„Wähle weise, für wen du dich entscheidest. Du kannst es nicht mehr ändern, solltest du es bereuen." Die Stimme führte der Kätzin mit diesen Worten lediglich noch einmal vor Augen, was sie ohnehin schon wusste.

Die Entscheidung, vor der sie stand, war die schwerste in ihrem gesamten bisherigen Leben, denn sie musste zwischen den Katzen wählen, denen ihr Herz gehörte, durfte den einen von den Toten zurückholen, wohingegen sie den anderen abweisen
musste.

Minutenlang überlegte die graue nun schon, wer die bessere Wahl wäre. Schattenbrand oder Eulengeist. Der, der zuerst da war oder der, der kam, obwohl es schon einen anderen vor ihm gab. Der im SternenClan oder der im Wald der Finsternis.

Sie wusste, dass viele andere sich an ihrer Stelle sofort für die SternenClankatze entschieden hätten. Nicht jedoch sie. Denn Eulengeist war nie böse gewesen. Er hatte lediglich dabei zugesehen, wie die Katze eines anderen Clans vom Monster getroffen wurde, obwohl er es hätte verhindern können. Doch wenn er ihren Tod verhindert hätte, wäre er selbst dabei gestorben und das, obwohl er seiner Schwester versprochen hatte, bei der Geburt ihrer Jungen dabei zu sein.

Der SternenClan hatte dies einem Mord gleichgestellt, da er wenige Sonnenaufgänge, nachdem seine Familie sich vergrößert hatte, ohnehin gestorben war. Nur deshalb schimmerten in seinem Pelz nun nicht ebenfalls die
Sterne.

Doch dies war kein Grund, ihn sofort zu wählen, denn Schattenbrand gehörte ihr Herz nun schon, seit sie eine kleine Schülerin war. Er hatte ebenfalls nie etwas böses getan, wie sein Aufenthaltsort zeigte.

Die Kätzin wusste nicht, was das Beste für sie wäre, doch genau so wenig wusste sie, was das Beste für ihren Clan wäre. Für alle Clans. Schattenbrand
war stets in erster Linie seinem Clan treu ergeben gewesen, doch Eulengeist, Eulengeist war allen Clans gegenüber aufgeschlossen gewesen und hatte lediglich nach dem Gesetz der Krieger gelebt.

Egal wen sie wählte, sie würde den anderen schmerzlich vermissen, das wusste sie, hatte die graue es doch auch schon getan, als sie noch gedacht hatte, dass beide für immer verloren waren.

Trauer umwölkte ihre Gefühle. Sie hatte eine Entscheidung getroffen und so einen von ihnen noch einmal an die eisernen Klauen des Todes verloren.

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Prolog by Waldtauchende