Kristalljunges
Dies ist Adlerjunges Geschichte nur aus einer anderen perspektive,und ein paar ergänzungen
Kristalljunges erwachte und sofort wusste sie was heute für ein Tag war. Der Tag an dem sie hoffentlich Heilerschülerin werden sollte. Die Blattleere war dem Ende geneigt und man konnte schon einzelne Knospen an den Bäumen erkennen. Kristalljunges weckte ihre Geschwister, die wollten sich erst beschweren, doch dann schien auch ihnen zu dämmern, dass heute ein großer Tag für sie war. Die drei sollten endlich zu Schülern ernannt werden! Die drei Jungen wollten schon aus dem Bau stürmen, da hielt ihre Mutter sie zurück. „Halt ihr kleinen Wildfänge! Die Zeremonie beginnt bei Sonnenhoch und ich will, dass ihr ordentlich dafür ausseht!" Sie begann Rosenjunges Fell zu lecken und Rosenjunges versuchte sich ihrem Griff zu entwenden, doch es gelang ihr nicht. „Wir sind aber nicht klein!", protestiere sie. Ihr Bruder bestätigte sie: „Genau! Wir sind schließlich schon Schüler!" Rauchfell schnurrte belustigt. Ihre Mutter hatte bereits ab und zu wieder ihre Kriegerpflichten aufgenommen und während dessen hatte Minka auf sie aufgepasst. Aber nun musste keiner mehr auf sie aufpassen, denn nun waren sie auf dem Weg großartige Deinste für ihren Clan zu leisten und für ihren Clan zu kämpfen. Zumindest Adlerjunges und sie, denn Kristalljunges hatte einen anderen Weg gewählt, sie wollte auch für ihren Clan kämpfen, aber auf andere Weise. Sie wollte Blattsees Schülerin und somit Heilerin werden. Kristalljunges hatte sich, nachdem sie ihren Geschwistern von ihrem Zukunftswunsch erzählt hatte, viele Äußerungen seitens ihrer Schwester anhören müssen. Rosenjunges konnte nicht nachvollziehen wie man anstatt eine spannenden Ausbildung als Kriegerschüler zu genießen, sich mit Kräutern zählen und kranken Katzen beschäftigen konnte. Doch es war so viel mehr als das! Heute Nacht würde sie im Bau der Heiler schlafen und sich die Zungen mit dem Sternenclan geben. Sie mochte Blattsee gern. Sie bewunderte sie. Endlich war ihre Mutter fertig mit ihrer Fellpflege. Nun war sie selbst an der Reihe. Danach ging sie hinaus um sich eine Drossel vom Frischbeutehaufen zu nehmen. Sie teilte sie sich mit Rosenjunges. Heute würde ein aufregender Tag werden.
„Ich fordere alle Katzen, die alt genug sind, um selbst Beute zu machen, dazu auf, sich hier zu einem Clan-Treffen zu versammeln", Feuersterns Stimme erklang vom Hochfelsen. Es war Sonnenhoch. Kristalljunges war die Erste, die sich zum Hochfelsen bewegte. Sie setzte sich nieder, ihren Schwanz sorgsam um ihre Pfoten gelegt, ihr Kinn nach oben und ihre Augen voll freudiger Erwartung. Rosenjunges, Adlerjunges, Rauchfell, Weißpfote und Birkenpfote gesellten sich zu ihr. Auch Spinnenbein, Eichhornschweif, Brombeerkralle und Wolkenschweif erschienen aus dem Kriegerbau. Sandsturm, Lichtherz und Borkenpelz kamen gerade von einer Jagdpatroullie wieder und setzten sich mit gespitzten Ohren. Als alle da waren, begann Feuerstern: „Heute ist ein besonderer Tag für drei von uns, denn sie werden zu Schülern ernannt." Kristalljunges Pfoten prickelten bei dem Gedanken gleich eine Schülerin zu sein. Sie versuchte so ruhig wie möglich auszusehen, doch es gelang ihr nicht. Würde sie Heilerschülerin werden? Feuerstern begann mit Adlerjunges: „Adlerjunges, du bist nun sechs Monde alt und es ist an der Zeit, um mit deiner Ausbildung zu beginnen. Von diesem Tag an, bis dieser Schüler sich seinen Kriegernamen verdient hat, wird er Adlerpfote heißen. Ich bitte den SternenClan, über diesen Schüler zu wachen, bis er in seinen Pfoten die Kraft und den Mut eines Kriegers findet. Brombeerkralle, du bist nun bereit einen Schüler auszubilden. Du wurdest von mir ausgebildet und du hast bewiesen, dass du stark, loyal und mutig bist. Du wirst der Mentor von Adlerpfote sein und ich bin davon überzeugt, dass du dein Wissen und deine Stärke an ihn weiter geben wirst." Kristalljunges freute sich für Adlerpfote. Sie wusste wie sehr er sich gewünscht hatte, dass Brombeerkralle sein Mentor wird. Erstaunlich sicher trat Adlerpfote vor und berührte die Nase seines Mentors. Man konnte jedoch sehen wie seine Brust bebte. Trotzdem hoffte Kristalljunges ebenfalls so souverän anzukommen wie ihr Wurfgefährte. Nun wand sich Feuerstern ihr zu. Sie hatte vollmondförmige Augen. Blattsee trat aus der Menge. Die schöne Kätzin sah nun ihren Clan an: „Katzen des Donnerclans, wie ihr wisst, werde ich nicht für immer auf Erden wandeln. Deshalb ist es an der Zeit, dass ich mir einen Schüler wähle. Ich habe eine Katze ausgesucht, die genau das mitbringt, was einen Heiler ausmacht. Die nächste Heilerin wird Kristallpfote sein." Kristallpfote knetete den Boden unter ihren Pfoten und hob vor Freude und Aufregung zum ersten Mal während der bisherigen Zeremonie das Kinn, um Feuerstern direkt in die Augen zu blicken, der nun fragte: „Kristallpfote, akzeptierst du die Position als Heilerschülerin?" Mit gehobenen Kinn und einer feierlich und klaren Stimme, die schien, als sollte sie den Sternenclan erreichen antwortete sie: „ Das tue ich." Blattsee wandte sich nun Kristallpfote zu: „Dann musst du beim nächsten Halbmond zum Mondstein reisen, um vom SternenClan akzeptiert zu werden." Feuerstern blickte weiter hinab auf Kristalljunges und seine Stimme wurde weicher: „ Die besten Wünsche des gesamtem Donnerlcans werden mit dir reisen." Kristallpfote hatte aufgehört den Boden zu kneten und tappte behutsam vor um die Nase ihrer Mentorin Blattsee zu berühren. In ihrer Brust explodierte ein Feuerwerk der Freude. Kristallpfote setzte sich zurück zu ihr und sah ihre Schwester glücklich und mit einem Strahlen in den Augen an. Adlerpfote nickte ihr zu und zeigte ihr mit einem warmen Blick, dass er sich sehr für sie freute. Nun war Rosenjunges an der Reihe. Sie war die letzte die ihren Namen ablegen musste. Feuerstern fuhr nach einer kurzen Pause fort und Kristallpfote konnte sehen, wie glücklich Rosenjunges war „Und nun: Rosenjunges, du bist nun sechs Monde alt und es ist an der Zeit, um mit deiner Ausbildung zu beginnen. Von diesem Tag an, bis diese Schülerin sich ihren Kriegernamen verdient hat, wird sie Rosenpfote heißen. Ich bitte den SternenClan, über diese Schülerin zu wachen, bis sie in ihren Pfoten die Kraft und den Mut eines Kriegers findet." Aufgeregt und kerzengerade setzte sich Rosenpfote auf. Feuerstern wandte sich an eine weiße Kätzin mit goldbraunen Flecken: „Lichtherz, du bist nun bereit einen Schüler auszubilden. Du wurdest von Weißpelz, dem ehemaligen Stellvertreter des Donnerclans, hervorragend ausgebildet und du hast bewiesen, dass du stark und mutig bist. Du wirst der Mentor von Rosenpfote sein und ich bin davon überzeugt, dass du dein Wissen und deine Tapferkeit an sie weiter geben wirst." Kristallpfote musterte Lichtherz. Sie war etwas erstaunt. Konnte Lichtherz wirklich Schüler ausbilden, wie jede andere Katze? Immerhin hatte sie ein Handicap. Doch Kristallpfote wurde durch einen schuldbewussten Stich von der Weiterführung ihrer Gedanken abgehalten. Sie wusste, dass Lichtherz eine loyale und ehrbare Kriegerin war und Rosenpfote konnte stolz sein, sie als Mentorin zu haben und genauso sah sie auch aus. Kristallpfote war überglücklich.
„Rosenpfote, Kristallpfote, Adlerpfote!", der Clan rief ihre Namen hoch gen Himmel und Kristallpfote war stolz endlich eine Schülerin zu sein. Fell an Fell stand sie neben ihren Geschwistern. Endlich waren sie alle Schüler. Die Menge löste sich langsam auf und alle kehrten zu ihrem Alltag zurück. Brombeerkralle und Lichtherz begrüßten ihre neuen Schüler und auch Blattsee kam zu ihnen. Kristallpfote warf ihren Geschwistern noch einen letzten Blick zu, dann folgte sie ihrer neuen Mentorin. Nun war sie ganz allein. Sie würde nicht mehr mit ihren Geschwistern in einem Bau schlafen, sie würde nicht morgens mit ihnen erwachen. Sie war ganz allein. „Na dann wollen wir doch erst mal nach einem Nest für dich schauen.", Blattsee sah sie aufmunternd an. Sie musste wissen, was ihr gerade durch den Kopf ging. „Ich freue mich, dass du meine Schülerin bist Ich fand es anfangs auch schwer mich allein in dem riesigen Bau zurecht zu finden, es gab zwar noch Rußpelz, aber ohne Eichhornschweif war es irgendwie eigenartig. Aber der Bau ist sehr gemütlich und du siehst deine Geschwister ja häufig." Kristallpfote sah sie dankbar an. Woher wusste sie das nur wieder? Als Junges hatte sie ab und zu geholfen und wusste von daher schon ein paar wenige Dinge, aber sie war schon gespannt auf die ganzen neuen Dinge die sie bald lernen würde. Blattsee suchte etwas Moos zusammen und richtete ihr behutsam ein Nest her. Es sah groß und gemütlich aus und lag direkt neben dem der Heilerin. „So und nun, fangen wir gleich an. Ich muss Borretsch besorgen, da kannst du mir sehr gut behilflich sein." Kristallpfote nickte aufgeregt, ihre Pfoten prickelten bei dem Gedanken ihre ersten Heilerpflichten zu erfüllen. Sie verließen das Lager und während Blattsee sie zu dem Platz, an