Kapitel 12 (Laubpfote)
Die Sonne ging hinter dem Wald unter und tauchte das Lager in ein angenehmes orange-rotes Licht.
Der Heilerschüler genoss die letzten, warmen Sonnenstrahlen bis die Nacht eintraf und die Katzen langsam dir Lichtung verließen.
Auch Laubpfote streckte sich ausgiebig und ging in den Heilerbau.
Der Duft nach Kräutern beruhigte ihn sofort. Er spürte wie seine Lider durch den Duft von Lavendel schwerer wurden, sein Herz langsamer schlug und er ein beherztes Gähnen von sich gab.
"Geh jetzt schlafen, Laubpfote. Du scheinst müde zu sein" miaute Wacholderbeere die hinter ihm stand und ein wenig Löwenzahn aus der Nische holte.
"Soll ich dir sicherlich nicht helfen?" fragte er als er sie sah, wie sie die Kräuter nahm und gerade den Bau verlassen wollte.
"Nein. Ich bin dankbar für dein Angebot aber ich schaffe es alleine Holzgesichts Schlafstörungen zu beheben" lachte sie leise und ließ den Kater allein.
Er rollte sich in sein gemütliches, mit Moos ausgelegtes Nest und schlief nach wenig Zeit ein.
Er wachte in einem farbenfrohen Wald auf. Es war, als wären seine Augen klarer geworden und als könnte er endlich richtig sehen.
Das Grün des Grases und der Blätter schien saftig zu sein, das Blau der Bäche glänzte als wäre das Wasser aus Saphieren und das warme Licht der Sonne strahlte auf seinen schildpattfarbenen Pelz.
Eine feuerrote Kätzin mit dünkleren Streifen und weißer Brust kam auf ihn zu und lächelte ihn zufrieden an.
"Sei gegrüßt, mein lieber Laubpfote. Willkommen im Sternenclan" schnurrte sie und setzte sich vor ihm hin.
Ihre Augen strahlten in einem grün das an die Frische und Klarheit des Frühlings erinnerte und orangene Sprenkel, die wie kleine, leuchtende Sonnen aussahen.
"Wie unhöflich von mir" schnurrte sie "ich bin Flammenlicht"
Laubpfote war immer noch verwirrt und musterte die Kätzin.
"Was...was genau mache ich hier?" fragte er und seine Ohren zuckten bei den vielen Geräuschen die er hörte.
Irgendwo knabberte eine Maus an einem Korn, ein Eichhörnchen erklimmte einen Baum und Katzen redeten wild durcheinander. Seine Sinne waren wach sowie sein Verstand und er fühlte das Leben in sich.
"Du wurdest in den Sternenclan eingeladen da wir dir etwas sagen müssen. Eine schwere Zeit wird auf dich zukommen, gerade wenn du es nicht erwartest. Du wirst von einer Welle aus Gefühlen überschlagen und wir werden unfähig sein dir zu helfen. Du musst diese Probleme alleine lösen damit wir sehen das du bereit bist ein vollkommener Heiler zu werden" sprach sie und nickte dem Kater zu.
"Wache nun auf, kleiner Held und kehre in deine Welt zurück. Erzähle niemanden von diesem Besuch und sei bereit auf das was kommt" miaute Flammenlicht noch bevor sie sich vollkommen auflöste und ein angenehmes Licht ihn umhüllte.
Er wachte wieder in seinem Nest auf und fühlte sich aufgeweckter als er es jemals war und alle Sorgen waren vergessen. Sogar Flammenlichts Warnung.
Laubpfote fühlte sich großartig und voller Elan sprang er aus seinem Nest und verließ den Heilerbau.
Er wusste genau was er zu tun hatte und ging schnurstracks in Richtung Kinderstube wo er Morgenstrahl mit ihren Jungen und Schneewolke, die ihn freundlich anlächelte.
"Guten Morgen, Schneewolke. Wie geht es dir?" fragte er und sah sich die schwangere Königin an.
Man konnte deutlich sehen das kleine Kätzchen in ihrem Bauch warteten, das Licht der Welt zu erblicken.
"Gut. Sie treten schon! Ich hoffe es ist bald so weit" schnurrte sie und leckte sich über den Bauch.
"Toll. Ich werde heute feststellen wie viele es werden. Ich kann es dir zwar nicht ganz sicher sagen, aber ich kann eine Vermutung aufstellen auf was du dich gefasst machen kannst" schnurrte er und legte sein Ohr auf ihren Bauch. Er spürte das Leben darin und konnte sogar ihre kleinen Herzen klopfen hören.
"Ich zähle zwei" Nun sah er die Königin wieder an.
"Zwei kleine Jungen die bald an deinem Bauch liegen werden" schnurrte er und sah dir Freude in Schneewolkes Gesicht.
Danach wandte sich der Heilerschüler zu Morgenstrahl, die ihren Jungen beim Spielen zusah. Er gesellte sich zu ihr.
"Wie geht es Trüffeljunges' Pfote?" fragte er und sah den Kleinen zu.
"Besser. Du siehst ja wie er herumtollt" schnurrte sie ohne den Blick von den dreien abzuwenden.
Honigjunges stürzte sich gerade auf ihren Bruder und auch Sandjunges griff die beiden an.
"Gut. Hast du schon von Honigjunges Plan gehört?" fragte er interessiert.
"Nein. Von was redest du?" fragte sie. Ihr sandfarbenes Fell glänzte in der Sonne, die den Bau erhellte.
"Sie will einmal Heilerschülerin werden" schnurrte er und genoss die Sonne auf seinem Pelz.
"Wirklich? Davon wusste ich gar nichts. Dann wärst du ja ihr Mentor, richtig?" fragte sie und sah ihn nun freundlich an.
"Richtig. Und ich verspreche dir sie gut zu behandeln und ihr alles beizubringen um ihre Mutter stolz zu machen" schwor er.
"Das glaube ich dir. Du wirst bestimmt ein toller Mentor" schnurrte sie und richtete ihren Blick wieder auf die Jungen.
"Ich muss wieder los mich um die Ältesten kümmern. Holzgesicht wird seine Schlafstörungen einfach nicht los. Er frisst noch unseren Löwenzahnvorrat auf" scherzte er und stand auf und verließ den Bau.
Laubpfote atmete die frische Morgenluft ein und ging sofort weiter in den Ältestenbau um dort nach dem hellbraunen Kater zu sehen.
Gemütlich machte er sich auf den Weg um seine Arbeit als Heilerschüler zu erledigen.
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