Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Fremd

Sprenkelschweif erwachte, als die Sonne bereits hoch am Himmel stand. Sie fühlte sich erschöpft, viel zu erschöpft. Und innerlich tot. Ihre Augen schlossen sich wie von alleine, doch es nützte nichts. Die Dunkelheit brachte keinen erlösenden Schlaf mit sich.

Und was jetzt?

Diese Frage drehte sich unaufhörlich in ihrem Kopf. Fliegenschatten hatte sie verlassen. Niemand war gekommen, um sie zu suchen. Warum also sollte sie zum WindClan zurückkehren?

Schwerfällig erhob sie sich auf die Pfoten und kroch unter dem Busch hervor, unter dem sie die Nacht verbracht hatte. Die Blätter waren immer noch scharfkantig, doch dieses Mal schnitt sie sich wenigstens nicht. Nur ein tauber Schmerz erinnerte sie an ihre kleinen Wunden an den Ballen.

Soll ich wirklich als Streunerin leben?, dachte sie. Ohne ein richtiges Zuhause? Sie hob den Kopf und schaute zum Himmel. SternenClan, ist es das, was du willst? Ein frischer Wind wehte ihr ins Gesicht und ließ sie frösteln. Doch er brachte auch einen Geruch mit sich. Sprenkelschweif stellte die Ohren auf und lauschte. Dort! Ganz schwach konnte sie Stimmen hören.

»...nichts«, miaute ein Kater.

»Ist nicht schlimm«, antwortete ihm eine Kätzin. »Du hast vor zwei Tagen schon etwas gefangen.«

»Vor zwei Tagen!« Der andere schnaubte. »Was soll mit uns passieren, wenn erst die Blattleere kommt?«

»Wir haben die letzte auch überlebt.«

»Nicht alle von uns. Denk an...«

»Still!«

Die Stimmen verstummten und als Sprenkelschweif in die Richtung schaute, aus der sie gekommen waren, entdeckte sie die zwei Katzen, die eben noch geredet hatten. Sie starrten sie an als hätten sie noch nie eine rote Kätzin mit schwarzen Sprenkeln gesehen. Keiner bewegte sich. Warteten sie auf etwas?

»Ich bin keine Bedrohung!«, rief Sprenkelschweif ihnen vorsichtshalber zu. Ihr fiel auf, dass ein Vorderbein des Katers verkrüppelt war und er deswegen humpelte. Vermutlich war auch das einer der Gründe dafür, dass die beiden Fremden nicht einfach davon liefen. Sie wären ohnehin zu langsam.

»Wer bist du?«, fragte der Kater nun und richtete sich hoch auf. Abgesehen von seiner verkrüppelten Vorderpfote hatte er ziemlich lange Beine. Sein gelbbraunes Fell machte ihn fast unsichtbar in der Dünenlandschaft.

»Gehörst du zu den Katzen, denen Bruchsee begegnet ist?«, wollte nun die Kätzin wissen. Sie hatte weißes Fell und musterte Sprenkelschweif aufmerksam.

Ist Bruchsee der Beutedieb, der den SchattenClan bestohlen hat?, überlegte sie. Er hat einen Clan-Namen. Doch diese Katzen können unmöglich zum FlussClan gehören, oder? Der Kater jedenfalls nicht. Und die Kätzin? Auf den ersten Blick schien sie keine Narben zu haben.

»Ich bin... war eine WindClan-Kriegerin«, antwortete sie etwas zurückhaltender. »Ich heiße Sprenkelschweif.«

»Du warst?«, hakte der Kater nach und warf der Kätzin neben sich einen hilfesuchenden Blick zu. »Warum bist du jetzt keine... Kriegerin mehr?«

»Ich habe meinen Clan verlassen.« Zögernd trat Sprenkelschweif einen Schritt vor und ging dann noch weiter auf sie zu, als sie stehen blieben. »Ihr habt euren auch verlassen, oder? Euer Freund Bruchsee hat einen Clan-Namen. Ihr doch sicher auch. Kommt ihr vom FlussClan?«

Der Kater öffnete das Maul, um zu antworten, aber die weiße Kätzin hielt ihn auf. Erst jetzt konnte Sprenkelschweif die Narbe erkennen, die sich durch das Fell an ihrem Bauch zog. Also hatte auch sie etwas, was der FlussClan als unheilig ansah.

