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Die Schwestern

Von weit entfernt drang ein sorgenvolles Miauen zu Schwarzblüte. Alles war gedämpft, wie hinter einer dichten Nebelwand. Sie öffnete die Augen. Wellen von Schmerzen schossen durch ihren Kopf und ihren Körper. Rote Punkte tanzten vor ihrem gesunden Auge.

Die schwarze Kätzin stöhnte schmerzvoll und wartete, bis die Schmerzen abebbten. Dann sah sie sich vorsichtig um und lauschte.Sie befand sich in einem Bau, durch dessen Zweige und Blätter blendend helles Licht hineindrang. Kräuterduft lag in der Luft, gemischt mit dem Geruch von WasserClan. Auch das leise Plätschern eines Flusses war zu hören. Anscheinend hatte der WasserClan sie zu sich ins Lager gebracht und nun wurde sie von dem Windwahrer versorgt. Doch warum?

Plötzlich fiel ihr alles wieder ein. Wind, die ihr alles erklärt hatte. Die Clans. Brud und die Clanlosen. Keet und Ami waren da auch. Der Kampf. Black und White. Ihre Augen. Schwarzblüte blinzelte. Alles tat weh und es schien, als wäre sie vollkommen blind. Jedenfalls war der ganze rechte Bereich schwarz. Sie sah dort nichts, auch wenn sie wusste, dass beide Augen geöffnet waren.

Auf einmal ertönten wieder diese Stimmen. Diesmal waren sie klar und deutlich zu hören und die schwarze Kätzin entdeckte zwei dunkle Schatten, die direkt neben dem Eingang des Baus standen. Sie sog tief die Luft ein, um einen Geruch zu erhaschen, doch anscheinend wehte der Wind in die falsche Richtung. Also lauschte Schwarzblüte.

»Sie ist aber die Gefährtin von Krallenmond, dem Sieger des FeuerClans! Wir müssen sie zu ihm bringen! Du weißt, was er den Anführern angedroht hat, wenn sie sie nicht sofort herausgeben«, miaute die erste Stimme, die einem Kater gehörte, den Schwarzblüte bisher nur ein Mal gesehen hatte. Weise Biene, der Windwahrer des WasserClans war bei dem Tag des Windes dabei gewesen.

»Das kann dir doch egal sein. Du bist die mächtigste Katze im Clan! Deine Treue gilt nur dir selbst! Was interessieren dich die Anführer!«, fauchte eine aufgebrachte Kätzin kurz darauf. Es war Traumschweif, die Kätzin, die Schwarzblüte bei dem Treffen kennengelernt hatte. »Sie muss vor dem FeuerClan in Sicherheit gebracht werden! Wer weiß, was Krallenmond mit ihr anstellen wird? Sie ist vor ihm davongelaufen!«

Nicht nur vor ihm, dachte die schwarze Kätzin im Stillen. Auch vor den Gesetzen des Windes.

»Krallenmond liebt sie. Er wird ihr schon nichts antun«, antwortete Weise Biene selbstsicher.

»Was verstehst du schon von Liebe? Du bist ein Windwahrer! Du darfst keine Gefährtin haben! Und du hast nur überlebt, weil der WasserClan damals keinen Windwahrer hatte! Wegen dir ist meine Schwester Wunschjunges gestorben! Nur wegen dir, weil du sie nicht als Schülerin haben wolltest!«

»Sie war schwach. Was kann ich dafür, wenn sie so geboren wurde?«

Plötzlich ertönte ein Knurren, kurz darauf wurde eine Katze an die dichten Zweige des Baus gedrückt.

»Jetzt hör mir mal ganz genau zu, Weise Biene«, hörte Schwarzblüte Traumschweifs Zischen. »Nicht alle Kätzinnen sind so dumm, wie du vielleicht denkst. Du bist ein Befürworter der Gesetze des Windes. Doch nur, weil du ihre Macht noch nicht erlebt hast. Hast du dich schonmal gefragt, warum Katzen mit grünen Augen und Katzen mit Fellmustern getötet werden? Warum Kätzinnen erniedrigt werden? Nein? Ich schon, aber ich weiß es nicht. Doch dort drin in deinem Bau liegt eine Kätzin, die das vielleicht weiß. Und es ist unsere Aufgabe, sie zu schützen.«

Traumschweif fauchte und ließ dann von Weise Biene ab, der keuchend zu Boden sackte. Schwarzblüte dachte schon, der Windwahrer wäre eingeschlafen, als der Schatten vor dem Bau sich bewegte und auf den Eingang zuging. Die schwarze Kätzin schloss schnell die Augen, damit es so aussah, als wäre sie immer noch bewusstlos, wurde dafür aber wieder mit Schmerzen gestraft. Sie musste die Zähne aufeinanderbeißen, um nicht laut loszuheulen.Währenddessen machte der Windwahrer sich an ihr zu schaffen. So wie auch Weiser Elch es machte, schlitzte der Kater ihr an einigen Stellen die Haut auf und legte die ›Heilsteine des Windes‹ auf die blutenden Stellen.

Was bringt das überhaupt? Man ist doch so schon geschwächt und jetzt verliert man noch mehr Blut!, dachte die Jägerin, blieb aber ruhig liegen. Soll er doch ruhig machen. Ich habe nichts mehr zu verlieren.

Nach einer Ewigkeit der Schmerzen ließ Weise Biene von ihr ab und ging mürrisch vor sich her redend aus dem Bau hinaus. Schwarzblüte öffnete die Augen und sah sich nun selbst an. Ihr Fell war voller Blut und verklebt. Das Ganze wurde durch etliche Kräuterpasten und die Heilsteine noch verstärkt. Die schwarze Kätzin musste würgen, legte ihren Kopf aber sofort zurück in das Moosnest, als sie Schritte hörte, die sich ihr näherten.

Der Geruch von Traumschweif und Seelenpfote wehte zu ihr herüber. Die beiden Schwestern traten in den Bau und legten sich neben sie. Sie scheuten nicht, ihr verschmutztes Fell zu streifen.

»Schwarzblüte, ich weiß, dass du wach bist. Ich habe dich gehört, als ich draußen mit Weise Biene diskutiert habe«, flüsterte die Jägerin ihr zu und stupste sie an.

Die schwarze Kätzin gab sich geschlagen und hob den Kopf. Traumschweifs leuchtend blaue Augen sahen sie an; neben ihr das Gesicht von Seelenpfote, die mittlerweile schon genauso groß wie ihre Schwester war.

»Was ist hier passiert? Wie komme ich hier hin? Und wo sind die Wölfe?«, fragte sie die beiden WasserClan- Kätzinnen leise.

»Es gab wieder eine Auseinandersetzung mit den Clanlosen an unserer Grenze. Zum Glück hat Braunfuß dich erkannt, sonst hätte seine Patrouille dich auch getötet«, erklärte Seelenpfote aufgeregt.

»Psst! Nicht so laut! Keiner darf wissen, dass wir hier sind und mit ihr reden!«, fuhr Traumschweif die Schülerin an. Zu Schwarzblüte sagte sie: »Unser Vater hat allen verboten, mit dir zu reden. Er möchte dich an Krallenmond ausliefern und hofft auf eine Belohnung. Schließlich ist er der Sieger des FeuerClans.«

»Moment. Dein Vater ist Wasserstern?«, keuchte die schwarze Kätzin erstaunt. »Und er möchte, dass ich zum FeuerClan zurückkehre?«

Die beiden Schwestern nickten traurig.

»Hör zu, gerade sind alle Kämpfer draußen auf Grenzpatrouillen oder trainieren die Schüler. Und die Jägerinnen sind ebenfalls weg. Wir haben uns weggeschlichen, um dir zu helfen.«

»Wobei?«, fragte Schwarzblüte, erstaunt wegen der Hilfsbereitschaft der beiden Kätzinnen.

»Zu fliehen, du Mäusehirn«, sagte Seelenpfote belustigt. »Und mach schnell. Bald kommt die erste Patrouille zurück.«

Die Schwestern standen auf und halfen der Jägerin dabei, die Heilsteine loszuwerden und stützen sie, sobald sie auf allen Vieren stand.

»Wir müssen durch den Tunnel beim Schülerbau gehen. Da ist gerade niemand«, flüsterte Seelenpfote und deutete draußen auf eine Lücke im Ginsterwall direkt neben einem großen Busch. Er lag in einer kleinen Senke, sodass man sie vom Lagereingang nicht sehen konnte.

