Irgendwie ist hier das 3. Kapitel
Die warme Morgensonne breitete sich langsam über die noch verschlafene, kühle Lichtung aus und weckte so die zahlreichen Clanmitglieder. Auch Lichtpfote, anmutig wie sie ist, stand mit den ersten goldenen Sonnenstrahlen des Frühherbstes auf. Mit ästhetischen Bewegungen trat die Naturschönheit aus dem warmen Schülerbau auf die frostig warme Lagerlichtung, um ihrer Morgenroutine nachzugehen.
Diese bestand natürlich zuerst aus einer ausgiebigen Fellpflege (schließlich musste einer im Lager ja gut aussehen!), bei der sie keiner stören durfte. Danach begab sie sich zum jämmerlichen Frischbeutehaufen, um sich ihr wohlverdientes Frühstück abzuholen.
Nun lag Lichtpfote in der Sonne und biss herzlich in ihre Maus hinein. Doch wie sollte es auch anders in dieser Idylle sein, bahnte sich Ärger in Form von Dunstpfote an!
Dunstpfote, eben erst erwacht, stakste mit müden Schritten und zerzaustem Fell an Lichtpfote vorbei. Jemand hatte sie die ganze Nacht wachgehalten und ihr im Schlaf immer wieder etwas von einer „Lichtpfote" erzählt. Es war bestimmt Mottenpfote. Dieser Versager ist schon ewig in Lichtpfote verknallt. Dunstpfote schüttelte hoffnungslos den müden Kopf.
Genau das sah Lichtpfote in ihren Augenwinkeln und nahm es als Anlass mit Dunstpfote ein ernstes Wörtchen zu reden. Oder soll ich eher sagen zu brüllen? „Dunstpfote! Was sollte die Aktion gerade! Und die Aktion gestern! Und die davor!", Lichtpfote war in ihrer Raserei aufgestanden.
„Lichtpfote. Weißt du wie früh es ist? Ich bin noch nicht bereit für solche Konversationen!", antwortete Dunstpfote verschlafen und blinzelte sich die Mittagssonne aus den Augen.
Lichtpfote verengte die Augen zu schlitzen: „Glaub mir Dunstpfote, so schnell werde ich dir deine Aktion gestern nicht vergessen! Jeder bekommt das, was er verdient." „Red ruhig weiter dummes Zeug, vielleicht lernen Igel dann fliegen und du kannst sie als Verteidigung gegen mich nutzen", schnurrte Dunstpfote belustigt und wandte sich ab.
Lichtpfote wurde verwirrt zurückgelassen. Seit wann war Dunstpfote so schlagfertig? Sie war doch immer diejenige, die gute Konter geben konnte! Wütend ging Lichtpfote zurück zu ihrem Platz.
„Hey-y Lichtpfote! Hast du heute Nachmittag-g nach dem Training schon wa-as vor?" Oh nein, der hatte ihr gerade noch gefehlt! „Mottenpfote kannst du auch ordentlich reden?" Mottenpfote blickte sie verwirrt an. „Ja ich habe schon etwas vor und jetzt mach dich ab! Du störst!" Mottenpfotes braune Augen wurden groß und glasig. Mit einem schluchzen wandte sich der kleine getigerte Kater ab.
Jetzt war Lichtpfotes Tag endgültig vorbei. Erst Dunstpfote und jetzt Mottenpfote. Schlimmer konnte es doch gar nicht mehr werden! Lichtpfote seufzte. Sie hatte so ein hartes Leben! Womit hatte sie das nur verdient?
Lichtpfote merkte gar nicht, wie sie aufstand und gedankenverloren in den Wald ging. Sie wanderte unachtsam umher und suchte nach etwas, was sie aufheitern konnte. Vielleicht begegnete sie nochmals Brombeerpfote aus der letzten Nacht oder Krähenpfote.
Plötzlich blieb sie stehen. Ein stechender Geruch war in ihre putzige Nase gestiegen. Lichtpfotes Augen wurden groß. Sie kannte diesen Geruch, doch sollte er nicht auf ihrem Territorium zu finden sein! Lichtpfotes Gehirn machte einen Satz nach vorne: Sie musste sofort Libellenstern Bescheid sagen!
Augenblicklich rannte Lichtpfote so schnell es geht (und sie war ja schließlich die schnellste und beste Katze überhaupt) zurück zum Lager und durch den Dornentunneleingang. Ihr Fell blieb dort drin natürlich nicht hängen.
Absolut nicht außer Atem rief sie: „Libellenstern! Eindringlinge auf unserem Territorium!" Liebellenstern kam sofort aus ihrem Bau getreten. Endlich passierte mal etwas Spannendes!
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro