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18. Reiherpfotes Zeremonie

Mit einer letzten Kontrolle des Verbandes ließ Reiherpfote die Tatze seines Gegenübers los und verräumte die restlichen Spinnweben.

"So, ist schon vorbei", miaute er und blickte zu dem Jungen, das seine Pfote ansah, als würde der Verband sie auffressen. "Du musst ein paar Tage vorsichtig sein, Flechtenjunges. Keine Spiele und kein übermäßiges Rumgerenne, verstanden?"

Die braune Kätzin mit den zackigen, schwarzen Tigerstreifen nickte wortlos und sauste aus dem Bau, als hätte sie die Anweisung gleich wieder vergessen.

Reiherpfote schüttelte den Kopf. Die Jungen kamen in letzter Zeit ständig mit irgendwelchen Verletzungen an und der Schüler vermutete, dass das an Rostjunges lag, der die ganze Kinderstube zu dämlichen Wetten anstachelte, aber es war nicht an ihm, sie zu korrigieren.

Mit einer schnellen Schweifbewegung wischte er ein paar vertrocknete Moosreste aus dem Bau und drehte sich um, um sich dem Kräutersortieren zu widmen, als er plötzlich im Dunkeln ein bernsteinfarbenes Paar Augen sah, die ihn genau beobachteten.

Reiherpfote legte den Kopf schief. "Platschwasser? Was machst du da?", fragte er seinen Mentor. Der schwarze Kater war schon immer...eigenartig gewesen, aber nie unfreundlich. Reiherpfote war auch als Junges immer im Heilerbau willkommen gewesen, auch wenn Platschwasser gerade viel zu tun gehabt hatte. Das hatte viel dazu beigetragen, dass der graue Kater sich für den Weg als Heiler entschieden hatte.

Platschwasser trat aus der Nische, in der er sich verborgen hatte. Auf seinen Lippen lag ein amüsiertes Lächeln und seine Augen funkelten.

"Warum grinst du denn so?"

"Ach nichts. Mir ist nur aufgefallen, dass du mich seit ein paar Tagen nicht mehr darum bittest, deine Behandlungsmaßnahmen zu kontrollieren", miaute der Kater mit seiner weichen Stimme, die klang wie warmer Honig.

Reiherpfote zuckte zusammen. Das stimmte. Er war sich so sicher gewesen, alles richtig zu machen, dass er es einfach vergessen hatte.

"Tut mir leid! Ich wollte nicht-"

Platschwasser schüttelte den Kopf und legte ihm die Schweifspitze über das Maul.

"Nicht entschuldigen. Das ist ein gutes Zeichen. Ich habe darauf gewartet, dass das passiert, Reiherpfote. Ich denke, du bist bereit."

Der graue Kater befreite sich vom Schweif seines Mentors.

"Bereit wofür?"

Platschwasser brauchte nicht zu antworten. Sein geheimnisvolles Lächeln sagte alles.

"Ich werde Heiler?", fragte Reiherpfote ungläubig. Freude kribbelte in ihm auf wie ein Schwarm Kaulquappen. "Ich werde Heiler!", jubelte er, bevor er aus dem Bau schoss, um seine Geschwister zu suchen.

Zu Sonnenhoch war die Lichtung recht leer, aber Reiherpfote hatte bei der Patrouilleneinteilung zugehört und wusste, dass Luftwirbel und Mausnebel beide erst in der Nacht losmussten und daher noch schlafen durften.

Er behielt Recht. Zumindest hatten seine Wurfgefährten und einige andere Krieger geschlafen, bis er lautstark in den Kriegerbau stürmte.

Luftwirbel, ein weißer Kater mit graubräunlichen Streifen sprang sofort alarmiert aus dem Nest, während Muasnebel nur müde den Kopf hob.

"Was ist passiert?", fragte Luftwirbel sofort.

Reiherpfote grinste.

"Platschwasser hat mir gerade gesagt, dass ich meinen Namen bekommen werde!", platzte er heraus und blähte die Brust vor Stolz. Er hing schon viel zu lange hinter seinen Geschwistern her, auch wenn die Heilerausbildung für gewöhnlich länger dauerte, als die der Krieger.

Mausnebel stand auf und knuffte ihm freudig in die Schulter.

"Hey, das ist super! Ich freue mich für dich", miaute die drahtig Kätzin. "Ich bin gespannt, was für einen Namen Platschwasser dir geben wird."

"Ich auch", sagte Luftwirbel und schnurrte.

Reiherpfote war ein wenig nervös, was die Zeremonie betraf, aber gleichzeitig freute er sich so sehr. Endlich zahlte sich seine harte Arbeit aus!

"Das bedeutet doch, dass du die heilige Quelle sehen wirst!", stellte Mausnebel plötzlich entgeistert fest und Reiherpfote nickte. Die heilige Quelle war der Ahnenort, der nur für die Heiler, Anführer und Stellvertreter vorbestimmt war. Schon mehrmals hatte Reiherpfote darum gebettelt, sie sehen zu dürfen, aber es war Tradition, sie ihm erst zu zeigen, wenn er seine Ausbildung abgeschlossen hatte. Das Einzige, was Reiherpfote wusste, war, dass die Quelle irgendwo in den nahen Bergen lag.

