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Kapitel 76: Lang herbeiersehntes Wiedersehen


Ich beschloss, niemandem von dem Brief meines Vaters zu erzählen und die Tatsache, dass er zu meiner Zeremonie erscheinen würde, als Geheimnis zu hüten. Zum einen wollte ich die Überraschung, wenn er sich zeigte, nicht zunichte machen, zum anderen gab es sicherlich auch Stimmen, die diesen Brief als Fälschung annehmen würden und mich für verrückt hielten, dass ich wirklich glaubte, dass Caius Raine ihn verfasst hatte. Ein Ruben Cater würde wahrscheinlich denken, dass sich jemand einen Spaß mit mir erlaubte um mich in die Irre zu führen. Ich kannte ihn gut genug, um diese Mutmaßung aufzustellen. Deshalb verlor ich kein einziges Wort über den Brief und verschloss ihn in meiner Nachttischschublade.

Es gab jedoch nichts Vergleichbares, das sich bis zu meinem Geburtstag in mein Gedächtnis bohrte. Es gab dort nichts anderes mehr, als das bevorstehende Treffen mit meinem Vater. Die Aufregung wuchs dabei mit jeder Minute, die mich näher an ihn heranbrachte. An Schlaf war kaum mehr zu denken und dem Unterrichtsgeschehen war gar nicht mehr zu folgen. Auch trainierte ich nicht mehr, da ich die Angriffe nur halbherzig ausführte. Da ich den Sieg im Frühjahrsturnier jedoch bereits errungen hatte, gab es für mich zunächst keinen weiteren wichtigen Grund, dem Training so viel Aufmerksamkeit zuzuwenden, wie ich es zuvor getan hatte.

Am Abend vor meinem Geburtstag lag ich bereits früh im Bett, da ich Hoffnung hegte, so vielleicht doch zu ein paar Stunden Schlaf finden zu können. Zuvor hatte ich ein wenig in Schulbüchern gelesen und mich dabei den eher langweiligen Themen zugewandt, da ich dachte, dass mir diese die Müdigkeit eintreiben würden.

Ich hatte gerade zwei Sekunden die Augen geschlossen, als die Zimmertür aufgemacht wurde und lautes Lachen zu vernehmen war. Etwas genervt öffnete ich meine Lider wieder und versetzte mich in eine sitzende Position. Was ich dann sah, rührte mich sehr und trieb mir augenblicklich die Tränen in die Augen.

Vor mir standen meine Freunde, Yuna, Brooke, Adley, Ruben und Aiden, die einen Kuchen mit sich trugen, auf dem Kerzen für mich angezündet waren. Sie standen alle nebeneinander und bedachten mich mit strahlenden Gesichtern. „Hast du wirklich gedacht, du könntest einfach in deinen Geburtstag hineinschlafen?", fragte Yuna mich ein wenig empört. Ich zuckte die Schultern. „Du hast Recht, eigentlich hätte ich mir denken können, dass ihr etwas vorhabt", antwortete ich lachend. „Wir werden – wenn du nichts dagegen hast – ein wenig in deinen Ehrentag hineinfeiern und ein wenig Zeit mit dir verbringen", sagte Aiden. Ich nickte und stand von meinem Bett auf. „Das wäre wirklich schön. Ich danke euch, dass ihr euch die Mühe gemacht habt, den Kuchen mitzubringen. Er sieht wirklich sehr köstlich aus", lobte ich meine Freunde und blickte mich in der Runde um. Brooke lachte. „Das war gar nicht so schwer, den habe ich bereits vor Tagen in der Konditorei in der Stadt in Auftrag gegeben. Er musste lediglich abgeholt und die Kerzen angezündet werden."

Wir verbrachten einen ruhigen Abend zusammen, aßen den ganzen Kuchen auf – der wirklich fabelhaft schmeckte – und erzählten uns gegenseitig interessante Geschichten aus unseren Leben.

Als es Mitternacht wurde, gratulierten mir meine Freunde alle nacheinander und umarmten mich. Da sie jedoch Verständnis dafür aufbrachten, dass ich nicht völlig unausgeschlafen zu meiner heutigen Zeremonie erscheinen wollte, verließen sie kurz nach Mitternacht das Zimmer und ließen mich schlafen. Ich bedankte mich erneut bei allen für die schöne Überraschung und die wundervollen Stunden, die wir zusammen verbracht hatten. Es bedeutete mir sehr viel, so tolle Freunde an meiner Seite zu wissen. Nach der ganzen Aufregung fand ich viel besser in den Schlaf, als nach dem Lesen von langweiligen Kapiteln in einem Schulbuch.

Obwohl die Tatsache, dass ich bereits bei der Zeremonie von Adley zusehen durfte, mir die Aufregung etwas nehmen sollte, zitterten meine Händen wie wild, während ich mich für meine zurecht machte. Die Aufregung ließ nicht von mir ab und trieb mir ein heftiges Kribbeln in die Magengegend. Übelkeit überkam mich und Ungeduld begleitete mich in den frühen Morgenstunden. Der heutige Tag würde so vieles in meinem Leben verändern. Ich würde nach Ablegen des Schwures als vollständiges Mitglied der Engel anerkannt werden und meine Flügel erhalten. Sie waren das letzte Puzzlestück, das es noch zu ergänzen gab, um mich vollständig zu fühlen. Bereits seit Tagen versuchte ich mir vorzustellen, wie sie wohl aussehen würden. Waren sie genauso groß und imposant wie die von Aiden, oder eher zierlich und kleiner wie Adleys?

