Kriegerzeremonie
(816 Wörter - 24.08.2023)
(Überarbeitet: 11. Oktober 2023)
Fünf Sonnenaufgänge später...
Aschenpfote
Nervös trat Aschenpfote von einer Pfote auf die andere und sah sich nach Winterpfote um. Zeitstern stand auf dem Hochfelsen und wartete darauf, dass sich alle Katzen aus dem FlammenClan versammelt hatten.
Wo ist sie?
Schließlich entdeckte er die schneeweiße Kätzin, wie sie aus dem Kriegerbau kam, gefolgt von Schneerose, die ihr noch etwas ins Ohr flüsterte. Die Kriegerin leckte Winterpfote übers Ohr und verschwand dann in der Menge an Katzen, die sich schon unter dem Hochfelsen versammelt hatte. Winterpfote schaute sich um, fing Aschenpfotes Blick auf und nickte ihm aufmunternd zu, sah dann jedoch schnell wieder weg.
„Katzen des FlammenClans, es ist mir eine Ehre heute einen neuen Krieger in unseren Reihen aufzunehmen!", begann Zeitstern die Versammlung. Vereinzelt hörte man Jubelrufe und Aschenpfotes Namen. Aber Aschenpfote spürte auch einen stechenden Blick auf sich. Er brauchte sich nicht umzudrehen, um zu wissen, dass es sich um Nachtpfote handelte.
Seit ihrer Auseinandersetzung machte Nachtpfote Aschenpfote das Leben zur Hölle und Aschenpfote Nachtpfote. Kristallpfote hatte sich bis jetzt herausgehalten, aber Winterpfote wurde immer wieder mit hineingezogen und das gefiel Aschenpfote ganz und gar nicht.
Wieder ertönte Zeitsterns Stimme und Aschenpfote schob den Gedanken an Nachtpfote und Winterpfote beiseite.
„Nesselstreif, bist du davon überzeugt, dass Aschenpfote dazu bereit ist Krieger zu werden?", fragte Zeitstern.
„Er ist mehr als bereit", antwortete Nesselstreif mit sicherer Stimmer und voller Überzeugung. Zeitstern nickte und er blickte nach oben zum langsam dunkler werdenden Himmel.
„Ich, Zeitstern, Anführer des FlammenClans, rufe meine Kriegerahnen an und bitte sie auf diesen Schüler herabzuschauen. Er hat hart trainiert, um eure edlen Gesetze zu erlernen und ich empfehle ihn euch nun als Krieger", sprach der Anführer die üblichen Worte und schaute dann Aschenpfote an.
Der hellgraue Schüler zuckte nervös mit dem Ohr und schaute auf die freie Stelle neben sich. Fleckenpfote sollte hier sitzen!
Bevor Aschenpfote sich weiter in seiner Trauer verlieren konnte, schaute er zu Zeitstern hoch.
„Aschenpfote, versprichst du das Gesetz der Krieger einzuhalten und den Clan zu beschützen, selbst wenn es dein Leben kostet?", fragte Zeitstern und sein Blick wanderte kurz zu Winterpfote, die in eine der letzten Reihen saß. Aschenpfote atmete tief ein und verbannte Fleckenpfote für ein paar Herzschläge aus seinen Gedanken.
„Ich verspreche es", sagte Aschenpfote mit leicht zitternder Stimme, dabei sah er aber an Zeitstern vorbei in den Himmel.
„Dann gebe ich dir, mit der Kraft des SternenClans, deinen Kriegernamen. Aschenpfote, von diesem Augenblick an wirst du Aschenherz heißen. Der SternenClan ehrt deine Stärke und deine Geduld und wir heißen dich als vollwertigen Krieger des FlammenClans willkommen!", vollendetet der Kater die Zeremonie.
Keinen Herzschlag danach brach Jubel aus und Aschenherz' Name wurde gerufen. Die ersten Katzen kamen zu ihm, um ihm zu gratulieren.
Aschenherz achtete nicht wirklich auf seine Clangefährten, sondern sah sich nach was um. Eigentlich hatte erwartet, dass die junge Schülerin gleich zu ihm laufen würde. Aber jetzt entdeckte er sie bei ihren Geschwistern, Goldkralle und Himbeerglanz in der Nähe der Kinderstube.
Der hellgraue Kater bahnte sich einen Weg zwischen den Katzen hindurch zu ihr.
„Winterpfote", begrüßte er sie und nickte den anderen kurz zu.
„Herzlichen Glückwunsch", schnurrte Himbeerglanz und Goldkralle schnurrte ebenfalls. Aschenherz ignorierte die beiden.
Winterpfote sah ihn mit großen Augen an und schnippte etwas nervös mit dem Schweif. In ihren Augen hatte Aschenpfote immer lesen können, was sie dachte, aber das ging nicht mehr. Ihre Augen gaben nichts preis.
„Ist irgendwas?", fragte Aschenherz leise. Er war besorgt um die Kätzin, auch wenn er das niemals vor anderen zugeben würde.
„Nein, alles ist gut. Ich muss zu Schneerose", sagte sie schnell und drängte sich an Aschenherz vorbei.
Der Kater sah ihr nach.
Was ist jetzt mit ihr los? Hab ich etwas falsch gemacht?
Er bemerkte aus dem Augenwinkel, dass sich Nachtpfote Winterpfote näherte. Sofort spannte Aschenherz die Muskeln an und machte ein paar Schritte auf die beiden zu. Seit dem Vorfall waren schon ein paar Sonnenaufgänge vergangen, aber die Situation war noch immer dieselbe.
Verwirrt beobachtete wie Winterpfote Nachtpfote freundlich begrüßte und sogar kurz mit der Nase an der Wange berührte.
Jemand berührte ihn an der Schulter und Aschenherz blickte zu der Katze.
„Du kannst aufhören zu knurren", meinte Goldkralle und schaute Aschenherz leicht amüsiert aber auch besorgt an.
„Was macht sie da?", wollte Aschenherz wissen und schaute wieder zu Winterpfote, die sich noch immer mit Nachtpfote unterhielt. Beide wirkten entspannt und vertraut miteinander.
„Keine Ahnung", miaute der Kater mit den grünen Augen und trat wieder einen Schritt von Aschenherz weg. Der frisch ernannte Krieger bemerkte es, aber es störte ihn nicht. Nicht so sehr wie es ihn störte, dass Winterpfote mit Nachtpfote redete.
„Aschenherz, du musst zur Nachtwache!", befahl Nesselstreif und deutete zum Lagerausgang.
„Einen Moment noch", antwortete Aschenherz abwesend. Nachtpfote nickte und berührte Winterpfote im Weggehen kurz mit der Nase an der Schulter.
„Aschenherz", maunzte Aschenherz' ehemalige Mentorin und stieß ihn Richtung Ausgang.
Der junge Krieger folgte ihr, war in Gedanken aber noch bei Winterpfote und ihrer Begegnung mit Nachtpfote.
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