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Kapitel 28

Nach Luft schnappend schreckte ich hoch, ignorierend, dass die Sonne noch nicht einmal aufgegangen war. Ich musste sehr kurz geschlafen haben. Bussardbrise rekelte sich unruhig in ihrem Nest. War alles normal? Ich zuckte bei Krähenschwinges Anblick zusammen. Er wirkte zwischen all meinen schlafenden Clankameraden noch größer. Die Sterne tanzten in seinem fast rabenschwarzen Fell und sein Körper verschwamm mit dem Hintergrund. Er schien wie ein Spinnennetz, dass man leicht durchbrechen und hindurchschauen konnte.

„Es hat tatsächlich funktioniert!", freute ich mich laut. Krähenschwinge presste mir finster seinen Schweif auf den Mund. Aus Protest versenkte ich meine Zähne ein kleines Stück darin. Sie glitten hindurch, aber schienen ihm trotzdem weh zu tun.

„Autsch! Was soll das denn?", fauchte der Tigerkater. „Entschuldigung, das war ein Reflex", log ich mitleidlos.

Kurz war es still. Krähenschwinge starrte ausdruckslos auf meine Pfoten. „Fuchsdung! Werde bitte das Blut und die Fellreste los, die zwischen deinen Krallen hängen."

Was? Welche- Oh. Dunkle Büschel hingen an meinen Pfoten, was mich kurz zurück an den Tag warf, als ich Pflaumenpelz versehentlich angegriffen hatte. Die grauen Haare erinnerten stark an seine. Ob sie noch von diesem Unfall in meinem Nest hingen und nur zufällig zurück in mein Fell gelangt waren? Aber wieso waren sie durchtränkt von frischem Blut?

Mein Herz setzte kurz aus, bevor es hämmernd weiter schlug. Meine Ohren rauschten wie der Bach in der Blattfrische. Konnte mir jemand die Fellreste untergeschoben haben, während ich schlief? Wer würde so etwas tun? Nein, es musste eine andere Erklärung dafür geben.

„Kommst du mit raus?", fragte ich leise, als ich mich zum Ausgang des Kriegerbaus wandte. Der Geisterkater nickte. Draußen haute mich der Geruch von Blut förmlich um. Etwas Schreckliches musste über Nacht passiert sein. Außer meinen eigen Pfotenspuren waren keine zu sehen, der Schnee musste sie alle verdeckt haben.

Krähenschwinge stellte sich neben mich, konnte mich allerdings weder vor dem Wind, noch vor der Angst, die mir stetig die Luft raubte, schützen. In seiner durchsichtigen Gestalt war er nicht wirklich hilfreich. Obwohl, war er überhaupt jemals eine Hilfe?

Bevor ich groß drüber nachdenken konnte, war ich schon bei unserem Schmutzplatz angekommen und rieb mir die trügerischen Reste von den Pfoten. Wie konnte so etwas bloß passieren? Wollte ich wirklich wissen, wessen Leichnam man demnächst entdecken würde? Ich klänge wohl sehr kaltherzig, wenn ich sagen würde, dass ich hoffte, es war niemand, mit dem ich viel zu tun hatte.

Hätte Mondwolke als Lagerwache nicht bemerken müssen, wäre etwas passiert? Oder ich? Ich hatte doch etwas gehört... Oh nein, nein, ich durfte nicht daran denken - zu spät. Ich war wirklich so dumm gewesen, das Geräusch als Einbildung abzutun! Und was war mit der orangeäugigen Katze? Sie hatte doch extra noch eine Andeutung gemacht!

"Ich glaube, du musst deinen Clan diese Nacht vor einer inneren Gefahr beschützen."

Hätte ich eine Katze vor dem Tod beschützen können? Wenn ja, welche? Jeder Herzschlag in meiner Brust fühlte sich an wie ein Fels, der von einer Erhöhung abrutschte und auf den Erdboden prallte. Die Wucht traf mich jedes Mal stärker. In meinem Kopf stritten Neugierde und Furcht um die Macht über meinen Körper. Kupferpfotes Mörder hatte tatsächlich erneut zugeschlagen. Zumindest lag das nahe, doch bewiesen war nichts.

Ich schlich zurück ins Lager, wo Mondwolke weiterhin nicht zu sehen war. Er konnte nicht tot sein, oder? Ihn hatte doch niemals eine Katze gehasst! Aber das Fell, das ich auf dem Schmutzplatz hinterlassen hatte, war grau gewesen. Hätte der Blutgestank doch nicht alles verdeckt, hätte ich es längst herausgefunden!

„Der Geruch kommt aus dem Bau dort", meldete sich Krähenschwinge wieder zu Wort und deutete mit dem Kopf auf den Eingang zum Heilerbau. Wie konnte das sein? Und wie hatte er das überhaupt riechen können?

„Das ist unser Heilerbau."

Ein Schrei hallte durch das Lager, gefolgt von einem heftigen Schluchzer. Malvenhimmel stand schneller inmitten des Steinkreises, als ich blinzeln konnte. Mein rasendes Herz ignorierte die Tatsache, dass ich die Luft anhielt. Wieselpfote hastete aus dem Heilerbau und brach zusammen. Mondwolke huschte aus dem Kriegerbau. Hatte er etwa seine Wachpflicht vergessen? Aber zum Glück lebte er.

„Wieselpfote, was ist passiert?", herrschte unsere Anführerin die verängstigte Schülerin an. Ihr Körper bebte und zitterte. Wieselpfote hatte ihre Schnauze tief im Schnee vergraben. Dachspfote trat mit aufgerissenen Augen zu ihr.

„Pflaumenpelz ist- ist-", schluchzte die langhaarige Kriegerschülerin. Sie durfte das einfach nicht sagen! Ich wollte es nicht hören, ich wollte es nicht wissen! Keine Katze sollte das aussprechen, was diese Nacht geschehen war.

„Er ist tot."

Malvenhimmels Pupillen verengten sich zu Schlitzen. Haselkralles Kopf schoss zu mir herüber. Auch Weidenfell linste durch seine orangefarbenen Augen in meine Richtung.

Sonnenhelle zog tapfer einen vernarbten Leichnam hinter sich her, an dessen Kehle frisches Blut haftete. Eine rote Spur zog sich durch den Schnee. Aus Ekel verdrehten sich mir die Eingeweide. Starre goldgelbe Augen blickten kalt hinauf in den wolkenverhangenen Himmel, der lebendige Glanz war schon vor seinem Tod in ein trostloses Schimmern übergegangen.

Hätte das auch mit mir passiert sein können? War ich wohlmöglich die Nächste? Aber vor welcher Katze musste ich nun Angst haben? Ein Blick in die Augen der anderen Katzen zeigte mir, dass sie sich alle sicher waren, wem sie ihr vollstes Misstrauen zu schenken hatten.

Mir.

Ich wirkte natürlich zu verdächtig, um unschuldig zu sein. Sogar Mondwolke schaute nicht mehr so, als hätte er Vertrauen in mich.

„Taubenfeder?"

Malvenhimmels Stimme, die meinen Namen sagte, ließ mich unruhig die Augen zusammenkneifen. Krähenschwinge saß mit seinem großen dunklen Körper ungerührt neben Frostpfote in der Menge. Er konnte ja auch nichts tun, denn ich war die Einzige, die ihn sehen konnte.

„Hast du irgendetwas dazu zu sagen?"

Hatte ich das? Wie würde ich mich denn anhören, wenn ich zwar meine Unschuld beteuern würde, aber keine Beweise hätte?

Ein bernsteinfarbenes Augenpaar erregte meine Aufmerksamkeit. Bildete ich mir das böse Funkeln in Ginsterpfotes Augen nur ein? Konnte das spöttische Lächeln um sein Maul nur ein unentschlossener oder gar entsetzter Gesichtsausdruck sein? Waren die weit aufgerichteten Ohren auch nur meine Fantasie, ebenso wie die roten Flecken auf seiner Brust? Ich konnte die Blutspuren kaum als Beweis nutzen, wenn ich mir weder sicher war, noch das Leben eines jungen Schülers ruinieren wollte.

„Ich kann nichts weiter sagen, als dass ich es nicht war. Vertraut meinem Wort oder tut es nicht."

„Wie sollen wir dir noch vertrauen können? Du hast meinen Bruder umgebracht!", fauchte Daunenblüte mit zerzausten Fell und wild blitzenden Augen.

„Verbanne sie, Malvenhimmel!", forderte Igeltatze.

„Du bist töricht, wenn du weiterhin die offensichtlichen Tatsachen ignorierst", knurrte Weidenfell mit gesträubtem Fell.

Pflaumenpelz grausam zugerichteter Körper brannte sich in meinem Kopf fest und brachte mich zum Zittern. Ich wollte weg. Ich musste weg. Der Blutgestank verbreitete sich in meiner Nase.

Die hellgrünen Augen unserer Anführerin versuchten in den meinen einen Funken zu finden, der ihr bewies, dass ich die Wahrheit sprach. Hoffnung keimte in mir auf. Konnte Malvenhimmel gerecht genug sein, um sich nicht von den falschen Aussagen meiner Clankameraden beeinflussen zu lassen?

„Wenn das so ist, bist du bis zu dem Tag, an dem du uns deine Worte beweisen kannst, nicht mehr auf dem Territorium des SalbeiClans willkommen. Es tut mir leid."

Sie senkte den Blick und die Erkenntnis schlug über mir herein. Ich war verbannt. Wo sollte ich hin? Würde ich meine Clankameraden jemals wieder sehen? Konnte ich irgendwann meine Unschuld beweisen? Aber wie? Was dachte meine Familie nun von mir?

Beschämt wandte ich mich zum gehen. Viele Augen folgten mir, doch nur Ginsterpfotes strahlten Befriedigung aus. War er allen Ernstes glücklich über mein Leiden? Unter der Demütigung der strafenden Blicke der Katzen des SalbeiClans schritt ich aus dem Lagerausgang, vielleicht für immer. Ich war gescheitert.

Mit einem letzten Blick auf Bussardbrise stürmte ich los, sodass der Schnee hinter mir aufgewirbelt wurde und eine große weiße Wolke hinterließ. Zuerst wusste ich nicht, wohin, doch dann erhob sich Krähenschwinges Schatten neben mir.

Der Sonnenaufgang hatte eingesetzt und sein Fell strahlte in einem Haselnussbraun. Goldene Strahlen durchzogen seine Augen, als er mich in Richtung Wald leitete. Vielleicht half mir die Verantwortungsübertragung sogar ein wenig, denn ich musste nur dem getigerten Geisterkater folgen, ohne nachzudenken.

Meine Gedanken waren verstopft und in Nebeldecken gehüllt. War das real? War ich wirklich verbannt? Passierte diese Flucht aus meiner Heimat gerade wirklich?

Es dauerte nicht ganz so lange wie erwartet, bis wir die Grenze zum Wald erreichten. Dafür brach ich allerdings sofort außer Atem zusammen. Krähenschwinge und ich hatten bisher kein Wort miteinander gewechselt.

„Es tut mir leid für dich."

Er versuchte nicht, mich zu trösten, oder? Denn wenn ja, war er kläglich gescheitert.

„Ob du es glaubst oder nicht, ich wurde in meinem Leben nicht verbannt."

Der scherzende Unterton in seiner Stimme verschwand bald. In jeder anderen Situation hätte ich vielleicht darüber gelächelt, aber jetzt? Jetzt war einfach der falsche Zeitpunkt.

„Bin ich so unverschämt, dass ich nicht einmal einer Antwort würdig bin?"

„Ja."

Finster starrte ich ihn an und wir verfielen wieder in Stille. Ich lag ausgestreckt im Schnee und fror mir zwar das Fell ab, aber dafür musste ich immerhin nicht denken. Das hätte mich wohl innerlich zerrissen in diesem Moment.

Ich musste immer noch von diesem Territorium herunter. Als Zeichen, dass wir weitergehen konnten, stand ich wieder auf. Etwas langsamer trotteten wir durch die Gegend, in der wohl zu Krähenschwinges Zeiten das Lager gewesen war. Er schien sich auch wirklich gut hier auszukennen, trotz des vielen Schnees.

Plötzlich wehten mir die vertrauten Duftmarken entgegen. Immer hatten wir unseren Geruch hier gesetzt, doch was kam dahinter? Meines Wissens nach lebten keine Katzen auf dem Territorium im Wald. Ein wehmütiges Gefühl überkam mich, als ich an den Duftmarken vorüberzog. Würde ich meinen Clan nun das letzte Mal riechen?

Dahinter hatte sich nichts an der Umgebung verändert, doch eine Leere umspielte mein Herz. Wie konnten sie alle so wenig Vertrauen in mich haben? Was, wenn noch mehr Katzen starben und nur ich, die Katze mit der Prophezeiung, sie noch retten konnte? War ich dann Schuld an noch mehr Toten?

Mit einem Mal knackte das Unterholz und raschelte. Krähenschwinge stellte sich breit und aufgeplustert vor mich, obwohl er nichts bewirken könnte, sollte mich etwas angreifen. Das Tier kam näher und ein seltsam vertrauter Geruch strömte in meine Nase. Was war das? Oder eher, wer war das?

Dann leuchteten die orangefarbenen Augen auf und eine schildpattfarbene Pfote schoss aus dem Brombeergestrüpp. Erkennen überflutete mich.

„Traubenpfote?"

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