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Schwarz und Weiß Teil 1

Katzen der Geschichte

Schwarzflügel - tiefschwarze Kätzin mit blauen Augen, stammt aus dem DonnerClan
Weißriese - großer, weißer Kater mit blauen Augen, stammt aus dem FlussClan

Ort des Geschehens - Der alte Wald, zwischen DonnerClan und FlussClan

Schwarzflügel sah sich um. Sie stand in einem Gewimmel von vielen Katzen. Alle sahen sie anders aus, die Einen muskulös, die Anderen schlank und dünn. Schwarzflügel konnte keine von ihnen erkennen, sie schauderte. Aber sie durfte es sich nicht anmerken lassen, sie war eine harte Kriegerin! Sie ließ ein wütendes Knurren hören und peitschte mit ihrem Schwanz um sich.
Gerade wollte sie ihre Krallen ausfahren, da bahnten sich plötzlich schimmernde Pelze ihren Weg durch die Menge und sie kamen genau auf Schwarzflügel zu!
Was wollen sie von mir? Bleibt weg!
Hektisch fuhr Schwarzflügel zu ihnen herum, entblößte ihre Zähne und fuhr ihre Krallen aus. Doch die Katzen mit den Sternen im Fell ließen sich nicht abschrecken.
»Schwarzflügel«, sprach eine der Katzen, »du hast nichts zu befürchten!« Schwarzflügel sah sich die Katzen genauer an. Kamen sie vielleicht vom SternenClan?
»Was wollt ihr? Wo bin ich hier?«
Die schwarze Kätzin überrumpelte die Sternenkatzen mit Fragen, doch eine Antwort bekam sie nicht.
»Schau dich um!«, sprach eine der Katzen. »Dies ist nicht dein Schicksal!« Sie blickte zum Himmel empor und sprach: »Schwarz und Weiß vereint zusammen, Liebe mag auf ewig entflammen.«
»Was soll das heißen?«, brauste Schwarzflügel auf. »Könnt ihr nicht deutlicher sprechen?« Doch in dem Moment löste sich alles vor ihr auf. Auf einmal war das Gewimmel von Katzen samt der seltsamen Sternenkatzen verschwunden.
Schwarzflügel blickte in die Dunkelheit des Kriegerbaus, um sie herum das Schnarchen schlafender Katzen. Es war unmöglich, wieder einzuschlafen. Sie erhob sich aus ihrem Nest und tappte zwischen den Nestern vorbei zum Ausgang.
»He Schwarzflügel! Mach gefälligst nicht so einen Lärm!«
»Dich kann man mit einem Trampeltier vergleichen!«
»Autsch! Du bist mir auf den Schwanz getreten!«
Schwarzflügel schnaubte verärgert bei den Sticheleien ihrer Clangefährten. Das musste sie Tag für Tag miterleben. Sie war es gewohnt, nicht so beliebt im DonnerClan zu sein, aber dennoch verspührte sie bei jeder Bemerkung einen kleinen Stich in ihrem Inneren.
Sie musste hier raus, weg vom Lager, weg von den Katzen, die es beherbergte. Als sie aus dem Ginstertunnel hinaus in den Wald schoss, atmete Schwarzflügel die kühle Nachtluft ein. Über ihr prangte ein Himmel voller Sterne, mit ihm das Silbervlies. Es schien alles so friedlich, dennoch verspührte Schwarzflügel, dass sie jetzt Ruhe brauchte. Und wo hätte man mehr Ruhe, als auf seinem Lieblingsplatz?
Schwarzflügel genoss die Einsamkeit und die Stille, wenn sie dort war. Als sie so durch den Wald preschte, konnte sie schon aus weiter Ferne das Plätschern des Flusses vernehmen. Sie kam dem vertrauten Geräusch immer näher, wollte sich gerade durch die Büsche auf die kleine Lichtung zwängen, als sie plötzlich einen Schatten sah, der über den Fluss fiel.
