Kapitel 18 (Laubpfote)
Der Kater sah dem Getümmel zu und wusste nicht wie er helfen konnte. Er schliff verletzte Katzen in den Schutz der Büsche, suchte nach Heilmitteln und verarbeitete diese so gut es nur ging.
"Wacholderbeere!" schrie er unaufhörlich und suchte die schildpattfarbene Katze überall.
Es war so laut. Fauchen. Kratzen. Jaulen. Kampfgeräusche hatten den Wald gefüllt.
Er wurde nicht angegriffen zu seinem Glück, da er ein Heilerschüler war und er erkannt wurde, aber dennoch machte ihm der Kampf tierische Angst.
Der Waldboden war mit Blut getränkt und so auch seine Pfoten. Das Moos hatte sich mit der roten Flüssigkeit gefüllt und jedes Mal wenn er Moos unter seinen Füßen spürte, spürte er auch das Blut, das sein Fell rot färbte.
Schließlich hatte er sich wieder gefunden und er konzentrierte sich auf einzelne Katzen und alles spielte sich vor ihm in Zeitlupe ab.
Er sah dir Katzen übereinander herfallen wie Füchse über Fleisch. Er sah dir Krallen in der Sonne aufblitzen und die blutigen Felle der Katzen.
Er hörte das Fauchen als wäre es direkt neben seinem Ohr. Er hörte das Jaulen der besiegten, das Flehen. Und er hörte das Geräusch der Krallen die sich in das Fleisch seiner Clankameraden borhten.
Er roch das Blut und es hinterließ einen metallenen Geschmack auf seiner Zunge zurück, er spürte das Blut an seinen Pfoten und spürte das Leid der Kämpfenden.
Er wollte das nicht mehr. Er wollte diesen Kampf beenden. Konnte er aber nicht.
Doch plötzlich sah er es. Eschenbach fiel mit einer Katze von der Finsteren Klippe. Einer tiefen Schlucht unter der ein Fluss schlängelte.
Er sah den Kater noch einmal an und stürzte dann herab. Herab von der Klippe in den Tod.
Sofort stürmte er dorthin und sah zu, wie der Kater und eine schwarz-grau-weiß gesprenkelte Kätzin fielen.
Er starrte ihm nach und knurrte leise.
Plötzlich stürzte er sich auf den flammenfarbenen Kater der mit Eschenbach gekämpft hatte und borhten seine kleinen aber spitzen Krallen in seine Schultern.
"Was hast du gemacht?" fauchte er wütend und sah ihn gefährlich an.
"Nichts. Wir haben gekämpft, er hat mich beinahe besiegt. Und dann ist Schattenpfote gekommen und...Schattenpfote!" Er warf den kleinen Kater ohne Probleme von sich und starrte von der Klippe herab und rief ihren Namen.
Der Kampf war verstummt, nur wenige standen noch aufrecht.
Sie starrten alle zur Klippe und eine sturmgraue Katze kam verzweifelt angerannt.
"Nein! Schattenpfote" sie sank in sich zusammen, doch dann starrte sie Brandsturm wütend an und nagelte ihn fest.
"Was hast du gemacht?" fauchte sie wütend. In ihren dunkelblauen Augen loderte ein Feuer.
Brandsturm seufzte nur genervt. "Nichts! Sturmpfote! Ich habe sie genauso verloren wie du. Sie ist...sie ist tot" Die letzten Worte stammelte er nur mehr bis seine Stimme versagte.
Plötzlich ertönte die Stimme eimer Kätzin:
"Der Kampf ist vorüber. Wir gehen heim" rief sie und machte sich auf den Rückweg.
Die Katzen des Mondclans waren geschockt und traurig und achteten nicht das eine gewöhnliche Kriegerin ihnen Befehle erteilte und sie folgten ihr einfach.
Nur Laubpfote blieb ohne Worte zurück. Eschenbach war tot.
"Es ist noch nicht vorbei, ihr verdammten Flohpelze! Es ist nicht vorbei" schrie Sturmpfote hysterisch und Brandsturm schliff sie mit einem entschuldigten und zugleich traurigen Blick fort.
Nun war Laubpfote allein. Wolken hatten sich vor dir Sonne geschoben und es begann zu regnen. Zuerst nur leicht, dann immer fester. Er konnte Flammenlicht's enttäuschten Blick in den Wolken sehen und er kehrte traurig und müde zum Lager zurück. Der Sonnenclan hatte gewonnen. Wie er gesagt hatte. Genau wie er gesagt hatte.
Im Lager angekommen war er erschreckt wie viele Katzen verletzt waren und auf der Lichtung ihre Wunden leckten. Sie sahen allesamt müde und traurig aus.
Vorallem Rauchkralle. Sie lag mit großen, entsetzten Augen auf der Lichtung und starrte vor sich auf den schlammigen Boden.
Laubpfote ging zu ihr und fragte sie:
"Rauchkralle. Hörst du mich?" Doch er bekam keine Antwort. Sie stand unter Schock und musste sofort behandelt werden.
Er lief in den Heilerbau wo Wacholderbeere unter Stress ein paar Kräuter zerkaute und wieder nach draußen eilte. Sie hatten zu wenig Nester für dir Verletzten.
Laubpfote ging ins Kräuterlager, holte zwei Mohnsamen für Rauchkralle und lief wieder zu ihr. Er legte sie auf ein noch trockenes Blatt und gab es ihr zu fressen.
"Iss. Dann geht es dir bald besser" miaute er sanft und die Kätzin gehorchte. Er brachte sie mithilfe eines relativ gesunden Kriegers in den Heilerbau und legte sie in ein Nest.
Sofort rannte er wieder auf die Lichtung.
"Alle Katzen, denen es gut geht, sollen sich im Kriegerbau versammeln. Ich komme bald zu euch. Jetzt ist es wichtig, das ihr Trocken und Warm aufgehoben seid. Alle denen es schlecht geht, gehen bitte in den Heilerbau oder warten davor. Lasst den Schwerverletzten vortritt" rief er den Katzen zu und sie taten was er gesagt hatte.
Zu seinem Glück schien es vielen Katzen gut zu gehen, da sie nur wenige Kratzer erlitten hatten und dir Lichtung wurde langsam wieder frei.
Dann wandte er sich Wacholderbeere zu.
"Kümmer du dich erst um dir Schwerverletzten. Ich komme nach sobald ich den anderen Anweisungen gegeben habe" miaute er und sie nickte nur.
Danach eilte er in den Kriegerbau und sah viele Katzen, darunter auch Ribiselpfote.
"Also. Alle die nicht mitgekämpft haben, aus dem Bau. Alle die leichte Verletzungen oder nur wenige Beschwerden haben bleiben hier und hören mir weiter zu" rief er über die Katzenmenge und ein paar verließen den Bau.
"Schlaft. Besetzt die Nester der anderen und schlaft. Mehr kann ich euch im Moment nicht anbieten. Zuerst müssen die anderen versorgt werden" sprach er und dir Katzen folgten seinem Befehl. Sie rollten sich auf den Nestern zusammen und schlossen die Augen.
Er verließ den Bau wieder und atmete tief ein. Das würde eine lange Nacht werden und ein noch längerer Tag...
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro