Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kalt

Die Berge waren viel kälter und windiger als Sprenkelschweif es erwartet hatte. Zwar hatte sie ihr Fell aufgestellt, um mehr Wärme bei sich zu behalten, aber trotzdem spürte sie ihre Beine fast gar nicht mehr. Der Schnee, durch den sie stampfte, klebte an ihnen und schmolz langsam, wobei das eisige Wasser bis zu ihrer Haut durchsickerte.

Dunkelherz, Funkenlicht, Hasensturm und Hellfleck sahen nicht viel besser aus. Ihre Pelze waren von feinem Puder bedeckt und an ihren Beinen und am Bauch hingen unförmige Schneeklumpen. Funkenlicht, der die kleine Gruppe anführte, hatte den Blick starr zu Boden gerichtet. Auf der Suche nach Spuren von Nebeljäger und Lilientau. Vor einigen Tagen hatten sie die Pfotenabdrücke noch gesehen, aber jetzt waren sie wie vom Erdboden verschluckt. Das war auch kein Wunder, denn in der Nacht hatte es einige Zeit geschneit.

Warum bist du in die Berge gegangen, Nebeljäger?, fragte Sprenkelschweif sich nicht zum ersten Mal. Von allen Möglichkeiten, die du hattest, bist du ausgerechnet in die Berge geflohen... Warum? Hattest du Angst, wir würden dich sonst zu schnell einholen?

Vielleicht wollte er auch gar nicht eingeholt werden. Der Gedanke kam ihr nun immer häufiger. Es war klar, dass Schattenstern ihn nicht gehen lassen würde. Wahrscheinlich hatte er sich deswegen für ein Leben als Streuner entschieden. Sollen wir ihn dann überhaupt suchen?

»Wusstest du wirklich nichts von ihm und Lilientau?«, flüsterte Dunkelherz ihr plötzlich zu.

Sie hob den Kopf und bemerkte, dass sie ein Stück zurückgefallen waren. Dann wandte sie sich wieder ihrem Bruder zu, wusste aber nicht, was sie sagen sollte. »Nein«, miaute sie schließlich. Bei jedem Wort kam weißer Dampf aus ihrem Mund.

»Ich kann es nicht fassen, dass wir nichts bemerkt haben«, meinte Dunkelherz und schüttelte den Kopf, wobei ein paar Schneeflocken zu Boden fielen. »Jedenfalls hat er es geheimer gehalten als du.« Er musterte sie von der Seite. »Du triffst dich immer noch mit Fliegenschatten, habe ich recht?«

»Nein.« Die Lüge brannte in ihrer Kehle. »Zwischen uns ist es vorbei.«

Sie war überrascht, als ihr Bruder sie leicht anstupste und dann erleichtert ausatmete. »Dem SternenClan sei Dank. Ich möchte dich nicht auch in den Bergen suchen müssen.«

Die beiden Geschwister hielten an, weil die drei Krieger vor ihnen ebenfalls stehen geblieben waren. Funkenlicht wandte sich um und deutete in Richtung einer steilen Felswand. Als Sprenkelschweif genauer hinsah, konnte sie jedoch eine kleine Höhle erkennen.

»Wir sollten die Nacht hier verbringen«, bestimmte Funkenlicht.

»Gute Idee«, sagte Hellfleck und Hasensturm nickte zustimmend.

»Wer geht jagen?«

Vor dieser Frage fürchtete Sprenkelschweif sich mittlerweile. In den Bergen gab es kaum Beute. Wenn man Glück hatte, traf man auf ein ausgemergeltes Kaninchen oder eine winzige Maus, aber ansonsten lebten hier nur riesige Greifvögel. Einmal hatten sie aus der Ferne ein seltsames Tier gesehen, das so etwas wie eine riesige Schnecke auf dem Kopf hatte.

»Ich gehe«, meldete Hasensturm sich freiwillig.

»Ich komme mit«, erklärte Dunkelherz und nickte dem gefleckten DonnerClan-Krieger zu.

Während die zwei Kater sich auf den Weg machten, folgte Sprenkelschweif Funkenlicht und Hasensturm in die Höhle. Aus irgendeinem Grund war es hier viel wärmer – wahrscheinlich, weil der eisige Wind fehlte. Sie schaute sich gerade nach irgendeinem gemütlichen Schlafplatz um, obwohl hier eigentlich alles aus hartem Stein bestand, als ihr auf einmal ein bekannter Geruch in die Nase stieg. Die anderen hatten ihn ebenfalls bemerkt.

»Sie waren hier«, stellte Hasensturm fest und witterte. »Vielleicht sogar letzte Nacht. Wir werden sie sicher bald eingeholt haben.« Er schaute zu Funkenlicht. »Was denkst du? Sollten wir heute nicht noch ein Stück weitergehen?«

»Ich glaube nicht, dass wir so schnell wieder einen guten Schlafplatz finden«, entgegnete der dunkelbraune Kater. »Der hier ist perfekt. Außerdem haben wir Hellfleck und Dunkelherz schon zum Jagen losgeschickt.«

»Aber was, wenn sie ganz nah sind?«, fragte Sprenkelschweif aufgeregt und verstummte dann. Vielleicht möchte Nebeljäger gar nicht, dass wir ihn einholen...

»Wir werden morgen einfach früher aufbrechen«, beschloss Funkenlicht und blickte nach draußen. Der Wind hatte zugenommen und bildete nun kleine, sich bewegende Schneewehen direkt vor der Höhle. »Bei diesem Wetter werden sie ohnehin nicht weit kommen. Nebeljäger wird Lilientau nicht in Gefahr bringen wollen. Sie werden wahrscheinlich jetzt schon ganz in der Nähe einen eigenen Unterschlupf gefunden haben.«

Das beruhigte Sprenkelschweif etwas. Sie rollte sich auf dem harten Steinboden zusammen und beobachtete, wie die Schneeklumpen an ihren Beinen schmolzen. Als das geschehen war, verließ sie die nasse Pfütze, schüttelte ihr Fell aus und legte sich an einem anderen Platz hin.

Es dauerte nicht lange, bis Dunkelherz und Hellfleck mit erstaunlich guter Beute zurückkehrten. Es war einer der riesigen Greifvögel, die sie sonst immer nur am Himmel gesehen hatten. Hasensturm stand auf und eilte zu Hellfleck, der den Vogel trug, um ihn näher zu betrachten.

»Wie habt ihr den denn gefangen?«, fragte er beeindruckt.

»Ein Windstoß hat ihn beim Landeanflug erwischt und gegen eine Felswand geschlagen«, erklärte Dunkelherz. »Er war sofort tot. Also nichts Besonderes...«

»Wenigstens werden wir heute nicht hungrig einschlafen«, meinte Funkenlicht. Bisher hatten er und Hasensturm den Großteil der Beute immer den anderen überlassen, aber dieses Mal würden auch sie genug abbekommen.

Sprenkelschweif wartete, bis die Jäger sich ihren Anteil genommen hatten, bevor sie sich ein Stück der großen Brust abriss und anfing zu essen. Das Fleisch war genauso kalt wie die Welt da draußen, weil Hellfleck ihn so lange durch die Kälte getragen hatte, aber es machte sie satt. Zufrieden rollte sie sich neben Dunkelherz zusammen. Sie schliefen immer alle eng beieinander, um sich gegenseitig Wärme zu spenden. So auch dieses Mal.

Es war mitten in der Nacht, als Sprenkelschweif plötzlich aus dem Schlaf gerissen wurde. Ein ohrenbetäubendes Krachen hallte durch die Höhle, gefolgt von einem lauten Poltern und Donnern. Sofort war sie auf den Beinen, das Fell gesträubt, die Krallen ausgefahren. Mit weit aufgerissenen Augen sah sie sich um, während das Herz ihr bis zum Hals schlug. Bricht die Höhle etwa zusammen? Das Krachen wurde immer lauter.