»Warum interessiert es dich, ob wir zu einem Clan gehören oder nicht?«, entgegnete die Kätzin abweisend. »Und es ist auch vollkommen egal, wie wir heißen. Streuner können heißen wie sie wollen.«

Sprenkelschweif blieb abrupt stehen und peitschte mit dem Schweif. Sie war etwas enttäuscht von der Haltung der Kätzin. Sie hatte gehofft, in ihr und dem Kater neue Verbündete oder sogar Freunde zu finden, aber offensichtlich hatten sie kein Interesse daran.

»Ich wollte nur freundlich sein!«, blaffte sie und wandte sich ab. Dann eben nicht. Ich werde auch alleine zurecht kommen.

»Ich heiße Dünenläufer!«

Es war der Kater, der gerufen hatte. Sprenkelschweif drehte sich wieder um und sah, dass er etwas unbeholfen seine verkrüppelte Pfote anhob.

»Zurzeit ein etwas unpassender Name, wie ich leider zugeben muss.« Er warf der Kätzin neben sich einen auffordernden Blick zu. »Komm schon. Es kann nicht schaden.«

»Gischtblüte«, stellte sich nun auch die Kätzin vor und murmelte leise: »Möge der SternenClan uns vergeben, wenn wir gerade eine Dummheit begehen.«

»In den Dung mit dem SternenClan!«, fluchte Dünenläufer so heftig, dass Sprenkelschweif zusammenzuckte. »Er hat uns schon damals nicht vergeben.«

»Also stammt ihr wirklich vom FlussClan?«

»Was denkst du denn? Kennst du viele Streuner, die an den SternenClan glauben?«

Sprenkelschweif schüttelte zögernd den Kopf. Sie glauben an ihn, aber sie haben keinen Respekt vor ihm? Oder Dünenläufer jedenfalls nicht...

»Der SternenClan hört alles«, miaute Gischtblüte leicht verärgert, woraufhin Dünenläufer nur schnaubte. »Du darfst hier nicht bleiben. Das ist unser Territorium. Wenn du dich weigerst zu gehen, werden wir dich vertreiben müssen.«

Mich vertreiben? Sprenkelschweif sah zweifelnd zu den beiden Katzen hoch. Sie sahen ziemlich unterernährt aus. Es erschien ihr eher unwahrscheinlich, dass sie es wirklich schaffen würden, sie von hier zu vertreiben. Ja, sie waren in der Überzahl, aber definitiv schwächer und Dünenläufer hatte auch noch seine verkrüppelte Pfote. Er war es auch, der jetzt das Wort ergriff:

»Oder du schließt dich uns an.«

Gischtblüte warf ihm einen ungläubigen Blick zu.

»Was?« Seine Ohren zuckten gleichgültig. »Ein paar Pfoten mehr können nicht schaden.«

Die weiße Kätzin schwieg, schaute Sprenkelschweif jetzt aber ebenfalls abwartend an.

»Euch anschließen?« Sprenkelschweif versuchte ihre Aufregung zu verbergen. »Wie viele seid ihr denn?«

»Drei.«

Die ernüchternde Antwort ließ ihre Aufregung sofort verfliegen. So wenige... Sie hatte gehofft, es wäre wenigstens eine etwas größere Gruppe, die den FlussClan verlassen hatte. Immerhin gab es genug Vorfälle, bei denen man sich so verletzen konnte, dass Narben zurückblieben. Sie hätte sich wenigstens ein bisschen wie in einem Clan gefühlt, aber mit so wenigen Katzen...

Besser als nichts, dachte sie. Und ich muss Fliegenschatten nicht sehen.

»Also?«, hakte Gischtblüte nach, die ihre Meinung offenbar sehr schnell geändert hatte. »Wie ist deine Antwort?«

»Ich komme mit euch.«

Die weiße Kätzin nickte zufrieden und auf einmal schien die kalte Strenge von ihr abzufallen. Sie war wie ausgewechselt. Ihre blauen Augen blitzten freundlich auf. Mit einem Schwanzschnippen bedeutete sie, ihr zu folgen, während sie zu dritt die Düne hinabkletterten, auf der sie sich über mehrere Schwanzlängen Entfernung unterhalten hatten. Sprenkelschweif bemerkte jetzt einen schmalen Pfad aus niedergetrampeltem Gras, der irgendwo hin zu führen schien.

»Und du heißt Sprenkelschweif, ja?«, fragte Gischtblüte sie schließlich.

Sie nickte.

»Was will dein Clan hier?«

»Es sind insgesamt drei Clans hierher gekommen«, erklärte Sprenkelschweif, war sich im nächsten Moment jedoch unsicher, ob es klug war, zu viel zu verraten. »Wir sind auf einer Mission, die der SternenClan uns gegeben hat.«

Dünenläufer schnaubte wieder.

»Eine Mission?«, fragte Gischtblüte, nachdem sie ihm einen verärgerten Blick zugeworfen hatte. »Was für eine Mission?« Ihre Augen fingen an zu leuchten. »Seid ihr hier, um den Erlöser zu offenbaren?«

»Den Erlöser? Ähm...« Sprenkelschweif zögerte. »Davon weiß ich nichts. Nur die Heilerkatzen und die Anführer wissen das genau.«

»Frag sie lieber, warum sie ihren Clan verlassen hat«, meinte Dünenläufer keuchend. Es bereitete ihm offenbar Schwierigkeiten, mit ihrem Tempo mitzuhalten.

Sprenkelschweif zuckte mit den Schnurrhaaren.

»Es ist offensichtlich, dass sie jetzt nicht darüber reden möchte«, kam Gischtblüte ihr auf einmal zu Hilfe. »Das kann ich verstehen. Oder möchtest du über deine Verbannung reden, Dünenläufer?«

Sprenkelschweif horchte auf. Verbannung? Sie dachte, diese Katzen wären freiwillig gegangen, weil sie mit ihren Narben keine Schande über ihren Clan bringen wollten. Aus dem Augenwinkel bemerkte sie, wie Dünenläufer den Kopf schüttelte.

»Siehst du«, miaute Gischtblüte. »Alles zu seiner Zeit. Da sind wir!«

Sprenkelschweif brauchte ein paar Herzschläge, bis sie die Höhle entdeckte, die zwischen mehreren Wülsten aus Gräsern in die Düne gegraben worden war. In der Dunkelheit darin bewegte sich nun auch etwas und ein weiterer Kater kletterte heraus. Er hatte dunkelgraues Fell und ein grünes Auge. Das andere hingegen war von einer Entzündung zerfressen worden, was ihr sofort Respekt einflößte. Das musste Bruchsee sein, der Beutedieb.

»Warum habt ihr die angeschleppt?«, brummte er unzufrieden.

»Sie kommt von einem der Clans, die du vor Kurzem gesehen hast«, erklärte Gischtblüte. »Ihr Name ist Sprenkelschweif.«

»Mehr Beute«, fügte Dünenläufer hinzu.

Bruchsee nickte bedächtig. »Gut.« Damit verzog er sich wieder zurück in die Höhle.

»Normalerweise ist er nicht so«, flüsterte Dünenläufer Sprenkelschweif zu. »Er hat nur schlecht geschlafen. Hatte wieder einen Albtraum von...« Er verstummte. »Ist ja auch egal. Jedenfalls ist diese Höhle unser Zuhause. Hier ist es relativ sicher. Nur vor den Möwen musst du dich in Acht nehmen.«

»Möwen?«

Der gelbbraune Kater nickte und deutete nach oben, wo einige dunkle Silhouetten am Himmel kreisten. Vögel mit breiten Flügeln und scheinbar ziemlich spitzen Schnäbeln. Sprenkelschweif hatte solche Vögel noch nie gesehen.

»Wenn du deine Beute zu lange unbewacht lässt, holen sie sie sich einfach«, erklärte er. »Mit denen ist wirklich nicht zu spaßen.« Er schüttelte seine verkrüppelte Pfote aus. Es sah so aus, als hätte er sie sich irgendwann gebrochen und die Knochen wären falsch wieder zusammengewachsen. Hat der FlussClan etwa keine vernünftigen Heiler?

»Es wäre nett, wenn du mit mir jagen gehen könntest«, wandte sich nun Gischtblüte an sie. »Eigentlich ist Dünenläufer heute dran, aber...« Sie brauchte den Satz nicht zu beenden.

»Ja, natürlich.«

Sprenkelschweif nickte dem gelbbraunen Kater zum Abschied zu und folgte Gischtblüte zurück in die Dünen. Wird so jetzt mein Leben aussehen? Jeden Tag jagen, gefangen inmitten dieser grasbedeckten Sandhaufen? Ihr Fell stellte sich auf, als erneut ein kalter Wind vorüber wehte. Aber zum WindClan zurückzukehren kommt nicht in Frage.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro