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25. Kapitel

Es war kurz vor Sonnenuntergang, als Ameisenstern den Clan wieder einmal zusammen rief. Schmutzpfote saß bereits neben ihrem Mentor, den anderen Schülern und deren Mentoren auf der Lichtung. Die Tigerkätzin wusste bereits, was der braune Kater ankündigen würde, und genau deswegen kribbelte die Aufregung unter ihrem Pelz.

Meine erste Große Versammlung! Dieser Gedanke kam ihr immer wieder. Zwar hatte sie den SeeClan bereits bei den Schülerwettbewerben gesehen, aber dieses Mal war sie kein Junges mehr und konnte sich auch mit den anderen unterhalten. Vielleicht würde sie ja auch Graupfote wiedersehen. Sie konnte sich nicht erinnern, sich bei ihm für seine Hilfe im Schneesturm bedankt zu haben, das musste sie unbedingt nachholen.

Auch Sonnenstrahl wirkte an diesem Tag viel fröhlicher. Seit sie gemeinsam klettern gewesen waren, verstanden sie sich viel besser, aber trotzdem vertraute die Schülerin ihm nicht. Bloß war eine gute Verbindng zu dem verdächtigen, orangefarbenen Kater das Beste, was ihr im Bezug auf die Prophezeiung passieren konnte.

Schmutzpfotes Gedankenstrom wurde unterbrochen, als Ameisenstern begann, die Katzen aufzuzählen, die auf die Versammlung mitkamen.

"Wie ihr alle wisst, findet heute die Große Versammlung statt. Moosschwinge, Ottersee, Rabenpfote, Gelbschweif, Fuchsblüte, Libellenflügel, Eulensprenkel, Schwarzfrost, Sonnenstrahl, Rußnarbe, Schmutzpfote, Himmelspfote, Himbeerpfote, Möwenpfote und Kirschpfote werden mich auf diese Versammlung begleiten.  Wir werden in Kürze aufbrechen", verkündete der schlanke, dunkelbraune Kater, dann sprang er sogleich wieder von seinem Baumstamm, um sich zu seiner Familie zu setzen. Besonders seine Tochter Kirschpfote schien sich gar nicht wohl zu fühlen, sie hatte die Ohren angelegt und das Fell gesträubt.


Schmutzpfote jedoch horchte auf und wandte sich ihrer Schwester zu.

"Schwanenpfote kommt nicht mit? Ich dachte, alle neuen Schüler sollten auf die Versammlung gehen."

Himmelspfote grinste in sich hinein, bevor sie antwortete.

"Sie hätte auch mitkommen sollen. Aber sie hat Rußnarbe vor Moosschwinge ein Mäusehirn genannt, und jetzt darf sie nicht mehr. Blöd gelaufen, würde ich sagen", kicherte die grau gesprenkelte Kätzin, doch sie hörte auf, als Gelbschweif ihr einen warnenden Blick zuwarf.

Schmutzpfote ertappte sich dabei, wie sie ebenfalls grinste. Diese Strafe hatte sich Schwanenpfote redlich verdient. Rußnarbe hingegen tat ihr leid. Der junge Krieger gab sich sehr viel Mühe, Schwanenpfotes Training zu gestalten, aber sie schien sich mit nichts zufrieden zu geben.

Sonnenstrahl, der neben ihr saß, tippte Schmutzpfote mit dem Schweif an die Schulter.

"Bist du soweit? Denk dran, du repräsentierst heute nach den SumpfClan, also benimm dich anständig", schärfte der orangefarbene Kater ihr zum mindestens neunten Mal an diesem Tag ein.

Schmutzpfote nickte. Sie hatte das Gefühl, kaum noch still sitzen zu können, ihre Hinterbeine kribbelten, als wäre sie in einen Ameisenhaufen getreten.

"Komm, du lahme Kröte! Wir gehen los!", quietschte Himmelspfote auf einmal in ihr Ohr und knuffte sie in die Seite, bevor sie hinter Gelbschweif hinterhersauste.

"Ich komme ja schon!", jaulte die Tigerkätzin ihr nach und folgte der Staubwolke, die ihre Schwester in ihrem vorschnellen Abziehen erzeugt hatte.

Der Nachthimmel hatte ein wunderschönes Dunkelblau angenommen, als sich der Clan auf dem Weg zur Findlingslichtung befand. Das Moor war noch immer verschneit, aber die Patrouillen, die seit dem Sturm aufgebrochen waren, hatten überall ihre Pfotenspuren hinterlassen und es ließen sich deutliche Pfade erkennen. Schmutzpfotes Ballen wurden trotzdem kalt und ihre Pfoten nass, da die oberste Moosschicht nachgab, sobald sie darauftrat, da es sich so mit Schmelzwasser vollgesaugt hatte. Himmelspfotes weiße Tatzen waren schon schlammbraun verschmiert, aber dies schien sie rein gar nicht zu stören. Ihre blauen Augen, in denen sich die Sterne spiegelten, blitzte die Aufregung immer wieder auf.

"Was meinst du, wie es dort aussieht?", fragte die schlanke Kätzin. "Auf der Lichtung meine ich."

Schmutzpfote grinste leicht in sich hinein. Ausnahmsweise war sie ihrer Schwester vorraus.

"Es ist eine große Lichtung mit großen Steinen", triezte sie ihre Schwester lachend. Himmelspfote rollte mit den Augen.

"Haha. Das hätte ich mir auch denken können, Schlaupfote", konterte die weiße Schülerin und zog Schmutzpfote spielerisch eins über die Ohren, doch als der strenge Geruch des SeeClans über die beiden hinwegspülte, hielt sie inne.

Mit weiten, gelben Augen blickte nun auch Schmutzpfote zur Spitze der Gruppe ihres Clans. Auf der leicht abgesenkten Lichtung der Findlinge tummelten sich unzählige glatte, geschmeidige Pelze die silbrig vom herabstrahlenden Mond glitzerten. Der schwere Duft von Fisch und Algen lag in der Luft, aber nach einer Weile fiel es der SumpfClan-Schülerin nicht einmal mehr auf. Sie fragte sich, ob sie Graupfote wiedersehen würde. Vielleicht war der Kater ja sogar schon Krieger? So groß, wie er war, konnte das gut möglich sein.

Schmutzpfote sah, wie Ameisenstern mit würdevoll gehobenem Kopf seinen Clan auf die Lichtung führte. Sie bewunderte ihn sehr, für den Stolz und das Selbstbewusstsein, dass er ausstrahlte, sie konnte sich gar nicht vorstellen, dass auch er einmal ein kleines, hilfloses Junges gewesen war, das am Bauch seiner Mutter Milch getrunken hatte.

Auf einmal fühlte Schmutzpfote einen warmen Pelz an ihrer Flanke. Als sie zur Seite blickte, sah sie Sonnenstrahl neben ihr in die Senke tappen. Auch wenn sie dem Kater nicht traute, war seine Anwesenheit tröstlich in dem ganzen Trubel. Ausnahmsweise trug der Krieger ein Lächeln auf den Lippen, was fast schon seltsam aussah, nach dem grimmigen Gesicht, das er ständig aufsetzte.

Schmutzpfote wusste, dass die Clans sich zuerst vermischen und so Neuigkeiten austauschen würden, bevor die beiden Anführer die formellen Nachrichten über Tode, Krieger- und Schülerzeremonien überbringen würde. Umso unsicherer war sie, dass sie aich nun gleich initten von lauter unbekannten Katzen befinden würde. Sie schluckte, doch auf einmal hielt sie inne. Ein schwerer Schweif lag auf ihrem Rücken und strich leicht auf und ab. Beruhigend.

Überrascht blickte die braune Tigerkätzin zu ihrem Mentor, beinahe schon ungläubig gegenüber der Geste des Katers. Sonnenstrahl sah sie nicht an, schien aber trotzdem zu wissen, wie sie sich fühlte.

Kurz fühlte sich Schmutzpfote unwohl, so nah bei ihm zu sein, aber seine Wärme hatte etwas entspannendes. Ein wenig lockerer tappte die Schülerin hinunter in die Kuhle, wo sich SumpfClan und SeeClan bereits untereinander vermischten, allgemeines Getuschel erhob sich unter ihnen.

"Soll ich dir ein paar Katzen vorstellen?", fragte Sonnenstrahl völlig unvermittelt, er schien bereits Ausschau nach den erwähnten Katzen zu halten, denn er hatte den Kopf aufmerksam gehoben und die Ohren aufgestellt. Schmutzpfote nahm die Option, Andere vorgstellt zu bekommen liebend gerne an. Einfach jemanden anzusprechen hätte sie sich mit Sicherheit nicht getraut, also nickte sie.

"Dann komm. Sie werden bei den kleineren Felsen sein", antwortete Sonnenstrahl und zog in die Menge ab. Sein fehlender Schweif auf Schmutzpfotes Schultern hinterließ eine sich kalt anfühlende Leere, die die Schülerin nicht verstand. Wie konnte es sein, dass sie begann, Sonnenstrahl zu mögen, obwohl er so viele Dinge im Schilde führte? Schnell schüttelte sie die negativen Gedanken ab. Die Vollmondnacht war nicht dazu da, sich Sorgen zu machen, schon gar nicht, wenn es ihre erste Versammlung war, also drängelte sie sich, ihrem Mentor hinterher, durch die Katzen.

Sie fand ihn bald wieder am Rand der Lichtung, wo er  sich bei einigen SeeClan-Katzen niedergelassen hatte. Eine von ihnen war eine schöne Schildpattkätzin mit trüben Augen, die Sonnenstrahl offenbar ganz aufmerksam zuhörte. Als Schmutzpfote näherkam, erkannte sie, dass ihr Fell glatt aussah allerdings zierten einige Narben ihren Pelz. Alles gemeinsam deutete darauf hin, dass sie eine Älteste war. Neben ihr kauerte ein Kater mit sandfarben geflecktem Fell, der seinen Schweif mit der Schildpattkatze verschlungen hielt.

Niedlich, dachte die Schülerin, als sie die liebevolle Geste erblickte. Offensichtlich konnte Liebe ewig halten.

Die letzten beiden Katzen, die dort saßen, sahen beinahe identisch aus, wenn man von ihren Fellfarben absah. Eine Kätzin mit graubraunem Fell und weißen Streifen auf dem Rücken und ein hochgewachsener, weißer Kater mit verwischten dunklen Streifen, aber beide waren groß und schlank, mit denselben blauen Augen.

Als Schmutzpfote neben Sonnenstrahl trat und den vier SeeClan-Katzen scheu zulächelte, blinzelte der sandfarben gefleckte Kater überrascht.

"Sag bloß, Sonnenstrahl", krächzte er mit einer Stimme, als wäre sein Hals trocken und rissig.

Sonnenstrahl nickte und schob Schmutzpfote weiter nach vorne, was ihr nicht ganz behagte.

"Das ist meine Schülerin Schmutzpfote. Schmutzpfote, das sind Luftwirbel, Mausnebel, Mistelblatt und Hechtsprung."

Während ihr Mentor die Katzen vorstellte, deutete er mit dem Schweif auf sie. Die Schildpattkatze war also Mistelblatt. Obwohl die Kätzin schon sehr alt wirkte, fand Schmutzpfote sie trotzdem noch hübsch, ganz anders als die einzige Älteste im SumpfClan. Schmutzpfote wusste zwar nicht, warum Aschenweide nie sprach und sich auch selten pflegte, aber vor ihr saß das lebendige Beispiel, dass es auch anders ging. Mistelblatts hauptsächlich weißes Fell glänzte seidig im Mondlicht und sie sah hundertmal glücklicher aus, als die graue Älteste mit den Leopardenflecken.

"Also hat Ameisenstern dir am Ende doch noch eine Schülerin gegeben", schnurrte der Kater namens Luftwirbel und knuffte Sonnenstrahl mit der weißen Pfote in die Seite.

Schmutzpfote hob bei diesem Satz unauffällig die Ohren. Sollte das heißen, sie war die erste Schülerin, die Sonnenstrahl ausbildete? Aber wie konnte das sein, der Kater war doch alt genug um schon mindestens zwei Schüler trainiert haben zu können. Vertraute Ameisenstern ihm eben so wenig, wie sie es tat? Oder gab es da etwas, was sie noch nicht wusste?

Bevor sie auch nur ein Wort sagen konnte, wurde sie jedoch von dem sandfarben-grau gefleckten Kater bestürmt. Der Älteste roch stark nach Fisch und seine Schnurhaare hatten Knicke, doch in seinen Augen lag eine wohlige Wärme, die verhinderte, dass Schmutzpfote vor ihm zurückwich.

"Lass dich ansehen, Schmutzpfote. Du bist groß für dein Alter! Und was für hübsche Ohren du hast!"

Etwas beschämt legte die Tigerkätzin ebendiese Ohren an. Wie kam Hechtsprung dazu, ihr solche Komplimente zu machen? Sie kannten sich doch gar nicht. Andererseits fühlte es sich auch nicht schlecht an. Sie hatte noch von niemandem gehört, dass sie schöne Ohren hatte.

"Du machst sie noch ganz verlegen, Hechtsprung, lass das", mischte sich nun auch Mausnebel ein. Die graubraune Kätzin war ungewöhnlich klein und zierlich. Nun lagen auch die Augen der nächsten Katze auf ihr, was das Wohlbefinden Schmutzpfotes nicht gerade begünstigte. "Es ist schön dich kennenzulernen, Schmutzpfote", sagte Mausnebel dann tauschte mit ihr einen flüchtigen Nasengruß.

"Ich freu mich auch, euch kennenzulernen", presste Schmutzpfote heraus, froh darüber, dass sie es über die Lippen brachte, ohne wie ein Mäusehirn zu stottern. Mistelblatt und Luftwirbel nickten ihr zu und die Tigerkätzin erwiderte die Geste respektvoll.

Du respräsentierst deinen Clan, wiederholte Schmutzpfote in ihrem Kopf. Bloß keine Fehler machen oder unhöflich sein.

Mausnebel schmunzelte.

"Du willst bestimmt nicht bei uns alten Knochensäcken sitzen. Die Schüler sind immer dort drüben bei den Beerenbüschen, geh doch zu ihnen", forderte die Kriegerin sie auf. Ihre Worte ließen Schmutzpfote etwas zusammenzucken. Tatsächlich befanden sich an dem beschriebenen Ort eine Traube Schüler, die auch Graupfote und die Schüler ihres eigenen Clan beinhaltete.

Eigentlich wollte die Schülerin nicht durch die Katzenmenge zu ihnen gehen, aber nach der freundlichen Aufforderung einer älteren Kätzin konnte sie sich nicht weigern. Sie schluckte und beschloss, es ganz schnell hinter sich zu bringen. Mit einem flüchtigen Blick zu ihrem Mentor holte sie sich dessen Erlaubnis, auch wenn sie gehofft hatte, dass Sonnenstrahl darauf bestehehn würde, dass sie zusammenblieben.

Setz dich einfach zu Himmelspfote und Schilfpfote. Bei denen kann nichts schief gehen, dachte Schmutzpfote und klammerte sich bei dem Weg durch das Getümmel an diesen Gedanken. Himmelspfote würde sie nicht im Stich lassen.

Neben dem einzigen SeeClan-Schüler den sie schon kannte, saßen dort noch zwei weitere: ein schlanker, fast schon dürrer, blaugrauer Kater mit blauen Augen und eine flauschige, ebenfalls blaugraue Kätzin mit dunklen Streifen. Letztere gestikulierte gerade wild mit den Vorderpfoten in der Luft, es sah fast aus, als würde sie einen Fisch fangen. Als Schmutzpfote näher kam, hörte sie, dass das auch der Fall war, denn die SeeClan-Kätzin erklärte gerade, wie sie angeblich einen riesigen Karpfen aus dem Wasser gefangen hatte.

Lautlos trat Schmutzpfote hinter ihre Schwestern und setzte sich dort hin. Sie hatte keine Lust, an den Gesprächen teilzunehmen, die grau Getigerte wirkte schon jetzt furchtbar eingebildet. Sie und Schwanenpfote würden sicher enge Freunde werden.

Leider wurden Schmutzpfotes Vorstellungen einer friedlichen Versammlung recht bald zerstört, als Himmelspfote sie entdeckte und direkt in die Mitte der Schülergruppe drängte.

"Das ist Schmutzpfote, meine zweite Schwester", erklärte die gesprenkelte Kätzin lauthals und unterbrach damit die SeeClan-Schülerin, die schon ganz beleidigt schaute. "Sie kann gut klettern und hat schon einen Vogel gefangen", plapperte Himmelspfote weiter.

"Hör auf damit", zischte Schmutzpfote schließlich leise, ihr Nackenfell ahtte sich etwas gesträubt. Rundherum starrten sie alle Schüler an, Scham kroch unter ihren Pelz. Himmelspfotes Blick nahm etwas Schmerz auf, aber dieser war schnell wieder verschwunden. "Du kennst doch noch Graupfote, oder?"

Schmutzpfote drängelte sich aus dem Mittelpunkt zurück in die Reihe, bevor sie zu dem großen Kater blickte.

"Natürlich", erwiderte sie knapp. Graupfote hatte sich nicht verändert, er war noch immer der riesige, fluffige, grau gesprenkelte Kater, den sie kennengelernt hatte. Der Schüler deutete zu seiner Rechten auf die ihr fremden SeeClan-Katzen.

"Das sind meine Schwester Flusspfote und mein Bruder Zitterpfote", stellte Graupfote seine Geschwister vor. "Es ist schön, dich wiederzusehen, Schmutzpfote", schnurrte er schließlich und lächelte die Tigerkätzin freundlich an.

"Du kennst sie?", fragte da Flusspfote dazwischen. Sie musterte Schmutzpfote mit kritischem Blick.

"Ja, sie war auch bei dem Schneesturm-Vorfall dabei. Sie war diejenige, die ich zum Lager getragen habe", erklärte ihr Bruder. Seine Worte ließen wieder die Scham heiß in ihren Kopf schießen. Musste er das unbedingt erwähnen?

"Ach, die Schülerin, die zusammengeklappt ist, bei dem bisschen Kälte!" Flusspfotes Stimme war scharf wie ein Eiszapfen. "Kein Wunder bei dem dünnen Fell. Ich wusste ja schon immer, dass SumpfClan-Katzen Schwächlinge sind."

Schmutzpfote legte die Ohren flach. Zu gerne hätte sie etwas erwiedert, dass der SeeClan-Schülerin genauso wehtun würde, aber etwas besseres als "Halt den Mund" viel ihr nicht ein, und das war einfach nur lächerlich.

Ignorier sie einfach, zwang Schmutzpfote sich in Gedanken und schaffte es, ihr Fell wieer anzulegen, noch bevor es richtig hochstand.

Während Himmelspfote mit Flusspfote zu streiten anfingen, wandte sich Schmutzpfote lieber den Anführern zu. Sie hatte keine Lust, von den Kriegern bei einem Wortgefecht erwischt und bestraft zu werden, schließlich galt bei den Versammlungen Waffenstillstand und für sie waren Worte ebenso Waffen wie Krallen. Zudem war Flusspfote älter als sie, sie sollte sich so oder so nicht mit ihr anlegen.

Lichtstern und Ameisenstern hatten bereits ihre Plätze auf dem höchsten Felsen eingenommen und blickten über die Katzenmenge hinweg, die sich nur recht langsam beruhigte. Schließlich schien aber Ameisenstern die Geduld zu verlieren.

"Ich bitte um Ruhe! Wir möchten gerne beginnen, also wenn ihr nun bitte still sein würdet, das wäre sehr hilfreich", rief er, laut genug, um das Getuschel zu übertönen. Unzählige Augen richteten sich auf den Anführer und Ruhe kehrte ein. "Vielen Dank. Wenn du nichts dagegen hast, Lichtstern, dann würde ich gerne beginnen."

Die Schildpattkätzin nickte ihm zu, dass er anfangen möge, da fiel Schmutzpfote siedend heiß ein, was es bei den Versammlungen alles für Traditionen gab. Gleich, wenn Ameisenstern die Namen aller neuen Schüler nannte, würden alle Anwesenden ebendiese laut rufen. Ein kleiner Angstkloß bildete sich in ihrer Kehle, im Mittelpunkt zu stehen hatte ihr noch nie gefallen und das würde es bestimmt auch nie. Hoffentlich ging es schnell vorbei.

"Der SumpfClan schafft es bis jetzt sehr gut durch die Blattleere und ich freue mich, heute sehr viele neue Schüler anzukündigen! Himmelspfote, Schmutzpfote, Schwanenpfote, Möwenpfote, Kirschpfote und Himbeerpfote haben den Weg eines Kriegerschülers beschritten, wohingegen Rabenpfote sich entschlossen hat, Ottersees Schüler zu werden und somit der nächste Heiler des SumpfClans!"

Mit angelegten Ohren bereitete sich Schmutzpfote auf den kommenden Lärm vor, aber als die Rufe anschwollen, war sie froh, dass man ihren Namen kaum heraushören konnte. Drüben, bei den anderen Schülern, richtete sich Himbeerpfote stolz auf, der Rest blieb sitzen. Die Tigerkätzin war erleichtert, dass nicht nur sie die Aufmerksamkeit als unangenehm empfand.

"Zudem haben wir auch zwei neue Krieger willkommenzuheißen: Libellenflügel und Eulensprenkel!", fuhr Ameisenstern feierlich fort und auch die Namen der beiden neuen Krieger wurden dem Himmel entgegengejault. Schließlich jedoch, wurde die Miene des dunkelbraunene Katers kühl und traurig.

"Lieder haben wir nach Blattflügel einen weiteren Verlust zu betrauern. Schwalbenpfote wurde tot aufgefunden, die Gründe ihres Sterbens sind uns nicht bekannt, aber wir müssen von Mord ausgehen. Schwalbenpfote wurde definitiv von einer anderen Katze angegriffen und verletzt. Ich würde mir niemals wagen jemanden zu beschuldigen, deshalb bitte ich euch nur, die Augen offen zu halten."

Schmutzpfote konnte die Unruhe, die wie ein kalter Wind über die Katzen fegte, förmlich spüren. Unruhe, die die gesamte Atmosphäre der Versammlung mit einem Mal zunichte machte. Bevor die Situation eskalieren konnte, trat Lichtstern vor und sorgte mit einer einzigen, kleinen Schweifgeste für Ruhe. Die SumpfClan-Schülerin war beeindruckt von der Authorität die sie ausstrahlte, jedoch hatte die Aura auch etwas Strenges an sich, etwas, das keinen Widerspruch duldete.

"Der SeeClan bedauert euren Verlust zutiefst und wir sind sicher, dass Schwalbenpfote einen sicheren Platz unter ihren Ahnen erhalten hat. Bei uns gibt es deutlich weniger zu berichten: Sandbart ist leider verstorben, an einer Krankheit, die uns nicht bekannt war. Wir möchten dem SternenClan für die Zeit, die ihm beim SeeClan geschenkt wurde danken, und für all die harte Arbeit, die er geleistet hat."

Kurz war es absolut still. Einige SumpfClan-Katzen schienen Sandbart gekannt zu haben und senkten die Köpfe.

"Trotzdem wird sich der SeeClan nicht unterkriegen lassen und ich bin froh, dass ich euch allen heute unsere neueste Kriegerin vorstellen darf. Fleckengesicht!", sprach Lichtstern und deutete einer Katze in der Menge, aufzustehen.

Die Kätzin die sich daraufhin erhob, war recht flauschig und klein, mit schneeweißem Fell und einem schwarzen Fleck, der ihr gesamtes Gesicht bedeckte. Der Name war jedenfalls passend.

"Fleckengesicht! Fleckengesicht!"

Schmutzpfote fiel nur zögerlich in die Glückwunschrufe mit ein. Es kam ihr seltsam vor, eine Katze zu bejubeln, die sie gar nicht kannte.

Offenbar war Fleckengesichts Ankündigung die letzte Information gewesen, denn Lichtstern sprang ohne ein weiteres Wort von dem Felsen herunter.

Erst nachdem der Mond schon wieder bereit war, hinter den nächsten hohen Bäumen zu verschwinden, beendete Ameisenstern die Versammlung und die Clans trennten sich wieder, um zurück nach Hause zu gehen.

Nachdenklich tappte Schmutzpfote auf dem Heimweg neben der aufgeregt plappernden Himmelspfote her. Sie verstand, dass die Große Versammlung ein wichtiges Ereignis war, aber nachdem sie dort gewesen war, kam ihr der ganze Wirbel nun doch etwas übertrieben vor.

Das war eigentlich nur Zeitverschwendung, dachte sie und wunderte sich selbst über diesen bitteren Gedanken. Sie sollte sich besser einreden, dass sie Spaß gehabt hatte, sonst würden die anderen sie nur für komisch halten.

Schmutzpfote seufzte, und als sie im Lager ankamen, legte sie sich sofort hin, um ihre müden Glieder auszuruhen. Sie musste gut ausgeruht sein, wenn sie morgen trainieren wollte. Und sie würde nicht aufgeben, Sonnenstrahl auszuforschen. Er hatte etwas zu verbergen, aber je mehr Schmutzpfote sich einredete, dass es für das Wohl des Clans war, sein Geheimnis ans Licht zu bringen, desto mehr viel ihr auf, wie ungeduldig sie geworden war.

Ich muss mich mehr konzentrieren... er vertraut mir jetzt. Es ist Zeit, ein wenig nachzubohren.

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