen. Wenigstens war er nun wieder mit seiner Gefährtin im SternenClan vereint. Streifenfell leckte über den Kopf der Königin Wolkenblüte über den Kopf, diese hatte ein Auge auf ihren Nachwuchs geworfen.
Besonders besorgt schien sie um Mausepelz zu sein, denn sie wusste, was für ein starker Kater Jaguarkralle war. Mausepelz wirkte immer etwas klein, zart und zerbrechlich neben ihrem älteren Bruder. Ihre Jungen hatten sich in die Kinderstube verzogen, damit sie das Grauen nicht mitansehen mussten. Tannenpfote, einer der weniger schwer verletzten half Regentau beim Versorgen der Wunden und brachte ihr immer wieder neue Spinnweben oder Stachelhalm oder andere Kräuter und Heilmittel.
Kieferzahn hatte ebenfalls in der Schlacht gekämpft, genauso wie alle anderen Ältesten, sie hatten darauf bestanden und es überlebt. Alle saßen nun um den gefallenen Sternenschweif herum und gaben ihm das letzte Mal die Zunge. Doch wo war Silberstern? Wüstenpfote hoffte, dass er irgendwo hinter einem Gebüsch war und sie ihn deshalb nirgends finden konnte.
Das Chaos war einfach zu groß. Sie würden viel Aufbau Arbeit leisten müssen, der Ältestenbau war von Geröll versperrt, die Wände des Schülerbaus eingerissen, Äste hingen aus dem Dach des Kriegerbau heraus. Wüstenpfote dachte an den Kampf zurück, wie sehr sie sich angestrengt hatte die Katzen von den Bauen fernzuhalten, die zu vertreiben. Es war schmerzhaft gewesen.
Ihre Wunden brannten wie Feuer. Jeder einzelne Muskel in ihrem Körper schmerzte, als wäre sie einmal die Klippen am Wasserfall hinuntergestürzt und danach gegen eine ganze Meute Hunde gekämpft. Die Schülerin unterdrückte ein Stöhnen, ihre Pfoten waren doch nicht so belastbar, wie sie es gedacht hatte. Schmerz wallte auf, verflüssigte sich zu glühendem Gestein, das durch ihre Andern rann. Zu Feuer, dass in ihrem Inneren loderte. Ihre Pfoten und Beine schmerzten höllisch, ihre Lungen brannten, ihr kompletter Körper war ausgelaugt und ihre Kehle staubtrocken. Der Schmerz benebelte ihre Sinne. Erschöpft ließ sie sich zu Boden sinken und schloss für einen kurzen Moment die Augen.
Laute Stimmen waren über ihr: „Wüstenpfote! Wüstenpfote, steh auf!“ Sie wollte dem Befehl folgen, war jedoch so schwach. Zu schwach. Sie wollte einfach nur noch in die sanften tiefen des heilenden Schlafes gleiten. Plötzlich wurde sie hochgehoben. Sie verlor jedoch sofort wieder das Bewusstsein, als sie sanft in einem weichen Nest aus Moos gebettet wurde.
„…die alt genug sein um Beute zu machen, sollen sich hier versammeln.“, eine Stimme, die sie als Rattenkralles erkannte tönte durch das DonnerClan Lager. Was war denn los? Wieso rief Silberstern nicht zu einer Clan Versammlung?
Wüstenpfote erhob sich. Niemand hielt die Schülerin davon ab sich auf die Lichtung zu schleppen, auf der sich alle Katzen versammelt hatten. Sie hatten einen Kreis um etwas gebildet. nein, um jemanden. Wüstenpfote stürzte entsetzt vor.
Wer lag da?
Nicht noch eine tote Katze, das würde der DonnerClan nicht verkraften. Ihr Herz krampfte sich zusammen. Nein, nein, nein. Das durfte nicht wahr sein. Ihr Atem ging nur noch stoß weise, ein dicker Kloß bildete sich in ihrem Hals. Tränen verschleierten ihr Sichtfeld, als sie das Schwarz silbern meliertes Fell des Anführers sah. Regungslos lag Silberstern am Boden. Er hatte sein letztes Leben ausgehaucht.
