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Geheim

Sonnenpfote fühlte sich irgendwie fehl am Platz. Der gesamte SchattenClan bereitete sich auf den Aufbruch in Richtung der untergehenden Sonne vor. Nur er und Wasserpfote durften sich nicht von der großen Eiche entfernen, um Kräuter für Luftfell zu sammeln oder die letzten Beutestücke zu jagen, damit alle satt waren, wenn es losging. Dabei waren sie die beiden einzigen Schüler.

Aber ich bin der einzige Schüler, der jederzeit zu einem Mörder werden kann, dachte Sonnenpfote und horchte dabei tief in sich hinein. Es war seltsam, Sonnenherz nicht mehr so stark zu spüren wie zuvor. Hatte es etwas zu bedeuten, dass er ihn im Dazwischen zurückgelassen hatte?

»Mach dir keine Sorgen«, flüsterte Wasserpfote ihm zu. Sie war immer für ihn da und würde ihn nie alleine lassen. Das wusste er. Egal, was geschah. »Sobald unsere Reise beginnt, werden wir größere Probleme haben als dass möglicherweise, ganz vielleicht Sonnenherz zurückkehren könnte. Immerhin müssen wir die Berge überqueren.« Die graue Kätzin deutete mit der Schwanzspitze in Richtung der dunklen Schatten am Horizont.

»Ich frage mich, warum Ojiha nicht vorher schon erzählt hat, dass er vom FlussClan kommt«, murrte Sonnenpfote, immer noch unzufrieden. Dabei beobachtete er, wie der Schamane einige Kräuter untersuchte, die Birkenblüte ihm brachte, bevor er die Kriegerin zu Luftfell weiterschickte.

»Wahrscheinlich ist das Territorium des FlussClans einfach weiter weg gewesen als das des DonnerClans«, meinte Wasserpfote. »Denk daran, dass auch der SternenClan der Meinung war, wir sollten zum DonnerClan und nicht zum FlussClan fliehen.«

»Ich verstehe das alles nicht.« Sonnenpfote legte gelangweilt den Kopf auf seinen Vorderpfoten ab, während er weiter das Geschehen beobachtete. »Ich verstehe auch nicht, was es mit diesen Mächten auf sich hat. Und warum Käferblume mich mein ganzes Leben lang angelogen hat.«

Wasserpfote strich ihm beruhigend über den Rücken. »Deine Mutter wollte dich nur beschützen.«

»Sie ist aber nicht meine Mutter. Das hat sie doch selbst zugegeben. Schwebetropfen ist es. Die Kätzin, die alle Mächte in sich vereinen wollte! Sie hat anderen Katzen ihre Mächte gestohlen! Sie ist genauso schlimm gewesen wie Düsterer Mond...«

»Trotzdem wollte Käferblume dich beschützen«, wandte die Schülerin ein. »Schwebetropfen hat ihren eigenen Jungen die Mächte gestohlen. Kräuselpfote ist auch ihre Tochter und hat ihre Macht an sie verloren. Das hätte dir auch passieren können. Ich meine...« Sie stockte kurz. »Es hätte dir früher passieren können.«

Sonnenpfote zuckte unwillig mit den Ohren. Ich habe es ihr noch nicht erzählt, fiel ihm ein. Ich habe ihr noch nicht erzählt, dass ich meine Macht wieder zurückbekommen habe.

In derselben Nacht, in der Luftfell das Zeichen und die Prophezeiung vom SternenClan bekommen hatte, war auch mit ihm etwas passiert. Als er aufgewacht war, hatte er sofort die feurige Energie in sich gespürt. Er hatte seine Schnelligkeit zurück, da war er sich sicher. Nur hatte er bisher noch nicht die Gelegenheit gehabt, sie auszuprobieren, da er unter ständiger Beobachtung stand.

Ob Kräuselpfote ihre Macht auch zurückbekommen hat?, fragte er sich. Er hatte ihr versprochen, dass er dafür sorgen würde. Bisher hatte sie aber keine Anstalten gemacht, sich ihm zu nähern, um darüber zu diskutieren. Das war allerdings auch nicht gerade verwunderlich. Wer wollte bei so einem wichtigen Gespräch schon zusätzliche Augen und Ohren dabei haben?

