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Kapitel 10: Tiefgründige Gespräche


Als wir beide unter den noch nicht allzu milden Temperaturen des gerade begonnenen Frühlings anfingen, im Wasser zu frieren, beendeten wir unser Spiel und schwammen zum Ufer. Dort setzten wir uns nebeneinander in den Sand und schauten dem Wasserfall bei seinem Treiben zu. Ich zitterte und Gänsehaut überrannte meine Haut. Automatisch winkelte ich meine Beine an meinen Körper und versuchte so, mich etwas aufzuwärmen.

„Ich finde, dass das wirklich Spaß gemacht hat", sagte Aiden nach einer Weile. Ich wandte mich vom Wasserfall ab und blickte ihn an. „Das finde ich auch, aber vielleicht sollten wir das erst im Sommer wiederholen, wenn die Temperaturen angenehmer sind."

So schön es auch war, mit Aiden im Wasser zu tollen, so groß war die Sorge, bei der noch herrschenden Kälte krank zu werden. Ich war Daheim die einzige Person, die in der Lage war, die Vorräte aus der Stadt zu holen. Zu erkranken war deshalb nicht gerade das, was ich mir erhoffte.

Aiden zog erneut eine Augenbraue in die Höhe und begann zu lächeln. „Du möchtest es also wiederholen?" Ich nickte. „Natürlich nur, wenn Du es auch willst. Um ehrlich zu sein hatte ich nur lang nicht mehr einen so unbeschwerten Tag wie heute."

Aidens wunderschönes Lächeln verstarb. Seine Augen wurden ernst. Zögerlich blickte er mich an „Wie ist das eigentlich so, das Leben in der Unterschicht? Wie wohnst du dort? Bislang hatte ich nie die Gelegenheit, zu jemandem zu sprechen, der dort lebt."

Ich lehnte mich zurück und stützte meinen Körper mit meinen Händen ab. Dann ließ ich meinen Blick erneut über die Wasseroberfläche schweifen, während ich Aiden erzählte, wie es in der Unterschicht so vor sich ging. „Es ist nicht so schlimm, wie man sich vielleicht vorstellt. Unsere Wohnungen sind unterirdisch gebaut. Ein Haus ähnelt dem nächsten. Wir achten einander sehr und scheren uns nicht um materielle Dinge. Wir erhoffen uns vielmehr Gesundheit und familiäres Glück. Meistens gehen die Männer der Familien arbeiten. Entweder haben sie einen Job auf einem der Felder der Oberschichtler oder aber sie arbeiten in der Stadt als Kindersitter und halten die Häuser sauber. So kommt das nötige Kleingeld rein, um uns über Wasser zu halten. Und natürlich die Besorgungen der Vorräte aus der Stadt, die wir wöchentlich tätigen."

Aus meinem Augenwinkel konnte ich erkennen, wie Aiden mich die gesamte Zeit über interessiert musterte und seinen Blick starr auf mich gerichtet hielt. „Das klingt für mich alles andere als einfach. Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie großzügig die Menschen in der Oberschicht für die von euch erbrachten Dienste bezahlen", erklärte er mit bitterem Unterton. Es war deutlich zu verstehen, dass er seine Worte nicht ernst meinte. Ich zuckte mit den Schultern. „Es ist sehr unterschiedlich. Ein paar Oberschichtler bezahlen ganz angemessen, andere wiederum tun sich sehr schwer damit."

Aiden nickte. „Wer arbeitet in deiner Familie, um das nötige Geld einzubringen?" Ich zuckte die Schultern. „Niemand", gestand ich ihm, „bei uns ist das etwas anders. Ich lebe mit meinem Großvater und meiner Tante zusammen. Mein Großvater hat früher im Wald gearbeitet und Holz gehackt. Das hat seine Knochen ziemlich in Mittleidenschaft gezogen, denn er kann nun kaum einen Schritt alleine laufen. Meine Tante kümmert sich rund um die Uhr um ihn und pflegt meinen Großvater. Sie hat deshalb keine Zeit, arbeiten zu gehen." Ein irritierter Blick traf mich. „Aber woher habt ihr dann Geld, um euch neue Dinge anzuschaffen?", fragte er berechtigterweise. Meine Aussagen waren ziemlich widersprüchlich. „Meine Eltern besaßen etwas Geld, das sie nach ihrem Tod hinterlassen haben. Wir versuchen, damit sparsam umzugehen."

Meine Tante hatte mir auf Fragen nie Auskunft darüber gegeben, wie viel Vermögen meine Eltern vor ihrem Ableben besaßen, allerdings hatte sie mir unmissverständlich klar gemacht, dass es besser wäre, sparsam mit unseren Ressourcen umzugehen, was ich natürlich respektierte.

Für eine kurze Zeit erfüllte Stille unsere Unterhaltung. Dann setzte Aiden zögerlich fort. „Du bist Waise?", fragte er mich. Ich nickte, winkte jedoch ab. „Ja, bin ich. Allerdings habe ich meine Eltern nie kennen gelernt. Sie sind kurz nach meiner Geburt gestorben."