Ihr kamen seine Worte vor ihrer ersten großen Versammlung in den Sinn: „Weißt du, ich werde nicht mehr lange Anführer dieses Clans sein. Bals werde ich mich auf dem Weg zum SternenClan befinden. Ich lebe bereits zu lange im letzten meiner neun Leben. Ich weiß, dass du eine der treusten Clan Katzen bist, die der DonnerClan je hatte. Auch weiß ich, dass du erst eine Schülerin bist, aber ich überlasse es dir unseren Clan zu beschützen wenn ich nicht mehr bin. Ich habe Rattenkralle bereits mitgeteilt, dass er dich zum zweiten Anführer machen soll, wenn er den Clan übernimmt. Mein einziger Wunsch ist, dass du unseren Clan vor dem WindClan rettest.“
Der letzte Satz hallte ihr in den Ohren. Den DonnerClan vor dem WindClan beschützen… Dunkelblüte hatte gemeint es sei ihre Bestimmung das zu tun, doch es über kam sie das Gefühl, versagt zu haben. Auf ganzer Linie versagt zu haben.
Wüstenpfote drückte ihre Nase in das Fell des Anführers. Sie war noch immer wackelig auf den Beinen, wollte aber nicht darauf verzichten ihm die letzte Ehre zu erweisen. Silberstern hatte mehr verdient als den Tod durch die Krallen einer WindClan Katze. Das getrocknete Blut hatten die Anderen bereits von seinem Fell gewaschen, nur noch wenig von diesem klebte über den zahlreichen tiefen Wunden.
Sein Bein war bis zum Knochen aufgeschlitzt. Wüstenpfote sah hoch in die traurigen Minen der Katzen um sie herum. Alle drehten sich zu Rattenkralle, der mit seiner Rede fortfuhr: „Wir haben einen großen Anführer verloren, einen Freund, Mentor, Gefährten. Bei dem letzten Wort betrachtete er mitfühlend Rosenblüte, Tannenpfotes Mentorin. „Es liegt eine schwere Zeit vor uns, die wir nun ohne Silberstern, unseren treuen und geliebten Anführer gehen müssen.“
Rattenkralles Stimme war schwach und heiser vor Trauer. Er musste einen kurzen Moment innehalten, als sie brach. Eine Katze drückte sich leicht an Wüstenpfotes Fell. Sie drehte den Kopf und sah zu ihrem Mentor Jaguarkralle. Der pechschwarze Katzer versuchte sie mit einem warmen Blick zu trösten, doch es half nichts, dennoch war sie ihm dankbar für den Versuch. Es schien, als hätten sie die Konflikte endgültig hinter sich gelassen, als könnten sie nun endlich ohne zu streiten miteinander reden. Er hatte ihr im Kampf ihr Leben gerettet, dafür würde sie ihm ewig dankbar sein.
Rattenkralle hatte sich wieder gefangen und fuhr fort: „Silberstern hat uns gut geführt und beschützt, ich muss ehrlich zugeben, es ängstigt mich ein bisschen sein Erbe anzutreten. Ihr könnt sicher sein, dass ich versuchen werde den Clan ebenso gut wie mein Mentor zu führen.“
Die braunen Augen des Katers schimmerten, auch er schien den tränen nahe. Das war auch verständlich, schließlich hatte er als Silbersterns Schüler eine besonders enge Bindung zu ihm gehabt.
„Wer wird denn jetzt zweiter Anführer?“, fragte eine Katze aus der Menge. Wüstenpfote zuckte leicht zusammen, sie wusste, was jetzt kommen würde. Wollte es nicht wahrhaben.
„Silberstern hat mir diese Entscheidung bereits vorweg genommen und sich selbst eine würdige Katze ausgesucht.“, begann Rattenkralle. „Ich spreche diese Worte vor dem SternenClan, damit die Geister der Ahnen meine und Silbersterns Wahl hören und gutheißen.“
Wieder machte Rattenkralle eine Pause und starrte so lange auf seine Pfoten, dass Wüstenpfote sich schon fragte, ob es ihm entfallen war, was er hatte sagen wollen. Anscheinend war er aber nur kurz von seiner Trauer um Silberstern überwältigt worden, denn er fuhr mit kräftigerer Stimme fort:
„Ich ernenne Wüstenpfote zur neuen zweiten Anführerin.“
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