Schwarzflügel hielt den Atem an und lugte vorsichtig unter den Büschen hervor. Dort auf der anderen Seite des Flusses saß eine fremde Katze. Sie war sehr groß und weiß und schaute dem Fluss zu, wie er murmelnd und gurgelnd seine Bahnen zog. Plötzlich war da etwas im Wasser, jedenfalls holte sie mit einer Pfote aus und hieb mit ihr in die Fluten. Heraus angelte sie einen Fisch.
FlussClan Fellkugel! Schwarzflügel empfand Groll gegenüber dieser Katze, die ihr den Platz raubte. Der selbe weiße FlussClan Krieger war nicht zum ersten Mal hier, schon öfters, wenn Schwarzflügel sich hier niederlassen wollte, war er schon vor ihr da.
Das werde ich mir nicht gefallen lassen! Schwarzflügel beschloss, den Krieger zur Rede zu stellen und sprang aus dem Gebüsch. Bei dem Lärm, den sie verursachte, wirbelte der weiße Krieger zu ihr herum und blickte sie an.
"Was hast du hier zu suchen?", fauchte Schwarzflügel den weißen Kater an. Doch dieser wirkte sehr gelassen. "Das Selbe könnte ich dich fragen", miaute er ruhig. "Du hältst dich verdächtig nahe am DonnerClan Territorium auf!", machte Schwarzflügel weiter. "Ja, wieso?"
Der Kater legte den Kopf schief. "Mir ist es erlaubt, hier zu sein. Dies ist FlussClan Territorium."
Er sah ziemlich unbekümmert aus, als er das sagte und blickte Schwarzflügel unerschrocken an. Ich werde mich von dem nicht einschüchtern lassen, dachte sie ärgerlich und versuchte, sich noch größer zu machen, als sie war. "Na, sieh mal einer an!", sprach sie selbstbewusst. "Du machst dich sehr verdächtig, wenn du hier herumlungerst. Man könnte meinen, du wartest auf jemanden. Hast du ein Verhältnis mit einer DonnerClan Kätzin, welches du geheim halten möchtest? Hast du vor, deinen Clan zu hintergehen?"
"Genau das könnte ich dich auch fragen", erwiderte der Krieger mit einem selbstgefälligen Ausdruck. Schwarzflügel bemerkte das amüsierte Funkeln in seinen Augen.
Wie werde ich mit dem bloß fertig?
Mit stolz geschwällter Brust stolzierte sie zum Flussufer und ließ sich nieder. "Ich jedenfalls werde nicht weggehen, da ich ein gewisses Recht
habe, hier zu sein."
"Ganz meinerseits!" Der weiße Kater grinste triumphierend und ließ seinen Schwanz im Wasser baumeln. Na super, dachte Schwarzflügel grimmig, jetzt habe ich den die ganze Nacht am Hals! Kann man nicht einmal alleine sein?
Sie legte den Kopf auf ihre Pfoten und schlief, bis sie ein Plätschern wieder aufweckte. Sie hob den Kopf und blickte zur anderen Seite des Flusses. Dort hatte sich ein kleiner Berg mit Fischen aufgetürmt, alle gefangen vom weißen Kater, der mit seiner Pfote im Wasser angelte. Mit einem weiteren Platschen holte er erneut einen Fisch aus dem Fluss, tötete ihn mit einem schnellen Pfotenhieb und fing an, ihn mit hastigen Bissen zu verschlingen. Als er Schwarzflügels Blick bemerkte, schaute er sie fragend an. "Willst du auch?", fragte er.
"Wie bitte?", rief Schwarzflügel empört. "Erstens: ich kann mir selber meine Beute fangen! Zweitens: Fisch ist wiederlich! Und drittens: ich verstoße doch nicht gegen das Gesetz der Krieger, was du im Übrigen gerade tust. Erst muss der Clan versorgt werden! Hast du das etwa vergessen, du Fischkopf?"
"Du wagst es, mich Fischkopf zu nennen!" Der FlussClan Kater erhob sich auf die Pfoten und starrte Schwarzflügel direkt in die Augen. Er versuchte drohend auszusehen, was ihm nicht ganz gelang. "An deiner Stelle hätte ich das nicht gesagt​! Na warte!"
Mit einem gewagten Kopfsprung tauchte der weiße Krieger in den Fluss ein und schwamm blitzschnell ans andere Ufer. Es ging alles so schnell, dass Schwarzflügel gar nicht bemerkte, was vor sich ging. Plötzlich wurde sie vom Kater gepackt und in den Fluss gezogen. Im Nu versank sie im dunklen Wasser und paddelte schnell wieder an die Oberfläche. Prustend und keuchend blickte sie sich um und sah den weißen Kater, der sie amüsiert beobachtete. "Was guckst du so?", fauchte Schwarzflügel ihn an. "Hilf mir!" Aber ihr Wiedersacher lachte nur. "Das ist einfach die schönste Strafe für DonnerClan Katzen, die sich für stärker halten, als es der SternenClan erlaubt!"
Schwarzflügel strampelte mit aller Kraft gegen das Wasser. "Das muss ich mir nicht bieten lassen! Ich werd's dir zeigen!", brüllte sie gegen das Rauschen des Flusses. "Und wie?", fragte der FlussClan Krieger spöttisch. "Du schaffst es ja nicht Mal an Land zu kommen." Er hat Recht. Aber ich will mich nicht geschlagen geben! Doch ich habe keine andere Wahl...
"Nun gut!", miaute sie dumpf. "Du hast Recht. Ich schaffe das nicht alleine. Falls ich ertrinke, werde ich meinem Clan wenigstens nicht mehr zur Last fallen!"
Gekonnt schloss sie die Augen und ließ sich sinken, immer tiefer und tiefer...
In diesem Moment packten Zähne ihr Nackenfell. Schwarzflügel wurde mit einem Ruck aus dem Wasser gezogen und landete auf festem Boden. Sie schlug die Augen auf und fand sich Auge in Auge mit dem weißen Kater wieder. Seine blauen Augen funkelten wie der Fluss. "Mein Name ist Weißriese." Mehr sagte er nicht, aber er schaute Schwarzflügel aufordernd an. "Schwarzflügel", presste sie als Antwort hervor. "Freut mich dich kennenzulernen, Schwarzflügel!", sprach Weißriese. In seiner Stimme lag keinerlei Feindschaft.
Jetzt muss ich ihm zeigen, wer ich bin! Ich bin stark! Furchtlos! Ich werde ihm seinen weißen, schicken Pelz blutrot färben!
Aber egal, was Schwarzflügel auch dachte, sie schaffte es nicht. Sie konnte es nicht und irgendwie wollte sie das auch nicht. Aber wieso?
Plötzlich war ihr alles egal. Sie ließ ihre Gedanken los, schloss die Augen und versank in einem tiefen Schlaf.

Weißriese! Das war ihr erste Gedanke, als Schwarzflügel erwachte.                 Es stinkt nach Fisch! Sie rümpfte die Nase, rappelte sich langsam auf und blickte sich blinzelnd um. Der Fluss floss plätschernd an ihr vorbei, auf der anderen Seite ragten die vertrauten Büsche und Bäume auf. Ich stehe auf FlussClan Territorium!
Hektisch schaute sich Schwarzflügel um. "He, alles gut!" Eine Stimme ließ sie herumfahren. Weißriese saß da, den Schwanz sorgsam um die Pfoten geringelt.                                               "Was hast du mit mir vor?", fauchte Schwarzflügel den Kater an. Der bedeutete ihr, sich zu ihm zu setzen. "Komm, sei mein Gast! Erzähl mir etwas über dich und deinen Clan. Wer deine Freunde sind, was deine Lieblingsfrischbeute ist..."
