Kapitel 33 (Schatten)
Der schneeweiße Kater stand Schatten gegenüber.
Beide hatten die Kampfpositionen eingenommen und waren bereit anzugreifen.
"Wir machen es vorerst ohne Krallen. Schließlich sollst du dich nicht überanstrengen" beschloss er und Schatten griff an.
Sie sprang über den Kater und zog ihm seine Hinterbeine weg.
Danach wirbelte sie herum und klammerte ihn am Boden fest.
Sie wusste nicht wie sie das angestellt hatte, aber es war einfach wie ein Reflex gewesen.
Schnee lachte nur, obwohl er sich kaum mehr befreien konnte.
"Anscheinend bin ich derjenige, der trainiert werden muss" lachte er und Schatten ging von ihm herunter.
Sie schnurrte wegen des Komplimentes.
"Danke"
Schnee nickte ihr zu und stellte sich ihr wieder gegenüber.
"Jetzt greife ich dich an" miaute er und Schatten warterte auf den Angriff .
Er täuschte einen Angriff auf ihren Rücken an woraufhin sich Schatten aufbäumte. Schnee schoss währenddessen vor und stieß sie um.
Zusammen rollten sie einige Meter bis Schnee sie schließlich festgenagelt hatte.
"Nicht schlecht" schnurrte sie belustigt.
Das Rollen hatte sie durchgerüttelt und ihr war schlecht. Aber es war irgendwie ein gutes Gefühl.
Ein Kribbeln in ihrem Bauch, als hätte sie warmen Honig genascht.
Vorsichtig rappelte sie sich auf, torkelte ein wenig, stand dann aber wieder kampfbereit vor dem weißen Kater.
Sie tauchte unter ihn hindurch sprang gegen einem naheliegenden Baum und stieß sich fest mit ihren Hinterbeinen ab.
Schneller als Schnee sich umdrehen konnte, war sie auf ihm gelandet und hatte sich bereit abgerollt mit der Pfote an seinem Nacken.
"Wo hast du denn das gelernt? Stamm-typisch ist das aber nicht" schnurrte er und Schatten ließ ihn wieder frei.
"Ich...ich weiß es nicht. Diese Taktiken kommen einfach aus dem Nichts als hätte ich mein ganzes Leben nichts anderes getan..." antwortete und ließ sich atemlos auf den Rücken fallen, neben Schnee.
"Diese Taktik war aber wirklich gut. Wer sie dir auch immer beigebracht hat, ist eine wirklich gute Kriegerin" stellte er fest. Auch er keuchte, hatte schweißnasses Fell und hechelte etwas.
Diese paar Kampftechniken hatten Schatten ausgelaugt.
"Komm schon. Steh wieder auf. Oder kannst du etwa nicht mehr?" fragte der Kater und er war schon wieder auf den Beinen.
Schatten rollte sich auf den Bauch und sah ihn lächelnd an.
"Komm mal her. Du hast da was in deinem Fell" miaute sie und tatsächlich kam Schnee etwas näher.
Sie hob die Pfote, doch statt das sie den Moosbüschel aus seinem Fell pflückte, zog sie sich an ihm hoch und ihn herunter.
Er quiekte wie ein Junges und wieder rollten sie ein Stück weiter.
Lachen blieben sie im hohen Gras liegen.
"Gut. Du hast mich besiegt" lachte Schnee und zusammen rappelten sie sich auf.
Der weiße Kater schüttelte sein weißes Fell aus und Gras, Dreck und Moos floh umher.
Schatten wehrte den "Angriff" ab und lachte mit falscher Empörung in der Stimme:
"Dieser Angriff ist aber auch nicht gerade fair"
Er schmunzelte nur und schnippte mit dem Schweif.
"Kommst du jetzt? Wir sind hier um zu trainieren, nicht um zu rollen" miaute er, das Lächeln auf seinem Gesicht verriet Schatten aber das er es nicht wirklich ernst meinte.
Sie stellte sich ihm gegenüber und starrte in seine eisblauen Augen.
Als sie diese zum ersten Mal gesehen hatte, hatten sie bedrohlich geglänzt aber jetzt sah sie keine Kälte, keine Gefahr. Nur blaue Augen die sie freundlich anstarrten, als würden alte Freunde sich nach langer Zeit wieder sehen.
Sie war abgelenkt und Schnee merkte es. Er nutzte den Moment und stürzte sich auf Schatten.
Erschrocken bäumte sie sich auf und schlug ihn über sich hinweg.
Elegant rollte er sich ab und griff ohne abzuwarten wieder an.
Dieses Mal konnte sie den Angriff nicht ausweichen und er schupfte sie von der Seite um.
Keuchend lag Schatten am Boden, Schnee über ihm.
Er hatte sie festgenagelt und ein triumphierendes Grinsen aufgesetzt.
"Gut du hast mich... Aber vergisst du nicht etwas?"
Er starrte die Kätzin verwirrt an und sie stieß ihn mit ihren freien Hinterbeinen von sich, rollte sich weg und stand wieder vor ihm.
"Gut abgewehrt" miaute er und rollte sich auf dem Boden, packte sie mit seinen Hinterbeinen und irgendwie konnte er sie über seinen Kopf werfen.
Benommen kam Schatten am Boden auf und verwirrt sah sie den Kater an.
"Was war das denn?" fragte sie lachend und richtete sich wieder auf.
"Na, ein Angriff. Den habe ich selbst erfunden. Du rollst dich zuerst am Boden und packst deinen Gegner mit den Hinterpfoten, weil du in diesen mehr Kraft hast. Dann hilfst du mit deinen Vorderpfoten etwas nach und wirfst deinen Gegner gegen einem Baum" erklärte er und Schattens Augen glänzten begeistert
"Den Angriff will ich lernen!" Fast klang sie wie ein Junges und Schnee lächelten sie belustigt an.
"Gut, komm her" miaute er und die Kätzin kam etwas näher.
"Roll dich erst einmal ab und stoße die Luft mit deinen Hinterpfoten weg" miaute er und zeigte es ihr vor.
Schatten machte es ihm nach und Schnee nickte.
"Genau. Dann probier es bei mir, aber du stoßt mich nicht nach vorne, sondern umschließt mich mit deinen Beinen" erklärte er und Schatten gehorchte.
Sie rollte sich am Boden, drückte ihre Beine in seinen Hals und hob ihn ober sich.
Leider hatte sie nicht mit dem Gewicht des Katers gerechnet und er stürzte auf sie herab.
Kurz nahm es ihr die Luft, doch sie konnte bald wieder atmen.
Schnee rollte sich lachen von ihr herab.
"Du musst deine Vorderpfoten auch benutzen. Sonst ist das Gewicht deinen Gegners nicht ausgeglichen und du greifst dich selbst an" miaute er lachend und stellte sich ihr wieder gegenüber auf.
Er lächelte sie ermutigend an und meinte: "ich weiß das du es kannst"
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