dem man am besten Borretsch sammeln konnte brachte, erzählte sie und zeigte ihr Kräuter und Pflanzen und berichtete kurz wofür man sie gebrauchen konnte. Sie kamen auf eine Lichtung. Dort waren Pflanzen mit rosafarbenen oder blauen, sternenförmigen Blüten. „Das ist Borretsch.", erklärte Blattsee: „Ich habe dir einmal erklärt, wozu man es gebraucht" Sofort schaltete Kristallpfote: „Gegen Fieber." Blattsee sah sie erstaunt an: „Richtig, gut gemacht!" Kristallpfote freute sich sehr über das Kompliment und darüber etwas richtig gemacht zu haben. „Man kann es auch zur Anregung der Milchproduktion von Königinnen benutzen und genau dafür brauchen wir es." Kristallpfote hörte ihr gespannt zu und speicherte alles ab. „Für Ampferschweif?", erkundigte sie sich. Blattsee nickte: „Auch, aber ich möchte auch genug für Minka da haben, wenn ihre Junge zur Welt kommen." „Wann glaubst du werden sie kommen?", wollte Kristallpfote wissen. Blattsee überlegte kurz: „Naja, lange wird es nicht mehr dauernich denke noch höchstens einen Mond." Interesse und Aufregung durchströmte Kristallpfotes Körper: „Darf ich bei der Geburt dabei sein?" Blattsee schnurrte belustigt: „Aber natürlich, du bist Heilerschülerin! Du wirst mir Kräuter bringen müssen, Minka beruhigen müssen und neugierige Blicke verscheuchen müssen." Kristallpfote sah ihre Mentorin aufgeregt und belustigt an: „Das krieg ich hin, denke ich." Blattsee nickte: „Davon bin ich überzeugt, aber fürs erste, sammeln wir ein wenig Borretsch und danach sehen wir uns unser Territorium an, denn eine Heilerkatze muss das Territorium ihres Clans besonders gut kennen!" Kristallpfote fragte Blattsee noch eine Menge an diesem Tag, sie war so wissbegierig, dass sie sich selbst ab und zu zurück halten musste. Sie erkundeten das ganze Territorium, sahen sich aber nur wenige Stellen genauer an, denn alles war nicht zu schaffen und Kristallpfote sollte sich noch ausruhen, da sie morgen an Halbmond zum Mondsee reisen musste, um eine vollwertige Heilerschülerin des Donnerclans zu werden.
Am nächsten Tag setzten sie ihre Territoriumserkundung fort und Kristallpfote lernte eine Menge neue Kräuter kennen. Irgendwann an Sonnenhoch wurde sie von Spinnenbein besucht. Blattsee war Kräuter sammeln. „Hallo, was gibts?", wollte die Schülerin wissen. „Ich hab einen Dorn in der Pfote. Ich hab ihn mir vermutlich heute auf der Jagdpatroullie geholt.", berichtete er mit einem kläglichen Unterton. Kristallpfote trat auf ihn zu. „Lass mal sehen", sie beäugte seine Pfote. Dort steckte ein kleiner Dorn. Sie packte den Stiel behutsam mit den Zähnen und zog ihn mit einem Ruck heraus. „Aua!", rief Spinnenbein: „Das hat weh getan!" Kristallpfote sah sich den Dorn genauer an, er war ziemlich klein und sie wunderte sich, dass sie ihn überhaupt mit den Zähnen hatte packen können. „Und du willst ein Krieger sein? Wenn du schon bei dem kleinsten Dorn anstellst?", neckte sie ihn und er schüttelte den Kopf und starrte etwas peinlich berührt zu Boden. Nun zerkaute Kristallpfote ein paar Ringelblumenblätter um zu verhindern, dass sich Spinnenbeins Pfote entzünden konnte. Sie verteilte die Paste auf seiner Pfote. „So fertig, pass auf und warte bis die Paste trocken ist!", befahl sie ihm und räumte die restlichen Ringelblumen, die sie nicht benötigt hatte zurück an ihren Platz. Auf einmal trat Blattsee ein. Sie war zurück. „Spinnenbein, was ist los?" „Ich hatte einen Dorn im Ballen, aber Kristallpfote hat ihn mir bereits entfernt. Danke.", er nickte ihr kurz zu und ging dann. „Verstehe und was hast du danach gemacht?", Blattsee sah sie fragend a. „Ich habe ihm noch etwas Ringelblumenpaste auf die Pfote getan, damit sich die Wunde nicht entzünden kann.", antwortete sie sicher. Blattsees Miene wurde hell: „Ich bin beeindruckt! Du lernst sehr schnell. Das hast du sehr gut gemacht." Verlegen starrte Kristallpfote zu Boden. „Du solltest dich jetzt ausruhen, denn heute Abend reisen wir zum Mondsee.", sagte Blattsee und wandte sich ihren Kräutern zu, um die neu gesammelten einzuräumen. Kristallpfote nickte, sie war schon aufgeregt deswegen. Was wenn sie doch nicht als Heilerschülerin auserkoren war? Was wenn der Sternenclan gar nicht zu ihr sprechen würde? Unsicherheit machte sich in ihr breit und verteilte sich, wie Wasser in einer Grube. Doch die warmen Sonnenstrahlen vernichteten ihre Sorgen. Jetzt würde sie erst einmal schlafen. Sie legte sich in ihr Nest, ließ sich von den einfallenden Sonnenstrahlen wärmen und schlief bald darauf ein.
Sie wurde auch wieder von den Strahlen geweckt, doch nun waren sie die silbrigen Strahlen des Mondes. Es war kalt. Trotz der bevorstehenden Blattfrische konnte es nachts noch sehr kalt werden. Mühsam erhob sich Kristallpfote aus ihrem Nest. Blattsee war bereit wach und saß gemächlich da, während sie wartete. „Können wir los?" Kristallpfote nickte. Früher hatten die Katzen immer Reisekräuter bekommen, wenn sie zum Mondstein reisten, aber der war damals weiter entfernt gewesen, als der Mondsee vom Donnerclan Lager. So hatte es ihr Mausefell einst berichtet. Die beiden Katzen machten sich auf den Weg. „Hallo Blattsee, Kristallpfote!", Wolkenschweif, der heute Wache hielt begrüßte die Heilerin und ihre Schülerin. „Hallo Wolkenschweif, wir sind auf dem Weg zum Mondsee, für Kristallpfotes zweite Zeremonie." Wolkenschweif nickte und verabschiedete sich: „Bis später!" Blattsee nickte ihm noch einmal zu und dann verließen sie das Lager. Der Wald war gespenstig still. Ab und zu hörte man eine Eule rufen. Kristallpfotes Aufregung und Besorgnis kehrten zurück. Was würde passieren? Würde sie wirklich als Heilerschülerin angenommen? Blattsee musterte sie: „Du musst dir keine Sorgen machen! Unsere Ahnen haben dich ausgewählt." Ungläubig starrte Kristallpfote sie an: „Wirklich?" Blattsee nickte nachdenklich: „Ich wusste schon ab dem Moment, als du mir als Junges so hilfreich zur Hand gegangen bist, dass du eine gute Heilerin abgeben würdest und als ich mitbekommen habe, wie du deinen Wunsch gegenüber deinen Geschwistern geäußert hast, war es für mich klar wie Mondlicht. Aber eines Nachts, erhielt ich ein klares Zeichen vom Sternenclan." Kristallpfote wurde immer neugieriger: „Was für ein Zeichen?" Blattsee schnurrte: „Das kann ich dir leider nicht verraten, es war ein Traum und Heilerkatzen sprechen niemals über ihre Träume, aber wenn du einmal Hilfe brauchst einen Traum zu deuten, bin ich natürlich da. Denn das macht mich als Mentorin aus. Ich muss dir nicht nur die Heilmittel und Heiltechniken beibringen, sondern dir auch beim Deuten von Träumen und bei der Befestigung deiner Beziehung zum Sternenclan helfen." Kristallpfote war nun noch aufgeregter als vorher, aber ihre Besorgnis war wie vom Winde weggeblasen. Sie erreichten einen steilen Abhang und Kristallpfote hatte anfangs Mühe so schnell wie Blattsee den Abhang zu erklimmen. Auf der Hälfte trafen vier weitere Katzen auf sie. Eine hübsche golden gestreifte Kätzin, die mit sich eine kleinere hellgrau getigerte Katze, ein brauner Kater mit kurzem Schwanz und ein ungewöhnlich kleiner, getigerter Kater. „Guten Abend Blattsee.", begrüßte die golden getigerte Kätzin sie. „Guten Abend Mottenflügel, hallo Maulbeerpfote, Seid gegrüßt Kleinwolke und Rindengesicht. Das ist Kristallpfote, meine Schülerin." Das waren also die all Heiler. Anhand ihrer Gerüche konnte sie vernehmen welche Katze zu welchem Clan gehörte. Die Heiler nickten ihr zu und begrüßten sie freundlich. Kristallpfote war besonders aufgeregt die andere Schülerin kennen zu lernen. Während die heiler losliefen, bildeten Maulbeerpfote und sie den Schluss. „Mein Glückwunsch.", gratulierte Maulbeerpfote ihr mit einer warmen Stimme. „Danke Maulbeerpfote.", entgegnete ihr Kristallpfote etwas schüchtern. Eine Weile liefen sie schweigend nebeneinander her. Doch eine Frage wollte Kristallpfote ihr noch unbedingt stellen: „W..wie bist du eigentlich Schülerin geworden?" „Ich habe Mottenflügel oft als Junges geholfen und schon viel bei ihr gelernt, dann habe ich ihr einfach gesagt, dass ich keine normale Schülerin sein wollte, sondern ihre Schülerin und als ich ernannt wurde, trat Mottenflügel vor und ja den Rest kennst du ja sicher von dir selbst.", schilderte Maulbeerpfote. So war es bei ihr auch gewesen! Neugierig musterte sie die kleine, zierliche Kätzin. „Und bei dir?", fragte sie. „Ohich habe Blattsee auch oft als Junges geholfen und sie hat wohl mitbekommen, wie ich meinen Geschwistern erzählt habe, dass ich auch Heilerin werden möchte." Das mit dem Zeichen behielt sie erst mal für sich, denn se wusste nicht genau, was sie darüber zu berichten hätte, immerhin wusste sie nichts darüber. Sie erreichten einen wunderschönen kleinen See, der sich auf der Spitze des Abhanges befand. Er war gebettet in einem kleinen, steinernen Tal. Die Sterne und der Halbmond spiegelten sich in dem so tief und unergründlich wirkenden Teich. Blattsee schritt zum Ufer und wartete bis alle anderen Katzen auch da waren. Stumm setzten diese sich hin. Blattsee wandte sich an Kristallpfote und hob mit feierlicher Stimme an: „Kristallpfote, ist es dein Wunsch, in die Geheimnisse des SternenClans eingeweiht zu werden und den Weg als Heiler zu beschreiten?" Kristallpfote war noch aufgeregter, als an der Zeremonie ihres Clans. Jetzt da sie hier stand an diesem heiligen Ort unter den anderen Heilerkatzen, spürte sie einen größeren Druck, aber sie wusste, dass es das richtige war. Sie wollte Heilerkatze werden. „Ja das ist mein Wunsch.", sagte sie und ihre Stimme klang erstaunlich fest. Hier fiel es ihr schwer den steinigen Boden zu bearbeiten. Er war nicht so weich wie die Erde im Donnerclan, also ließ sie es bleiben und bemühte sich stattdessen ruhig zu bleiben. „Dann tritt vor. Krieger des SternenClans, ich stelle euch diesen Schüler vor. Sie hat den Weg eines Heilers gewählt. Gewährt ihr das Wissen und den Scharfsinn, um eure Wege zu verstehen und ihren Clan zu heilen im Einklang mit dem Willen des SternenClans." Blattsee legte sich hin, sie deutete Kristallpfote das Gleiche zu tun. Rasch tat Kristallpfote es ihr nach. Ihre Mentorin nahm einen Schluck des Wassers und auch die anderen Heiler. Kristallpfote sah hinüber zu Maulbeerpfote und diese bestätigte sie mit einem Nicken. Also nahm sie einen Schluck des kühlen Wassers. Es schmeckte so rein. Kälte füllte sie und sie schloss die Augen. Als sie sie wieder öffnete befand sie sich auf einer Lichtung. Sie war allein. Doch nicht lange. Plötzlich füllte sich die Lichtung mit mehrern Katzen. Eine wunderschöne, schildpattfarbene Kätzin. Ihr süßer Duft hüllte Kristallpfote ein, dann waren da noch zwei dunkelgraue Katzen. Die eine war eher groß und hatte ein breites, flaches Gesicht und die andere war eher klein und zierlich. Die schildpattfarbene Kätzin erhob das Wort: „Sei gegrüßt Kristallpfote, Heilerschülerin des Donnerclans. Das sind Gelbzahn,", sie deutet auf die größere dunkelgraue Katze: „und Rußpelz", diesmal trat die kleinere Katze vor. Die drei Kätzinnen strahlten eine solche Weisheit aus, dass Kristallpfote ihren Kopf ehrerbietig senkte. Gelbzahn schnurrte: „Eine junge Kätzin mit Respekt und Würde, das ich das erleben darf." Tüpfelblatt wandte sich rasch zu Gelbzahn um: „Gelbzahn, bitte!" Gelbzahn schien sich zu entschuldigen: „Schon gut, schon gut." Kristallpfote hob ihren Kopf leicht. „Du weißt von dem Traum den wir Blattsee sendeten?", fragte Rußpelz, aber es klang doch nicht ganz wie eine Frage, eher wie eine Gewissheit. „Janaja, ich wusste nur, dass sie ein Zeichen bekam.", antwortete Kristallpfote kleinlaut. Tüpfelblatt machte noch einen Schritt auf sie zu: „Ja, es war ein Traum. Und das hier ist dein erster Traum. Von dem Moment an, an dem du geboren wurdest, wusste der Sternenclan wozu du bestimmt bist." Kristallpfote nickte leicht, sie fühlte sich wohler und wohler. Es war warm hier und der Wald war nicht kalt sondern grün und freundlich. Von den drei Katzen ging ein Leuchten aus, so wie sie sich die Sternenclankrieger immer vorgestellt hatte. Gelbzahn warf Tüpfelblatt einen kurzen Blick zu, den Kristallpfote nicht zuordnen konnte. „Also gut", Tüpfelblatt schenkte auch Gelbzahn einen Blick: „Kristallpfote, ein unerträglicher Verzicht wird auf dich zukommen, doch er wird Frieden und Wohlstand einkehren lassen und dir dein Schicksal öffnen." Mitfühlend sahen die Katzen sie an, besonders Gelbzahn und Tüpfelblatt, in deren Augen sich nichts spiegelte, als Weisheit, Vergangenheit und unendliches Verständnis. Kristallpfote war verwirrt. Warum diese mitfühlenden Blicke, was hatte das zu bedeuten? „Tüpfelblatt? Was soll das bedeuten? Halt wartet!" Die Katzen lösten sich auf und Kristallpfote schlug die Augen auf. Kalter Stein presste sich an ihr Fell. Sie sah sich um. Sie war wieder am Mondsee.
Auf dem Rückweg redete sie kaum mit den anderen. Zu sehr war sie mit den Worten Tüpfelblatts beschäftigt. Ein unerträglicher Verzicht wird auf dich zukommen, doch er wird Frieden und Wohlstand einkehren lassen und dir dein Schicksal öffnen. Die Worte hallten in ihrem Kopf nach und noch einmal spürte sie Tüpfelblatts Nähe. Sie blieb abrupt stehen und schaute sich um. „Kristallpfote, alles in Ordnung?", Maulbeerpfote sah sie besorgt an. Kristallpfote schüttelte sich. „Ja, alles okay."
Am nächsten Morgen sortierte Blattsee gerade ein paar Kräuter. Kristallpfote erhob sich aus ihrem Nest. Sollte sie ihr jetzt davon erzählen? Der Traum hatte sie noch die ganze Nacht bedrückt. „Blattsee?" Blattsee drehte sich zu ihr: „Oh, du bist wach. Gut. Was ist los?" Kristallpfote beschloss es einfach geradewegs zu schildern, schließlich brauchte sie Rat. „Als ich am Mondsee war, da hab ich" plötzlich raschelte es und Goldblüte trat ein: „Hallo Blattsee, hallo Kristallpfote, Mausefell hat wieder Gelenkschmerzen, ich wollte fragen, ob ihr etwas dagegen tun könnt." Blattsee nickte: „Natürlich, ich bin gleich da. Kristallpfote nimm ein paar Gänseblümchen mit, ich gehe schon mal vor." Damit verließ sie den Bau. Die Schülerin nahm sich ein paar Gänseblümchen und lief los. Wann hatte sie endlich die Gelegenheit ihrer Mentorin davon zu erzählen. Vielleicht sollte sie es einfach gar nicht. Vielleicht wollte der Sternenclan es nicht und schickte deshalb immer Zwischenfälle, die sie davon abhielten etwas zu erzählen. Im Bau der Ältesten angekommen sah sie Mausefell sich streckend und beschwerend. „Mein Nest wurde mal wieder nicht vernünftig zu Recht gemacht. Diese Schüler! Ah Kristallpfote! Sag deinem Bruder doch bitte das nächste Mal, wenn er etwas sauber macht, soll er es gefälligst vernünftig tun!" Während die Heilerin und sie Mausefell behandelten, musste Kristallpfote eine Menge Kritik seitens Mausefell einstecken, aber sie kannte die alte Kriegerin und wusste, dass es alles nur halb so schlimm gemeint war wie es klang. „Kristallpfote, sammelst du bitte ein wenig Erlenrinde? In der Nähe der Schattenclangrenze sollten die Bäume zu finden sein. Sie sind" „Gegen Zahnschmerzen?", vollendete Kristallpfote den Satz fragend. Blattsee nickte: „Richtig." Schon war Kristallpfote aus dem Lager. Der Tag war schön und sonnig und es war warm. Sie war froh in den Wald gehen zu können, so konnte sie auch noch ein wenig allein nachdenken. Sie konnte sich einfach keinen Reim auf diese „Prophezeiung" machen. Was hatte das alles nur zu bedeuten. Was für ein Verzicht, er würde ihr ihr Schicksal öffnen. Das klang alles so dramatisch. Was würde noch passieren? An der Schattenclan Grenze angekommen, kratze sie ein wenig Erlenrinde von den Bäumen ab, während sie immer noch grübelte. „Das hier ist Schattenclan Territorium!", eine scharfe Stimme riss sie aus ihren Gedanken. Sie fuhr herum. Ein schlanker, schwarzer Kater starrte sie an, seine giftgrünen Augen waren auf sie gerichtet und durchbohrten sie. „Ees tut mir Leid, ich war in Gedanken." „Du bist die neue Heilerschülerin des Donnerclans?", der Kater musterte sie. Kristallpfote war überrascht. Schattenclankrieger waren normalerweise angriffslustig und blutdurstig wieso griff er nicht an oder rief er seine Kameraden. „Ja, ich bin Kristallpfote und du bist?" Kurz beäugte der Schüler sie misstrauisch, doch dann wurde sein Blick auf einmal aufgeschlossen. Was war hier los? „Kiefernpfote." Die Schattenclan Katzen waren normalerweise kalt und verschlossen, vielleicht gab es ja Ausnahmen, aber Kristallpfote war nicht naiv, sie wollte auf gar keinen Fall etwas riskieren: „Du bist auch ein Schüler?" Der fremde Schüler blickte sie erst überrascht und dann stolz an: „Wieso, hast du mich für einen Krieger gehalten?" Er machte sich größer, als er war, blickte fast schon auf sie herab. Kristallpfote gefiel seine plötzliche Arroganz nicht: „Natürlich nicht! Also was macht ein Schüler so allein hier ohne Mentor, ohne Patroullie?" Kiefernpfotes Größe verschwand und schon standen sie wieder auf einer Ebene. Seine grünen Augen blitzten kurz auf. Kristallpfote war sichtlich verwirrt, sie konnte diesen Kater nicht durchschauen. „Das Selbe könnte ich dich fragen!", entgegnete er herausfordernd. „Ich sammele Kräuter. Jetzt du!" Kiefernpfote schnurrte, aber irgendwie wirkte es wie ein Knurren: „Deine Art gefällt mir. Ich soll jagen gehen, eigentlich war ich unterwegs mit Morgenpfote und Rostfell, aber es gab einen Vorfall im Lager und ich sollte warten. Das war mir zu langweilig, also bin ich ein wenig allein jagen gegangen." Dem schwarzen Kater schien aufzufallen, dass er etwas zu viel gesagt haben könnte und er schien sich innerlich dafür zu rügen. Doch Kristallpfote nickte nur. Etwas regte sich in ihr, Kiefernpfote starrte sie an und sie starrte zurück. Bevor sie einen weiteren Gedanken fassen konnte begann sie: „Gut, ich geh dann mal, entschuldige bitte wegen desVorfalls" Kiefernpfote schüttelte hastig den Kopf: „Es ist in Ordnungdenke ich, du hättest ja auch zu Rindengesicht kommen wollen. Du bist eine Heilerkatze also" Entschuldigte dieser Schattenclan Kater gerade ihr Verhalten? „Ja genau, das bin ich, dann also bis dann", sie verabschiedete sich unsicher. Der Blick von Kiefernpfote verhärtete sich: „Ja, auf nimmer wieder sehen!" Er drehte sich jäh um und marschierte schnurstracks in den Wald hinein. Durcheinander blieb Kristallpfote zurück, sie hätte fast übersehen, wie der Kater noch einmal kurz zu ihr zurückschaute.
„Wo ist denn nun die Rinde?", fragte Blattsee, als Kristallpfote eintrat. „Was? Oh entschuldige Blattsee, das hab ich ja total vergessen, wegen" Sie spürte den fragenden Blick der Heilerin: „Wegen was?" „Naja da war dieser Schattenclankrieger und dann haben wir geredet, weil ich ein Stück zu weit gegangen binalso in deren Territorium und das habe ich gar nicht gemerkt, weilnaja und dann hat er gesagt, dass", Kristallpfote verhaspelte sich in ihrer stotternden Erklärung und Blattsee sah sie ebenso verwirrt an. „Naja, dann geh ich einfach gleich, es gab doch keinen Kampf?", sie sah ihre Schülerin prüfend an. Diese schüttelte den Kopf: „Nein, nein den gab es nicht." Blattsees Miene verwandelte sich von verwirrt und besorgt zu erleichtert. „Gut, apropos Kampf. Ich möchte dir heute ein paar Basis Kampfzüge beibringen. Auch eine Heilerkatze muss sich zu verteidigen wissen." Kristallpfotes Gedanken ordneten sich langsam: Kampftraining! Das würde sie ablenken.
„ So ich bin eine feindliche Kriegerin, wie würdest du mich angreifen. Ich bin eine Flussclankatze und von daher sehr stark, also nutze deine Stärken. Irgendeine Idee?", Blattsee stand da in eienr kämpferischen Haltung und Kristallpfote versuchte zu überlegen, direkt fiel ihr nichts ein, denn sie hatte so etwas noch nie gemacht. Also ließ sie ihren Instinkt arbeiten. Sie flog über Blattsee hinweg und diese war erst verwirrt, denn sie dachte wohl, Kristallpfote würde sich auf sie stürzen wollen. Diesen Augenblick nutzte die Schülerin und sprang Blattsee von hinten an und warf sie um. Blattsee rappelte sich auf: „Gut, wirklich gut! Das war ein passendes Überraschungsmanöver. Damit es noch wirksamer ist solltest du versuchen schneller zu agieren" Kristallpfote lernte viel an diesem Tag. Als sie erschöpft ins Lager zurückkehrten, hörte sie ein lautes Miauen. Ampferschweif stürmte auf sie zu: „Es ist Minka! Sie bekommt ihre Jungen." Sofort war Blattsee bereit: „Kristallpfote, hol Himbeerblätter! Sie helfen die Blutung zu stoppen und lindern Minkas Schmerzen!" Sofort rannte Kristallpfote los. Das war ihre erste große Aufgabe, sie durfte Blattsee nicht enttäuschen. Sofort holte sie die Blätter und brachte sie zur Kinderstube in der bereits Blattsee war, um die Königin zu beruhigen. „Sehr gut, gib mir ein paar." Auf einmal hörten sie lautes Gejaule, das ins Lager drang. Kristallpfote starrte durch den Eingang. Es waren Windclan Krieger und sie rochen stark nach Blut. Kristallpfotes Herz klopfte bis zum Hals und sie stürmte aus der Kinderstube auf die Lichtung. Eine schwarze Kätzin und ein hellbraun getigerter Kater standen dort. Es waren Nachtwolke und Eulenbart vom Windclan. Eulenbart hatte mehrere, böse zugerichtete Wunden am ganzen Körper aus der Blut floss. Feuerstern kam aus seinem Bau, gefolgt von Brombeerkralle. „Guten Tag, Eulenbart, Nachtwolke. Was kann ich für euch tun?" Eulenbart ergriff vor Nachtwolke keuchend das Wort: „Wir werden angegriffen. Vom Schattenclan! Wir sind noch nicht stark genug,es sind so viele!", auf einmal brach er ab, er spuckte Blut und fiel um. Erschrocken begannen die Katzen des Donnerclans zu murmeln. Kristallpfote bekam einen Schock. Eilig lief sie zu Eulenbart: „Was ist passiert?", mit großen Augen blickte sie Feuerstern an. Sie untersuchte den Windclan Krieger und wusste sofort, dass sie nicht zögern durfte. Nachtwolke sah Feuerstern mit einem verzweifelten und gleichzeitig hoffnungsvollem Glänzen in den Augen an: „Werdet ihr uns helfen?" Feuerstern überlegte nicht, er nickte: „Der Donnerclan wird dem Windclan zur Hilfe eilen! Kristallpfote du kümmerst dich um Eulenbart, Blattsee hat alle Pfoten voll zu tun mit der Geburt von Minkas Jungen. Dornenkralle, hilf ihr den Kater in den Heilerbau zu tragen. Sandsturm du stellst zusammen mit Brombeerkralle eine Patroullie zusammen." Mit Hilfe des starken Kriegers schaffte Kristallpfote es den Kater in den Bau zu transportieren. Sie hatte noch eine Bitte: „Kannst du bitte zu Blattsee gehen und ihr berichten, was mit Eulenbart passiert ist, dass Feuerstern mit aufgetragen hat mich um ihn zu kümmern und dass sie sich keine Sorgen machen muss, ich bekomme das hin!", das Letzte sagte sie mehr zu sich selbst, als zu Dornenkralle. Der Krieger nickte und lief zur Kinderstube. „In Ordnung, ich kriege das hin.", murmelte Kristallpfote zu sich selbst. „Eulenbart? Eulenbart? Kannst du mich hören?", doch der Kater regte sich nicht mehr. Panik flackerte in Kristallpfote auf. Sie prüfte seinen Herzschlag. Er ging rasend schnell, aber er war noch da. Eine leichte Böe der Erleichterung wehte durch sie hindurch, für einen Herzschlag hatte sie geglaubt, der Kater sei tot. Sie lief zu Blattsees Vorräten. Was brauchte sie? Ringeblumen, um Entzündungen zu verhindern, Spinnenweben für die Wunden, Mohnsamen gegen die Schmerzen, Ampfer wegen der Bisse, außerdem hatte Eulenbart ein gebrochenes Hinterbein, welches mit Binsen geschient werden musste. Sie packte all diese Dinge und reinigte zuerst sein Fell, dann verarztete sie die schlimmsten Wunden vor allen Dingen mit Ringelblumenpaste. Danach schiente sie behutsam sein Bein mit Spinnenweben und Binsen und zum Schluss half ihr Dornenkralle, der im Lager geblieben war den Krieger in ein Nest zu legen. Kristallpfote blieb bei dem Krieger. Pure Angst spiegelte sich in ihren Augen wieder, er musste es einfach schaffen. Hatte sie alles richtig gemacht? Sie prüfte seinen Herzschlag, er verlangsamte sich und wurde regulär. Erleichtert atmete sie auf, als er seine Augen leicht öffnete. „Wo bin ich?", krächzte er. „Es ist alles gut, du bist im Donnerclan Lager, du bist in Sicherheit und wirst wieder gesund. Unser Clan ist eurem zur Hilfe geeilt. Du musst dich jetzt ausruhen. Hier nimm das.", sie schob ihm ein paar Mohnsamen zu. Er leckte sie auf und schlief ein. Kristallpfote atmete auf sie hatte es geschafft. Sie lief zur Kinderstube und ein leises Maunzen erwärmte ihr Herz. Minkas Jungen waren da. Blattsee saß in der Kinderstube. Minkas Blick war weich und glänzte. „Sie sind wunderschön.", flüsterte Kristallpfote. Blattsee nickte. Sie verließen die Kinderstube. Draußen erkundigte sich Blattsee nach Eulenbart und ihre Schülerin schilderte ihr alles, was er für Verletzungen hatte, wie sie sie behandelte hatte und sein jetziges Befinden. Blattsee sah sie stolz an: „Du bist eine wahre Heilerkatze. Ich bin so stolz auf dich, nicht jeder neu ernannte Schüler hätte das so hinbekommen. Ich hole ihm jetzt etwas Frischbeute, ich denke du könntest auch etwas gebrauchen." Kristallpfote war glücklich. Einfach nur froh, dass alles so gut geklappt hatte. Prophezeiung hin oder her, sie war eine Heilerschülerin. Sie würde es eines Tages verstehen, da war sie sich sicher und bis dahin hatte sie noch alle Pfoten voll zu tun.
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