13. Kapitel
Goldstern erhob sich hastig. Auch manche Krieger zuckten verwundert mit den Ohren.
Finsterkralle trabte zu dem Anführer. "Hast du das gerade gehört?" Goldstern nickte. "Ja. Irgendwas muss außerhalb des Lagers passiert sein."
Der schwarze Kater trat unruhig von einer Pfote auf die andere. "Lasst uns nachsehen."
Rauchplez stand auf. "Ich komme mit."
Goldstern bewegte sich auf das Brombeergestrüpp zu. "Wir müssen uns beeilen."
Die zwei Krieger preschten hinter ihm her. Goldstern bekam ein mulmiges Gefühl.
Er hielt an, als er Pfotengetrappel wahrnahm. Fuchsschweif stürzte aus einem Farnwedel hervor. Ihre Augen waren groß vor Angst. "Was ist passiert?", fragte Goldstern und trat einen Schritt näher zu der Kätzin.
"Wurzelschweif", keuchte sie. "Er ist verletzt! Kommt schnell!" Fuchsschweif wirbelte wieder herum und die Gruppe folgte ihr. Die Panik, die aus der Kriegerin hervor strömte, beunruhigte Goldstern.
Die vier Katzen erreichten eine kleine, schneebedeckte Lichtung. Am Rand kauerte Flinkläufer, neben ihm lag Wurzelschweif. Sein Körper zitterte wie Espenlaub.
Der dunkelbraune Kater jaulte kläglich und wälzte sich im Schnee. Goldstern und seine Krieger stürmten zu dem verletzten Kater. "Was hat er?", fragte Goldstern entsetzt. Fuchsschweif starrte wie benommen in die Leere. Flinkläufer drehte sich zu dem Anführer.
Aus seinem Maul floß Blut und seine Nase war leicht zerkratzt. "Wir waren an der Grenze um die Markierungen zu erneuern, als plötzlich Sprenkelfell auf der anderen Seite auftauchte und uns attackierte."
Flinkläufers Augen funkelten vor wütend.
Fuchsschweif sprach hastig weiter: "Sprenkelfell wollte mir die Kehle aufschlitzen, doch Wurzelschweif ist dazwischen gegangen." Sie machte eine Pause und schluckte. "Sprenkelfell...hat ihm über die Augen gekratzt", murmelte sie heiser.
Goldsterns Augen weiteten sich. Er blickte zu Wurzelschweif hinab der nun still am Boden lag. Der Schnee um ihn herum hatte sich rot gefärbt. Sein Gesicht war mit einer Pfote verdeckt.
"Wir müssen ihn zu Eissplitter bringen", miaute Finsterkralle heiser.
Vorsichtig schleppten Finsterkralle und Rauchpelz den verwundeten Krieger ins Lager. Goldstern konnte nun Wurzelschweifs Gesicht sehen. Drei tiefe Kratzer zeichneten sich über seine fest geschlossenen Augen.
Sein Gesicht war mit Blut überströmt.
Als sie im Lager eintrafen, stürmten mehrere Krieger auf die Patrouille zu. "Was ist passiert?"
"Wer hat euch angegriffen?"
"Ist Wurzelschweif schwer verletzt?"
Die unruhigen Katzen wimmelten wie ein Schwarm Bienen um Wurzelschweif herum.
Flinkläufer fauchte: "Haltet euch zurück! Ihr werdet danach genug erfahren."
Finsterkralle und Rauchpelz betraten den Heilerbau. Eissplitters Schwanzspitze zeigte sich aus dem Vorratslager. "Eissplitter, wir brauchen deine Hilfe! Wurzelschweif ist schwer verletzt!", rief Fuchsschweif.
Eissplitter tauchte aus dem Bau heraus und tappte mit mit eiligen Schritten auf die Krieger zu.
"Legt ihn ab", miaute er in einer ruhigen Stimme. Finsterkralle und Rauchpelz gehorchten dem Heiler und platzierten Wurzelschweif vorsichtig auf den Boden.
Eissplitter beschnupperte mit nervös zuckenden Schnurrhaaren die Wunde. "Und? Ist es schlimm?", fragte Goldstern. Eissplitter blickte auf und befahl: "Bringt mir Moos. Er braucht ein Nest."
Finsterkralle und Rauchpelz stürmten aus dem Bau.
Eissplitter tappte in das Vorratslager zurück. Nur noch Goldstern und Fuchsschweif saßen unruhig vor dem bewusstlosen Kater. "Das ist meine Schuld", murmelte Fuchsschweif zwischen zusammengebissen Zähnen. Goldstern legte seinen Schwanz um ihren Rücken.
"Wurzelschweif hat wie ein echter Krieger gehandelt. Deshalb stehst du nicht in seiner Schuld."
Eissplitter trabte zurück mit einigen Kräutern im Maul.
"Ich bitte euch jetzt den Bau zu verlassen", sprach der weiße Kater mit einer freundlichen Stimme.
Doch Goldstern konnte etwas Besorgnis heraus hören.
"Natürlich. Komm, Fuchsschweif."
Zögernd folgte die rote Kätzin dem Anführer nach draußen.
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