"Stimmt! Ist ja der Wahnsinn!"staunte Luftwirbel. "Es heißt, wenn der Mond auf das Wasser scheint, dann nehmen unsere Ahnen mit Hilfe des Lichts Gestalt an."

Auch Reiherpfote hatte diese Geschichte gehört, aber bestätigen wollte sie keiner, der die Quelle tatsächlich gesehen hatte. Es war ein gut gehütetes Geheimnis, wo sie sich befand und wie es dort aussah. Umso aufgeregter wurde Reiherpfote, wenn er daran dachte, das Mysterium bald zu lüften.



Die Reisekräuter fuhren über den ganzen Weg zur Quelle fort, einen mäusegalleartigen, bitteren Geschmack in Reiherpfotes Mund zu verteilen. Seine Zunge fühlte sich ganz pelzig an, aber Platschwasser hatte ihm verboten, etwas zu trinken.

"Wenn du den Ahnen gegenübertrittst, darfst du auf der Reise weder trinken, noch essen." Reiherpfote hielt sich eisern an die Anweisung seines Mentors, sein Magen knurrte jedoch trotzdem ein wenig. Das Territorium des SeeClans hatten die beiden Katzen längst verlassen. Wenn der graue Kater es richtig sah, liefen sie in die Richtung, in der die Sonne aufgehen würde. Unter seinen Pfoten befand sich rauer Fels und kleine, scharfe Kiesel, die sich in seine Ballen bohrten. Die Nacht verwandelte den Berg, der neben ihnen in den Himmel aufragte, zu einem riesigen Schatten. Der Mond, der nur eine schwach glimmende Sichel war, bereitete Reiherpfote Sorgen.

Was, wenn es heute nicht genügend Mondlicht gibt, um mit den Ahnen Kontakt aufzunehmen?

Mit seinen leisen Zweifeln folgte der Schüler Platschwasser durch die Dunkelheit. Zumindest schien sein Mentor ganz genau zu wissen, wo es lang ging.

Plötzlich verlangsamte Platschwasser seinen Gang.

"Wir sind da", miaute er feierlich.

Verwirrt sah Reiherpfote sich um. Sie befanden sich immer noch ab Fuß der Berge. Der Wald war mehrere Baumlängen entfernt, dazwischen gab es nur Fels.

"Aber hier ist doch nichts", gab Reiherpfote zurück und drehte sich um die eigene Achse.

"Naja", lachte Platschwasser. "Hier ist nicht die Quelle. Aber der Eingang zu ihrer Höhle."

"Die Quelle ist in einer Höhle?", fragte Reiherpfote ungläubig nd folgte dem schwarzen Kater ein Stück näher zum Berg, wo sich ein paar Büsche verzweifelt in den harten Fels klammerten.

"Das sagte ich doch gerade. Aber bevor ich sie dir zeige, musst du mir versprechen, dass du niemandem diesen Ort zeigst, der nicht dazu bestimmt ist."

Reiherpfote nickte heftig, Aufregung prickelte in seinen Pfoten. Es fühlte sich an, als wären ihm seine Ahnen ganz nah, als könnte er sie schon in der Luft schmecken.

"Gut. Folge mir. Und gerate nicht in Panik, der Gang ist am Anfang sehr eng", warnte Platschwasser ihn, bevor er zwischen den kränklichen Büschen verschwand.

Reiherpfote sprang ihm nach und fand direkt hinter den verdorrten Zweigen einen schmalen, zackigen Spalt im Fels. Wenn er ihn nicht selbst gesehen hätte, hätte er nicht geglaubt, dass sich der Eingang hier befand, so offen, nur versteckt von ein paar lächerlichen Sträuchern. Er musste aber zugeben, dass er, wenn er an den Pflanzen vorbeigekommen wäre, niemals hinter ihnen nachgesehen hätte.

Ächzend zwängte sich der Schüler durch den Spalt. Seine Schultern blieben beinahe stecken, aber er schaffte es und folgte dem Geruch seines Mentors durch einen steinfinsteren Gang, in dem ihm nur seine Schnurrhaare helfen konnten, nicht gegen eine Wand zu rennen.

In dem Tunnel hallte ein tiefes Rauschen gemeinsam mit den Schritten der beiden Katzen von den Felsen wider, Reiherpfote bildete sich ein, dass es Wasser war.

Und er behielt Recht. Als er um die Ecke bog, hob sich die Silhouette von Platschwasser gegen grellweiß beleuchtetes Wasser ab. Es war so hell, dass er kurz den Blick abwenden musste, aber lange schaffte er es nicht, seine Neugier zu bremsen.