»Hast du schon mit Sternenpfote geredet?«, fragte Wasserpfote, als er weiterhin schwieg. Sie deutete zu dem entstellten Kater, dessen Körper vollständig mit Brandnarben bedeckt war. Er saß im Schatten der Eiche und schien einige Heilkräuter nur dem Geruch nach zu sortieren. Kräuselpfote half ihm dabei.

»Nein«, gab Sonnenpfote zu. Er hatte seinen Bruder nicht erkannt, als er mit diesen ganzen Verbrennungen aufgetaucht war. Kräuselpfote hatte ihn sogar unter einem falschen Namen vorgestellt. Früher hatte er auch schon nicht besonders viel mit seinem Bruder gemacht – immerhin war er ein Kriegerschüler und Sternenpfote ein Heiler –, aber nachdem er sich der wandernden Heilerin Winternacht angeschlossen hatte, hatten sie sich vollständig aus den Augen verloren.

»Hast du gehört, dass er diesen Krieger Fliegenschatten im DonnerClan geheilt hat?«, plapperte Wasserpfote fröhlich weiter. »Anscheinend ist er der einzige, der seine Macht noch hat. Erinnerst du dich an die Legenden über Sternenglanz, den Wunderheiler? Man hat gesagt, dass er unheilbare Krankheiten und tödliche Verletzungen heilen konnte. Wer weiß, vielleicht wird es bald auch solche Legenden über deinen Bruder geben?«

Wahrscheinlich ist er einfach die Wiedergeburt von Sternenglanz, dachte Sonnenpfote und erhob sich gleichzeitig auf die Pfoten. »Eine gute Idee von dir, mit ihm zu reden.« Besonders, wenn Kräuselpfote in der Nähe ist. »Macht es dir etwas aus, mich alleine mit ihm reden zu lassen?«

Wasserpfote riss erschrocken die Augen auf, bevor sie zu Boden sah. »Du weißt, dass ich das nicht darf. Vater hat mir befohlen, immer bei dir zu bleiben.«

Sonnenpfote musste sich zusammenreißen, um sie nicht mit irgendwelchen barschen Worten doch noch dazu zu bringen, ihn alleine zu lassen. Ich werde es später bereuen. »Ich weiß. Tut mir leid. Du kannst gerne mitkommen.«

Sofort leuchteten ihre Augen auf. »Ich werde auch weghören, wenn ihr etwas besprecht, was mich nichts angeht!«

»Du darfst alles hören«, versicherte Sonnenpfote ihr und strich ihr sanft über die Wange. Er hatte gar nicht gemerkt, wie sehr sie in letzter Zeit gewachsen war. Sie war mittlerweile sogar größer als er. »Ich vertraue dir.«

Ein Schnurren war ihre Antwort und sie folgte ihm in Richtung der Eiche. Zum Glück war Harzjäger gerade jagen, sodass er ihnen keinen strengen Blick zuwerfen oder sie fragen konnte, was sie vorhatten.

Kräuselpfote bemerkte sie als erste. Die schwarz-weiße Kätzin stupste Sternenpfote an, der daraufhin den Kopf hob und seine schwarzen Augenhöhlen auf die Neuankömmlinge richtete. Der Anblick war wirklich furchtbar. Sonnenpfote fuhr ein Schauer über den Rücken. Kein Wunder, dass Tränenjunges und Trauerjunges sich jedes Mal zwischen Minzhaars Pfoten versteckten, wenn er in der Nähe war.

»Sternenpfote...« Sonnenpfote hörte, wie seine Stimme zitterte und verstummte.

Sein Bruder zuckte mit den Ohren und stand dann auf. Er war kaum wiederzuerkennen. Das ehemals gelbbraune Fell war vollständig weggebrannt, das Gesicht ein Schlachtfeld aus miteinander verwachsenen Brandnarben. Doch das schlimmste waren die tiefen, schwarzen Augenhöhlen. Er würde nie wieder sehen können.

»Ich sehe schrecklich aus, ich weiß«, miaute Sternenpfote mit einer viel raueren Stimme als Sonnenpfote es in Erinnerung hatte. »Hat es deswegen so lange gedauert, bis du zu mir gekommen bist?«

»Ich wusste nicht, was ich sagen sollte.« Sonnenpfote sah beschämt zu Boden und schob ein grünes Blatt in Richtung des Heilers, das vom Wind ein Stück weggeweht worden war.

»Ich bin dir nicht böse.« Sein Bruder nickte ihm zu. »Ich habe gehört, dass du mittlerweile auch erfahren hast, wer unsere echte Mutter ist.«

»Auch?« Sonnenpfote starrte ihn fassungslos an. Schnell versuchte er, die aufkommende Wut zu unterdrücken, weil er fürchtete, dass Sonnenherz seinen Platz im Licht einnehmen könnte, aber sein ewiger Fluch verhielt sich ruhig. »Du wusstest von Schwebetropfen?«

»Der SternenClan hat es mir schon vor längerer Zeit gesagt«, erklärte Sternenpfote. »Das war einer der Gründe, warum ich unseren Clan verlassen und mich Winternacht angeschlossen habe.«

Er wusste es die ganze Zeit... Sonnenpfote hatte keine Ahnung, was er darauf antworten sollte und fragte stattdessen: »Ich nehme an, du wusstest dann auch, dass Kräuselpfote unsere Schwester ist?«

Ihm fiel auf, dass die schwarz-weiße Kätzin den Kopf ein Stück einzog und sich sehr stark darauf fixierte, die Kräuter hin und her zu schieben, obwohl sie schon sortiert waren.

»Das habe ich erst später erfahren, aber ja.«

»Warum hast du mir nichts gesagt?« Sonnenpfote fühlte sich ein Stück weit verraten. »Warum hast du überhaupt solange verheimlicht, wer du in Wirklichkeit bist? Ich habe gedacht, du wärst tot! Weißt du, wie schlimm das ist?«

»Es tut mir leid.« Sternenpfote senkte den Kopf, als er sich entschuldigte. »Ich war selbst vollkommen verwirrt und die Schmerzen... Sie haben mich fast in den Wahnsinn getrieben. Ich glaube, ich habe mich auch ein wenig verändert, seit wir das letzte Mal als Brüder miteinander geredet haben. Wir beide haben viel erlebt. Und nicht alles war gut.«

»Das stimmt.«

»Aber ihr müsst doch auch die positiven Dinge sehen!«, warf Wasserpfote ein. »Wir sind Düsterer Mond und den Verrätern vollständig entkommen! Und jetzt wird Ojiha uns zum FlussClan führen!«

»Ich habe gehört, dass Ojiha mit Windstern und Luftfell darüber diskutiert hat, ob das wirklich eine gute Idee ist«, meinte Kräuselpfote auf einmal. Alle drei Schüler wandten sich ihr zu, woraufhin sie wieder ein Stück zusammenschrumpfte.

»Warum sollte es keine gute Idee sein?«, wollte Sonnenpfote wissen.

»Das habe ich nicht verstanden«, gab die Heilerschülerin zu. »Aber Ojiha schien wirklich nicht begeistert gewesen zu sein.«

»Er kommt aber doch von dort«, wunderte Wasserpfote sich. »Oder jedenfalls hat der SternenClan das Luftfell gesagt.«

»Wer weiß, warum er seine Heimat verlassen hat«, miaute Sternenpfote düster. »Habt ihr euch nicht gefragt, woher er weiß, wie man Flüche und Segen verteilt?«

Sonnenpfote spürte, wie ihm ein Schauer über den Rücken fuhr. Wasserpfote neben ihm trat unruhig von einer Pfote auf die andere.

»Ich habe den Tag, nachdem Luftfell das Zeichen erhalten hat, gefragt, ob Ojiha mir seine Kunst vielleicht beibringen kann«, fuhr Sternenpfote fort. »Immerhin erscheint es mir sinnvoll, dass Heiler wissen, wie so etwas geht.«

»Und?«, fragte Kräuselpfote neugierig. Anscheinend hörte sie davon gerade auch zum ersten Mal.

»Er hat abgelehnt mit der Begründung, dass niemand so eine Last tragen sollte und er sie nie hätte erlernen sollen.«

Sonnenpfote und Wasserpfote wechselten einen ratlosen Blick.

»Du hättest mich mitnehmen sollen«, murmelte Kräuselpfote leise. »Ich hätte erkennen können, ob er die Wahrheit sagt oder nicht.«

Sonnenpfote brauchte einige Herzschläge, bis er verstand, was diese Aussage bedeutete. Sofort riss er die Augen auf und hätte beinahe einen Luftsprung gemacht. »Du hast deine Macht wiederbekommen?«

Kräuselpfote wirkte für einen kurzen Moment verwirrt, bevor sie bemerkte, dass sie sich gerade selbst verraten hatte. Dann stieg ein Schnurren in ihrer Kehle auf. »Ja! Ich weiß zwar nicht, wie du es gemacht hast, aber du hast dein Versprechen gehalten! Danke!«

»Ich glaube, ich habe meine Macht auch zurückbekommen«, gab Sonnenpfote zu und fing sich einen überraschten Blick von Wasserpfote ein.

»Wirklich?« Es lag mehr Freude und Erstaunen als Verärgerung in ihrer Stimme. Sie leckte ihm übermütig über die Schnauze. »Warum hast du mir das nicht gesagt? Das ist doch toll! Dem SternenClan sei Dank!«

»Ich wollte nicht, dass es gleich der ganze Clan weiß«, miaute Sonnenpfote etwas leiser, konnte sich ein Schnurren aber nicht verkneifen. Zum Glück ist sie nicht wütend, sondern freut sich einfach für mich. »Angesichts dessen, was in letzter Zeit passiert ist, ist es besser, wenn das vorerst ein Geheimnis bleibt.«

»Natürlich!« Wasserpfote riss sich zusammen und ließ von ihren Liebkosungen ab, aber ihre Augen strahlten immer noch. Im nächsten Moment schien ihr jedoch etwas einzufallen. »Denkt ihr, dass der SternenClan dann allen Katzen ihre Mächte zurückgegeben hat?«

»Es gibt aber außer uns doch niemanden mehr, der eine hatte«, miaute Sonnenpfote.

»Ihre Frage ist berechtigt«, wandte Sternenpfote jedoch ein. »Irgendwas sagt mir, dass wir uns mit großen Sprüngen etwas nähern, was wir noch nicht begreifen können. Der SternenClan wird sich sicher irgendwas dabei gedacht haben, uns unsere Mächte wiederzugeben.«

»Also gibt es weitere«, Kräuselpfote zählte kurz in ihrem Kopf nach, »neun Katzen, die eine Macht vom SternenClan bekommen haben?«

Sternenpfote nickte bedächtig. »Das kann gut sein.«

»Und wer?«

Die Schnauze des Heilerschülers, wo normalerweise wohl seine Schnurrhaare wären, zuckte bedeutungsvoll. »Das lässt sich bestimmt auf die eine oder andere Art herausfinden. Wenn wir eine solche Katze finden, werden wir sie im Auge behalten und beschützen müssen. Damit nicht nochmal jemand auf die Idee kommt, anderen ihre Mächte zu stehlen.«

»Dann... haben wir jetzt sowas wie eine geheime Mission?«, fragte Wasserpfote aufgeregt. Gleichzeitig zuckten ihre Ohren und sie sah nach hinten, wo gerade Harzjäger mit zwei Mäusen im Maul zurückkehrte. Nachdem er sie auf den Frischbeutehaufen gelegt hatte, würde er sich bestimmt nach ihnen umsehen.

»Kein Wort zu niemandem«, flüsterte Sternenpfote. »Bis wir nicht alle zwölf Katzen der Mächte gefunden haben.«

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