1 KAPITEL
Durch den dichten Schnee kämpfte sich eine kleine Kätzin mit dichtem, struppigem Fell. Wild entschlossen, ihrem Clan und an erster Stelle den Erinnerungen zu entfliehen, schritt sie durch den Schnee. Der Frost lähmte sie allmählich und die Kätzin drohte einfach umzukippen.
Der einzige Gedanke der sie vorantrieb war der an ihre Junge.
Die Sonne stand bereits am Horizont. Auch die Kätzin wurde erschöpft und sie verlor den Mut.
Sie grub mit ihren Pfoten ein Loch in den Schnee unter ihr. Sie sprang hinein um dem Wind zu entgehen, doch der freie Himmel über ihr bereitete ihr Sorgen. Sollte sie diese Nacht doch noch überleben, sollte sie nicht unter neuem Schnee schlafen, der in der Nacht sicherlich fallen würde. Die Kätzin sprang aus der kleinen Grube und lief weiter.
Sie spürte ihre Pfoten nicht mehr aber ihr Herz schlug. Es war bereits dunkel und vor sich konnte die Katze ein Licht sehen. Der Pferdeort!
Mit neuer Energie rannte die Kätzin auf den Stall zu. Sie sah ein kleines Loch in der Wand und zwängte sich hindurch. Sie roch die Pferde aber auch die Mäuse die hier hausten.
Ihr Magen knurrte, die Katze wusste jedoch, ohne Schlaf würde sie nichts fangen. Sie legte sich in eine warme Ecke des Stalles und sank in einen unruhigen Schlaf.
Die Katze wurde von einem Maunzen geweckt.
"Wildherz wach auf." Die struppige Kätzin riss ihre Augen weit auf.
Vor ihr stand eine helle, beinahe durchsichtige Katze.
Wildherz konnte erkennen das die Katze früher wohl ein goldenes Fell hatte. Auf dem hellem Fell konnte aber noch gut die vielen Tupfen sehen.
" Leopardenstern?", wisperte Wildherz. Die ehemalige Anführerin nickte. Danach blickte sie in eine andere Richtung.
"Was willst du mir sagen, Leopardenstern?", fragte die struppige Kätzin. Die Sternenclankriegerin antwortete nicht sondern ging mit zügigen Schritten voraus.
Die verdutzte Wildherz folgte ihr stolpernd. Nach ein paar Schwanz- längen blieb Leopardenstern stehen. Wildherz schaute hinunter und blickte auf vier kleine Katzenjunge. "Wer sind sie?", fragte Wildherz. "Das sind Junge mit dem Blut des Löwen.", die Sternenclankätzin machte eine Pause dann sprach sie weiter,
"Löwe und Tiger begegnen sich an erneut im Kampf, das Blut des Löwen fließt in vier Katzen. Auch das Blut des Tigers ist noch nicht ausgestorben. Wenn die dunkelste Nacht des Jahres kommt, muss sich Krieger für Krieger entscheiden. Denn Tod und Kampf bricht aus und Frieden kehrt erst wieder zurück wenn Tiger oder Löwe verliert."
Leopardenstern sprach mit eisiger Stimme und in ihren Augen war nichts als Kälte zu erkennen. Ein eisiger Schauer ließ Wildherz's Rückenhaare strammstehen. Sie wollte dem Blick der Kätzin ausweichen aber als Leopardenstern die Prophezeiung beendete, schien auch der Blick und die Kälte in den augen zu gehen. Selbst Leopardenstern verblasste allmählich. "Es bleibt unser Geheimnis, die einzigen die es wissen dürfen sind Minzauge, Lachsstern und Einzahn" Nach diesen Worten war nichts mehr von der Sternenclankätzin zu sehen, alles was geblieben war, war der Geruch. Wildherz schaute zu den kleinen Kätzchen und schnurrte. Gewiss würde sie bis zum Morgengrauen warten und sich erst dann auf den Weg machen. Mit diesem Vornehmen kuschelte sie sich zu den Kleinen. Wildherz spürte den Herzschlag der Jungen und hörte das ganz leise Schnurren der Kätzchen. Außerdem konnte sie einen zarten Geruch von frischen Sommererdbeeren und den Duft von Gänseblümchen warnehmen. Mit diesem Geruch sank Wildherz in einen tiefen Schlaf.
