Kapitel 21
In den folgenden Tagen verbesserte sich die Lage im Lager stetig und der Grüne Husten schien immer weiter ab zu glimmen. Rauchschweif beobachtete immer weiter wie ihre beiden Freunde sich immer mehr voneinander entfernten. Sie fühlte sich hilflos, dabei zusehen zu müssen und nichts dagegen tun zu können. Denn egal was Feuerherz tat, sah Graustreif als Angriff und Feuerherz war bereits genervt, wenn er Graustreif sah. Aber irgendwann würden sie sich wieder verstehen, die beiden waren Freunde und Freunde vertragen sich immer wieder.
Die schwarze Kätzin saß bereits früh am Morgen am Brennnesselplatz und schlang eine Maus hinunter. „Rauchschweif, kommst du mit auf eine Jagdpatrouille?" rief Bernsteinkralle, der neben Weißpelz stand. Die Kriegerin stand auf, doch bevor sie etwas sagen konnte spürte sie wie sich ihm Magen umdrehte. Mit großen Sätzen sprang sie zum Schmutzplatz und schaffte es gerade noch so, dort ihren Mageninhalt niederzulassen. „Ja, geht schon mal vor. Ich komme dann später nach." rief Rauchschweif ihnen zu. Die beiden Kater sahen sich schräg an und gingen durch den Ginstertunnel aus dem Lager. Nachdem die schwarze Kätzin tief durchgeatmet hatte, lief auch sie aus dem Lager.
Es dauerte nicht lange bis sie die beiden Kater wieder eingeholt hatte. „Geht es dir wieder besser?" fragte Bernsteinkralle. Rauchschweif nickte. „Ja, war nur wieder eine schlechte Maus." Die beiden schlossen zu Weißpelz auf und begannen zu jagen. Dabei war Weißpelz am erfolgreichsten mit seinem weißen Fell im Schnee. Dagegen sahen die Beutetiere Rauchschweif, mit ihrem schwarzen Fell, schon von weitem. Die Kriegerin ließ sich demotiviert in den Schnee fallen. „Du wirst bald mehr fangen." miaute Bernsteinkralle. Rauchschweif hob den Kopf und funkelte ihn an. „Ach, was." fauchte sie. Die beiden Kater sahen sie verwirrt an, von ihrem schnellen Stimmungsumschwung an. „Tut mir leid, ich bin nur ..." versuchte Rauchschweif sich zu entschuldigen. „...hungrig?" scherzte Bernsteinkralle, woraufhin Weißpelz ihn ernst ansah. „Ist in Ordnung, jeder hat mal einen schlechten Tag." meinte Weißpelz. Rauchschweif stand auf und die drei liefen weiter. Nachdem sie eine Weile gelaufen waren, kamen sie beim Eulenbaum an. Bernsteinkralle hielt plötzlich an und reckte die Nase in die Luft. „Moment, könnt ihr das auch riechen?" fragte er. Rauchschweif roch eine leichte SchattenClan Brise. „Vielleicht steht der Wind ungünstig." miaute sie. Weißpelz schüttelte den Kopf. „Hier hat es noch nie nach SchattenClan gerochen," fing er an. „Außer sie waren hier." beendete Bernsteinkralle seinen Satz. „Sucht nach irgendwelchen Hinweisen, vielleicht hat Tigerkralle doch Recht gehabt." miaute Weißpelz. Rauchschweif sah ihn ungläubig an. „Los, suche." befahl er. Rauchschweif nahm die Fährte auf. Diese führte weg vom Eulenbaum, tiefer in den Wald hinein. Plötzlich vernahm sie in einem Gebüsch ein rascheln. Ihr Fell sträubte sich unwillkürlich vor Angst. „Hier, ich habe etwas gefunden!" rief Bernsteinkralle plötzlich. Rauchschweif hörte sich kurz um, ob es wieder rascheln würde. Aber als es still blieb, drehte sie sich um und lief zurück.
Die beiden Kater standen beim Eulenbaum und sahen auf etwas herab. Als die schwarze Kätzin näherkam, sah sie frische Beutereste. „Es riecht nach SchattenClan." knurrte Weißpelz. „Sicher? Ich glaube nicht, dass Nachtstern soweit gehen würde und seine Krieger in unseren Jagdgründen jagen lassen würde." zweifelte Rauchschweif. „Nachtstern, ist ein Mörder und ein Lügner, ihm können wir nicht vertrauen!" fauchte Weißpelz. Bernsteinkralle setzte sich aufrecht hin. „Wir sollten Tigerkralle und Blaustern davon Bericht erstatten, sie werden entscheiden, wie wir mit den SchattenClan verfahren sollen." schlug Bernsteinkralle vor. Weißpelz wandte sich an Rauchschweif. „Gelbzahn meinte, ich solle ihr Katzenminze mitbringen, kannst du das übernehmen?" Rauchschweif nickte. „Du findest es bei den Zweibeinernestern." miaute Weißpelz. „Ja, ich weiß." gab Rauchschweif zurück. „Und sei vorsichtig." steuerte Bernsteinkralle bei. „Ja, werde ich." antwortete Rauchschweif. „Dann, bis später." verabschiedete sie sich und preschte los.
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Buntpfote versuchte mit ihrem Mentor durch den tiefen Schnee Schritt zu halten. Der hohe Schnee machte der Kätzin zu schaffen. Tigerkralle sah über seine Schulter. Buntpfote stampfte erschöpft weiter, sie hatte kein Auge zugetan. „Ist es wegen gestern?" fragte Tigerkralle. Buntpfote funkelte ihn an. „Dein Plan ist schiefgegangen." knurrte sie. Tigerkralle fauchte. „Das ist mir bereits aufgefallen, auch ohne deine kluge Bemerkung." Buntpfote sah zu Boden. „Aber Rußpfote sollte es doch gar nicht treffen." flüsterte sie angeschlagen. „Es wird immer unschuldige Opfer geben, wenn man für das übergeordnete Wohl kämpft. Wiederhole wieso wir das tun." forderte Tigerkralle. ,"Um den DonnerClan zur alten Stärke zurückzuführen." gab die Schülerin murmelnd zurück. „Und die Clans des Waldes zu vereinen. Aber das liegt noch Fern und wir haben eine Menge Arbeit vor uns. Wir werden in die Geschichte der Clans eingehen." erzählte Tigerkralle prunkvoll. Buntpfote ließ sich davon anstecken, von dieser Begeisterung. „Der Wald wird sicher sein." fügte Tigerkralle hinzu. Buntpfote nickte eifrig. „Und dafür Lohnt es sich zu kämpfen?" fragte die schildpattfarbene Kätzin. Tigerkralle sah die zufrieden an. „Dafür lohnt es sich sogar zu sterben." flüsterte Tigerkralle.
Buntpfote war wieder zurück im Lager und trat vorsichtig in den Heilerbau. Sie hatte gewartet bis Frostfell und Gelbzahn weg waren. Leise näherte sie sich dem Schlafplatz in dem die Schülerin schlief. Buntpfote konnte sie nur schwer ansehen. Vorsichtig trat sie näher und beugte sich zu ihr hinunter. „Es tut mir leid, das musst du mir glauben. Aber es ist nur ein kleines Opfer unter vielen, die wir bringen müssen um die Clans zu vereinen. Bitte verstehe, dass ich möchte, dass meine Eltern endlich zusammen sein können." flüsterte sie leise. Dann wurde ihr Blick plötzlich kalt. „Ich bin dir dankbar, denn du hast mir die Augen geöffnet. Um diesen Plan umzusetzen, muss ich eine andere Katze werden." miaute Buntpfote mit fester Stimme. „Was tust du hier?" hörte sie hinter sich Gelbzahns Stimme. Buntpfote fuhr zu ihr herum. „Ich wollte nach Rußpfote sehen, dem SternenClan sei Dank ist nichts schlimmeres passiert." meinte die Schülerin. „Ich wüsste nicht was schlimmer sein könnte." herrschte die Heilerin sie an und ging an ihr vorbei. Buntpfote merkte das Gelbzahn sie scheinbar nicht leiden kann. „Sie lebt." gab Buntpfote zurück und verließ wieder den Bau.
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Rauchschweif sah vonweitem bereits die Mauer die das Zweibeinernest umrahmte. Plötzlich liefunmittelbar vor ihr eine hellbraungetigerte Kätzin durch den Schnee. Sie trugein Halsband, es war ein Hauskätzchen. Der Hauskatze fiel dieschwarze Katze sofort auf. Rauchschweif duckte sich und fauchte sie an. „Dasist unser Territorium, verschwinde!" Das Hauskätzchen sah sie ängstlich anund hob vorsichtig eine Pfote, als würde sie gleich flüchten. Plötzlich kametwas Rotes in Rauchschweifs Blickfeld geprescht. Es war Feuerherz der sichzwischen die beiden Kätzinnen stellte. „Rauchschweif, nicht! Sie ist meineSchwester." keuchte Feuerherz. Die schwarze Kätzin wechselte mit ihremBlick zwischen den beiden hin und her. Dann entspannte sie sich wieder. „Achso."miaute sie und wendete sich an das Hauskätzchen. „Verzeih mir, ich binRauchschweif." stellte sie sich vor. „Ich bin Prinzessin, ich habe schonviel von dir gehört." miaute das Hauskätzchen und trat näher. Ihre Augenblitzten auf als sie Rauchschweif musterte. „Du erwartest Jungen, wieich." miaute sie erfreut. Feuerherz sah schräg zu Rauchschweif. „Man kannes deutlich sehen." fügte Prinzessin hinzu. Der schwarzen Kätzin kreistendie Gedanken im Kopf. In letzter Zeit war schon etwas seltsam und sie fühltesich auch anders, aber hatte es immer ignoriert. „Wusstest du das garnicht?" fragte Prinzessin. Rauchschweif setzte sich. „Das erklärt dieÜbelkeit." murmelte Rauchschweif und ließ ihren Kopf auf die Pfotensinken. Sie hatte die Nacht in der Scheune bei Rabenpfote verbracht, wie solltesie jemanden erklären das der Vater jemand ist der längst Tod ist. „Geht es ihrnicht gut?" fragte Prinzessin Feuerherz. Dieser ging zu seiner Freundinund fuhr ihr mit seiner Zunge tröstend über das Fell. „Entschuldigt meineOffenheit, aber Feuerherz, bist du der Vater?" fragte die Hauskatzezögernd. Rauchschweifs Kopf schnellte nach oben. „Nein!" rief sie empört.Und auch Feuerherz schüttelte mit dem Kopf. Dann sah der Kater zu Rauchschweif.„Es ist Rabenpfote, nicht wahr?" fragte er leise. Rauchschweif sah ihnertappt an und nickte schwach. „Ich gehe dann mal, ihr habt noch einiges zubesprechen." miaute Prinzessin. Sie verabschiedete von Feuerherz und ging.Feuerherz wollte ebenfalls ins Lager zurück. „Ich muss noch Katzenminzeholen." meinte Rauchschweif niedergeschlagen. Feuerherz nickte. „Natürlich,ich zeige dir wo." miaute er und ging voraus. Nachdem die beidenKatzenminze hatten, gingen sie zum Lager zurück, kurz vor dem Ginstertunnelblieb Rauchschweif stehen. „Feuerherz." rief sie nach ihm. Der Kriegerdrehte sich zu ihr um. „Bitte, sag niemanden etwas davon. Wir brauchen jedenKrieger, ich kann nicht in die Kinderstube und dort nur herumliegen." batsie ihn. Feuerherz ließ die Katzenminze aus dem Mund fallen. „Irgendwann musstdu dort einziehen. Denk an deine Jungen." versuchte er sie umzustimmen. „Nurbis die Blattfrische beginnt, dann und nur dann. Bitte sage noch keinem etwasdavon." flehte sie. Feuerherz nickte zähneknirschend und wollte dieKatzenminze wieder aufnehmen. „Warte" miaute Rauchschweif. „Meinst du, mansieht schon etwas?" fragte sie unsicher. Feuerherz betrachtete siegenauer. Ihr Bauch hatte, wenn sie ausatmete eine kleine Wölbung. „Lange kannstdu es jedenfalls nicht mehr verstecken." meinte Feuerherz und nahm wiederdie Katzenminze. Zusammen kamen sie wieder ins Lager.
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