»In Ordnung«, meinte ihre Schwester und zusammen steuerten sie darauf zu. Bisher war noch niemand auf der großen Lichtung in der Mitte des Lagers erschienen.

Hoffentlich bleibt das auch so, dachte Schwarzblüte, während sie humpelnd immer weiter ging. Sie atmete erleichtert auf, als sie die ersten Ausläufer der Senke erreicht hatten.

Doch plötzlich ertönte ein lautes Jaulen aus dem Bau des Windwahrers. »Sie ist weg!«, rief Weise Biene aufgebracht. Sofort hörte die schwarze Kätzin laute Pfotenschritte, die sich ihnen näherten. »Sucht sie! Findet sie! Oder wollt ihr, dass Krallenmond unseren Clan vernichtet?«

Die drei Kätzinnen beschleunigten ihre Schritte. Doch zu spät. Ein gelbbrauner Kater tauchte am Rand der Senke auf und blickte mit funkelnden Augen auf die Flüchtenden hinab.

»Traumschweif! Wie konntest du mich nur so verraten! Komm sofort her!«, knurrte er und peitschte wütend mit dem Schwanz.

Die Angesprochene flüsterte Schwarzblüte hastig ein »Geh weiter, ich halte ihn auf« zu und drehte sich dann um. Mit großen Sprüngen raste die hellgraue Kätzin auf den Kater zu und warf ihn mit einem kraftvollen Stoß in die Seite um.Kampfgeschrei ertönte. Schwarzblüte wandte den Blick ab. Sie konnte den Anblick von kämpfenden Katzen nicht mehr ertragen. Katzen, die für sie kämpften.

»Los, weiter. Du hast es fast geschafft«, sprach Seelenpfote ihr Mut zu und stieß die schwarze Kätzin schließlich durch die Lücke im Ginsterwall. »Lauf!«, rief sie ihr zu, bevor sie ihrer Schwester zur Hilfe eilte. Mittlerweile waren noch mehr Kämpfer am Rand der Senke aufgetaucht.

Wo kommen die bloß alle her?, dachte Schwarzblüte geschockt. Ich muss laufen!

Die schwarze Jägerin rannte los. Vor ihr sah sie den Fluss, der sich wie eine Schlange durch die Landschaft schlängelte. Mit einem nicht gerade eleganten Sprung gelangte sie auf die andere Seite. Ihre Hinterläufe rutschten jedoch am schlammigen Ufer ab. Mit letzter Kraft zog sie sich hoch und rannte weiter. Immer weiter.

Krallenmond hat den Clans gedroht, sie auszulöschen. Er hat gedroht. Das macht er sonst nie.

Sie lief weiter. Die Landschaft um sie herum verschwamm zu einer braunen Masse. Alles wurde unscharf. Die ganze rechte Seite war schwarz.

Hoffentlich überleben Traumschweif und Seelenpfote. Hoffentlich hat Wasserstern ein gutes Wort für sie übrig. Schließlich ist er ihr Vater. Aber er hat auch Taupfote, die Tochter aus seinem zweiten Wurf, zum Sterben in die Kämpfe geschickt...

Schwarzblüte spürte ihre Pfoten nicht mehr. Kleine Steinchen hatten sich in ihre Ballen gebohrt und ließen sie bluten. Hinter ihr hörte sie lautes Jaulen. Katzen riefen ihren Namen. Der WasserClan hatte ihre Verfolgung aufgenommen.

Ich muss Brud, Ami und Keet finden!

Gerade hatte sie das gedacht, als ein flammend roter Blitz vor ihr in den Boden schlug. Sie bremste abrupt ab und starrte auf die Stelle des Einschlags. Dort stand ein feuerroter Kater mit einer Narbe, die sich über die Hälfte seines Gesichts zog. »Hallo, Ahornschatten«, knurrte er.

»Flammenzorn?«

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Weil einige Leute sich später über einige Formulierungen bezüglich Schwarzblütes Augen gewundert haben, kommt hier ein kleiner Hinweis vorweg: Ja, Schwarzblüte ist auf einem Auge blind, aber das bedeutet nicht, dass sie dieses Auge nicht mehr hat. Ihr wurde ,nur' der Sehnerv von ein paar zu tief in Augennähe eingedrungenen Krallen durchtrennt. Sie hat das Auge also noch und kann es auch öffnen und schließen, aber sie sieht damit halt nichts mehr.

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