»Was ist das?«, schrie Dunkelherz, übertönte den Lärm aber kaum. Seine Ohren waren angelegt und sein ganzer Körper angespannt.

»Es kommt von draußen!«, brüllte Funkenlicht und näherte sich dem Ausgang. Doch im selben Moment schoss Hasensturm vor.

»Nein! Zurück!« Der DonnerClan-Krieger stürzte sich von hinten auf den dunkelbraunen Kater und warf ihn um. Gleichzeitig begann der Eingang der Höhle zu zittern. Jedenfalls sah es so aus. Sprenkelschweif war wie festgewachsen. Ungläubig starrte sie auf die kleinen Schneeklumpen, die vor der Höhle zu Boden fielen. Sie wurden immer mehr und immer größer. Und dann begriff sie, was gerade geschah.

»Lawine!«, schrie sie aus Leibeskräften und fühlte eine heftige Panik in sich aufsteigen. »Wir müssen hier raus!« Endlich gehorchten ihre Pfoten ihr wieder. Sie stürmte auf den Ausgang zu, wurde dann jedoch von Dunkelherz niedergerissen. Im selben Moment krachte eine ganze Flut aus Schnee von oben auf den Bereich vor der Höhle. Einige Brocken rollten sogar zu ihnen hinein. Ganze Klumpen brachen auseinander und kleine Schneewolken flogen ihr ins Gesicht. Funkenlicht, der mittlerweile wieder aufgestanden war, wurde fast von einem der Brocken getroffen. Erschrocken wich er zurück.

Tatenlos musste Sprenkelschweif zusehen wie immer mehr Schnee sich vor der Höhle auftürmte, bis der ganze Eingang versperrt war. Doch selbst dann hörte das Donnern, Poltern und Krachen nicht auf. Es ging immer weiter, obwohl die Eiswand vor ihnen sich nicht mehr bewegte. Eine undurchdringliche Dunkelheit legte sich über sie.

Sprenkelschweif wurde von Hellfleck zur Seite gestoßen, der nach vorne stürzte und offenbar versuchte, etwas des Schnees zu entfernen. Doch sein verzweifeltes Keuchen sagte ihr, dass es ihm nicht gelang. Mit Entsetzen begriff Sprenkelschweif, was das bedeutete.

Wir sitzen hier fest! Wir kommen nicht raus!

Sie spürte Panik in sich aufsteigen, kämpfte sie aber schnell wieder runter. Doch dann fiel ihr ein, dass Nebeljäger und Lilientau irgendwo da draußen waren. Dort, bei der Lawine. Was war mit ihnen passiert? Hatten sie sich retten können?

»Wir müssen hier raus«, krächzte Dunkelherz neben ihr, der scheinbar auf denselben Gedanken gekommen war.

»Es geht nicht!«, rief Hellfleck, der ein weiteres Mal versucht hatte, sich durch den Schnee zu graben. »Der Schnee ist zu locker. Sobald ich auch nur ein kleines Loch habe, fällt alles wieder in sich zusammen.«

»Was machen wir dann?«, fragte Sprenkelschweif voller Angst. »Wir müssen irgendwie hier raus kommen!«

»Wir werden einen Weg finden«, miaute Funkenlicht entschlossen. »Und selbst wenn nicht. Unsere Clans werden hier auch vorbeikommen und uns spätestens dann finden.«

»Aber wie?« Hellfleck wirkte nicht überzeugt. »Sie können uns weder sehen noch riechen. Woher sollen sie wissen, dass wir hier sind? Und wer sagt, dass sie überhaupt den gleichen Weg gehen werden wie wir? Vielleicht kommen sie gar nicht hier vorbei!«

»Werden sie«, sagte Funkenlicht in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete.

Und wenn nicht? Sprenkelschweif wechselte einen entsetzten Blick mit Dunkelherz. Werden wir dann hier sterben?

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro