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Kapitel 1

EIN SONNENSTRAHL weckte Wüstenpfote aus ihrem erschöpften Schlaf. Ihr Mentor, Heidekralle, der zweite Anführer des WindClans, hatte sie den Tag zuvor wieder einmal bis zur völligen Erschöpfung trainieren lassen. Dabei war sie schon seit einem Mond eine Schülerin und besser als alle Anderen in ihrem Alter. Sie war eine schnellere Läuferin, geschicktere Jägerin, stärkere Kämpferin, klügere Kriegerin.
Sie wusste, dass ihr Vater von ihr erwartete die Beste Kriegerin des Clans zu werden, doch das Training zehrte sie aus. Ihr knurrte der Magen, sie war hungrig. Wieder einmal hatte sie gerade einmal die kleinste Feldmaus abbekommen. Wüstenpfote erhob sich zitternd von ihrem Lager. Die Schülerin hatte versucht es so angenehm wie möglich zu machen. Doch der schneidende Wind zog immer wieder durch den Eingang des Schülerbaus. Und ihr Nest lag genau davor.
Ihre müden Muskeln waren noch immer geschafft von Tag davor. Leise tappte sie aus dem Bau. Sie wollte die anderen nicht wecken, denn sie mussten erst einige Zeit nach Sonnenaufgang zum Training erscheinen. Die Kuhle, in der die Schüler des WindClans das Kämpfen lernten, lag außerhalb des Walls, der das Lager umgab.
Die Sandfarbene Kätzin zwängte sich durch den engen Eingang aus Heide. Er war so klein, dass nur die geschmeidigen Körper der WindClan Katzen hindurchpassten. Ihre Schwanzspitze zuckte, als sie die letzte Patrouille der Nacht auf sich zukommen sah. So gerne wollte sie auch einmal da Lager verlassen um die Grenze zu sichern, doch alles, was sie tat war zu jagen oder zu trainieren.
Als Junges hatte sie immer mit Böhenjunges den Geschichten von Dreibein gelauscht, doch seit sie eine Schülerin war hatte sie nie Zeit mit den Ältesten zu reden. Sie sollte immer nur den Kot wegräumen und danach sofort auf die Jagd gehen. Innerlich knurrte sie. Alles was sie sich je gewünscht hatte, war Freiheit gewesen. Aber in diesem Clan wurde ihr das verwehrt.
„Da bist du endlich.“, knurrte Heidekralle. Er hatte seine Pfoten in den staubigen Boden gebohrt und sein Schwanz zuckte hin und her. Sie wusste, dass er sie bestrafen würde, wenn sie auch nur einen Kaninchensprung zu spät kam. Dieser fiese Pelzball. Einestages, das schwor sie sich, würde Wüstenpfote ihm diese Gemeinheiten zurückzahlen.
Die niederen Heidesträucher umgaben die Kuhle. Das Territorium des WindClans war kahl und es war schwer auch nur etwas Beute zu fangen. Aber zwischen den Dornensträuchern und kleinen Bäumen befanden sich Kaninchenbaue und auch Feldmäuse waren nicht weit.
Vom Himmel schien die gerade erwachte Sonne und warf lange Schatten über die Erde. Wüstenpfotes Pfoten wirbelten bei jedem Schritt ein wenig Staub auf. Die Blattgrüne hatte den Boden ausgedörrt.
Sie warf ihrem Mentor einen finsteren Blick zu, setzte sich aber auf ihre Hinterpfoten und erwartete seine Aufgabe. Mit grimmiger Miene musterte er sie. Ihre gelben Augen hielten seinem Blick stand, obwohl sich ihre Nackenhaare aufstellten.
„Ich verlange von dir, dass du bis zum Sonnenhoch den Frischbeutehaufen aufgefüllt hast. Los jetzt.“, knurrte er. Wüstenpfote konnte ein entnervtes Stöhnen zwar unterdrücken, doch sie war ganz und gar nicht einverstanden mit ihrer Aufgabe.
Wüstenpfote stürmte los. Sie sammelte ihre Kräfte für diese Herausforderung. Wüstenpfote schlich langsam die Anhöhe hinauf, das Blut pochte ihr in den Ohren. Dank ihrer Fellfärbung war sie auf dem kargen Territorium des WindClans gut getarnt. Ihr sandfarbenes Fell verschmolz förmlich mit dem Boden. In der Blattfrische war er immer gut genährt vom vielen Wasser, das die Erde tränkte. Doch diese Blattgrüne hatte auch den letzten Tropfen aus ihm gezogen.
