Kapitel 4
Schwalbenpfote kratzte sich mit mit der Hinterpfote am linken Ohr. Es waren ein paar Sonnenaufgänge vergangen seit der Ernennung von den drei Kriegern. Den ganzen Morgen hatte sie mit Rebenschweif am See gejagt. Die Tage wurden mit jedem Sonnenaufgang ein wenig länger und wärmer. Sonnenhoch war schon fast vorüber, heute Abend sollte sie mitkommen auf die Abendpatrouille. Das würde definitiv eine Sache für sich werden, der DonnerClan, zu denen sie gehen würden, war in letzter Zeit unruhig geworden. Sie mussten die Grenzen täglich nachmarkieren, möglichst ohne einer DonnerClan Patrouille zu begegnen. Das konnte immer wieder nur für Ärger sorgen, wenn man sich begegnete. Aber Rebenschweif war der Meinung, dass sie mitkommen sollte. Das würde eine neue Erfahrung für sie werden, hatte er dazu erklärt.
Als die Sonne unterging machten sie sich zu viert auf den Weg zur Grenze. Silberwind und Sturmkralle liefen vorneweg. Schwalbenpfote und Rebenschweif folgten den beiden Gefährten mit etwas Abstand zur Grenze. Silberwind setzte unten am See ihre erste Markierung, Sturmkralle setzte ziemlich dicht dahinter die zweite. Schwalbenpfote tat es ihnen mit einem Blick auf ihren Mentor nach. Es schien zumindest gerade so ziemlich alles ruhig zu sein, keine DonnerClan Katzen die für Unruhe sorgten oder über die Grenze kamen. Schwalbenpfote war trotzdem nervös, sollte es zu einem Kampf kommen, wäre es ihr erster. Sie hatte zwar schon im Training gekämpft aber das hier war was anderes. Sie fühlte sich alles andere als bereit schon mit Krallen zu kämpfen. Aber manchmal hatte man gar keine andere Wahl.
Das Glück schien heute auch absolut nicht bei ihnen zu sein. Als sie sich dem kleinen WindClan Waldgebiet am Bach näherten, wehte ihnen DonnerClangeruch entgegen. Sie beschleunigten ihre Schritte, bis sie eine kleine Gruppe Katzen in Sicht kam. Schwalbenpfote erkannte Schimmerfell die Zweite Anführerin unter ihnen. Den Rest kannte sie nicht, aber es schienen nur Krieger zu sein. Sie hatten aber keine Schüler dabei und die Grenze schon überquert. "Schwalbenpfote", wies Rebenschweif sie an: "Lauf zum Lager zurück, hol Verstärkung." Schwalbenpfote blieb gar keine andere Wahl als zu laufen so schnell sie ihre kurzen Beine trugen, während sich die Krieger auf den Weg zu ihren Gegnern machte. Die Sorgen um ihre Clangefährten vernebelten ihre Gedanken. Sie konnte ihnen aber kaum helfen, das warihr auch klar, sie wusste zu wenig.
Der Weg ins Lager kam ihr wie eine halbe Ewigkeit vor. Dann endlich tauchte der Ginsterwall vor ihr auf. Schwalbenpfote spannte ihre Muskeln an und beschleunigte ihre Schritte noch einmal ins Lager. "DonnerClan", schrie sie, kaum dass sie durch den Eingang geplatzt war. "Was?" Ihre Mutter hob den Kopf. "DonnerClan wiederholte sie keuchend: "An der Grenze, Schimmerfell ist dabei, sie sind in unserem Territorium. Fuchsienstern reagierte sogar für Schwalbenpfotes Erfahrung schnell. "Flinktatze nimm dir Gewittersturm und Dunstschweif mit, holt die Jagdpatrouillen vom See, folgt unserer Geruchsspur. Der Rest der sich bereit fühlt zu kämpfen mir nach. Schwalbenpfote ich fürchte, du musst uns den Weg weisen." Schwalbenpfote holte einmal tief Luft und rannte dann vorneweg. Die schnellen Pfotenschritte hinter ihr verrieten, dass auch der Rest des Clans kam.
Sie legte noch ein wenig an Tempo zu, ihre Pfoten flogen regelrecht über das Gras, als die Grenze näher kam. Da in der Entfernung konnte sie schon Katzen erkennen und es waren deutlich mehr, als als sie losgelaufen war. "Schwalbenpfote halt dich zurück", wies ihre Mutter sie an, als sie sie überholten. Schwalbenpfote gehorchte, es war sinnlos zu widersprechen, sie wusste, dass sie noch nicht in der Lage war mitzuhalten. Sie folgte ihren Clangefährten deutlich langsamer zum Bach hinunter wo inzwischen ein wilder Kampf tobte. Trotzdem hielt sie Abstand von Federflug, um nicht irgendwie in Kontakt mit der hellgrauen Heilerin zu kommen. Es schien der gesamte DonnerClan gekommen zu sein, um gegen sie an der Grenze zu kämpfen. Sie entdeckte auch Blutstern unter den Kämpfenden.
