2. Kapitel
Blütenpfote wurde langsam durch die Sonne geweckt, die in den Schülerbau schien.
Flammenpfote war schon wach. Er saß in seinem Nest und putzte sich. Blütenpfote nickte ihm zu, dann lief sie aus dem Bau.
Sie sah ihre Mentorin Braunfell, die gerade einen Vogel fraß. Sie war die einzige Katze, die schon aufgestanden war.
Blütenpfote lief durch das DonnerClan Lager zu ihr. „Guten Morgen, Braunfell! Was machen wir heute?", fragte sie ihre Mentorin.
„Ich habe gestern mit Löwenzahn ausgemacht, das wir uns heute einer Grenzpatrouille anschließen.", erklärte die Kriegerin. Blütenpfote war enttäuscht. Sie mochte Grenzpatrouillen nicht. Sie hatte gehofft, sie würden heute kämpfen üben.
„Bis nachher.", sagte sie betrübt und drehte sich um. Inzwischen waren schon viele Krieger aus ihren Bauen gekommen. Blütenpfote hingegen ging in ihren Bau zurück.
„Was ist los? Du siehst ja aus, als hättest du drei Monde lang Ältestendienst bekommen.", bemerkte Flammenpfote, als er sah, wie bedrückt Blütenpfote war.
„Grenzpatrouille", erklärte diese.
„Blütenpfote muss auf Grenzpatrouille gehen? Wie schlimm!", machte sich Graupfote über sie lustig. Blütenpfote warf ihm einen wütenden Blick zu.
„Wollt ihr den ganzen Tag hier drinnen verbringen oder können wir mal nach draußen gehen?", fragte Flammenpfote.
„Ich hätte nichts dagegen, hier zu bleiben.", murrte Blütenpfote.
Da bemerkte Blütenpfote, dass von draußen Geschrei kam. Erschrocken rannten die drei Schüler nach draußen.
„Ich esse die Kräuter nur, wenn Regenpfote sie mir gibt!", fauchte Klettennase gerade. Er stand in der Nähe des Heilerbaus. Ihm gegenüber stand die Heilerin Weißblume.
„Klettennase, ich bitte dich. Ich will doch nur das Beste für den Clan.", verteidigte sie sich.
„Du willst das Beste für den FlussClan, nicht für den DonnerClan.", behauptete Klettennase. Er stritt oft mit Weißblume.
Weißblume stammte aus dem FlussClan. Etwa drei Monde vor Blütenpfotes Geburt war der DonnerClan von grünem Husten heimgesucht worden. Alle Clans hatten dem DonnerClan viel Katzenminze gegeben und Weißblume war gekommen um die damalige Heilerin Goldblume zu unterstützen. Goldblume starb selber am grünen Husten und Weißblume blieb im DonnerClan.
Alle Katzen mochten Weißblume, weil sie so nett war. Nur Klettennase misstraute ihr.
Blütenpfotes Vater Astregen, der ein Wurfgefährte von Klettennase war, hatte Blütenpfote erzählt, dass Klettennase Weißblume nicht mochte, weil sein Vater damals am grünen Husten gestorben ist und nicht von Weißblume gerettet werden konnte. Blütenpfote erinnerte sich noch genau an das Gespräch mit Astregen. Es war am letzten Abend gewesen, den sie mit ihm verbracht hatte. Am nächsten Sonnenaufgeng hatte er Mohnstern zum Mondstein begleitet und war auf dem Rückweg von Ratten getötet worden.
Inzwischen waren fast alle Katzen aus ihren Bauen gekommen und schauten zu. Drosselpelz, der andere Wurfgefährte von Klettennase, versuchte gerade, seinen Bruder zu beruhigen: „Weißblume hat so viele Katzen geheilt. Sie ist die letzte, die den DonnerClan verraten würde."
„FlussClan-Katzen sind gemein und hinterhältig.", rief Klettennase.
„Das ist nicht wahr!", schrie Drosselpelz.
Da bahnte Klettennase sich einen Weg durch die Katzenmenge. Er kam direkt auf Blütenpfote zu. Er stellte sich neben sie und rief: „Blütenpfotes Gesicht ist der Beweis dafür, dass der FlussClan eine Bedrohung ist." Blütenpfote senkte ihren Blick auf ihre Pfoten.
Zwei Monde nach ihrer Ernennung zum Schüler hatte der DonnerClan an den Sonnenfelsen gegen den FlussClan gekämpft. Sie hatte sehr verbittert gegen einen Schüler des FlussClans gekämpft. Er hatte ihr Gesicht zerkratzt, sodass ihr Gesicht jetzt vernarbt war. Sie hatte ihn jedoch so stark in die Vorderpfote gebissen, dass er bis heute Probleme damit hatte, weshalb Blütenpfote immer noch manchmal von Schuldgefühlen geplagt wurde.
Mohnstern kam aus seinem Bau. Er sah sich die Situation kurz an, dann sprang er auf den Hochstein und jaulte er laut. Alles Katzen drehten sich zu ihm um und Blütenpfote wich ein Stück von Klettennase weg. Sie hatte den Kater nie gemocht, doch jetzt hasste sie ihn erst recht.
Flammenpfote rannte zu ihr und schmiegte sich tröstend an sie und sprach Blütenpfotes Gedanken aus: „Ich wusste nicht, dass er so gemein sein kann. Wieso hat er das gemacht? Das war nicht in Ordnung. Ich lasse dich nicht mehr alleine mit ihm." Blütenpfote war Flammenpfote sehr dankbar.
Mohnstern jaulte erneut und die Katzen verstummten. „Ich möchte, dass ihr jetzt alle euren Pflichten nachgeht. Löwenzahn, teile die Patrouillen ein. Klettennase, du kommst noch kurz mit in meinen Bau." Mohnstern sprang vom Mondstein. Klettenase ging auf ihn zu. Er hielt den Kopf hoch erhoben.
Löwenzahn begann, die Patrouillen einzuteilen: „Glanzlauge, Wieselauge, Farnschweif und Flammenpfote, ihr kontrolliert die Grenze zum SchattenClan."
Flammenpfote verabschiedete sich von Blütenpfote, dann lief er zu seiner Mentorin Glanzauge, bei der sich die Patrouille versammelte.
„Drosselpelz, Rosennacht, Graupfote, ihr geht jagen. Ich führe eine Grenzpatrouille für die Grenze am FlussClan an. Braunfell und Blütenpfote kommen mit. Eigentlich wollte ich noch Klettennase mitnehmen, aber ich denke, das geht nicht." Blütenpfote war erleichtert. Als Löwenzahn gesagt hatte, dass Klettennase mitkommen hätte sollen, hatte sie erst befürchtet, er würde wirklich mitkommen.
Doch die Patrouille verließ ohne ihn das Lager und schlug den Weg zur FlussClan-Grenze ein.
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