Kapitel 14
Ein paar Tage sind nun vergangen seitdem Tigerkralle Rauchschweif in die Schranken gewiesen hatte. Graustreif hatte einen Schnupfen bekommen. Nun half Rauchschweif mit aus, Feuerherz zu unterstützen Farnpfote zu unterrichten. Nebel lag im Lager. Feuerherz und Rauchschweif saßen vor dem Kriegerbau. „Ich kann nicht mal bis zur anderen Seite sehen." meinte der rote Kater und kniff die Augen zusammen, als er versuchte etwas durch den dichten Neben zu erkennen. Plötzlich überkam Rauchschweif eine Übelkeit. Mit großen Sprüngen rannte sie zum Schmutzplatz und übergab sich. Von weitem sah Feuerherz ihr besorgt nach. Als die schwarze Kätzin wieder zu ihm zurück trottete, war alles wieder in Ordnung. „Was war das denn? Sag nicht das du auch krank wirst." miaute ihr Freund besorgt. Rauchschweif schüttelte sich. „Alles in Ordnung, war wohl eine schlechte Maus oder so." winkte sie ab. Die beiden hörten eilige Pfotenschritte und wie aus dem Nichts tauchte Nebelschweif auf. „Tigerkralle möchte euch sehen." miaute sie. „In Ordnung, danke." erwiderte Feuerherz. Nebelschweif lief in die Richtung zum Ginstertunnel. Rauchschweif sah besorgt zu ihrem Freund. Wusste Tigerkralle, dass sie Feuerherz alles erzählt hatte? Zögernd lief sie zu dem Zweiten Anführer, der mit Weißpelz zusammensaß. Kurz sah sie hinter sich, Feuerherz redete noch mit dem gerade erwachten Graustreif. Feuerherz kam schnell nachgerannt. „Es ist Zeit, dass Rußpfote und Farnpfote beurteilt werden." knurrte Tigerkralle. „Schon?" fragte Feuerherz überrascht. Rauchschweif blieb stumm. „Blaustern möchte sehen, wie die Ausbildung der beiden vorankommt, vor allem da Graustreif zu krank ist, um seinen Schüler zu unterrichten. Wenn Farnpfote in Rückstand gerät, muss sie das Wissen, damit sie einen anderen Mentor für ihn ernennen kann." Feuerherz zuckte empört mit dem Schwanz. „Wir haben Farnpfote jeden Tag zusammen mit Rußpfote rausgebracht." sagte der junge Krieger rasch. Tigerkralle und Weißpelz blickten sich an. „Ja, aber es ist das erste Mal, dass du Mentor bist." Tigerkralle sah zu Rauchschweif. „Und du bist kein Mentor und solltest dich anderen Aufgaben widmen." Dann wandte sich der Tigerkater wieder an Feuerherz. „Es ist eine große Belastung für dich, das zusätzlich zu übernehmen, und der DonnerClan braucht gut ausgebildete Krieger." Feuerherz sah zu seinen Pfoten. „Du kannst gehen Rauchschweif." forderte Tigerkralle sie auf. Sie neigte leicht ihren Kopf und ging.
Weiter abseits setzte sie sich. Nach einer Weile kam Feuerherz zu ihr. „Was wollte er noch?" fragte die schwarze Kätzin. „Ich soll Rußpfote und Farnpfote prüfen, beim Zweibeiner Ort." erzählte Feuerherz. „Meinst du er weiß was?" fragte er ehrfürchtig. Rauchschweif schüttelte den Kopf. „Er will dich sicher nur ärgern." gab sie zurück. „Ich mach jetzt los." miaute Feuerherz und ging. Rauchschweif bekam Hunger und lief zum Beutehaufen.
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Nebelschweif saß mit Blaustern am Brennnesselplatz. „Bald wird der Schneefall einsetzen." miaute die weiße Kätzin. Blaustern schmunzelte. „Die Blattleere war dir schon immer am liebsten." merkte die graue Kätzin an. „Ich weiß noch früher, unser erster Schneefall. Ich habe euch nie gesehen im tiefen Schnee, dich besonders." erinnerte sich Blaustern. Nebelschweif lachte schwach. „Du hast mich immer über den Haufen gerannt." gab die weiße Kätzin zurück. „Hoffentlich wird diese Blattleere nicht allzu schwer." miaute Blaustern besorgt. Nebelschweif sah zu Weißpelz. „Hoffentlich." miaute sie und stand auf. „Ich werde mit Weißpelz einen Ausflug machen." sagte sie sicher und lief zu dem weißen Kater. „Komm, wir gehen jagen." schlug Nebelschweif vor. Weißpelz nickte und die beiden gingen.
Sie waren Richtung Donnerweg unterwegs. Immer wieder fingen sie etwas und vergruben es. „Ist fast wie Früher." miaute Weißpelz. Nebelschweif kam keuchend neben ihm an. „Nur die Schulter schmerzt ein wenig." gab die weiße Kätzin zurück. „Und die Knochen sind älter." merkte Weißpelz an. Nebelschweif funkelte ihn an. „Wen nennst du hier alt?" Weißpelz lachte. „Natürlich mich." Plötzlich übertönte ein Ungeheuer die beiden und Nebelschweif zuckte zusammen. Es wehte einen starken SchattenClan Geruch zu ihnen. „Ich hab dich mal bei einer Versammlung mit Nachtstern reden sehen." fing die weiße Kätzin leise an. „Um was ging es da?" Weißpelz peitschte nervös mit dem Schwanz. „Er wollte mir weiß machen, er hätte beobachtet wie du meinen Vater umgebracht hast." miaute er. Nebelschweif stand fassungslos da. „Was hast du ihm gesagt?" hakte die weiße Kätzin nach. „Ich habe es ihm nicht geglaubt, das ist totaler Fuchsdung." entgegnete er. „Er versucht nur davon abzulenken, dass er dran schuld ist, dass Schneepelz Tod ist." fing Nebelschweif an. Weißpelz sah sie fragend an. „Wie meinst du das, sie wurde von einem Ungeheuer getötet." miaute er verblüfft. „Sie hat eine SchattenClan- Patrouille über die Straße gejagt." erzählte die weiße Kätzin. Weißpelz setzte sich. „Aschenfell und Nachtstern sind die einzigen die noch leben aus dieser Patrouille." fuhr sie fort. „Aber du warst doch gar nicht dabei." meinte er überrascht. Nebelschweif schnaubte. „Ich habe Blaustern angefleht, mir zu sagen wer es war." entgegnete sie. Und vielleicht war dies ein Fehler, rückblickend betrachtet. „Warum hast du mir das nicht eher erzählt? Dann hätte ich nie ..." Die weiße Kätzin unterbrach ihn. „...Du hättest ihm nicht geholfen." Weißpelz nickte selbstverständlich. „Genau, ich hätte ihn umgebracht!" fauchte er. „Und genau das hätte dem SchattenClan nicht geholfen." gab Nebelschweif ruhig zurück. Das Fell des weißen Katers war vor Wut gesträubt. „Du hättest es mir nicht verheimlichen sollen, ich bin kein Junges mehr." knurrte er. Die Kriegerin peitschte wütend mit dem Schwanz. „Ich habe Schneepelz versprochen, dass ich auf dich achten werde. Seit du ein Junges warst habe ich mich an das Versprechen gehalten." fuhr sie ihn an. Weißpelz seufzte. „Aber nun bin ich alt genug um auf mich selbst zu achten, und auf dich." schnurrte er.
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In Lager ging Rauchschweif mit einer großen Drossel zu Feuerherz und Graustreif. Die beiden sahen sie verwundert an. „Du scheinst ziemlich hungrig zu sein." merkte Graustreif an. Die schwarze Kätzin nahm einen großen Bissen und schlang ihn hinunter. „Kann ja nicht jeder nur im Lager gammeln." neckte sie ihn. Der graue Krieger sah zu Boden. Sie wusste nichts davon, dass er sich immer wieder aus dem Lager schlich.
Nachdem Graustreif fertig mit Essen war, ging er in den Bau und legte sich schlafen. „Irgendwie verhält er sich in letzter Zeit komisch." grübelte Feuerherz. Die junge Kriegerin sah ihren Freund schräg an. „Wie würdest du dich fühlen, die ganze Zeit im Lager bleiben zu müssen?" fragte sie und stand auf. „Ich geh jetzt auch schlafen." gähnte Rauchschweif und ging in den Kriegerbau.
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