Sie wurden von den kleinen Zweibeinern geweckt. Sie kreischten und wollten sich die Katzen schnappen schienen es sich erstmal aber zu überlegen und nur die Katzen zu beobachten, natürlich mit vielem Quietschen und Kreischen. Die Flussclankätzin nahm zwei der Jungen und hiefte sie auf ihren Rücken. Ein anderes packte sie mit ihrem Maul und das letzte, das stärkste graue Männchen, schubste Wildherz vor sich her. Die Sonne stand schon an der Spitze des Himmels als die fünf Katzen endlich an der Grenze vom Flussclan ankamen. Das graue Männchen war müde und Wildherz auch. Sie legten sich in den Schnee, alle fest an sich gekuschelt und schliefen kurze Zeit später ein. "Wildherz?", ein braun-schwarzer Kater mit gelben Augen blickte sie an. "Heiliger Sternenclans Wildherz, wir haben dich die ganze Nacht gesucht! Obwohl es geschneit hat. Der Schnee hat deine Spuren versteckt und dein Duft war auch wie vom Erdboden...", er sprach nicht weiter, da er die Jungen entdeckt hatte. " Wer ist das?" Wildherz wollte schon alles erzählen, da erinnerte sie sich an Leopardensterns Worte: Es ist unser Geheimnis. Und dieser Kater war nicht Minzauge, Einzahn oder Lachsstern . "Meine Jungen!" sagte Wildherz selbstsicher. Die Augen des Katers worden riesig. " Doch nicht deine? Du hast doch schon geworfen", der Kater erstarrte sagte dann aber, "und alle sind gestorben. " Wildherz versuchte die Erinnerung zu verdrängen und sagte: "Die Jungen waren im Stall, sie waren verlassen. Hätte ich sie nicht mitgenommen wären sie jetzt tot gewesen." Und ich wäre weit weg vom Clan gewesen, dachte Wildherz. "Komm Wildherz die Junge werden erfrieren, wir müssen sie ins Warme bringen." Eine Weile gingen Wildherz und der Kater mit dem verstümmeltem Bein schweigend nebeneinander.
"Ihr habt mich wirklich die ganze Nacht gesucht?" versuchte Wildherz so verständlich wie möglich zu fragen, aber das rote Männchen in ihrem Maul verhinderte es. "Fast die Ganze Nacht. Als Minzauge gemerkt hat das du schon den ganzen Tag fort warst ist er ausgerastet. Er hat Lachsstern zu drei Suchtrupps überredet." Wildherz musste sich anstrengen den Kater zu verstehen denn auch er trug eines der Kleinen im Maul. "Komm Wildherz, gleich sind wir beim Lager." Wildherz wusste das immerhin hat sie hier ihr ganzes Leben verbracht. Als sie bei der Tunnelwache ankamen starrte sie Glanzeis an. "Wir dachten ein Fuchs hätte dich erwischt." sagte sie mit großen Augen. Wildherz ging weiter in das Flussclan-Lager und direkt auf die Kinderstube zu sie ließ die Jungen in ihr altes Nest fallen und legte sich rein. Bald spürte sie die anderen zwei Jungen in das Nest gleiten." Ich rufe Einzahn damit sie sich die Jungen anschaut.", sagte der Kater. "Das kannst du doch auch?", sagte Wildherz aber der Kater war schon verschwunden. Die Heilerin des Flussclans kam und stellte fest das alle Jungen kerngesund waren, das einzige was ihnen fehlte war Muttermilch und Wärme. Dann ging die Heilerin. Wildherz dachte sich: Wenn der Sternenclan will das unser Anführer und unsere Heilerin die Prophezeiung kennen, dann soll er sich alleine darum kümmern. Wildherz zog die Jungen an sich und versuchte die Kätzchen zum trinken zu bringen, Milch hatte sie ja genug von ihrem letzten Wurf. Der die Milch nicht gekostet hatte, erinnerte sie sich. Drei der Jungen tranken sofort, das kleine Rote Männchen schien aber nicht zu wollen. Wildherz drängte es und drängte und als es endlich trank und Wildherz sich zum Schlaf legen wollte trat Minzauge in die Kinderstube. Er rannte zu ihr und schnurrt so laut es ging "Ich dachte ich hätte dich für immer verloren.", flüsterte er. "Ich bin hier." flüsterte sie. "Und das sind unsere Jungen. Das kleine rote Männchen das ist Erdbeerjunges, das große Graue ist Felsenjunges, das rote starke Weibchen ist Fuchsjunges und das letzte, das graue Weibchen riecht nach Gänseblümchen. Ihr Name wird Gänseblümchenjunges sein." Minzauge schnurrte:" Willkommen im Flussclan Erdbeerjunges, Felsenjunges, Fuchsjunges und Gänseblümchenjunges."
Sagt mir doch bitte wie ihr das Kapitel und das ganze allgemein findet. Sind es zu lange/kurze Kapitel?
LG Lilienbrise aus dem Flussclan
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro