Prolog + Prophezeiung 3 [frei]
Übernommen von:
Prophezeiung: Die Wolken des Wandels ziehen herauf und bringen eine neue Welt mit sich. Manche werden dagegen ankämpfen, doch es ist aussichtslos. Denn niemand kann es aufhalten.
Prolog:
Der braune Kater kauerte sich in eine dunkle Ecke, die Augen vor Angst weit aufgerissen. Er spürte die Präsenz des SternenClans um sich herum, sah sie jedoch nicht.
Ein eisiger Hauch umhüllte ihn, einer, der sein Nackenfell zu Berge stehen ließ. Dann setzten die Stimmen ein. Sie wurden lauter und je lauter sie wurden, desto mehr verschmolzen sie miteinander.
Keines der Worte konnte man verstehen, keines war zum Verstehen bestimmt. Und so konnte auch der Kater keinen Sinn aus diesem Gesang ziehen, egal wie sehr er sich bemühte.
„Hört auf. Bitte, hört auf." Seine Stimme formte sich ebenfalls zu einem Jaulen, doch es ging im restlichen Lärm unter. Entweder, seine Ahnen hörten es dadurch nicht oder sie ignorierten es einfach.
So saß er wimmernd in einer Ecke, bis es plötzlich auf einen Schlag ruhig wurde. Nichts war mehr zu hören, bis eine Gestalt aus den Schatten trat und ihre Schritte dumpf auf den Steinen widerhallten.
Die Katze, die dort zum Vorschein kam, war Fichtenruf schmerzlich bekannt, sah doch jedes Haar in ihrem Pelz genau so aus, wie das seine. Denn die Kätzin, die dort zum Vorschein kam, war nicht einfach nur irgendeine Kätzin.
Es war Laubwolf, seine Wurfgefährtin und die Katze, die einst alles für ihn gewesen war. Täglich vermisste er sie, sehnte sich nach ihr und spürte Lehre in seinem Herzen, an einem Ort, den einst sie gefüllt hatte.
Denn die braune hatte früher alles mit ihm gemacht. Egal wo sie waren, sie waren zusammen gewesen. Sie waren beste Freunde, die engsten Vertrauten und diejenigen, die den jeweils anderen am Besten kannten.
Bis Laubwolf starb. „Fichtenruf" ihre Stimme klang neutral und hohl, als würde sie ihn gar nicht kennen. Als wäre all ihre gemeinsame Zeit nie geschehen.
„Erinnerst du dich denn nicht an mich?" Fassungslosigkeit lag in seiner Stimme. So lange hatte er sich darauf gefreut, sie wieder zu sehen und nun kam das. Eine Kätzin, die so tat, als würde sie ihn nicht kennen.
„Das ist gerade nicht wichtig." Als sie sprach, war keinerlei Regung zu bemerken, weder an ihrem Körper, noch in ihren Augen oder ihrem Tonfall.
Fichtenruf schwieg, zu sehr schmerzte diese Reaktion. Zu sehr fühlte es sich an, als würde seine Schwester erneut sterben. Nur das sie dieses Mal nicht für alle starb, sondern nur für ihn.
Die braune nickte. „Gut. Dann können wir ja jetzt zum wichtigen Teil kommen." Sie schwieg kurz, dann redete sie weiter.
„Du weißt genau so gut wie ich, das alles vergänglich ist. Nichts bleibt immer gleich. Katzen kommen und gehen. Clans fallen und werden mit anderem Namen, an einem anderen Ort wieder neu aufgebaut. So ist das Leben.
Alles bringt Veränderung. Und am Ende bleibt nichts, außer einem Himmel, der sich an die Katzen, die mal in ihm gewandelt sind, erinnert."
Als Laubwolf ihm jedoch tief in die Augen blickte, kamen ihre Worte anders bei ihm an. Wurden sie zu einer Prophezeiung, die in diesem Augenblick einzig und allein für ihn bestimmt war.
Die Wolken des Wandels ziehen herauf und bringen eine neue Welt mit sich. Manche werden dagegen ankämpfen, doch es ist aussichtslos. Denn niemand kann es aufhalten.
Nach diesen Worten verschwand die Katze im Nebel des SternenClans und bereits kurz nach ihr verschwanden auch alle anderen Ahnen. Doch nicht nur sie waren es, die in diesem Moment gingen. Die Hoffnung des braunen verschwand ebenso.
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