Der FlussClan hat es gut, dachte sie. Wüstenpfote wusste, dass der Fluss in diesem Territorium so seicht war, dass man problemlos daraus trinken konnte. Dagegen mussten sich die Katzen ihres Clans mit den wenigen Tautropfen und feuchtem Moos zufriedengeben, die sie finden konnten. Für die Ältesten und die Bewohner der Kinderstube war diese Witterung besonders gefährlich.
Wüstenpfote kroch geräuschlos die Heidesträucher entlang und kauerte sich in der Nähe eines Baumes nieder. Da der Baumbestand in diesem Teil des Territoriums zunahm, wusste sie, dass sie dem DonnerClan nahe war. Ihre Sinne waren hellwach und gespannt. Regungslos suchte sie die Gegend nach Leben ab. Sie hielt Ausschau nach den winzigsten Bewegungen, öffnete das Maul, um den feinsten Geruch wahrzunehmen, und richtete die Ohren nach vorne.
Dann roch sie die Maus. Sofort erkannte sie den Geruch, erinnerte sich an den Mausgeschmack von gestern Abend. Ihr Magen schmerzte, sie war hungrig, wusste aber, dass diese Beute nicht für sie bestimmt war. Wilde Energie schoss ihr durch den Körper, doch sie blieb regungslos liegen, versuchte herauszufinden, wo sich die Beute befand. Sie lauschte angestrengt, bis sie den Schlag des Mäuseherzens wahrnahm. Dann blitzte etwas Braunes vor ihren Augen auf. Das Tier bewegte sich schnell durch das Gestrüpp hindurch. Wüstenpfote schob sich näher, dachte daran, wie sie schon etliche Mäuse hier erlegt hatte.
Sie wunderte sich, dass diese Tierchen immer noch so dumm waren, sie mussten doch wissen, dass sie immer hier ihre Jagd begann. Wüstenpfote verlagerte ihr Gewicht auf die Oberschenkel, bis sie den richtigen Abstand fand, um zuzuschlagen. Kraftvoll drückte sie sich mit den Hinterpfoten ab. Wenn man sie beobachtet hätte, diese ausgemergelte Kätzin, hätte man nicht vermutet, dass so viel Stärke in ihr steckte. Doch sie bestand eigentlich nur aus Muskeln, Haut und Knochen. Sie sprang. Sand wirbelte auf, als sie in die Luft stieg. Die Maus flitzte davon, doch Wüstenpfote war eine erfahrene Jägerin, erfahrener als mancher Krieger. Sie war schneller als ihre Beute. Sie warf sie mit einer Pfote in die Luft, schleuderte sie auf den trockenen Boden und landete direkt auf ihr. Sofort tötete sie sie mit einem schnellen Biss. Sie musste sich beeilen, denn sie musste den ganzen Haufen auffüllen, am besten vor Sonnenhoch. Sie nahm den noch warmen Körper zwischen die Zähne und versteckte ihn zwischen den Wurzeln des Baums, sodass kein anderes Tier ihre Beute erwischen konnte.
Sofort spitzte sie wieder ihre Ohren. Zuerst nahm sie nichts wahr, doch dann hörte sie das Rascheln von unbedachten Pfoten hinter den Heidesträuchern. Ein fettes Kaninchen hockte dazwischen und knabberte an einigen Beeren. Zwei Junge hüpften um das erwachsene Tier. Wüstenpfote wusste, dass die Beute keinen Ton von sich geben durfte, denn sonst hatte sie keine Chance noch etwas zu fangen. Trotz ihrer Unterernährung war Wüstenpfote stark. Sie konnte einen Krieger niederringen, ohne sich dabei auch nur eine Schramme zu zuziehen.
Kaninchen waren schwere Beute, da sie sich zur Wehr setzen konnten. Die Krallen konnten einer Katze das Auge oder mehr kosten. Wüstenpfote wusste, dass man nie im Wind stehen durfte, wenn man Kaninchen jagte. Denn sie konnten den Jäger riechen, bevor es ihn sah. Sie wollte auch die Jungen erwischen, ihr Fleisch war zart und würzig und sie warnen noch nicht so knochig wie die erwachsenen Tiere. Sie bewegte sich im Windschatten der Tiere. Geschickt schlängelte sie sich zwischen den Sträuchern hindurch. Noch hatten sie ihre Beute nicht bemerkt. Es bildete sich eine Pfütze auf ihrer Zunge. Doch dieses Fleisch war nicht für sie bestimmt. Sie sprang, bevor das Kaninchen sie auch nur bemerkt hatte und tötete alle drei, bevor sie auch nur einen Laut von sich geben konnten. Die anderen Schüler hätten vermutlich nicht mal ein Junges erwischen können, obwohl sie sogar älter waren, als Wüstenpfote selbst. Doch dank ihres unbarmherzigen Mentors hatte sie schnell lernen müssen.
Sie schleppte die Frischbeute zum Baum und versteckte sie ebenfalls dort. Man merkte der Landschaft die harte Blattgrüne an. Die Sträucher und Büsche waren braun und staubig. Nicht wie das saftige Grün in den Wäldern des DonnerClans. Sie dachte oft an die Territorien der anderen Clans. Denn sie war auch ein wenig neidisch darauf, dass die Anderen Katzen nicht so hart ums Überleben kämpfen mussten wie der WindClan. Dennoch musste sie eingestehen, dass sie für ein Leben in der kargen Ödnis gemacht waren. Eine FlussClan Katze würde kaum einen Mond lang in diesem Territorium überleben. Aber auch umgekehrt, sie würde wahrscheinlich keinen einzigen Bissen Fisch hinunterbekommen, auch wenn sie kurz vor dem Hungertod wäre. Ihr war klar, dass die Territorien perfekt zu jedem Clan passten, dennoch, ein Gedanke, auch wenn er nicht feindselig war, galt immer den anderen Clans.
Stacheliger Ginster strich an Wüstenpfotes Flanken entlang und das trockene Gras war bereits am Boden verdorrt. Sie hob ihre Schnauze und fing die Gerüche ein. Ein wenig abgestandener Fuchs, der aber überlagert wurde von etwas Stärkerem. Dem Duft einer saftigen Waldmaus. Eigentlich gab es diese Beute nur auf bewaldeten gebieten, aber ab und ab verirrte sich die ein oder andere in Das Territorium des WindClans. Wüstenpfotes Körper wurde mit neuer Energie durchströmt. Sie schlich auf leisen Pfoten zum Loch, wo sich die Maus versteckt hatte. Das würde ihrer Beute nicht viel nützen, da war sie sich sicher. Die WindClan Schülerin schmeckte schon das saftige Fleisch. Sie wusste, dass sie nicht voreilig sein durfte, denn Mäuse konnten den Jäger schon spüren, bevor sie ihn auch nur wittern konnten.
Unschuldig lugte ein kleines braunes Köpfchen aus dem Bau hervor. Wüstenpfote spannte ihre Muskeln. das würde ein Leckerbissen werden. Ihre Hinterpfoten wirbelten einige trockene Blätter auf, doch die Maus schien es nicht bemerkt zu haben. Denn als Wüstenpfote ihr mit einem schnellen und gekonnten Schlag das Genick brach, gab sie keinen Laut von sich.
Stolz auf ihre Fähigkeiten trug sie auch diese Frischbeute zu ihrer kleinen Ansammlung an Tieren. Doch das würde noch langen nicht reichen um den ganzen Frischbeutehaufen des Lagers aufzufüllen. Wüstenpfote seufzte. Böhenpfote, Glutpfote, Nebelpfote und Kupferpfote haben es gut, schoss es ihr durch den Kopf, die müssen nicht so viel erledigen wie ich. Mürrisch fügte sie laut hinzu: „Ja, weil ich die ganze Arbeit mache.“ Sie wusste, was auf sie zukommen würde wenn sie den Dienst verweigerte und ihre Pflichten nicht erfüllte. Ihr Vater war er Anführer des Clans. Eigentlich hätte er Wüstenpfote die Freiheit geben können, die sie sich so sehr wünschte, doch er tat es nicht.
Ihre Schwanzspitze zuckte. Ja, ihr Vater scherte sich nicht wirklich um sein Junges, aber es war ihr eigentlich egal. Sie schlich weiter. Denn nun würde sie nicht mehr so viel Beute finden, da auch die Mäuse und Kaninchen merkten, wenn an einem Platz immer mehr verschwinden. Wüstenpfote bewegte sich weiter Richtung Baumgeviert. Dort würden sich mehr saftige Waldmäuse und Eichhörnchen befinden. Sie hoch ihre Schnauze und witterte ihre Beute. Der Waldboden wurde weicher und war über und über mit trockenen Blättern bedeckt. Langsam kamen die vier großen, uralten Eichen in Sicht. Sie sah den großen Versammlungsfelsen, auf dem die Anführer der vier Clans ihre Ansprachen hielten. So gerne würde Wüstenpfote auch mal auf eine große Versammlung mitkommen, doch sie war noch zu jung dafür.
Wüstenpfote lief weiter den Jagd Pfad entlang, sie hatte noch genug Energie um weitere Frischbeute zu erlegen. Vor ihr wölbte sich der trockene Farn und sie trat hinaus auf die Lichtung zwischen den vier Eichen. Staunend blickte sie den Stamm hinauf. Ob sie da wohl hoch käme. da blitze etwas Braunes, Buschiges im grünen Wipfel auf. Ein Wunder, dass die Blätter immer noch genug Wasser hatten um überleben zu können. Anscheinend war das WindClan Territorium am schwersten betroffen, denn aus dem SchattenClan Gebiet drang, überlagert vom üblichen beißenden Gestank der Katzen, ein herb süßer Duft von grünenden Tannennadeln an ihre feine Nase. Es war klar, dass auch dieser Clan am Wassermangel litt, dennoch konnten sie sich zumindest im Schatten der Nadelbäume vor der Sonnenstrahlung und der steckenden Hitze schützen.
Hier am Baumgeviert war der Geruch der anderen Clans am stärksten, denn hier trafen jeden Mond die Clans zusammen um sich über die neusten Neuigkeiten auszutauschen. Diejenigen, die im Lager blieben wurden von den Katzen dann später unterrichtet, was auf der großen Versammlung besprochen worden war.
Wüstenpfote leckte sich übers Maul, als zu ihr der süße Duft von fetten Waldmäusen aus dem DonnerClan Territorium wehte. Ihre Nase zuckte. Am liebsten wäre sie dort auf die Jagd gegangen, aber das war verboten. Sie kannte die Gesetze der Krieger in und auswendig. Dank Heidekralle hatte sie sie binnen zweier Tage können müssen. Nun konnte man sie aus dem Schlaf wecken und sie würde dennoch alles wissen.
Ihr Fell wurde von den niederen Ästen einer Jungbuche gestreift. Das Eichhörnchen, das ihre scharfen Augen vorhin entdeckt hatten saß nicht weit entfernt von ihr auf einer der vier Eichen. Sie leckte sich erneut über die Schnauze und spannte die Muskeln. Sie sog tief den Geruch ihrer Beute ein. Dann tarierte sie ihren Körper zu einem gewaltigen Sprung aus. Mit ihrem Schwanz lenkte sie ihre Flugbahn und hakte sich mit den Krallen an der glatten Rinde ein. Sehr gut, das Eichhörnchen hatte sie noch nicht bemerkt. Vorsichtig zog sie sich den Stamm hinauf. Wüstenpfote war noch nie eine begeisterte Kletterin gewesen, denn in ihrem Territorium gab es nicht viele Bäume, auf die man klettern konnte. Dennoch beherrschte sie auch die Jagdtechnik in den Bäumen. Schließlich musste sie genug Frischbeute für ihren Clan herbeischaffen.
Noch immer saß das Nagetier ruhig auf seinem Ast. Wüstenpfote schob sich langsam näher und hielt die Luft an. Disteln und Dornen ist das hoch, schoss es ihr durch den Kopf, beim SternenClan, ich will nicht fallen. Doch sie schaffte es problemlos sich auf das Tierchen zu stürzen. Es gab ein leises, erschrockenes Quieken von sich, als Wüstenpfote ihm die Kehle zudrückte. Stolz über ihren fang schob sie sich wieder näher an den Stamm. Sie hatte gehört, dass Katzen nicht mehr laufen gekonnt hatten, weil sie unglücklich gestürzt waren. Das wollte sie nicht riskieren. Deshalb ließ sie sich viel Zeit damit den Stamm wieder hinunter zu klettern. Ihr taten die Pfoten schon ein wenig weh, da sie sich nur mit ihren Krallen festgehalten hatte.
Ihr Fell hatte nun eine leichte Duftnote nach Eiche. Aber sie lebte diesen Geruch. Sanft landete sie auf dem weichen Waldboden. Das Baumgeviert war ein wahres Jagdparadies. Zwar musste man aufpassen, dass man den Grenzen nicht zu nahe kam, doch das war nicht weiter schlimm.
Mit einigen kleineren Mäusen, den Eichhörnchen, sie hatte noch ein zweites gefangen, einem Kaninchen und einer alten Amsel trottete sie zurück zu dem Versteck, wohin sie ihre Beute von vorhin getragen hatte. Das wird reichen, dachte sie zufrieden. Die Morgenröte war noch nicht vorbeigezogen und sei hatte noch Zeit bis Sonnenhoch den Frischbeutehaufe aufzufüllen. Dreimal musste sie zwischen dem Baum und dem Lager hin und her laufen um alle Beutetiere zum Haufen zu bringen. Noch lag nichts in der Kuhle, in der normal die Frischbeute verstaut wurde. Einige Krieger begrüßten sie mit einem dankenden Nicken, als sie ihre letzte Beute ins Lager des WindClans brachte.
Gerade tauchten Kupferpfote und Glutpfote aus dem Bau der Schüler auf. Sie gähnten ausgiebig und trotteten noch etwas schläfrig auf den Frischbeutehaufen zu. „Na, auch mal aufgewacht? Beim SternenClan, man könnte meinen ihr zwei haltet Winterschlaf.“, miaute Wüstenpfote frech. Die beiden älteren Schüler gesellten sich zu ihr. Sie wussten, dass die Jüngste von ihnen am härtesten schuften musste. „Hat dich Heidekralle schon wieder so früh rausgeschickt?“, fragte Kupferpfote mitleidig. Ihr rotes Fell glänzte in der Sonne, wohingegen Wüstenpfotes Fell stumpf wirkte. Sie hatte nie viel Zeit sich zu waschen und immer, wenn die anderen Katzen sich die Zunge gaben war sie entweder auf der Jagd oder trainierte.
Glutpfote drückte mitfühlend ihre Schnauze an Wüstenpfotes Flanke. Die beiden Schwestern waren mit der Zeit zu guten Freundinnen von ihr geworden. „Weißt du, irgendwann hau ich Heidekralle mal eine tote Maus um die Ohren, wenn er nicht aufhört dich zu schikanieren.“, meinte Glutpfote mit ernstem Gesichtsausdruck .Ihre Schwester schlug ihr mit einer Pfote auf den Kopf. „Du Mäusehirn, weißt du, von wem du da so redest?“ Die hellrote Kätzin sehrte sich verärgert auf: „Ich schaff das schon.“ Ihre ernste Miene brachte Wüstenpfote dazu in schallendes Gelächter auszubrechen. Die Dunkelrote, deren Name Glutpfote so perfekt zu ihr passte, runzelte als Antwort einfach nur die Nase. Wüstenpfote schnurrte: „Macht euch um mich keine Sorgen, ich schaff das schon.“ Trotz der skeptischen und besorgten Blicken der Andern ließ sie sich nicht davon abbringen zu einer weiteren Jagd aufzubrechen, denn schließlich war es noch nicht Sonnenhoch.
Mit einem Rekordfang von zwei fetten Kaninchen, drei Feldmäusen und zwei Krähen schleppte sie sich zurück ins Lager des WindClans. Fast wäre sie nicht durch den kleinen Eingang gekommen. Aber schließlich konnte sie ihre Frischbeute auf den Haufen legen, den sie schon gefangen hatte. Nun war sie endlich fertig. Sie hatte so viel gefangen, dass der ganze Clan davon satt werden konnte. Wüstenpfote wurde mit hochgereckten Schwänzen begrüßt, denn die Beute war in dieser schweren Blattleere sehr willkommen. „Gut gemacht. Du bist jetzt schon eine fantastische Jägerin.“, lobte sie Nachtschweif, die schwarze Kätzin, die sie schon immer bewundert hatte. Nachtschweif war die schnellste und klügste Kriegerin im WindClan. Ihr kleiner, drahtiger Körper konnte nicht über ihre gewaltige Stärke hinwegtäuschen.
„Was hat das so lange gedauert.“, knurrte Heidekralle, als sie wieder auf der Lichtung erschien. Wie kann er nur meckern? Es ist nicht mal Sonnenhoch, beschwerte sie sich in Gedanken. Zögernd fragte sie: „Darf ich mir eine Maus nehmen?“ Ihr Magen knurrte wie zu Bestätigung. Eine kleine Pfütze bildete sich auf ihrer Zunge, als sie an das zarte Fleisch der Mäuse dachte, die sie gefangen hatte.
Ihr Mentor sah Wüstenpfote missbilligend an. Sie machte sich klein, hoffte, dass sie ihn dadurch umstimmen konnte, doch er blieb hart. „Nein. Was soll diese Frage. Du trainierst jetzt deine Ausdauer. Dann kannst du dir eine kleine Feldmaus holen.“, miaute er. Wenn überhaupt noch eine da ist, fügte sie still hinzu.
Hungrig und enttäuscht brach sie auf. Ein Ausdauertraining bedeutete so schnell wie möglich um das Territorium zu laufen und dabei wenn möglich auch noch die Grenze kontrollieren. Sie sauste los. Es bohrte sich ihr ein heruntergefallener Hundsrosendorn in die Pfote, doch sie ignorierte den Schmerz. Sie hatte Hunger, das war das Einzige, an was sie denken konnte.

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