Im Übrigen würde Caius Raine von heute an wieder zu den Lebenden zählen und ich ihn endlich treffen. Dabei konnte ich meine Vorfreude nicht in Worte fassen, die ich verspürte, meinem Vater gegenüberzutreten. Ein unerreichbarer Traum würde sich heute erfüllen. Konnte mein Leben denn noch besser werden?

In einem traditionell weißen Kleid gekleidet lief ich meinen Weg zur Arena, wo bereits die geladenen Gäste, aber auch Miss Awolo sowie ihre zwei männlichen Begleiter auf mich warteten. Yuna mit Brooke, Ruben mit Adley sowie Aiden warteten gespannt auf mich und bedachten mich mit aufgeregten Blicken. Ich erfreute mich sehr an ihrer Anwesenheit, lief jedoch geradewegs an ihnen vorbei, direkt zu den Menschen, die mir am allermeisten fehlten.

Mein Grandpa und Liora standen etwas abseits und sahen sich ein wenig hilflos um. Sowohl Grandpa als auch meine Tante hatten sich für die armen Verhältnisse äußerst chic gemacht. Grandpa trug seinen alten Anzug, der ihm nach den vielen Jahren eher schlecht als recht passte, und Liora trug ein blaues Kleid, das ihr bis zu den Knien ging. Es war dabei das einzige Kleid, das sich in ihrem Besitz befand.

Mit ausgebreiteten Armen und Tränen in den Augen rannte ich die letzten Meter auf meine Familie zu, um sie im Anschluss daran in eine lange Umarmung zu packen. Ich genoss die Nähe zu ihnen und fühlte mich automatisch heimisch. Niemals würde ich meine menschlichen Wurzeln vergessen. Sie gehörten genauso zu mir, wie mein übernatürlicher Vater.

Grandpa und Liora verloren einige Freudentränen, während wir uns innig umarmten. Ich schloss die Augen und wünschte mir, dass ich ihnen von nun an nie wieder Lebewohl sagten müsste. Da dies jedoch nach der Zeremonie wieder notwendig werden würde, versuchte ich, den Moment so gut es ging einzufrieren und zu genießen, denn diese innigen Momente mit meiner Familie würden von nun an eine Seltenheit darstellen.

„Sieh an, wie stark und schön du geworden bist. Wo ist nur mein kleines Mädchen hin, das vor einem Jahr das Haus verlassen hat?" Die Worte meines Großvaters trieben auch mir wieder Tränen in die Augen, die ich versuchte, schnell wegzublinzeln. „Sie ist noch genau hier Grandpa", antwortete ich ihm, woraufhin ich ein liebevolles Lächeln erntete.

„Wir sind ganz schön aufgeregt", erklärte Liora. Tatsächlich spielte sie nervös mit ihren Fingern und kaute an ihrer Lippe herum. Ich nickte wissentlich. „Natürlich seid ihr das, ihr habt bislang ja kaum etwas mit Engeln zutun gehabt. Ich bin selbst bereits bei einer Zeremonie dabei gewesen, es ist wirklich verblüffend, wenn ein Engel seine Flügel bekommt. Ich bin mir sehr sicher, dass ihr ebenfalls sehr beeindruckt sein werdet. Ihr müsst nichts tun, euch lediglich die Zeremonie ansehen." Liora nickte. „Sind das alles deine Freunde?", fragte sie und zeigte in die Richtung, aus der ich gekommen war. Ich nickte. „Ja, das sind meine Freunde. Ich liebe sie alle wirklich sehr", erklärte ich. Großvater nickte. „Du hast hier ein neues Zuhause gefunden mit Leuten, die dich lieben. Sei dir aber bewusst, dass unsere Tür für dich immer offen steht, sollte dir danach sein, nach Hause zu kommen." Mein Herz machte einen riesigen Satz. Wärme flutete meinen Körper, die überall eine Gänsehaut hinterließ. Ich nahm die Hände meines Großvaters in meine und trat etwas näher an ihn heran. „Dem bin ich mir vollends bewusst."

Die beiden hielten sich gegenüber meinen übernatürlichen Freunden jedoch etwas bedeckt und suchten das Gespräch mit ihnen nicht. Wahrscheinlich war der Gedanke daran, dass ein Jeder hier, außer sie, übernatürlich war, ein wenig überfordernd, sodass sie lieber für sich blieben. Vorzuwerfen war ihnen diese Entscheidung nicht, denn auch ich war bei der ersten Begegnung mit einem Engel sehr erschrocken. Vielleicht gab es jedoch nach der Zeremonie noch eine Möglichkeit, ihnen wenigstens Aiden vorzustellen, meinen ersten festen Freund. Ich war mir sehr sicher, dass sowohl Grandpa als auch Liora es nicht erwarten konnten, ihn zu treffen. In meinen Briefen hatte ich jedenfalls bereits viel von ihm berichtet.

Zusammen betraten wir die riesige Arena, in der ich in der vergangenen Woche gegen meine Freunde angetreten und den Sieg errungen hatte. Kurz spielten sich einige Szenen erneut vor meinem inneren Auge ab, was mich wieder großen Stolz spüren ließ. Es hatte ein paar Tage gedauert, bis ich es realisieren konnte, tatsächlich gewonnen zu haben, inzwischen hatte ich diese Tatsache jedoch verinnerlicht und angenommen. So unfassbar es auch war, es war die Realität.

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