❄️ Vorgeschichte ❄️
Der Duft von Lebkuchen, Streuseln und Plätzchen wabberte vom Fester nach draußen. Ein Maunzen ertönte vor dem weißen Haus, dann noch eins und noch eins.
Warum hörten ihn die Hausleute nicht? Weil er ein Geist war? Verärgert peitschte der schwarz-weiße Kater mit dem Schweif, wobei er aus dem Augenwinkel mitbekam, wie sein Schweif durch den Blumentopf neben ihm hindurch ging, als wäre dieser gar nicht da.
Wulle quickte erfreut, ehe er seinen Kopf langsam durch die Tür des Hauses schob. Ja! Schnell schlüpfte der Geist ins Innere des Hauses, woraufhin seine sternenbestückten Pfoten weichen Teppich spürten.
Zielstrebig trabte er näher zur Quelle der süßen Gerüche. Dann setzte sein Herz einen Moment aus, seine Schnurrhaare zitterten. Wie sollte er hoch zu den Süßigkeiten seiner ehemaligen Hausleute springen, wenn er durch alles hindurch glitt?
Da! Seine Chance - eine beige Kätzin, die sich gerade dort oben ihr Schulterfell glättete. Während er etwas zum Werfen suchte, keimte Neid in Wulle auf. Warum hatten sich seine Hausleute eine neue Katze geholt? Und wieso hatte er hier noch keine Bilder von sich gesehen? Seine Pfoten ertasteten etwas Hartes, das wie aus Metall aussah. Nur war es bunt verziert und sicher eins seiner Lieblingsspielzeuge.
Zumindest hatten diese nach seinem Tod noch Verwendung.
Erleichtert atmete er aus, als seine Pfoten das Ding halten konnten, ohne dass sie hindurch glitten. Die kleine Wut auf die neue Kätzin verstärkte seinen Wurf auf sie.
Wie geplant sprang sie erschrocken auf. Kein Wunder, sie konnte ihn schließlich nicht sehen. Beim Ausreißen stieß sie an die Box Lebkuchen, woraufhin zwei aus der Box und auf den hellen Boden regneten.
Zu Wulles Glück bekam er den einen mit seinem Schweif zu fassen, während er den anderen im Maul trug.
Zeit, den Clans von Weihnachten zu erzählen.
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,,Nicht so schnell, Jake!" Riesenstern gab alles, streckte seine Beine so weit wie möglich und machte riesige Schritte, aber seinen Gefährten konnte er nicht einholen. Jake lachte. ,,Ich verschwende meine Energie eben nicht damit, jeden Tag zu jagen!" Da bekam Riesenstern seinen Schweif zu fassen, woraufhin beide auf den Boden kugelten.
Sandsturm lehnte sich an Feuerstern. ,,Schön, dass er es geschafft hat, vom Hauskätzchenhimmel hier her zu kommen." Feuerstern nickte. ,,Aber siehst du auch, wie er schon wieder verblasst?", traurig hielt er inne, ,,Bald wird er wieder zurück müssen. Die Ahnen dulden ihn hier nicht so lang." Tröstend putzte Sandsturm ihn zwischen den Ohren.
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Wulle trabte glücklich und mit den Lebkuchen fest im Griff durch den Wald des DonnerClans. Die Clankatzen sahen ihn nicht und hörten ihn genauso wenig.
Deshalb verwunderte ihn der Schrei der gescheckten Kätzin vor ihm. Ihre braunen Augen starrten direkt in seine, was Fragen in ihm weckte, die er wegen des Lebkuchens in seinem Maul nicht stellen konnte.
Dann erst sah Wulle den SternenClan-Kater neben ihr. Er sah aus wie der Kater, mit dem Sammy gekämpft hatte, bevor er verschwunden war; grau, flauschig, mit dunkleren Strich überm Rücken und honiggelben Augen. Nur, dass nun Sterne in seinem Fell glitzerten.
,,Wo willst du hin?", fragte dieser, deutete mit seinem transparenten Schweif fragend auf einen der Lebkuchen.
Ganz vorsichtig legte Wulle den einen ab. ,,Ich möchte zum SternenClan und den Clans von Weihnachten erzählen. Das", er deutete mit dem Schweif auf den Lebkuchen, ,,dürfen sie kosten."
Der graue Kater nickte. ,,Du kannst mitkommen. Wir gehen auch dahin." ,,Wer ist sie?", fragte Wulle mit Seitenblick auf die Kätzin, die deutlich weniger Sterne in ihrem Fell aufwies.
,,Ich gehe mit. Bei meinen Ahnen bin ich traurig und muss jeden Herzschlag an mein vergangenes Leben denken. Ich möchte mich nur mal umschauen.", erklärte die Gemeinte. ,,Sie war wirklich unglücklich. Und ist mir irgendwie über den Weg gelaufen."
,,Kommt sie von anderen Clans hierher?" Die Braun-weiße nickte schüchtern. War sie wirklich so niedergeschlagen gewesen, dass sie so weit gelaufen war?
,,Folgt mir.", meinte der stämmige Kater.