Mitleid stand in Aidens Blick geschrieben. „Das tut mir leid", erklärte er aufrichtig. Ich schüttelte den Kopf. „Das muss es nicht. Wie gesagt, ich habe sie niemals kennen gelernt. Vielleicht waren sie ja auch richtige Drachen und es ist besser so", witzelte ich und versuchte so, das Gespräch in eine positivere Richtung zu lenken. Aiden erwiderte ein etwas schwerfälliges Lächeln. Wie war unser Gespräch nur so ernst geworden?

„Und du? Wie lebst du hier in der Oberschicht? Sicherlich kannst du dich vor Freunden kaum retten, oder?", lachte ich und startete damit einen Versuch, etwas über ihn in Erfahrung zu bringen, nachdem wir nur über mich redeten. „Ganz so ist es nicht. Ich gehe auf die Akademie von Bridgeton und wohne dort zusammen mit meinem besten Freund in einer Gemeinschaft. Ich habe zwar ein paar Freunde, allerdings gibt es auch einige, die mich nicht leiden können. Die interessieren mich jedoch herzlich wenig. Ich widme mich lieber denen, die mir nahestehen", erklärte er mir.

Ich staunte. Er war also tatsächlich Mitglied der Akademie von Bridgeton. Neid kam in mir hoch. Als Kind war es immer mein Traum, ebenfalls auf diese Schule zu gehen. Es war Zeit, meine seitdem aufgestaute Neugierde zu befriedigen und Fragen beantwortet zu bekommen. „Wie ist es auf der Akademie so? Ich habe gehört, dass die Ausbildung ziemlich schwierig sein soll."

So sehr Aiden sich für das Leben in der Unterschicht interessierte, so sehr faszinierte mich das Leben in der Oberschicht. Ich genoss es, seinen Erzählungen zuzuhören und mir die Dinge, die er erklärte, vorzustellen.

„Es ist auf gar keinen Fall leicht. Ohne Fleiß und Arrangement kommt man nicht weit. Jedoch machen die Freunde, die man an der Akademie gewinnt, und die Freizeiten, die man hat, das Leben dort sehr angenehm. Außerdem sind die Lehrer nett und zuvorkommend. Gut, Ausnahmen gibt es natürlich immer, aber alles in Allem ist es gar nicht so schlecht. Die Wohnheime sind sehr gut ausgestattet und das Essen ist toll. Es wird niemals langweilig", erzählte er mir.

Ich hing gebannt an seinen Lippen und stellte mir vor, zusammen mit ihm über die Korridore des riesigen Akademiegebäudes zu spazieren und zusammen in der Mensa vor einer riesigen Auswahl zu stehen und zusammen Mittag zu essen.

Bei den ganzen schönen Vorstellungen, wie das Leben an der Bridgeton-Akademie wohl sein mag, fiel mir auf, dass er gar nicht von Familie gesprochen hatte, sondern nur von Freunden. Das konnte ich so nicht stehen lassen, nachdem er mich über meine ausgefragt hatte. „Und was ist mit deiner Familie?"

Seine kurzzeitig aufgehellte Miene verblasste augenblicklich und er sah gen Boden. „Ich habe keine", antwortete er mir kühl.

Ich erschrak. Das konnte mit Sicherheit nicht der Wahrheit entsprechen. Zumindest Eltern musste Aiden haben. Ich formulierte meine Frage deshalb etwas anders. „Und was ist mit deinen Eltern?" Nur zögerlich bekam ich eine Antwort von Aiden. „Mein Vater starb als ich 9 Jahre alt war. Meine Mutter hat es daraufhin nicht mehr ertragen, hier zu leben, und hat mich verlassen. Seitdem wohne ich in der Akademie", erklärte er mir mit noch kühlerer Stimme. Er hatte sich von mir abgewandt und sah nun starr auf den See.

Mitleid flutete meine Gefühle. Ich konnte das alles nicht nachvollziehen. Wie konnte eine Mutter sein eigenes Kind einfach so im Stich lassen? Betroffen sah ich zu Aiden. „Das tut mir unfassbar leid. Du hast es nicht verdient, von Deiner Mutter verlassen zu werden. Sicherlich hat dich der Tod deines Vaters genauso getroffen wie sie", teilte ich ihm mein Mitgefühl mit. Eine Mutter sollte stets die Bedürfnisse ihrer Kinder in den Vordergrund stellen. Seine jedoch ist aufgrund der Trauer einfach gegangen, obwohl ihr Sohn sie brauchte. Für mich war das etwas Unvorstellbares.

Aiden winkte ab und schüttelte mit dem Kopf. Ich war etwas erstaunt darüber, wie viel Wut plötzlich in seiner Stimme steckte. „Vielleicht habe ich es ja doch verdient. Wahrscheinlich bin ich nicht der gute Umgang, für den du mich hälst. Du kennst mich einfach zu wenig."

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Was meint Ihr? Hat Aiden ein Geheimnis? Oder verfällt er lediglich in Selbstmitleid? 

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