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Entschieden

Sprenkelschweif hatte sich für die Nachtwache absichtlich die Senke eines Wassergrabens ausgesucht, um sich unbemerkt von ihren Brüdern davonschleichen zu können. Eigentlich sollte sie über den Schlaf ihrer Clan-Gefährten wachen und dabei schweigen, um über ihre neuen Pflichten als Kriegerin nachzudenken, aber Dunkelherz und Nebeljäger würden das alleine bestimmt auch schaffen.

Noch einmal streckte sie ihren Kopf aus dem Graben, um sich zu vergewissern, dass alle schliefen und ihre Brüder weit weg waren. Dann kämpfte sie sich durch das hohe Gras, das in dieser Senke wuchs, ohne dabei auf den matschigen und vom Regen noch leicht nassen Grund zu treten.

Bald wehten die Gerüche des DonnerClans und des SchattenClans zu ihr herüber. Sie ging noch ein Stück weiter und kletterte schließlich aus dem Graben raus. Sogleich wurde sie von jemandem umgeworfen und landete im nassen Gras.

»Sprenkelschweif!«, flüsterte Fliegenschatten ihr ins Ohr und ließ von ihr ab. »So ein wunderschöner Name! Ich bin stolz auf dich!«

»Danke«, schnurrte sie und schmiegte sich eng an ihn. »Ich hab dich vermisst! Wie geht es dir? Was macht... Moorpfote?«

»Sie redet zu viel«, miaute Fliegenschatten. »Am liebsten über sich selbst und wie toll sie ist.« Belustigt stupste er sie an. »Bist du etwa eifersüchtig?«

Sprenkelschweif senkte beschämt den Kopf. »Ihr verbringt so viel Zeit miteinander...«

»Sieh es als Ablenkung für unsere Clan-Gefährten«, munterte der schwarze Kater sie auf. »Ich liebe dich und nur dich.«

Die frisch ernannte Kriegerin schnurrte laut und schlug dann spielerisch mit der Pfote nach ihm. »Wetten, du kannst mich nicht fangen?«

Für einen Moment blitzte Ehrgeiz in seinen dunkelblauen Augen auf, aber der Funken verschwand schnell wieder. »Denkst du wirklich, dass das eine gute Idee ist? Wir dürfen uns eigentlich nicht treffen. Was, wenn jemand aufwacht und uns sieht?«

»Sei doch kein Spielverderber«, lockte sie ihn und stieß ihn wieder mit der Pfote an. »Ich laufe ja nicht in die schlafenden Katzen rein, sondern von ihnen weg! Schau, wie groß diese Wiesen sind! Und es ist dunkel!«

Das schien ihn zu überzeugen. Er machte einen Sprung nach vorne, doch sie wich ihm geschickt aus und sprintete davon. Es machte Spaß, über so eine weite, offene Fläche zu rennen. Der Wind fuhr eisig kalt durch ihr Fell, aber das war ihr egal. Sie war frei. In dieser Nacht konnte sie tun, was sie wollte. Hinter sich hörte sie Fliegenschatten näher kommen, doch als sie sich nach ihm umdrehte, rutschte sie im nassen Gras aus und fiel hin. Sogleich war der schwarze Kater bei ihr und stupste sie an.

»Hab dich«, schnurrte er belustigt und ließ sich neben ihr nieder. »Du hast dir nicht weh getan, oder?«

»Nein«, miaute Sprenkelschweif und kuschelte sich eng an ihn. »Du wirst mich nie verlassen, oder?«

»Auf keinen Fall«, flüsterte Fliegenschatten ihr zu. »Wir bleiben für immer zusammen.«

***

Der Nachthimmel wurde schon heller, als Sprenkelschweif sich schweren Herzens von Fliegenschatten verabschiedete. Erst, als er in Richtung DonnerClan davonging und sie in den Graben kletterte, um denselben Weg zurück zu nehmen, den sie schon hin genommen hatte, meldete sich ihr schlechtes Gewissen.

»Du darfst dich mit Katzen anderer Clans anfreunden, aber deine Loyalität gilt stets deinem eigenen Clan«, hatte Kräuselsturm ihr so oft erzählt, dass sie es nicht mehr zählen konnte.

Ich bin meinem Clan treu, dachte sie. Aber ich bin auch Fliegenschatten treu. Er ist mein Gefährte und ich würde ihn nie verraten. Genauso wenig wie meinen Clan.

Am Ende ihres Weges angekommen, hob sie wieder den Kopf aus dem Graben, um nachzuschauen, ob die Luft rein war. Das war der Fall. Der gesamte WindClan schlief und wie erwartet war nichts passiert. Etwas ungeschickt, weil das lange Gras unangenehm an ihrem Bauch kratzte, kletterte sie aus dem Graben. Wenigstens war ihr Fell jetzt so nass, dass jeglicher Geruch von Fliegenschatten überdeckt war.

Leichtfüßig trottete sie dorthin, wo Dunkelherz sich aufgestellt hatte. Der schwarze Kater war in der Dunkelheit der Nacht kaum zu sehen gewesen, aber jetzt hob sich seine Gestalt deutlicher von der heller werdenden Landschaft ab. Als er ihre Schritte hörte, drehte er sich fragend zu ihr um.

»Die Nachtwache ist vorbei«, sagte sie. »Wir sind jetzt wirklich vollwertige Krieger!«

Aus irgendeinem Grund sah Dunkelherz sie jedoch verwirrt an und schwieg.

»Was ist los?«

Ihr Bruder schüttelte den Kopf, bis seine Augen sich auf etwas hinter ihr richteten.

»Ist schon gut, Dunkelherz, du darfst wieder sprechen«, ertönte Spritzklangs Stimme. Die cremefarbene Kätzin sah Sprenkelschweif etwas tadelnd an. »Eigentlich musst du warten, bis dein Mentor kommt und dir Bescheid gibt, dass deine Nachtwache vorbei ist.«

Sprenkelschweif sah beschämt zu Boden. Das hatte sie ganz vergessen. »Tut mir leid.«

»Aber ihr habt gut Wache gehalten«, lobte Spritzklang sie dennoch. »Es war eine ruhige Nacht. Ich werde Kräuselsturm Bescheid sagen, dass er weiterschlafen kann.«

»Warst du auch schon bei Nebeljäger?«, fragte Dunkelherz sie, als die ältere Kriegerin weg war.

»Nein, aber bestimmt kommt er gleich hierher, wenn Efeubein bei ihm war.« Gerade hatte sie den Satz zu Ende gesprochen, als sie den dunkelbraunen Kater mit dem steifen Bein auf sich zu humpeln sah. Mit einem unzufriedenen Gesichtsausdruck blieb er vor ihnen stehen.

»Wo ist Nebeljäger?«, erkundigte er sich ohne Umschweife.

»Ist er nicht bei dem Graben dort hinten?«, fragte Dunkelherz verwirrt und deutete in die besagte Richtung.

»Nein«, entgegnete der Krieger gereizt. »Und ich finde auch seinen Geruch nicht. Alles ist zu nass. Er muss schon vor langer Zeit seinen Posten verlassen haben.«

»Das kann nicht sein!« Ungläubig schielte Dunkelherz an Efeubein vorbei. »Warum sollte er das tun?«

»Das wollte ich euch fragen«, meinte der dunkelbraune Kater.

»Nebeljäger?«, ertönte etwa gleichzeitig Schattensterns Ruf aus Richtung des Grabens, wo ihr Sohn eigentlich seine Nachtwache gehalten hatte. Ihr schlossen sich Funkenlicht, Hechtkralle und Spritzklang an. Eine schreckliche Ahnung beschlich Sprenkelschweif.

»Wie kann es sein, dass keiner von euch bemerkt hat, wie er verschwunden ist!«, fuhr Efeubein die beiden jungen Krieger an.

»Ich hätte ihn von hier aus doch gar nicht sehen können!«, verteidigte Dunkelherz sich.

Und ich war mit Fliegenschatten auf den Wiesen...

»Ich habe mehr auf meine Umgebung geachtet als auf ihn«, log Sprenkelschweif und zwang sich dazu, dem stechenden Blick des Kriegers standzuhalten.

Nun tauchte auch Blendfeuer neben Efeubein auf. »Schattenstern wird eine Such-Patrouille losschicken. Sie meint, es wäre gut, wenn du dabei bist. Immerhin war er dein Schüler und du kennst seine Gewohnheiten.«

»Ja, ich komme.«

Keinen Herzschlag später ertönte lautes Fauchen aus der Richtung, wo der WindClan angefangen hatte zu suchen. Sprenkelschweif stellte ihre Ohren auf und kniff die Augen etwas zusammen, um besser sehen zu können. Kurz blitzte orangene getigertes Fell auf. Sie erinnerte sich an den Einzelläufer, dem Terra und Spritzklang vor einigen Tagen begegnet waren. Warum ist er jetzt hier? Verzweifelt klammerte sie sich an die Möglichkeit, dass er Nebeljäger dabei hatte, aber das schien nicht der Fall zu sein.

»...dunkelgrauer Kater?«, wehte seine Stimme zu ihnen rüber. »Der ist irgendwann nachts in Richtung Berge davon. Ich hab mich schon gefragt, warum er ohne seine Begleiter und nur mit einer Kätzin loszieht. Aber natürlich, die junge Liebe. So überschwänglich und leichtsinnig.«

»Eine Kätzin?«, hörte sie Schattenstern fragen. »Wer?«

Ihre Frage wurde beantwortet, als im DonnerClan Rufe nach Lilientau laut wurden. Sprenkelschweif fühlte einen eiskalten Schauer. Ihr Herz klopfte wie verrückt, während sie sich dazu zwingen musste, das Fell vor Schock nicht aufzustellen.

Das hatte er also vor!, schoss es ihr durch den Kopf. Einfach zusammen mit Lilientau abzuhauen!

»Lilientau?« Das Entsetzen in Efeubeins Stimme war unüberhörbar. Er wirbelte zu Dunkelherz und Sprenkelschweif herum. »Habt ihr davon gewusst?«

»Nein!«, antwortete Dunkelherz sofort. »Ich hatte keine Ahnung!«

»Ich wusste es auch nicht«, sagte Sprenkelschweif und versuchte, so viel Überzeugungskraft wie möglich in ihre Stimme zu legen. Er hat sich entschieden. Sie haben sich beide entschieden. Und zwar gegen ihren Clan. Nebeljäger! Was hast du nur getan!

»Wenn ihr nach ihm sucht, möchte ich mitkommen!«, forderte Dunkelherz.

»Das wird Schattenstern entscheiden müssen«, grollte Efeubein frostig, drehte sich auf der Stelle um und ging. Kräuselsturm folgte ihm mit einem besorgten Blick.

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