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Geduldig

Sonnenlauf war nicht überrascht, als er von Wasserflüstern geweckt wurde, die verkündete, dass die Anführer eine Versammlung einberufen hatten.

»Sie sind fertig mit der Besprechung«, sagte sie mit vor Aufregung leuchtenden Augen. »Aber es sieht nicht so aus, als hätte der FlussClan schon zugestimmt, mit uns zu reisen.«

»Das hätte mich auch gewundert«, miaute Sternenpfote, der jetzt von Kräuselpfote zum Ausgang der Höhle geführt wurde. »Sie sind so besessen von ihrer Hohepriesterin und dem Erlöser...«

Sonnenlauf erinnerte sich nur zu gut an das, was Tiefenfrost ihnen gestern noch erzählt hatte. Dass die FlussClan-Katzen an den Erlöser glaubten, der angeblich unter ihnen lebte. Und dass einige Katzen dachten, es wäre Ojiha. Er fragte sich, welche Kräuter die damalige Hohepriesterin geschluckt haben musste, um so etwas als eine Botschaft des SternenClans auszugeben.

»Es gibt keine lebenden SternenClan-Krieger!«, hatte sogar Kräuselpfote sich darüber aufgeregt, nachdem Tiefenfrost gegangen war. »Und warum sollte der SternenClan sich selbst widersprechen? In Luftfells Traum hieß es eindeutig, dass der Erlöser nur eine Illusion ist!«

Draußen war es immer noch genauso windig wie gestern. Nur schien die Sonne jetzt etwas heller, da fast keine Wolken am Himmel standen. Sonnenlauf sah sich um und entdeckte, dass die Versammlung scheinbar etwas abseits stattfinden sollte. Windstern, Schattenstern und Wolfstern waren eine der Dünen etwas hinauf geklettert und warteten geduldig, bis alle angekommen waren. Bei ihnen stand auch ein etwas älterer Kater mit dichtem, grauem Fell. Das musste der Hohewächter des FlussClans, Graustern, sein.

»Dann bin ich mal gespannt, was die da so besprochen haben«, murrte Sternenpfote. »Ich hätte es besser gefunden, wenn sie auch die Heiler dabei gehabt hätten. Ist ja nicht so, als wären wir die Vertreter des SternenClans und diese Katzen praktisch besessen von ihrem Glauben.«

»Ich bin mir sicher, dass die Anführer einen Grund dafür hatten«, meinte Wasserflüstern, während sie zu viert bei den schon versammelten Katzen eintrafen und sich hinsetzten. Es dauerte nicht lange, bis alle da waren und Schattenstern die Stimme erhob.

»Viele von euch sind sicher schon gespannt, was wir besprochen haben und zu welcher Übereinkunft wir gekommen sind«, rief die WindClan-Anführerin und erriet, was die meisten der Katzen vermutlich dachten. »Die Antwort ist, dass der Hohewächter des FlussClans, Graustern, kein Recht hat, wichtige Entscheidungen zu treffen ohne sich vorher mit der Hohepriesterin beraten zu haben.«

»Und was heißt das jetzt?«, fragte eine rote DonnerClan-Kriegerin aus der vordersten Reihe.

»Er wird sich zuerst mit der Hohepriesterin treffen und ihre Meinung anhören, bevor er entscheidet, ob der FlussClan sich uns anschließt und das Gesetz der Krieger übernimmt oder nicht«, antwortete diesmal Wolfstern.

»Und wie lange wird das dauern?«, wollte jetzt Harzjäger wissen. »Wenn ich mich recht erinnere, lebt die Hohepriesterin auf dem Heiligen Felsen und niemand außer ihren Priestern und Dienern darf ihn sonst noch betreten.«

»Das stimmt«, bestätigte Graustern. Es war das erste Mal, dass der Hohewächter redete. Seine Stimme klang leicht rau, als hätte der stetige Wind seine Kehle ausgetrocknet. »Die Hohepriesterin kommt nur alle sechs Monde zu uns, um einen der Schüler zu sich zu holen. Das letzte Mal war erst vor einem Mond. Wir werden also fünf Monde warten müssen, bis ich mit ihr sprechen kann.«

»Fünf Monde!«, platzte der WindClan-Krieger Efeubein heraus. »Bis dahin bin ich schon zehn Mal im Ältestenbau gestorben!«

Einige Katzen miauten zustimmend und peitschten verärgert mit den Schwänzen. Sonnenlauf sah sich leicht beunruhigt um. Wenn sie dem FlussClan zu viel Druck machten, würde er sich einfach quer stellen. Das verstand sogar er.

»Fünf Monde sind nichts gegen die Chance, den Willen des SternenClans zu erfüllen«, übertönte nun Windstern die aufgebrachten Katzen. »Ich bin mir sicher, dass die Hohepriesterin zustimmen wird, wenn sie erfährt, dass wir im Auftrag des SternenClans hier sind. Vielleicht ist die Offenbarung des Erlösers sogar ein Teil unserer Aufgabe.« Er nickte Graustern zu. »Der FlussClan hat sich bereit erklärt, uns so lange bei sich aufzunehmen. Jeder, egal wie viele Narben er trägt, wird mit Respekt und Freundlichkeit behandelt werden. Dasselbe wird auch von euch erwartet.«

Schweigen legte sich über die Versammlung. Die Katzen, die zuvor wütend gerufen hatten, senkten nun den Kopf.

»Der FlussClan wird euch seine Bräuche und Traditionen zeigen und ihr ihm die unseren«, schloss Windstern seine Rede. »Die Versammlung ist beendet.«

Damit kletterten die drei Anführer und der Hohewächter die Düne wieder hinunter, während die anderen sich mehr oder eher weniger zufrieden ebenfalls entfernten.

»Das war es jetzt?«, fragte Kräuselpfote ungläubig. »Wir warten fünf Monde, bis Graustern mit dieser Hohepriesterin gesprochen hat?«

»Scheint so«, miaute Wasserflüstern ernüchtert. »Ich dachte, sie würden verkünden, wann wir aufbrechen können, um den letzten Clan zu suchen.«

»Offensichtlich hast du dich geirrt«, sagte Sternenpfote wenig begeistert. Seine entstellten Augen starrten ins Leere. Sonnenlauf kannte seinen Bruder gut genug, um zu erkennen, dass er über etwas grübelte.

»Worüber denkst du nach?«, fragte er ihn.

»Über etwas.«

Sonnenlauf seufzte. »Hoffentlich darüber, wie ich auf diesen Heiligen Felsen komme.« Er fuhr seine Krallen ein und wieder aus. »Wenn Tiefenfrost weiterhin so gerne mit uns redet, kann ich für nichts garantieren. Ich muss dahin, um Sonnenherz endlich ein für allemal loszuwerden.«

»Zufälligerweise denke ich genau darüber nach«, zischte Sternenpfote. »Halt mal kurz das Maul und lass mich nachdenken.«

»Tu es einfach«, flüsterte Kräuselpfote Sonnenlauf zu.

Also schwieg er und beobachtete, wie Sternenpfote aufstand und langsam anfing, Kreise im Sand zu drehen. Er ging hin und her, blieb manchmal stehen, nickte mit dem Kopf, und ging dann weiter. Schließlich hielt er ganz an.

»Mit etwas Überredungskunst sollte ich es auf den Heiligen Felsen schaffen«, erklärte er endlich.

»Wirklich?« Wasserflüsterns Augen leuchteten freudig auf. »Und du nimmst Sonnenlauf mit?«

»Das ist der Teil, bei dem ich mir nicht sicher bin, ob er klappt.« Sternenpfote setzte sich hin. »Erinnert ihr euch, was Tiefenfrost über die Diener der Hohepriesterin erzählt hat?«

»Sie sind alle blind«, wiederholte Sonnenlauf das, was er vom gestrigen Gespräch behalten hatte. »Jedes blinde Katzenjunge wird sofort auf den Heiligen Felsen geschickt und wird dort aufgezogen, damit es sich perfekt in den Höhlen und Tunneln orientieren kann. Die Hohepriesterin darf nie direkt angesehen werden, aber die Katzen, die sie beschützen, müssen das ja unweigerlich tun. Deswegen dürfen nur blinde Katzen ihre Diener, oder eher gesagt Leibwächter, sein.«

»Und sie sind die einzigen auf dem Heiligen Felsen, die ihre Krallen behalten dürfen«, fügte Kräuselpfote hinzu. »Wie sonst sollen sie die Hohepriesterin im Notfall verteidigen?«

»Ich finde das immer noch grausam«, miaute Wasserflüstern leise. »Den ausgewählten Schülern einfach die Krallen auszureißen...«

Sternenpfote ignorierte ihren Einwurf. »So gläubig wie die FlussClan-Katzen sind, werden sie doch sicher nichts dagegen haben, wenn ein blinder Heiler den Heiligen Felsen besucht, oder?«

»Und was soll meine Rechtfertigung sein?«, fragte Sonnenlauf. »Ich werde mich nicht blenden lassen und mir auch keine Krallen rausreißen!«

»Mäusehirn«, schnaubte sein Bruder. »Ich bin blind! Du bist natürlich mein Helfer und Führer! Ohne dich kann ich nirgendwo hingehen. Sonst würde ich andauernd hinfallen und wäre völlig hilflos.«

Sonnenlauf sah ihm an, dass es ihn sehr viel Selbstbeherrschung gekostet hatte, seinen körperlichen Zustand auf diese Art zu ihrem Vorteil zu nutzen.

»Und du denkst, es wird klappen?«

»Keine Ahnung. Einen Versuch ist es wert.« Er erhob sich auf die Pfoten. »Wir sollten mit Graustern reden. Am besten nur wir beide. Komm mit.«

»Viel Erfolg«, wisperte Wasserflüstern Sonnenlauf zu, bevor er an der Seite seines Bruders in die Richtung ging, in die der Hohewächter verschwunden war. Nach einiger Zeit kamen sie bei einer etwas abseits gelegenen Höhle an. Hier sollte wohl Grausterns Bau sein, doch als die zwei Brüder näher treten wollten, sprang auf einmal ein anderer Kater von der Düne hinunter und stellte sich ihnen in den Weg. Seine ganze Haltung strahlte Autorität und Stolz aus, doch gleichzeitig wirkte er auch irgendwie edel.

»Was wollt ihr von meinem Vater?«, fragte er sogleich.

»Nur reden«, erklärte Sonnenlauf freundlich. »Wir haben eine Bitte an ihn.«

Der Kater warf Sternenpfote einen misstrauischen Blick zu, den dieser zum Glück nicht mitbekam. »Mein Vater ist gerade nicht da. Vielleicht kann ich euch weiterhelfen.«

»Und du bist?«, wollte Sternenpfote wissen.

»Wogenbrecher.« Der Kater setzte sich.

Der andere angebliche Erlöser, erinnerte Sonnenlauf sich.

»Also, Wogenbrecher«, hob Sternenpfote möglichst freundlich an. »Wir wollen darum bitten, den Heiligen Felsen betreten zu dürfen.«

»Nein.«

Sternenpfote wirkte leicht vor den Kopf gestoßen, fing sich jedoch schnell wieder. »Ich bin ein blinder und wehrloser Heiler. Bei euch wäre ich wahrscheinlich ein Diener der Hohepriesterin geworden. Und meine Aufgabe im Clan ist es, mit dem SternenClan zu kommunizieren, so wie es auch die eurer Priester ist. Ich möchte nur wieder einen heiligen Ort betreten. Es ist lange her, dass ich auch nur in der Nähe von einem war.«

»Ihr dürft trotzdem nicht«, lautete Wogenbrechers sture Antwort.

»Warum nicht?«, versuchte es jetzt Sonnenlauf. »Wir schwören, dass wir weder der Hohepriesterin noch ihren Priestern oder Dienern schaden wollen.«

Wogenbrecher schüttelte jedoch entschlossen den Kopf. »Nur Katzen, die von Geburt an blind sind, haben die Ehre, ein Diener der Hohepriesterin zu werden. Er hingegen ist unheilig.« Er deutete auf Sternenpfote. »Sein ganzer Körper ist von Narben entstellt. Der SternenClan würde es als Beleidigung sehen, ihn auf heiligem Boden zu wissen.«

Sonnenlauf musste Sternenpfote auf den Schweif treten, damit er nicht etwas Unbedachtes von sich gab. Er öffnete gerade das Maul, um etwas zu erwidern, als plötzlich Grausterns Stimme hinter ihnen ertönte.

»Ich habe doch alle angewiesen, unsere Gäste mit Respekt zu behandeln, Wogenbrecher.« Der alte Kater trat an ihnen vorbei und nickte ihnen zu. »Ich entschuldige mich für meinen Sohn. Er ist nur manchmal etwas zu eifrig.«

»Aber diese Katzen wollen...«

»Ich habe gehört, was sie wollen«, unterbrach Graustern seinen Sohn. »Was sie gesagt haben, ist nachvollziehbar. Hast du vergessen, dass die Heiler dieser Clans so etwas Ähnliches wie unsere Priester sind? Dieser Kater hat ein Recht darauf, den Heiligen Felsen zu besuchen, um Kontakt mit seinen Ahnen aufzunehmen.«

»Du hast doch nicht vor, sie einfach dorthin zu lassen!«, rief Wogenbrecher.

»Ich werde Klippensprung sagen, dass er dieses Mal auf die Priester warten soll, die ihre Beute von uns abholen«, bestimmte der Hohewächter. »Er wird ihnen berichten, dass ein Heiler darum bittet, den Heiligen Felsen besuchen zu dürfen. Morgen Abend, wenn sie die nächste Beute abholen, werden wir die Antwort der Hohepriesterin wissen.«

Warum macht er es mit der Reise und dem Gesetz der Krieger nicht genauso?, dachte Sonnenlauf, erwiderte jedoch nichts, sondern schwieg. Immerhin hatte Sternenpfote jetzt eine Chance, auf diese Insel zu kommen. Und irgendwie würde er selbst es auch schaffen. Dann bin ich Sonnenherz für immer los.

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