27. Pessimistisch
»Ich brauche deine Hilfe.« Seine Augen brannten auf Wolfssterns Pelz - durchdringende, goldene Augen auf schattenschwarzem Pelz. »Du musst mir beibringen, wie man kämpft.«
Der Anführer blinzelte irritiert. Langsam erhob er sich, wie aus tiefem Schlaf erwacht, und blinzelte irritiert. »Du bist einer der besten Krieger des Clans - ich muss dir das Kämpfen nicht erst beibringen, du beherrschst es längst.« Seine eisblauen Augen richteten sich auf Lärchenfell. »Was meinst du also mit ›ich soll dir beibringen, wie man kämpft‹?«
»Wie man richtig kämpft. Ich will der beste Kämpfer des ganzen Waldes werden.«
»Und da fragst du mich?« Wolfsstern lachte leise.
»Du bist der beste Kämpfer des Clans.« Forschend sah er ihm in die Augen. »Und ich möchte, dass du es mir beibringst.«
»Lärchenfell, ich...«
»Ich möchte Schatten töten.«
Der schwarze Kater ließ die Muskeln spielen. »Bereit, Lärchenfell?«, fragte der Anführer und zuckte mit den Ohren. Sie standen in einer kleinen Nische im Tal, an einem verwinkelten Ort zwischen den Felsen des Quers, wo sich weder Beute noch Jäger fanden. Seine Stimme hallte von den Felsen wider, sein Echo, wispernd und leise, schallte in seinem Kopf nach. »Oder hast du Angst?«
Ohne zu zögern sprang er auf Wolfsstern zu - der sich jedoch geschickt zur Seite wegduckte und ihn mit einem schnellen Pfotenschlag aus seiner Bahn warf. Er versuchte, ihn auf den Boden zu drücken, doch Lärchenfell hatte bereits mit einem Angriff gerechnet und sprang sofort, als er gelandet war, wieder ab, bäumte sich auf und schlug nach seinem Gegner, verpasste ihm zwei Schläge auf die Nase und sprang aus seiner Reichweite.
Wolfsstern wich zurück. Seine eisigen Augen funkelten belustigt. »War das alles, was du kannst?« Er schnellte hervor, der Krieger wich gerade noch rechtzeitig zurück, um einer scharfen Ohrfeige zu entgehen. »Du bist schnell«, gab der schwarze Kater zu.
Lärchenfell fauchte und täuschte einen Sprung vor, der Anführer wich gekonnt zurück, bemerkte zu spät den Bluff und wurde von dem jungen Krieger auf den Boden geworfen. Wolfsstern wand sich wieselartig aus seinem Griff, taumelte keuchend rückwärts, zögerte nicht, sondern warf sich mit seinem ganzen Gewicht auf seinen Gegner - der wiederum seinerseits auf den Rücken gedreht hatte und den Bauch seines Gegners mit den eingezogenen Krallen bearbeitete, ihn mit den Hinterpfoten zurückwarf und ihm sofort nachsprang, um ihn seinerseits am Boden festzunageln.
»Du hast gewonnen«, stellte Wolfsstern überrascht fest, wand sich aus dem Griff und zuckte mit den Ohren. »Du hast Talent.«
Lärchenfell rollte ab und spannte die Muskeln an, bereit, sich jederzeit zu verteidigen. Sein Herz trommelte in seiner Brust, aber er ließ sich die Anstrengung nicht anmerken. »Danke.«
»Du warst blitzschnell.« Der Anführer schnaubte, dann musste er lachen und den Kopf schütteln. »Ich kann dir nichts mehr beibringen, Kleiner. Tut mir leid.« Wolfsstern zuckte mit dem Schwanz, seufzte und lächelte dann matt. »Ich kann dir nicht weiterhelfen. Von hier an bist du auf dich allein gestellt.«
Lärchenfell senkte den Kopf, ohne zu antworten. »Kannst du mir verraten, wie ich ihn besiegen kann?«
»Nein.« Der Anführer stand auf und wandte sich zum Gehen.
»Warte! Ich brauche deine Hilfe! Schatten ist der beste Krieger überhaupt, und...«
»Du kannst ihn nicht besiegen.«
Lärchenfell erstarrte.
»Niemand kann ihn besiegen.« Wolfsstern sah ihn aus dem Augenwinkel an, lächelte nochmals gezwungen und drehte sich dann weg. »Das ist der Grund, warum es noch niemand versucht hat. Warum wir in seinem Schatten leben: Wir können ihn nicht besiegen.«
»Aber jede Katze...«
»Jede Katze kann besiegt werden, glaubst du?« Er schüttelte den Kopf. »Du hast recht.« Einen Moment schwieg er. »Aber Schatten ist keine Katze. Er ist ein Monster. Und niemand kann ihn besiegen«, er schnippte mit dem Schwanz, »nicht einmal der SternenClan.«
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