7. Kapitel
Lichtpfote und Fuchspfote liefen nervös im Lager auf und ab. Sie sprachen über das, was sie auf der Großen Versammlung erfahren hatten. Beide hatten bis jetzt gehofft, dass Sonnenherz lebte und irgendwann wieder zu ihnen zurückkehren würde.
„Ich möchte mich für seinen Tod rächen.", meinte Lichtpfote irgendwann. Fuchspfote sah sie an. „Das möchte ich auch. Und das werde ich.", versprach er.
Wasserschweif kam auf ihre Jungen zu. Sie setzte sich hin und forderte die Schüler auf, es ihr gleich zu tun. Dann fragte sie, wie es ihnen ginge. Lichtpfote antwortete nicht, sondern fragte: „Was denkst du, was jetzt passiert?" „Ich weiß es nicht.", antwortete ihre Mutter betrübt. „Wir werden Totenwache für Sonnenherz halten und dann denke ich, dass wir Katzen losschicken, die die noch lebenden Katzen befreien."
„Da will ich mitkommen.", entschied Fuchspfote sofort. Die zweite Anführerin sah ihren Sohn durchdringend an. „Es wird gefährlich werden. Sehr gefährlich. Aber du kannst Tulpenstern darum bitten, dass du mitkommen darfst. Ich weiß nicht, ob sie es erlaubt. Du bist schließlich noch ein Schüler. Ich möchte natürlich nicht, dass dir etwas zustößt, aber wenn es wirklich dein Wunsch ist, mitzukommen, dann werde ich es dir nicht verbieten. Ich werde ebenfalls mitkommen."
Nach kurzer Zeit fügte sie hinzu: „Wie gesagt, kann ich nicht sicher sagen, dass wirklich Katzen losgeschickt werden, aber ich gehe davon aus." Lichtpfote teilte ihrer Mutter mit, dass sie ebenfalls mitkommen wollte. Dann saßen die drei Katzen lange nebeneinander und sagten nichts.
Lichtpfote dachte an Sonnenherz. Sie hätte ihn gerne besser gekannt. Sie war vier Monde alt gewesen, als er gegangen war. Lange Zeit hatte sie damals schlecht einschlafen können, da er nicht da war um ihr eine gute Nacht zu wünschen, wie er es vorher jeden Abend getan hatte.
Lichtpfote erinnerte sich noch genau, wie Sonnenherz ihr zum Abschied eine schöne Blume geschenkt hatte. Sie hatte sie lange Zeit in der Kinderstube aufbewahrt, selbst als sie schon ganz verwelkt war und nicht mehr schön aussah.
Sie verdankte ihm so viele schöne Erinnerungen.
Fuchspfote fragte Wasserschweif, wer Mooskralle überhaupt war. Diese erzählte, dass Mooskralle früher ein WindClan-Krieger gewesen war, die Clans jedoch vor ungefähr einem Blattwechsel verlassen hatte. Nachdem Wasserschweif das gesagt hatte, saßen die drei Katzen wieder lange still da.
„Wo bleiben die denn?", unterbrach Fuchspfote die Stille. Lichtpfote sah, dass er nervös die Krallen ein- und ausfuhr. Sie schmiegte sich beruhigend an ihn, doch sie war selber innerlich aufgewühlt.
Da wackelte endlich das Schilf und Tulpenstern betrat gefolgt von Blattpfote und Schiefzahn das Lager. Sofort rief sie die Katzen zu einer Versammlung zusammen. Blattpfote kam zu seiner Familie. Die Katzen versammelten sich sofort. Alle hatten inzwischen mitbekommen, was auf der Großen Versammlung geschehen war.
Tulpenstern fasste es nochmal zusammen, dann erzählte sie, was auf beschlossen worden war. „Wir werden die Katzen befreien. Von jedem Clan gehen drei Krieger und ein Schüler. Blattpfote wird ebenfalls mitkommen, falls die Katzen beim Kampf verletzt werden."
„Ich möchte mitkommen.", rief Fuchspfote sofort. Tulpenstern erlaubte es ihm. Der Schüler warf Lichtpfote einen entschuldigenden Blick zu, da nur ein Schüler mitkommen durfte, doch Lichtpfote war nicht sauer.
„Ich möchte auch mitkommen.", meldete sich Wasserschweif. Tulpenstern war damit jedoch nicht einverstanden: „Wir habe ausgemacht, dass kein zweiter Anführer mitkommt." Wasserschweif war offensichtlich unzufrieden, widersprach jedoch nicht. Sie fragte Fuchspfote, ob er auch mitgehen wollte, wenn sie nicht dabei war, doch er war fest entschlossen.
In der Nähe von ihnen begannen Fleckenkralle und Schmutzwolke an, zu diskutieren. Fleckenkralle wollte auch mit, doch Schmutzwolke bat ihn, da zu bleiben, da ihre Jungen ja erst einen Sonnenaufgang alt waren. Schließlich stimmte Fleckenkralle seiner Gefährtin zu.
Seerose, die Mutter von Sonnenherz, meldete sich freiwillig. Nach kurzem Überlegen meldete sich auch Habichtherz. Ein Krieger fehlte noch. Lichtpfote lies ihren Blick über die Katzen schweifen. Lichtpfotes Onkel Teichbart stand auf und erklärte sich bereit ebenfalls, mitzukommen.
Dann fuhr Tulpenstern fort: Übermorgen trefft ihr euch bei Sonnenhoch am Ende unserer Grenze zum WindClan, also da, wo unser Territorium und das WindClan-Teritorium an unbekanntes Land treffen. Morgen sollt ihr euch ausruhen. Ich werde morgen zum Mondstein reisen, da ich sichergehen will, dass wir das Richtige tun. Die anderen Clans wissen nichts davon und sollen es auch nicht erfahren. Schimmerlicht, Riesenpfote, ihr werdet begleiten"
Tulpenstern wandte sich an Lichtpfote. Möchtest du auch mit kommen?" Lichtpfote wollte erst nein sagen. Sie wollte nämlich noch so viel wie möglich Zeit mit ihren Brüdern verbringen. Doch Fuchspfote flüsterte ihr zu, dass sie unbedingt mitgehen sollte und überredete sie letztendlich.
„Ich komme gerne mit.", antwortete sie Tulpenstern. „In Ordnung. Wir halten jetzt Totenwache für Sonnenherz.", kündigte sie an und sprang zu den restlichen Katzen, die einen Kreis für die Totenwache bildeten.
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