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Sandsturm hielt inne. Ruhe war vom einen auf den nächsten Herzschlag eingekehrt, was für den SternenClan ganz und gar nicht typisch war.
Gerade wateten drei Gestalten durch den Fluss, den sie von ihrem Platz auf den warmen Sonnenfelsen gut sehen konnten; eine schlank, die andere bemuskelt, die nächste eher rundlich und mit langem Fell.
,,Graustreif!", meinte Feuerstern glücklich. ,,Aber die anderen sind Fremde.", zischte Sandsturm leise zurück.
Doch Feuerstern antwortete nicht. Nur seine Augen sprachen eine Sprache, die Sandsturm nicht verstand. Sie leuchteten auf und blieben fest auf die schwarz-weiße Katze gerichtet. ,,Wulle!", hauchte Feuerstern.
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,,Du bist also hier, weil du mal eben Ahnen wechseln willst? Und du", Sandsturm richtete ihren Blick auf Wulle, ,,weil du uns von Zweibeinerbräuchen erzählen willst!?"
Eingeschüchtert nickten die beiden.
Sandsturm öffnete schon ihren Mund, um etwas dagegen zu sagen, aber hinter ihr sprangen vier kleine Gestalten herum.
,,Ich will das aber hören!", maunzte ein grau-weiße Junges. ,,Und schmecken!", fügte eins hinter ihr hinzu.
Feuerstern meinte nur knapp: ,,Du hast meine Erlaubnis, Wulle." ,,Aber du bist nicht der Anführer!", giftete Sandsturm.
Doch Wulle begann dennoch. Auch die braun-weiße Kätzin, die sich als Wolkenwirbel vorgestellt hatte, hörte ihm begeistert zu.
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Nachdem er geendet hatte, klatschte Wolkenwirbel glücklich. In ihren Augen strahlten tausend Ideen, während sie genüsslich auf dem braunen Lebkuchen herum kaute.
Als die Jungen zum Moosball spielen gegangen waren, erzählte sie Wulle von ihrer Idee: ,,Wie wäre es, wenn ich mit den Clans hier auch so ein Weihnachtsspiel veranstalte? Eigentlich ein ganz normales Spielchen, aber eben wie die Pappdinger, von denen du erzählt hast. Dann spielen jeden Tag andere Katzen, bis Weihnachten da ist."
,,Du meinst die Kalender? Ja, klingt doch cool.", Wulles Lächeln verschwand, ,,Wenn du sie überredet kriegst." Wolkenwirbel nickte langsam. Noch genoss sie hier keinen guten Ruf.
,,Sobald du wieder zum Hauskätzchenhimmel gehst, frage ich jeden hier, den ich finde!", beschloss sie. ,,Dann erzähle ich ihnen mal von Adventskalendern, damit sie später direkt wissen, was du meinst, ja?", bot Wulle an. Dankbar für seine Hilfsbereitschaft blinzelte Wolkenwirbel.
,,Machen wir's so. Oh und Priesterin wird eine Heilerin!"
,,Nimm Rußpelz! Die ist richtig lieb. Andere verheiraten wäre der perfekte Job für sie.", berichtete Wulle, seine Schnurrhaare schwankten vor Aufregung. ,,Ich sehe dann aber auch zu!"
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Der dunkle Wald verdorrte vor sich hin, gab ab und an eklige, schmatzende Geräusche von sich. Eine braun-weiß gescheckte Kätzin saß aufrecht vor einem der dunkelhölzernen Bäumen und starrte auf die leuchtende Pilze an seiner Rinde.
Er war die einzige Lichtquelle und verlieh ihrem Fell einen bunten Glanz. Ihren Schweif hatte sie ordentlich um ihre Pfoten gelegt. Langsam schlich sich Tigerstern heran.
Er machte sich bereit, die Schultern der Kätzin aufzureißen, doch sie drehte ihren Kopf sah ihm direkt in die Augen. Ein belustigtes Lächeln zierte ihre Schnauze. Einmal tippte sie mit ihrem Schweif auf den matschigen Boden, ehe sie begann, zu erklären: ,,Ich komme von den Ahnen anderer Clans und lebe nun im SternenClan.
Wir veranstalten bald ein Weihnachtsspiel, wo jeden Tag vier andere Katzen an der Reihe sind."
Tigerstern schnaubte verächtlich. ,,Ein was?"
,,Du musst nicht viel wissen. Nur, dass ich dich gerne als Security hätte. Wenn ich Security rufe, musst du nur kommen und die Katzen wegziehen, die sich nicht benommen haben."
,,Also etwas Gutes tun?" Tigerstern verzog grimmigen Mutes sein Gesicht. ,,Du darfst sie auch kratzen, nur nicht Töten. Jede Folge stirbt so oder so jemand. Und einer deiner Freunde hier darf mitmachen und du darfst aussuchen, wer.", unschuldig zuckte sie mit ihren gefleckten Schultern, ,,Oder ich frage zwei andere."
,,Nein, nein! I-ich, äh.. bin dabei. Und ich weiß auch schon, welchen Freund ich nehme!"
Kurz hielt der Getigerte inne. Hatte er gerade wirklich vorfreudig geklungen?
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