"Wieso sollte ich dir das erzählen?", unterbrach ihn Schwarzflügel wütend. "Du willst mich doch nur über meinen Clan ausspionieren!" Gerade wollte sie sich auf Weißriese stürzen, doch dann hielt sie inne.      Er wird mich wieder in den Fluss stoßen. Einen Kampf hat er so gut wie gewonnen!
Stattdessen wandte sich Schwarzflügel von ihm ab, um zu gehen, doch der Fluss versperrte ihr den Weg zu ihrem Territorium. Die Trittsteine waren noch ziemlich weit entfernt und schwimmen konnte sie schon gar nicht. Was sollte sie also tun? "Bring mich auf der Stelle wieder in mein Territorium!", verlangte sie von Weißriese. "Oder..."
"Oder was?" Weißriese schaute sie schelmisch an. "Willst du mich etwa bei meinem Anführer verpetzen? Dann würde unsere gemeinsame Nacht auffliegen und ich denke, das willst Du lieber vermeiden. Eigentlich bist du nur auf mich angewiesen, in dem Fall würde ich dir raten, dich zu mir zu setzen und mir von dir zu erzählen. Oder willst du nochmal baden gehen?" Er schnaubte belustigt.
Schwarzflügel ärgerte sich. Noch nie hatte sie sich so hilflos gefühlt. Sie hatte keine Wahl. Mit einem leisen Knurren setzte sie sich neben den weißen Kater und starrte auf den Fluss. "Schon besser", miaute Weißriese. "Und falls du immernoch denkst, ich will deinen Clan ausspionieren, dann hast du dich getäuscht. Ich will dich ausspionieren!"
Hat der sie noch alle, dachte Schwarzflügel erboßt. "Warum?", knurrte sie. "Was willst du von mir? Von einer unbedeutenden Kätzin, die so ist, wie jede andere? Schlimmer noch! Für meinen Clan bin ich gar nichts! Ich bin ihm schon mein ganzes Leben lang treu, jage, kämpfe und befolge das Gesetz der Krieger, damit ich ihm gefalle. Doch auch wenn ich das tue, bringt es mir nichts. Schon immer war ich die Außenseiterin und jeder hat mich so behandelt. Selbst meine Mutter, nur weil ich anders war, als meine Geschwister. Ich musste mir jeden Funken Respekt erkämpfen, durfte keine Schwäche zeigen! Und doch hat es alles nichts gebracht, nur das Gefühl, fremd zu sein. Unbedeutend. Ein Nichts. Und doch habe ich mein Leben gelebt bis zu diesem Zeitpunkt, habe nie aufgegeben, eine harte Kriegerin zu sein. Für eine Veränderung ist es jetzt zu spät. Das ist es, was das Leben aus mir gemacht hat!"
Schwarzflügel seufzte tief. Erst jetzt bemerkte sie Weißriese, der ihr aufmerksam zuhörte. Plötzlich wurde ihr bewusst, dass sie einem wildfremden Kater gerade ihre Lebensgeschichte erzählt hatte.
Das ist doch verrückt!
"Erzähl weiter!", ermutigte Weißriese sie. "Was gibt es da denn noch zu erzählen", murmelte Schwarzflügel. "Den Rest kennst du ja. Wenn ich meine Ruhe haben will oder wenn es mir schlecht geht, komme ich zum Fluss. Sein Plätschern beruhigt mich. Ich kann mich beruhigen und den Alltag für eine Nacht loslassen. Seit dem ich eine Schülerin bin, komme ich schon hierher und nie hat mich jemand dabei gestört, bis heute."
Sie versuchte, Weißriese scharf anzusehen, schaffte es aber nicht. Irgendetwas hinderte sie daran. Sie musste zugeben, dass es gut getan hatte, alles rauszulassen.