Am liebsten wäre sie auch eingeschritten, aber Fuchsienstern hatte sie angewiesen sich zurückzuhalten. Stattdessen drehte sie sich widewillig seufzend zu Federflug um, die ihr Kräuterbündel hatte fallen lassen. "Kann ich dir irgendwie helfen Federflug?" "Ja", die blauen Augen ihrer Tante blitzten überrascht: "Du würdest mir einen Gefallen tun, wenn du ins Lager läufst und mehr Ringelblumen holst. Weißt du noch wie die rochen, als ich damit Holzpfotes ausgerissene Kralle behandelt habe?" Schwalbenpfote nickte und wandte such wieder zum Laufen. "Mohnsamen wären auf auch nicht so schlecht", rief ihr Federflug hinterher: "Kleine schwarze Kugeln. Die liegen schon auf einem Blatt, du musst sie einfach nur zusammenfalten und mitnehmen. Die Ringelblumen kannst du dazulegen, denen passiert davon nichts." "Mache ich", rief Schwalbenpfote über die Schulter zurück.
Der Weg zum Lager, kam ihr deutlich schneller vor. Im Kampf konnte sie nichts mehr ändern, aber sie konnte ihren Clangefährten helfen. Sie stürzte ins Lager und in den Heilerbau. Das Blatt mit den Mohnsamen war nicht schwer zu finden. Es lag weit genug oben, dass die Jungen nicht darankamen. Sie zog es heraus und legte es vor ihre Pfoten, dann machte sie sich auf die Suche nach dem Geruch von Ringelblumen. Ganz vorne lag ein Haufen gelber Blumen mit dem richtigen Geruch. Sie schnappte sich die Hälfte und verschloss das Kräuterbündel mit ein paar Spinnenweben. Sie hatte schon einmal gesehen, dass Federflug das so machte. Mit dem Bündel im Maul war es schwieriger so schnell zu laufen. Aber das Wichtigste war, dass sie ankamen im Kampf.
"Du warst sehr schnell, danke", Federflug warf ihr zum ersten Mal keinen seltsamen Blick zu, als sie ihr das Kräuterbündel abnahm. "Sehr kluge Idee es mit Spinnenweben zuzukleben", lobte sie sie dann weiter: "Wärest du keine Kriegerschülerin, könnte man meinen, dass du eine erfahrene Heilerschülerin wärst. Schwalbenpfote fühlte wie ihr sehr warm unter ihrem Pelz wurde bei den Worten. "Danke", murmelte sie deswegen und senkte den Blick auf ihre Vorderpfoten. "Schwalbenpfote kannst du hierbleiben", meinte ihre Tante leise: "Ich laufe mal runter." "Ja Federflug", Schwalbenpfote setzte sich neben den Kräuterhaufen und wartete. Im Kampf war kaum etwas zu erkennen. Sie konnte aber das dunkelrote Fell ihrer Mutter erkennen, die gegen eine ihr unbekannte Katze kämpfte. Nichts ungewöhnliches, aber der DonnerClan bekam gerade noch mehr Verstärkung.
Dann war es aber doch plötzlich vorbei. "DonnerClan Rückzug", konnte sie Schimmerfell jaulen hören. Federflug war neben ihr damit die blutüberströmte Kirschpfote zu versorgen. Aber Kirschpfote schien es zumindest halbwegs gut zu gehen. Sie warf einen Blick auf das Schlachtfeld, ihre Clangefährten jagten die DonnerClan Krieger über den Bach in ihr eigenes Gebiet zurück. Einige kamen auch verletzt den leichten Hügel hinauf, um sich von Federflug behandeln zu lassen. Federflug ließ immerhin Schwalbenpfote zu deren Freude in Ruhe und bat sie um nichts. Sie warf ihr auch keine seltsamen Blicke zu, anders als Bachstrom, als diese den Hügel heraufhumpelte. Ihre gelben Augen bohrten sich regelrecht in Schwalbenpfotes grüne: "Fuchsienstern möchte mit dir sprechen." Sie deutete mit dem Kopf den Hügel herunter, wo Schwalbenpfote ihre Mutter schon sah.
Sie gehorchte der hellbraunen Kriegerin und tappte den Hügel langsam hinunter. "Du wolltest mich sprechen?" Sie stellte sich neben ihre Mutter, die ihr den Blick zuwandte. "Ja", ihre blattgrünen Augen trafen auf Schwalbenpfotes eigene blattgrüne Augen, die ihrer Mutter so ähnlich waren. "Komm mit", Fuchsienstern führte sie in Richtung von etwas, nein jemandem, der von mehreren Katzen umringt wurde. "Er hat sich mit Blutstern angelegt", murmelte Fuchsienster leise an sie gerichtet: "Blutstern ist ein herausragender Kämpfer. Rebenschweif hat es nicht überlebt." Eine Schwanzbewegung von ihr und der Katzenkreis löste sich auf. Zwischen ihnen lag ein lebloser, hellbrauner Körper, Rebenschweif.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro