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11. »Vor dir selbst kannst du nicht weglaufen.«


Jemand klopfte ihm auf die Schulter. Er fuhr hoch.

»Oh. Ich wollte dich nicht erschrecken.« Samtherz neigte den Kopf und zuckte mit den Ohren. Sein weißes, flauschiges Fell kräuselte sich im Wind. »Du siehst so nachdenklich aus, in letzter Zeit. Ist alles in Ordnung?«

Birkenpfote kniff die Augen zusammen und sah zu Boden. Was interessierte es Samtherz, wenn er über Dinge nachdenken musste? Er konnte sich wahrscheinlich nicht einmal vorstellen, wie es wäre, beobachtet zu werden, ohne zu wissen, von wem.

Im besten Fall wäre noch die Eiskatze gewesen; sie konnte es wenigstens niemandem erzählen, und sie hätte Bärenjunges wenigstens auch gesehen - jeder andere...

Er schüttelte den Kopf, um die Gedanken loszuwerden, die sich wie lästige Kletten an ihn geheftet hatten. Warum sah ausgerechnet er die Katzen aus anderen Welten? Warum gab es sie nur für ihn?

Und gab es sie überhaupt?

»Ist doch nicht schlimm. Jeder hat schlechte Tage.« Samtherz stupste ihn aufmunternd an. »Aber das wird schon wieder. Willst du mir verraten, was dich gerade so beschäftigt?«

Birkenpfotes Herz blieb stehen.

Samtherz lachte. »Oh. Alles gut, musst du auch nicht.« Er erhob sich. »Hast du heute noch eine Patrouille?«

Vorsichtig schüttelte er den Kopf.

»Fantastisch. Ich wollte noch einmal rausgehen, Mäuse fangen. Weichfell hat mir heute früh einen Tipp gegeben, wo es gerade besonders viele geben soll. Möchtest du mitkommen?«

Er blinzelte, zuckte mit den Schultern und seufzte. Eigentlich wollte er gern schlafen, die Augen schließen und so schnell nicht wieder öffnen müssen. In seinen Träumen konnte ihn niemand belauschen; nicht, dass er nicht davon träumen würde, aber wenigstens wachte er später immer auf und stellte fest, dass er es sich nur vorgestellt hatte; aus seinem Leben hingegen war er noch nicht aufgewacht.

... Bis jetzt nicht, jedenfalls.

»Na dann, auf geht's.« Der Krieger schnippte mit dem Schwanz, ehe er lostrabte. Als Birkenpfote ihn aufgeholt hatte, musterte er ihn von der Seite, sagte aber nichts.

Samtherz sagte nie viel - schade eigentlich, denn alles, was er sagte, brachte die Leute zum Lächeln. Als Schüler hatte er Seidenpfote geheißen, den Namen Samtherz trug er nur, weil alles, was er sagte, von unbeschreiblicher Samtherzigkeit war.

Zumindest hatte ihm das Sprossenfleck gesagt, die älteste Katze im Clan. Und im Allgemeinen war Sprossenfleck die vertrauenswürdigste Quelle, die es im Wald gab. Wenn, sie etwas sagte, war es wahr.

Wenn. Gesprächig war sie auch nicht sonderlich. Wie alle verbitterten, alten Katzen. Und manchmal kam es ihm so vor, als bestünde der ganze Clan nur aus verbitterten, alten Katzen.

»Hast du Weidenjunges schon gesehen? Die Kleine ist ja wirklich, wirklich niedlich.« Samtherz schnurrte. »Junge sind immer so niedlich.«

»Ich weiß nicht. Sie schreien so laut.«

Er lachte. »Nur in den ersten sechs Monden!«, sagte er, und dann nichts mehr.

Schweigen. Ihre Pfoten tappten auf den kalten, trockenen Waldboden. Sie gingen in Richtung Weite - das Gebiet, in dem die erfahrenen Krieger jagten. Schüler hatten dort eigentlich nichts verloren; es war schwierig, dort Deckung zu finden, und trotz der vielen Beute dort war es für einen unerfahrenen Jäger so gut wie unmöglich, Beute zu machen.

Samtherz schien die Zweifel in seinem Gesicht gelesen zu haben. »Keine Sorge, du schaffst das schon«, meinte er. »Du bist ein guter Jäger. Du solltest Rabenfeder einmal sehen, wenn er anderen von dir erzählt«, er schnurrte leise, »dann geht ihm das Grinsen von einem Ohr zum anderen.«

Birkenpfote neigte den Kopf. »Das ist doch immer so, bei ihm.«

»Und du müsstest ihn einmal hören. In seinen Augen hat es noch nie einen großartigeren Schüler gegeben als dich.«

»Blattpfote hat viel mehr Talent.« Der Schüler überlegte kurz. »Er gibt nur zu früh auf.«

Samtherz lächelte. »Genau wie du. Also«, er schnippte ihm über das Ohr, »also in die Weite. Du kannst dich fantastisch anschleichen, und du erkennst jede Spur. Du bist schnell und kannst gut kämpfen. Die besten Voraussetzungen zum Jagen.«

Vor allem das Fährtenlesen. Birkenpfote biss die Zähne zusammen. Er konnte ja sogar Katzen finden, die gar nicht da waren. Wer wusste, ob sie existierten.

»Was ist denn?«

»Ich bin nicht gut im Fährtenlesen.«

»Du entdeckst jede Beute im Umkreis von hundert Schwanzlängen!«

»Eben. Auch wenn gar keine-« Er hielt inne, zuckte zurück und schüttelte sich.

Auch Samtherz blieb stehen. Er neigte den Kopf und musterte ihn - in seinem Blick war nicht zu erkennen, was er fühlte, aber er wirkte auch nicht irritiert. »Wenn gar keine Beute da ist? Wie meinst du das?«

Birkenpfote antwortete nicht.

»Weißt du ... es ist nicht schlimm, wenn du Dinge siehst, die nicht da sind. Es ist nur ein Problem, wenn Dinge dich bestimmen, die nicht da sind.« Er lächelte matt. »Du darfst dich nicht von ihnen bestimmen lassen, verstehst du?«

Nein, er verstand nicht. Was wollte ihm Samtherz damit sagen?

»Krähenflügel hat mir erzählt, dass du nie zu den Hügeln gehen möchtest, liegt das auch daran? Dass du Dinge siehst...«

»Ich-« Er wollte etwas sagen, verstummte aber.

»Du musst dich nicht vor Dingen fürchten, die nicht da sind; sie existieren nur in deinem Kopf.« Samtherz lächelte matt, »und vor dir selbst kannst du nicht weglaufen.«

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