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9. Familienbande

Niemals hätte Moospfote gedacht, dass sie je so schlimm von ihrem Vater denken würde.

Seit einem Mond war alles aus dem Gleichgewicht und beinahe wäre Moospfotes Freundschaft mit Blattpfote genauso zerbrochen wie ihre beiden Familien, dabei konnte sie sich ein Leben ohne die hellbraune Kätzin kaum vorstellen. Schon seit ihrer Zeit in der Kinderstube waren sie unzertrennlich, doch Wut konnte schlimme Sachen anstellen. Sie machte, dass man Dinge sagte, die man nicht so meinte, sie machte, dass man Katzen hasste, die keine Schuld trugen. So war es Moospfote gegangen.

Müde hob die goldene Kätzin ihren breiten Kopf und sah sich blinzelnd im Schülerbau um. Ganz hinten schlief Felsenpfote, ein großer, breitschultriger Kater, der sich normalerweise sein Nest mit seiner Schwester Ahornpfote teilte, aber die graubraune Kätzin war gerade nicht da. Neben dem Nest der Geschwister befand sich ein Haufen plattgelegenes Moos, das bis vor kurzem Eichenglut gehört hatte, aber der braun-weiße Kater war nun Krieger...zum Glück. Neben Moospfote lag nur noch Blattpfote, die noch friedlich schlief und dabei leise schnarchte.

Ich bewundere es, dass sie schlafen kann, dachte Moospfote ein klein wenig bitter, sie selbst machte in letzter Zeit kaum ein Auge zu. Alles schien sich verändert zu haben, und sie hasste Veränderungen. Dabei war das Ereignis, das alles ausgelöst hatte, eigentlich ein schönes gewesen. Eine Geburt sollte etwas schönes sein. Moospfote hatte sich für ihre Freundin gefreut, Blattpfote war so aufgeregt gewesen, eine große Schwester zu sein...aber da hatten sie noch nicht gewusst, dass Moospfote für das Junge die gleiche Rolle spielen würde, wie die hellbraune Tigerkätzin.

Mit mattem, grünem Blick schaute Moospfote nach draußen, wo sich das Lager schon in Bewegung befand. Blitzschlag teilte Patrouillen ein, mittlerweile machte er das sogar ganz gut. Der schwarz-weiße Kater war erst vor kurzem zum Stellvertreter ernannt worden und ehrlich gesagt fand Moospfote ihn zu jung für die Position, aber sie musste sich auch eingestehen, dass er seine Aufgaben gut meisterte.

In dem Moment hörte die getigerte Kätzin, wie Blitzschlag die Namen ihres Mentors aufrief, was bedeutete, dass sie sich wohl einer Patrouille anschließen musste. Etwas träge schob sie sich aus ihrem Nest und schüttelte sich, weckte dabei aber aus Versehen Blattpfote auf, die aufgrund ihres Schweifes vor ihrer rosafarbenen Nase niesen musste.

"Guten Morgen", murmelte Moospfote bevor sie sich die Pfote anleckte um ihr Fell zu glätten. Sie und Blattpfote waren fast Krieger und sie wollte nicht aussehen als wäre es ihr egal, wie sie herumlief. Mit einem Fell, das abstand wie bei einem Tannenzapfen würde sie doch keiner ernst nehmen.

"Morgen", gab Blattpfote verschlafen zurück und gähnte. "Musst du schon raus?"

"Ja. Und ich glaube, du auch. Steinschlucht ist auf dem Weg hierher."

"Was schon?" Auf einmal war die Tigerkätzin hellwach und begann, sich mit energischen Zungenstrichen zu putzen, aber es war schon zu spät. Ein großer, schlanker Kater betrat den Schülerbau. Sein Pelz glänzte in einem satten dunkelbraun und seine hellgelben Augen funkelten schelmisch, als er sah, dass Blattpfote Teile ihres Nestes im Fell hatte.

Gleich hinter Steinschlucht erkannte Moospfote ihren eigenen Mentor, Haselfeder. Der hellbraune Kater war nicht nur Felsenpfotes und Ahornpfotes Vater, sondern auch ein hochangesehener Krieger im SumpfClan. Schon sehr früh hatte sie von seinen Abenteuern gehört, wie er sich seinen Kriegernamen verdient hatte, obwohl ihm von Geburt an ein Auge fehlte und bei einem Kampf gegen zwei Füchse Elstersterns Leben gerettet hatte. Trotz dem Ruhm den sich der Krieger über sein Leben angehäuft hatte, war ihm dieser nie zu Kopf gestiegen, Moospfote mochte, dass er so unkompliziert und geduldig war.

Haselfeders einzelnes, blaues Auge sah sie an, noch bevor der Kater eintrat und das Sonnenlicht blockierte. Moospfote versuchte, sich möglichst erhaben aufzusetzen, aber ihre Muskeln fühlten sich an wie Grashalme. Als sie aufsah, erblickte sie, wie Mitgefühl Haselfeders Mimik flutete.

"Wieder nicht geschlafen?", fragte er, leise genug, dass er seine Jungen nicht weckte.

"Wenig", gab die Schülerin zu und sah auf ihre getigerten Pfoten hinunter.

"Ist schon in Ordnung, Moospfote. Ich kann auch ohne dich auf die Patrouille gehen und wir setzen dein Training nach Sonnenhoch fort. Auch wenn du nicht schlafen kannst, dich auszuruhen wird dir helfen."

"Aber ich muss noch so viel üben!", warf die Schülerin ein, erwischte sich aber selbst dabei, wie sie ihm zutiefst dankbar war. Im Lager traf sie immer wieder auf Katzen, die sie mit ihrem Vater auf einen Haufen warfen, aber Haselfeder hatte immer Verständnis gezeigt.

"Kann ich dann nicht auch im Lager bleiben? Biiiiitte, Steinschlucht. Wir können ja später mit ihnen gemeinsam zum Training gehen", miaute Blattpfote dazwischen und sah ihren Mentor mit ihrem weichsten, bettlenden Blick an. Nach einigem Überlegen stimmte Steinschlucht zu und verließ mit Haselfeder den Bau.

"Danke, dass du hier bleibst", maunzte Moospfote leise und zwang sich zu einem Lächeln.

Blattpfotes Augen wurden ein wenig traurig.

"Ich weiß, dass dir das viel zu schaffen macht. Ich will nicht, dass du dich alleine damit herumschlagen musst", antwortete sie und legte Moospfote ihren langen, dünnen Schweif um die Schultern. "Lass uns ein bisschen nach draußen gehen und etwas essen, ja? Ich bin am Verhungern."


Sich durch geschäftige Katzen schlängelnd bahnten sich die zwei einen Weg zum Frischbeutehaufen und bedienten sich an dem kläglichen Rest des gestrigen Tages um am Rand der Lichtung zu essen. Moospfote hatte sich eine Maus ausgesucht, aber das Tier war mager und sehnig.

Mit einem Bissen des zähen Fleisches im Maul ließ sie ihren Blick über die Lichutng schweifen und obwohl sie es nicht wollte, blieb er an der Kinderstube hängen. Da hatte vor fast einem Mond alles angefangen. Blattpfotes Mutter Donnersee hatte Wehen bekommen, alles war ganz normal verlaufen, sie hatte ein Junges zu Welt gebracht. Der kleine Kater war gesund und munter gewesen. Nichts außergewöhnliches. Bis Donnersee erzählt hatte, dass Rieselbart, Blattpfotes Vater, nicht mit dem kleinen Kater verwandt war. An dieser Stelle war die Familie von Moospfotes bester Freundin zerbrochen. Sie war nicht zur großen Schwester geworden...sondern zur Halbschwester.

Der Moment, in dem Donnersee den Vater von Gelbjunges bekannt gegeben hatte, spielte sich immer und immer wieder in Moospfotes Träumen ab. Goldblatt. Ihr Vater. Hier war ihre Familie kaputt gegangen. Auch sie war zur Halbschwester geworden.

Der Gedanke daran erzeugte einen bitteren Geschmack auf ihrer Zunge. Donnersee und Goldblatt hatten alles zerstört.

"Du denkst wieder daran, oder?" fragte Blattpfote unvermittelt. Als die golden getigerte Kätzin zu ihr linste, sah sie, dass auch die braune Kätzin zur Kinderstube spähte.

"Ich denke dauernd daran." Ihr Blick wanderte zurück zu der Kuppel aus dornigen Zweigen und plötzlich verengten sich ihre Pupillen zu Schlitzen. Da war er. Gelbjunges. Der tollpatschige, rundliche Kater tappte ungeschickt aus der Kinderstube. Er konnte erst seit einigen Tagen die Kinderstube verlassen, aber Moospfote hasste es, ihn jeden Tag sehen zu müssen.

Blattpfote schien ihrem Gedankengang gefolgt zu sein, denn sie seufzte.

"Du weißt, dass er nichts dafür kann, oder?"

Moospfote knurrte kaum hörbar.

"Natürlich weiß ich das. Ich weiß, dass diese Gefühle falsch sind, aber...", sie stockte kurz und sah Gelbjunges noch einmal an. Er sah ihr und ihrem Vater so schrecklich ähnlich. "Aber ich glaube...ich glaube ich hasse ihn." Kaum hatten die Worte Moospfotes Mund verlassen, bereute sie sie auch schon. Hass war das falsche Wort für das, was sie empfand. Es war tiefer Schmerz. Nichts würde je wieder so sein wie früher. Ihre Eltern würden nie mehr zusammen sein. Nie mehr würde Moospfote sich an ihre glückliche Jungenzeit mit Bachsonne und Goldblatt erinnern können, ohne dass Gelbjunges' Existenz sie zu der grausamen Realität zurückschicken würde in der ihr Vater ihre Mutter mondelang belogen und betrogen hatte.

Blattpfote sah erschrocken aus.

"Wie kannst du so etwas sagen?", fragte die Tigerkätzin, aber es klang überhaupt nicht wie ein Voruwrf, eher leise und traurig. Sie seufzte erneut. "Ich weiß doch auch nicht, wie ich darauf reagieren soll. Alles kommt mir so verkehrt vor, seit Gelbjunges da ist. Und ich glaube, mein Verstand will ihm die Schuld geben, aber er kann doch nichts dafür."

Moospfote wusste, dass ihre beste Freundin damit Recht hatte. Es war nicht Gelbjunges' Schuld, aber es schien nicht zu reichen, Goldblatt und Donnersee zu verachten, weil es die beiden nicht kümmerte. Moospfote wollte, dass ihre Verachtung ihnen wehtat, aber sie wurde bloß ignoriert. Aber Gelbjunges...er war so jung. Er würde ihren Hass nicht verstehen, aber es würde ihn schmerzen. Das machte ihn jedoch nicht weniger unschuldig.

Mit leicht angelegten Ohren blickte Moospfote zu ihrem Halbbruder. Wenn er doch wenigstens nicht ausgesehen hätte wie Goldblatt. Der kleine Kater hoppelte ungeschickt zu den drei ältesten Jungen, die bereits auf der Lichtung Moosball spielten. Ameisenjunges, ein großer, schlanker Kater, der fast fünf Monde alt war, schleuderte den Ball zu seiner Schwester Abendjunges, die ihn an einen silberweißen Kater weitergab, der Mondjunges hieß. Zunächst ignorierten die drei das jüngste Clanmitglied, doch als Gelbjunges versuchte, ihnen den Ball wegzuschnappen, schubste Ameisenjunges ihn mit der Nase um.

Moospfote ertappte sich dabei, wie sie aufspringen wollte, doch um das zu tun, war sie zu überrascht. Wieso kümmerte es sie, dass der braune Kater gemein zu Gelbjunges war?

Statt zu helfen, sah sie jedoch weiter zu. Abendjunges nahm den Moosball ins Maul und die drei Jungen stolzierten von dem gestürzten Kater weg, der ihnen verständnislos nachblickte. Seine blauen Augen begannen, sich mit Tränen zu füllen.

"Das machen sie jedes Mal mit ihm", murmelte Blattpfote, die das Geschehen ebenfalls beobachtet hatte. "Ich glaube, das abweisende Verhalten der Erwachsenen färbt auf sie ab, obwohl sie es gar nicht verstehen. Sie lassen ihn nie mitspielen."

Ein Keim von Mitleid erhob sich in Moospfote Brust. Sie hatte die Spiele mit ihren Baugefährten immer geliebt, aber Gelbjunges war ganz alleine, nicht einmal Geschwister hatte er, die sein Schicksal teilten. Der Schubs, den Ameisenjunges dem kleinen, golden getigerten Kater gegeben hatte spielte sich noch einmal vor ihr ab und sie bohrte ihre Krallen leicht in den lockeren Boden.

Das hier war falsch. Wie sie sich ihm gegenüber verhielt, was sie von ihm dachte, war falsch. Sie war nicht wütend auf ihn, sie war wütend auf ihren Vater!

"Weißt du was?" miaute Moospfote, ihre Stimme klang dabei viel fester, als sie gedacht hatte. "Wenn seine Baugefährten nicht mit ihm spielen wollen, dann spiele ich mit ihm."

Sie wartete nicht auf Blattpfote, als sie aufstand, um die Lichtung zu überqueren, war aber erleichtert, als sie Blattpfotes Schritte hinter sich hörte. Alles hatte sich verändert und Moospfote hatte Veränderungen schon immer für schlecht gehalten aber diese Veränderung, als sie und Blattpfote ihren gemeinsamen Halbbruder kennenlernten war eine gute.

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