Und nun wurde auch Schwarzflügel von Neugier gepackt. "Erzähl doch Mal etwas über dich. Dein Leben ist sicher deutlich besser als meins!"
Weißriese schüttelte kaum merklich den Kopf. "Wohl kaum. Aber du kannst es ja nicht wissen. Mein Clan hat etwas gegen Katzen wie mich."
"Gegen Katzen wie dich?", fragte Schwarzflügel überrascht. "Gegen weiße, pelzige Katzen mit einer großen Klappe?" Sie schnaubte belustigt. "Nein, nicht direkt", erwiderte Weißriese. "Aber sie haben etwas gegen Halbclankatzen. Und so eine bin ich. Mein Vater stammt aus dem WindClan. Meine Mutter hat ihn geliebt. In mancher Nacht haben sie sich heimlich getroffen, bis meine Mutter trächtig wurde. Daraufhin hatte sie Angst, erwischt zu werden und hat den WindClan Krieger im wahrsten Sinne des Wortes in den Wind geschrieben. Als sie geworfen hat, war ich ihr einziges Junges. Niemand wusste, wer mein Vater war. Dann packte meine Mutter das schlechte Gewissen und sie erzählte einer Clankameradin von dem WindClan Krieger. Tja, falsche Entscheidung! Sie erzählte das Geheimnis weiter. Bald wusste der ganze Clan davon und seitdem werde ich schlecht behandelt von meinem Clan. Da kann ich machen, was ich will, es ändert nichts an meiner Herkunft. Ich muss den Fehler meiner Mutter ausbaden, das ist ziemlich ungerecht! Vor allem, da meine Mutter schon ziemlich lange tot ist, seit ich ein Schüler war."
Plötzlich wurde Weißrieses Stimme überschwemmt von Frust und Enttäuschung. "Niemand wollte mein Mentor sein!", klagte er und senkte den Kopf.
Schwarzflügel betrachtete ihn nachdenklich. Sie konnte nur zu gut verstehen, wie Weißriese sich gefühlt haben musste. Und plötzlich, ohne wirklich zu wissen, was sie da tat, strich sie mit ihrem Schwanz tröstent über seine Flanke.
Was tue ich da gerade? Und wieso?
Weißriese sah sie an. Dankbarkeit lag in seinem Blick. "Noch nie hat mich jemand so gut verstanden, wie du", hauchte er. Schwarzflügel fühlte sich plötzlich ziemlich unbehaglich. Das ist ein FlussClan Krieger! Er kommt aus einem anderen Clan! Du brichst gerade das Gesetz der Krieger! Hör auf  damit!
Schwarzflügel schaffte es tatsächlich, den Blick von Weißriese abzuwenden. Sie schaute auf ihre Pfoten, die sie vor sich ausgestreckt hatte. "Aber wie kommt es, dass du in letzter Zeit nachts immer an den Fluss kommst, genau wie ich?" Weißriese schien plötzlich sehr verlegen, jedenfalls rückte er nicht sofort mit der Antwort heraus. "Das liegt einfach nur daran, dass es hier so schön bei Nacht ist", antwortete er, aber Schwarzflügel konnte ihm an den Schnurrhaaren ansehen, dass er nicht die ganze Wahrheit gesagt hatte. Da steckte noch viel mehr dahinter, aber was?
Plötzlich schaute Weißriese sie belustigt an. "Was ist den nun deine Lieblingsfrischbeute?", miaute er fragend. Schwarzflügel schnaubte. "Jedenfalls kein Fisch! Aber warum interessiert dich das? Hast du vor, Feinschmecker zu werden?"
"Nicht unbedingt!" Weißriese grinste. "Aber jetzt im Ernst, sag doch Mal!"
"Also gut", miaute Schwarzflügel, "wenn du es unbedingt wissen willst? Maus!" Sie verstummte.
"Aha, und welche Maus?", wollte Weißriese wissen. "Spitzmaus? Feldmaus? Haselmaus?"
Schwarzflügel konnte nicht anders und musste lachen. "Du bist ja ein richtiger Mäuse - Experte! Hätte ich nicht gedacht! Ich mag alle gleich gern, aber jetzt will ich es auch von dir wissen. Also, was ist deine Lieblingsfrischbeute?"
"Fisch!", sagte Weißriese promt. "Eindeutig Fisch! Und welcher? Ist mir ganz gleich."
Den Rest der Nacht redeten die Beiden über alles mögliche. Über ihre Schülerzeit, über nervige Clankameraden und über Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen DonnerClan und FlussClan. Schwarzflügel hatte sich lange nicht mehr so frei und wohl gefühlt, wie bei diesem Kater, dem sie alles erzählen konnte und der sie verstand.
Plötzlich seufzte Weißriese. "Gleich geht die Sonne auf. Ich fürchte, wir müssen uns jetzt trennen."
Auf einmal spürte Schwarzflügel einen kleinen Stich in ihrem Inneren. Sie schaute den Kater an. "Danke", murmelte sie. Weißriese legte den Kopf schief. "Wofür?"
"Dass wir reden konnten!" Schwarzflügel lächelte.
"Ich habe noch nie so viel Liebe gespürt!" Die Worte waren einfach so gekommen, ohne, dass Schwarzflügel es wirklich sagen wollte. Schnell senkte sie den Kopf.
SCHWARZFLÜGEL! DU BIST EIN NARR! WAS HAST DU NUR GETAN?, brüllte eine Stimme in ihrem Inneren.
Aber es stimmt doch! Ich habe wirklich noch nie so viel Liebe gespürt. Nur Mut! Ich stehe dazu! Also schau ihm in die Augen!
Und das tat sie. Sie schaute Weißriese in seine klaren, blauen Augen und versank in ihnen, wie in einem Fluss...
Schwarzflügel spürte, wie etwas sanft ihre Flanke streifte. Es war Weißrieses Schweif. Es kribbelte unter ihrem Pelz. Weißriese lächelte sie an. Er sieht so schön aus, alles an ihm ist so elegant! Ihr Herz pochte immer schneller und schneller...
Ein Sonnenstrahl​ verfing sich in ihrem Auge. Sie blinzelte. "Oh nein! Die Sonne ist schon aufgegangen!"
"Keine Panik!", miaute Weißriese beruhigend. "Ich trage dich über den Fluss." Er ließ sich ins Wasser gleiten. "Halte dich an meinem Rücken fest!", befahl er. Schwarzflügel tat dies und sofort schwamm Weißriese los. Sie hielt sich an seinen Schultern fest und spürte, wie die Muskeln unter seinem Fell spielten.
Als sie am anderen Ufer ankam, kletterte Schwarzflügel an Land und schüttelte sich die Tropfen aus dem Pelz. Weißriese schwamm immernoch im Wasser und blickte sie an. "Wollen wir uns nächsten Abend wieder hier treffen?", fragte er leise. Schwarzflügel nickte. "Ja", flüsterte sie. "Sehr gerne!" Sie merkte, wie ein Lächeln um ihre Lippen spielte.
"Also dann..." Der Kater neigte dem Kopf. "Bis bald!"
"Bis bald!", erwiderte Schwarzflügel. Sie sah dem weißen Krieger nach, wie er zurückschwamm und auf seinem Territorium verschwand.
Verträumt glitt sie durch die Büsche auf das Lager zu. Was hatte diese Nacht bloß aus ihr gemacht? Sie hatte das Gefühl, auf ihren Pfoten zu schweben.
Plötzlich musste sie an etwas denken.
Schwarz und Weiß vereint zusammen, Liebe wird auf ewig entflammen...
Waren sie damit gemeint? Schwarzflügel und Weißriese?
War es vielleicht ihre Bestimmung, mit ihm zusammen zu sein?

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