"Wow", hauchte er, als er die geräumige Höhle betrat. Sein Ausruf des Staunens echote sanft zwischen den Felswänden hin und her. Die Höhlendecke bog sich mindestens eine Baumlänge über ihnen zu einer Kuppel, in der es nur einen einzigen Riss gab. Durch diesen strahlte das Mondlicht viel kräftiger, als Reiherpfote es erwartet hatte. Umgeben von Kristallen spiegelte und brach sich um die beiden Katzen herum überall das Licht, gewaltige Steinspitzen hingen von der Decke. An ihnen liefen silberne Wassertropfen herab, die einen leisen Gesang aus unterschiedlich hohen Tönen verursachten, wenn sie in die Pfützen auf dem Boden fielen.

"Es ist wunderschön", flüsterte Reiherpfote und richtete seinen Blick auf die Quelle. Das Rauschen kam von dem kleinen Wasserfall, der sich von einer höheren Ebene in einen Teich stürzte, der vollkommen rund war. Am Boden drehten silberne Fischchen gleichmäßige Kreise, das Wasser war klar. Noch nie hatte Reiherpfote so reines Wasser gesehen.

Platschwasser lächelte die ganze Zeit.

"Ich habe auch so reagiert, als ich die Quelle das erste Mal gesehen habe. Es ist überwältigend, nicht war?"

"Und wie", wisperte der Schüler. Er konnte sich gar nicht sattsehen, an den vielen bunten Kristallen, den Lichtspielen und den silbernen Fischen, aber eines fiel ihm doch auf. "Wo sind unsere Ahnen? Sollten sie nicht hier sein."

"Sie werden kommen. Komm mit mir ans Wasser", wies der schwarze Kater ihn an und Reiherpfote gehorchte. Das Ufer des Teichs bestand aus glatten Kieseln, die unter seinen Pfoten mit einem angenehmen Geräusch aneinanderschlugen.

Fragend sah er zu Platschwasser.

"Wenn du bereit bist, trink einen Schluck aus der Quelle. Dann werden die Ahnen zu uns kommen und deiner Zeremonie beiwohnen." Der schwarze Kater neigte seinen Kopf zur eisklaren Wasseroberfläche und trank. Reiherpfote wusste nicht, was er erwartet hatte, aber es war definitiv nicht das. Nichts.

Platschwasser war erstarrt und blickte mit halb geschlossenen Augen auf die Quelle, reagierte aber nicht.

Ein wenig ängstlich trat auch Reiherpfote an die Uferkante. Sein Spiegelbild sah ihm aus dem Wasser entgegen, ein grauer Kater mit jeweils zwei dunklen Streifen neben den gelben Augen. Er hatte diese Streifen schon immer gemocht, sie waren etwas, was ihn von anderen Katzen unterschied.

Vorsichtig senkte Reiherpfote seine Nase in die Quelle und nahm einen Schluck Wasser. Es war kalt und klar, als würde er frisches Schmelzwasser trinken. Wenn die Sterne nach etwas geschmeckt hätten, dann bestimmt so wie das Wasser, das eine seltsame Mischung aus Hitze und Kälte durch seinen Körper sandte. Blendendes Weiß nahm ihm kurz die Sicht und obwohl der Heilerschüler leicht schwankte, hatte er keine Angst-

Als er die Augen öffnete, sah Platschwasser ihn wohlwollend an, aber das war nicht das einzige, was sich geändert hatte. Reiherpfote verschlug es die Sprache. Überall saßen funkelte Katzen. Am Ufer. Auf den Kristallen. Oben an der Quelle. Neben dem Wasserfall. Und alle sahen sie zu ihm und seinem Mentor.

"Wahnsinn", hauchte Reiherpfote. Alles glitzerte. Überall sah er sanft glänzende Augen, hörte gratulierende Stimmen murmeln.

"SternenClan, ich bitte euch, auf diesen Schüler herabzublicken", fing Platschwasser plötzlich an und lenkte damit alle Aufmerksamkeit auf sich. "Er hat hart gearbeitet um eure edlen Gesetze zu erlernen und ich empfehle ihn euch nun als Heiler."

Reiherpfotes ganzer Pelz kribbelte vor Aufregung. Er hatte diese Worte schon so oft aus dem Mund von Lichtstern gehört, aber er war überglücklich, dass sie heute ihm gebührten.

"Reiherpfote. Versprichst du, das Gesetz der Heiler zu ehren, dich von den Rivalitäten der Clans fernzuhalten und allen Katzen Hilfe zu gewähren, die deine Fähigkeiten benötigen?"

Reiherpfote sah seinem Mentor in die Augen und erblickte puren Stolz.

"Ich verspreche es!", sagte er mit fester Stimme und blähte die Brust auf um sich größer zu machen.

Platschwasser schmunzelte.

"Dann gebe ich dir mit der Kraft des SternenClans deinen Namen als Heiler. Von diesem Augenblick an wirst du Reiherflügel genannt werden. Der SternenClan ehrt deinen Ehrgeiz und deinen Mut zur Wahrheit und wir heißen dich als vollen Heiler in unseren Reihen willkommen."

"Reiherflügel! Reiherflügel!"

Die Rufe waren überwältigend, die Höhle schien zu erzittern.

Ich bin Reiherflügel! Heiler des SeeClans!

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